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ORTSNAMENBUCH DES KANTONS BERN
I/1
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ORTSNAMENBUCH
DES KANTONS BERN
[ALTER KANTONSTEIL]
BEGRÜNDET VON PAUL ZINSLI
I
DOKUMENTATION UND DEUTUNG
HERAUSGEGEBEN VON PAUL ZINSLI
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
RUDOLF RAMSEYER UND PETER GLATTHARD
ERSTER TEIL: A‒F
FRANCKE VERLAG BERN
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Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
#(C)
A. Francke AG Verlag Bern, 1976
Alle Rechte vorbehalten
Gesamtherstellung: Stämpfli + Cie AG, Bern
Printed in Switzerland
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S. 5*
EINLEITUNG
1. Ziel, Anlage und Bedeutung des Werks
Die vollständige Sammlung der noch im Gelände verhafteten wie der urkundlich überlieferten Ortsnamen des Kantons
Bern, d. h. aller Siedlungs- und sog. Flurnamen, im alten deutschsprachigen Kantonsbereich1, die vollständige Publikation
und möglichst sorgfältige Deutung dieses «Materials» sowie dessen Auswertung in siedlungsgeschichtlicher, volkskund-
licher und sprachlicher Hinsicht haben wir uns von Anfang an als umfassende Aufgabe gestellt.
Ob nun das damals so weitgesteckte Ziel für den auch in der Einschränkung noch grossen Raum des Bernerlands zwischen
Jurafuss und Alpenkamm erreicht werden kann, ist uns freilich während der jahrzehntelangen Arbeit immer fraglicher
geworden. Nicht nur deshalb, weil eine wirklich vollständige Sammlung des lebendigen wie des geschichtlich überlieferten
Namengutes kaum geleistet werden kann, sondern auch, weil schon die gehortete Fülle des Stoffes und die bedrängende
Vielfalt der Probleme vom Herausgeber und seinen Mitarbeitern kaum in der erhofften extensiven Weise zu bewältigen ist2.
Geplant wurde vorläufig ein erster Band, der mit der mundartlichen Lautung vor allem die historischen Belege ausbreitet
und, wenn möglich, eine etymologische Deutung versucht. Für einen zweiten Band, der die erwähnte Auswertung in
Grundzügen zu entwerfen hat, liegen erste Entwürfe vor, und ein abschliessender dritter Band, der das berndeutsche
Namengut von heute, nach Gemeinden aufgereiht, mit der Beschreibung und Fixierung der bezeichneten Geländegegeben-
heiten auszubreiten hätte, haftet wenigstens in unserm Blickpunkt.
Wir beginnen mit der Publikation eines ersten Teils von Band I «Dokumentation und Deutung», der die für die Etymologie
nötigen historischen Belege bereitstellt, welche später in der geplanten dritten Publikation der noch heute geländeverhafte-
ten «Materialien» (Ortsverzeichnisse von Namen und bezeichneter Realität) keinen Platz mehr finden können. Der in dieser
Lieferung angehobene erste Band soll weiterhin in einzelnen grössern Teilen als alphabetisch angelegtes Lexikonerscheinen.
Die besondere Bedeutung unseres Untersuchungsgebietes und seiner Namenwelt liegt in helvetischen Bezügen wohl darin,
dass es das eigentliche Herzstück der westlichen deutschen Schweiz ist und damit als repräsentativ auch für weiterreichende
Landesgegenden im Westen gelten darf ‒ dass unser Raum, der bei den Juraseen beginnt, über das flache, fruchtbare
Mittelland und durch typische Voralpenbereiche bis an die höchsten Gipfel und Gräte führt, eine Vielfalt sehr verschieden-
artiger Landschaften mit besondern Naturgegebenheiten und damit auch mit unterschiedlichen Wohn- und Wirtschaftsver-
hältnissen umfasst, die teilweise eine eigene toponomastische Terminologie hervorgebracht haben müssen. Zudem sind
diese Gegenden historisch gestuft von Böden mit schon frühgeschichtlichen Niederlassungen, ferner Räumen der ersten
alemannischen Landnahme über Gegenden des ältern und jüngern Siedlungsausbaus bis in noch heute menschenleere
Hochgebirgsregionen. Geschichtlich bemerkenswert bleibt, dass sich unser Bereich mit dem Raum eines spätmittelalter-
lichen Stadtstaates und eines der danach mächtigsten und geschlossensten eidgenössischen Orte deckt, ferner dass die ganze
westliche Flanke im Strahlungsbereich der deutsch-französischen Sprachgrenze liegt und im südlichen Teil noch die
langandauernde Auseinandersetzung alemannischen Sprachtums mit dem alpinromanischen der Vorsiedler nachklingt.
