Ortsnamenbuch des Kantons Bern
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Zugang zu Originalmaterialien (Aufnahmezettel)

Die Forschungsstelle für Namenkunde der Universität Bern macht hier die Originaldaten zu ihrer Sammlung von noch lebendigen Orts- und Flurnamen des Kantons Bern öffentlich zugänglich. Diese Daten wurden seit ca. der Mitte des 20. Jahrhunderts durch mündliches Abfragen bei Gewährspersonen vor Ort erhoben und phonetisch festgehalten. Geografisch decken sie hauptsächlich den alten, deutschsprachigen Teil des Kantons Bern ab. Zudem sind Aufnahmen zum Berner Jura und zu einigen ausserkantonalen Gemeinden vorhanden. Die Materialien sind alphabetisch nach Gemeinden und innerhalb der Gemeinde alphabetisch nach dem normalisierten Namen geordnet.

Die vorliegenden Daten sind Digitalisate der Aufnahmezettel, welche die Exploratoren bei den Befragungen vor Ort handschriftlich ausgefüllt haben. Diese waren ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht. Um die darauf festgehaltenen Angaben richtig zu interpretieren, ist es wichtig, sich mit dem Aufbau und dem Status der Informationen in den einzelnen Feldern vertraut zu machen. Dies wird im Folgenden anhand eines Beispielzettels erklärt.

(1) Die zentrale, von den Exploratoren jeweils zuerst eingetragene Angabe ist diejenige der «mundartlichen Aussprache». Diese hält fest, wie die Gewährsperson vor Ort den Namen ausgesprochen hat bzw. wie diese Aussprache vom Explorator wahrgenommen wurde. Im Fall des Beispielzettels steht in diesem Feld «dr ārbaχ» sowie «im ...» (zu sprechen etwa «dr/im Aarbach»). Oft sind neben dem eigentlichen Namen auch noch der Artikel und/oder Präpositionen angegeben. Zum Teil sind auch Aussprache- oder Namenvarianten vermerkt worden. Bei der phonetischen Schrift handelt es sich um eine vereinfachte Version der im Sprachatlas der deutschen Schweiz verwendeten Lautschrift, die auf der Teuthonista-Schrift basiert.

Es ist zu beachten, dass die Exploraten zwar grundsätzlich die gleiche Lautschrift verwenden, ihre Schreibweisen aber dennoch gewisse Eigenarten aufweisen, die bei der Interpretation dieser mündlichen Belege zu berücksichtigen sind. Beispielsweise ist die Unterscheidung von offenen und geschlossenen i- und u--Lauten nicht von allen Exploratoren gleich konsequent notiert worden. Die im Berner Oberland in bestimmten Positionen geminierten Resonanten sind ebenfalls nicht von allen Exploratoren gleich behandelt worden.

(2) Rechts der mundartlichen Aussprache ist meist mit einer Initiale die Gewährsperson vermerkt, von der die Angabe stammt. (Die vollen Namen sind uns bekannt, sind aber in den Online-Daten nicht enthalten).

(3) Darunter steht eine Sachbezeichnung, die Auskunft darüber gibt, was der Name bezeichnet, z.B. ein Heimet, einen Wald, Bach oder Acker. Gängige Abkürzungen sind: H = Heimet oder Haus, K = Kulturland, Wa = Wald, A = Ackerland.

(4) Als nächstes steht gelegentlich eine Angabe über urkundliche Belege mit Jahreszahl und Quelle. Darauf folgen Bemerkungen, z.B. alternative Namen, Koordinaten oder sonstige Angaben zur Lokalisierung, gelegentlich eine Skizze.

(5) Zuunterst auf dem Aufnahmezettel stehen das Jahr der Aufnahme und die Initialen des Explorators oder der Exploratorin, der/die die Aufnahme durchgeführt hat.

(6) Im Kopfbereich des Aufnahmezettels ist auf der zweiten Zeile die Gemeinde vermerkt.

(7) Auf der ersten Zeile steht das Feld «Def. Lokalname». Dieses Feld wurde von den Exploratoren jeweils zuletzt ausgefüllt und stellt eine Umschrift (Normalisierung) des mündlichen Namens dar. Dieser Eintrag dient primär internen Zwecken zur Sortierung der Aufnahmezettel in unserer Sammlung und hat keinen normativen oder sonstwie verbindlichen Status.

Weitere Informationen zur Erhebung der Daten in den Gemeinden, zur Lautschrift, zur Alphabetisierung usw. sind dem Vorwort des Ortsnamenbuchs (Teilband I/1, S. 9*ff.) zu entnehmen.

Lizenz

Die Daten dürfen frei verwendet unter der Bedingung, dass die Herkunft aus der Sammlung des Forschungsstelle für Namenkunde (Institut für Germanistik, Universität Bern) genannt wird.

Zitierempfehlung

Berner Ortsnamenbuch, Aufnahmezettel online (http://ortsnamenbuch.unibe.ch/az), Gemeinde Amsoldingen, Nr. 66.

Hinweis: Um die Nummer des Zettels zu eruieren, macht man einen Rechtsklick auf den entsprechenden Zettel und wählt «Grafik anzeigen». Danach erscheint in der Adressleiste des Browsers die Nummer, z.B. «.../Amsoldingen_0066.jpg».

Info/Kontakt

Für die Anzeige der Originalmaterialien im Webbrowser setzen wird den Bookreader des Internet-Archive ein.

Kontakt für Fragen oder Rückmeldungen: Luzius Thöny

Kanton Bern, alter Kantonsteil (deutschsprachig)

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