2. Die bernische Orts- und Flurnamensammlung
Entstehung und Entwicklung der Arbeit
Das Werden eines Ortsnamenbuchs des Kantons Bern3 steht in engstem Zusammenhang mit den Erhebungen des
Kantonalen Vermessungsamtes für Übersichtspläne und Grundbuch, insbesondere aber mit den Anforderungen, die in den
30er Jahren für die Beschriftung der neuen «Landeskarte der Schweiz» gestellt wurden. Damals ‒ in der Zeit der
eidgenössischen Bedrohung und der dem Krieg vorausgehenden ‹geistigen Landesverteidigung› ‒ hatte sich scharfe Kritik
gegen die gelegentlich willkürliche und oft auch fälschlich verhochdeutschte Namenschreibung auf den bisherigen
Siegfriedblättern erhoben, und es wurde eine der Naturnähe der neuen Kartenbilder angemessene, wirklichkeitsgetreuere
Beschriftung heimischen Gepräges verlangt. Wie die kartographische Technik das Gelände bis in letzte Feinheiten genau
wiedergebe, so sei auch für die Benennung gleichermassen bodenständige Echtheit zu fordern, und mit dieser Aufgabe,
deren volle Problematik man wohl noch kaum genügend klar erkannte, seien ebenfalls Fachleute zu betrauen4.
Während bisher die Grundbuchgeometer und Topographen zusammen mit dem Gelände zugleich auch dessen Nomenkla-
tur aufgenommen und festgelegt hatten, wurden nun durch einen Bundesratsbeschluss vom Jahre 1938 die Kantone
verpflichtet, sog. Nomenklaturkommissionen, zu deutsch: Ausschüsse für die Erhebung und Regelung der Örtlichkeitsna-
men, zu bestimmen5. Sprachwissenschafter sollten das vom Geometer ausgewählte Namengut in einer der ortsüblichen
Sprechweise angenäherten Form für das topographische Werk der neuen Landeskarte bearbeiten und künftighin überhaupt
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S. 6*
die Schreibformen der einheimischen Namen im Einverständnis mit der zuständigen Gemeinde für offizielle Pläne und
Karten festlegen. Im Kanton Bern nahm nach einigen tastenden Versuchen von Gremien, an denen auch noch Prof. O. von
Greyerz († 1940), beteiligt war, eine endgültig ernannte kleine Kommission, in die der damalige Kantonsgeometer
W. Hühnerwadel († 1945), Prof. Dr. Heinrich Baumgartner (1889‒1944) und Dr. P. Zinsli, damals Gymnasiallehrer in
Biel, gewählt wurden, die Aufgabe in die Hand. Die zunächst ganz dem praktischen Ziel der Kartenbeschriftung gewidmete
Arbeit konnte wegen der Kriegszeitverhältnisse und wegen der noch anhaltenden eidgenössischen Auseinandersetzung über
die «richtige Schreibform» nur langsam vorankommen. Von Anfang an aber haben die beiden Fachberater der Bernischen
Nomenklaturkommission, im Gegensatz zum Vorgehen anderer Kantone, persönlich Erhebungen im Gelände durchgeführt
und für jeden vom Geometer vorgelegten Namen die mundartliche Ausspracheform phonetisch festzuhalten versucht.
Nach dem allzufrühen, plötzlichen Hinschied Prof. H. Baumgartners, welcher sich vor allem als Mitbegründer des
«Sprachatlasses der deutschen Schweiz» (SDS) verdient gemacht hatte, wurde P. Zinsli zu seinem Nachfolger auf den
Lehrstuhl für «Sprache, Literatur und Volkskunde» an die Universität Bern gewählt. Dieser erkannte in einer künftigen
vervollständigten Sammlung der schon zum kleinen Teil auswahlsweise gehorteten Berner Örtlichkeitsnamen eine ebenso
lockende wie dringliche Aufgabe seines neuen Amtes. Hatte er doch bereits während seiner Studienzeit Interesse an der
toponomastischen Forschung gewonnen durch einige Handreichungen bei den Erhebungen für das Rätische Namenbuch
(RNB) von Rob. v. Planta (1864‒1937) und im freundschaftlichen Kontakt mit dessen Schüler und Nachfolger Andrea
Schorta sich auch einige Einsichten in eine solche namenkundliche Arbeit erwerben können. Für das Endziel eines
bernischen Ortsnamenbuchs musste nun aber eben die Sammlung über die unmittelbar praktischen Bedürfnisse der Pläne
und Kartenwerke hinaus erweitert werden, und statt der partiellen Erhebung der durch den Geometer getroffenen blossen
Auswahl war eine dem wissenschaftlichen Plan allein Genüge leistende Erfassung aller erreichbaren Namen zu erstreben.
Dass dies möglich wurde, ist das Verdienst des damals neuen Kantonsgeometers und Kommissionspräsidenten Armin
Buess (1893‒1973), der auch den sprachlichen Problemen von Anfang an lebendigen Anteil entgegenbrachte. Nun erst
wurde es auch möglich, grundsätzlich die ganze Namenfülle eines neuvermessenen Bereichs, ja schliesslich vorbereitend
auch möglichst vollständig die Namen aller Gemeinden des deutschsprachigen Kantonsteils, fortlaufend aufzunehmen,
um so der Praxis die «Rohmaterialien» für die künftige Namenbeschriftung auf Kartenwerken jeden Massstabs zu ver-
mitteln, zugleich aber eben einer unabdingbaren Forderung für die wissenschaftliche Bearbeitung nachzukommen.
Die nachträgliche Umstellung zog freilich zunächst eine grosse Nach-Arbeit mit sich. Es mussten die seit 1943 schon durch
die unvollständigen Geometerverzeichnisse erhobenen Mittellandgemeinden ‒ bereits 179 an der Zahl ‒ wieder aufgesucht
werden, um auch hier im Gelände die noch fehlenden Namenbelege einzubringen ‒ eine Aufgabe, die im wesentlichen durch
Herrn Sekundarlehrer Hans Würgler in den Jahren 1953‒1955, teilweise aber auch durch das Kantonale Vermessungsamt
im Zusammenhang mit Neuvermessungen durchgeführt wurde. Bei der sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden vollständi-
gen Erhebung unserer Flurnamen im Gelände fanden wir in verschiedenen Studenten, die zu dem Ziel besonders ausgebildet
wurden, treffliche Helfer. Sie können hier nicht alle namentlich aufgeführt werden. Doch sind wir ihnen stets zu Dank
verpflichtet wie auch den zahlreichen bereitwilligen Gewährsleuten ‒ Bauern, Förstern, Lehrern, Gemeindeschreibern ‒,
die der Namenerkundung ihres Gebietes manche Stunde geopfert haben. Von allen tatkräftigen Helfern in dieser Erhe-
bungsetappe seien ausser dem stets unser Unternehmen fördernden Kantonsgeometer und Kommissionspräsidenten
A. Buess nur noch hervorgehoben Dr. Hans Wildbolz (1887‒1956), der als Kommissionsmitglied die Erhebungen des
Vermessungsamtes von 1943 bis zu seinem Hinschied 1956 gewissenhaft mitbetreut hat, und Dr. Rudolf Ramseyer, der
sich schon jahrelang als ausgezeichneter Explorator bewährt hatte und dann als Nachfolger von Dr. Wildbolz in die Kan-
tonale Nomenklaturkommission gewählt wurde.
Das Unternehmen der wissenschaftlichen Verarbeitung für ein künftiges Namenbuch, das unabhängig von den praktischen
Zwecken des Vermessungsamts, aber in guter Zusammenarbeit mit dieser Stelle vom Herausgeber P. Zinsli an der
Universität eingeleitet wurde, fand zuerst nur eine sehr bescheidene Unterkunft in einem Abstellraum des Hauptgebäudes
der Universität, konnte dann aber durch das Wohlwollen der Behörden in den mit dem Wegzug der Redaktion des Glossaire
des Patois de la Suisse Romande aus Bern freigewordenen Räumen am Falkenplatz 16II eine bleibende Stätte finden, wo es
noch heute untergebracht ist. Hier wurde nun die Anstellung einer zunächst vier Nachmittage für uns tätigen Sekretärin von
der Erziehungsdirektion bewilligt, die die handschriftlichen Geländeaufnahmen wie später die historischen Erhebungen
fortlaufend mit der Maschine abzuschreiben und einzuordnen hatte. Erkenntlich gedenken wir der Leistungen, die Frau
E. Grenacher an dieser Stelle zwischen den Jahren 1956 und 1967 für uns erbracht hat, aber auch der vielen Mühen, die die
damalige Dekanatssekretärin, Frl. S. Baudenbacher, durch Exzerpieren und Einordnen unserm Namenwerk geliehen hat.
Von grosser Bedeutung für die gut fortschreitende Geländeerhebung wurde es, dass wir auf dem Kantonalen Vermessungs-
amt in dem Beauftragten für Planbeschriftung, Moritz Schneider, einen verständnisvollen, äusserst gewissenhaften Helfer
hatten, der die Erhebungen jeweils einleitete, sie dann überprüfte und die Lokalisierung sorgfältig überwachte.
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S. 7*
Jede etymologisch deutende Namenforschung bedarf der historischen Dokumentation. Deshalb musste schon früh, parallel
zur Aufnahme im Gelände, auch die Erhebung der urkundlich überlieferten Namenquellen des Kantons Bern eingeleitet
werden. Sie wurde ermöglicht durch die finanzielle Hilfe des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissen-
schaftlichen Forschung, der uns für die erwähnten komplettierenden Nacherhebungen im Gelände bereits Mittel zur
Verfügung gestellt hatte. Die Arbeit im historischen Bereich wurde erleichtert durch den Umstand, dass für die frühe Zeit
bis zum Jahre 1390 die leicht erreichbaren, wohlgeordneten 10 Bände der «Fontes Rerum Bernensium», des bernischen
Quellenwerks, zur Verfügung standen. Für die spätere Zeit aber beherbergt allein das Staatsarchiv des Kantons Bern
ein fast uferloses Meer von Urkunden, Missiven, Manualen und Ämterbüchern, von denen die meisten auch eine Fülle
von Örtlichkeitsnamen enthalten. «Die reichen Bestände unseres Staatsarchivs», schrieb der langjährige Adjunkt E. Meyer,
ergäben, aneinandergereiht, «gegenwärtig eine Länge von ca. 10½ Kilometer» und bildeten «wohl das grösste kantonale
Staatsarchiv der Schweiz»6.
Da unsere Geldmittel von Anfang an knapp, die Zahl der Arbeitskräfte klein war, schliesslich aber auch die Zeit
vorbereitenden Sammelns notwendigerweise begrenzt blieb, mussten wir die historischen Aufnahmen zielbewusst ein-
schränken. Allein die volle Erfassung der Berner Urkunden vom Abschluss der «Fontes» 1390 bis zum Jahr 1500 hätte
mehrere Geschichtskundige viele Jahre lang beschäftigen müssen. Deshalb wurden aus dem Bestand der Originalüberliefe-
rung nur die für die Flurnamenforschung besonders ergiebigen und in Bern überaus zahlreich vorhandenen Urbare
herausgehoben und wegen der Fülle des Materials nur ein Teil von ihnen ausgewertet. Wenn nämlich in Zürich etwa 500
Urbare vorliegen, so besitzt das einst umfangreichere Bern bis in die Neuzeit deren 2000 (ungefähr 1700 Herrschafts- und ca.
450 Pfrundurbare). Es konnten deshalb nur die verhältnismässig noch wenig zahlreichen Güterverzeichnisse des 15. Jahr-
hunderts und anschliessend die rasch wachsende Zahl der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstandenen ganz
durchgearbeitet werden. Mit dem Ende der Reformationszeit musste die urkundliche Erhebung abgebrochen werden. Die
Epoche des Glaubensumbruchs aber hat nochmals einen eigenen Bestand neuer namenreicher Urbare hervorgebracht, da
der bernische Staat damals den Besitz, den er durch die Säkularisation gewonnen hatte, genau feststellen und aufzeichnen
liess.
Jeder Einschnitt in den Strom der Überlieferung wie jede Auswahl der Dokumente muss freilich unbefriedigend bleiben,
auch wenn sich der Namenkundler damit trösten kann, dass die spätern Aufzeichnungen nach Beginn des 16. Jahrhunderts,
meist sogar schon etwas ältere, für die Etymologie kaum mehr viel Erhellendes herzugeben vermögen. Freilich könnte die
ganze historisch belegte Fülle des Berner Namengutes erst bei vollständiger Erfassung auch des neuzeitlichen, die Namen
dokumentierenden Schrifttums gehortet werden. Wenn nämlich die spätern Aufzeichnungen, namentlich die Güterver-
zeichnisse, im allgemeinen auch einfach das ältere Namengut, und dazu häufig in orthographischer Entstellung, reproduzie-
ren, so finden sich doch auch in diesen Dokumenten immer wieder neue oder bisher nicht erfasste Flurbenennungen.
Bedauerlich musste die grundsätzliche Begrenzung auf die Mitte des 16. Jahrhunderts aber für uns vor allem deshalb bleiben,
weil einige Gebiete des Kantons Bern, besonders die gebirgigen, erst spät mit einer grössern Zahl von bodenverwachsenen
Namen auf Güterverzeichnissen erscheinen; etwa das Haslital kann erst in Urbaren des 18. Jahrhunderts eingehender erfasst
werden.
Um solche Spätdokumentation doch noch einzubeziehen und um die Lücke ein wenig aufzufüllen, die sich durch die
Beschränkung auf die Urbarüberlieferung und damit durch die nur zufällige Berücksichtigung des übrigen handschrift-
lichen Urkundenbestandes für die Zeit nach 1390 (Schluss der «Fontes») ergeben musste, wurden dann doch aus andern,
bis in die frühe Neuzeit hineinreichenden und gut zugänglichen gedruckten Dokumentenwerken, besonders aus den
«Rechtsquellen des Kantons Bern», noch viele einschlägige Namenbelege gewonnen und verzettelt. Von Dr. h. c. Rob.
Marti-Wehren († 1970) sind uns während der langen Jahre seines unermüdlichen Aktenstudiums im Staatsarchiv immer
wieder ganze Bündel teilweise doch noch wichtiger «Spätbelege» vom 17. Jahrhundert an aufwärts zugekommen, die der
verdiente Volkskundler gleichsam als Hobelspäne in seiner kulturgeschichtlichen Werkstätte für uns zusammengelesen hat.
Ihm wie auch den damals jungen Historikern Dr. Beat Junker (tätig 1955/56), dem leider jung verstorbenen Rud. Maurer
(† 1956), ferner Dr. Fred Haenssler (tätig 1956/57), Herr Zoltan Janosa (tätig 1958‒1960), aber auch Frau Stella
Lederer (tätig 1957‒1966) sind wir für ihre Auszüge aus handgeschriebenen Urbaren und gedruckten Werken sehr zu Dank
verpflichtet.
Im Jahre 1963, zwei Jahrzehnte nach ihrem Beginn, war die Sammelarbeit im wesentlichen abgeschlossen: die Örtlichkeits-
namen der 363 deutschsprachigen Gemeinden des Kantons Bern, bzw. die 347 Orte des alten Kantonsteils ohne die von uns
nicht mehr berücksichtigten 16 jurassischen Gemeinden mit deutscher Sprache (vgl. Anm. 1), waren im Felde erhoben, und
die geschichtlichen Quellen waren, soweit geplant, wenn auch ‒ wie sich bald zeigte ‒ nicht lückenlos erschlossen. In diesem
Jahr 1963 konnte Dr. Rud. Ramseyer für eine Oberassistent-Lektor-Stelle an der Universität gewonnen und dabei halbtägig
als Mitarbeiter an die Ortsnamensammlung verpflichtet werden. Der neue, durch seine langjährige Tätigkeit als Explorator
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S. 8*
und danach als Mitglied der Kantonalen Nomenklaturkommission in unsere Materie schon trefflich eingearbeitete Helfer
sandte nun im Jahr 1964 die vollständigen Namenlisten der einzelnen Gemeinden, die jeweilen in besondern Sitzungen von
Kommissionsdelegierten und örtlichen Behörden für die offizielle Schreibform festgelegt worden waren, zur nochmaligen
Überprüfung und allfälligen Ergänzungen an kenntnisreiche Gewährsleute im ganzen Kantonsbereich. Ihre Antworten
erbrachten wieder wertvolle zusätzliche Belege und auch mundartliche Aufschlüsse. Doch zeigte sich nun auch die
Notwendigkeit, das aus gedruckten, meist ältern Quellen erhobene historische Material für die sprachwissenschaftliche
Bearbeitung teilweise noch genauer auf die originale Schreibform und die richtige Lesung hin abzusichern und dazu auch
das zu erfassen, was seit Erscheinen dieser Publikationen an Frühüberlieferungen noch hinzugekommen war. Herr
Bibliothekdirektor Dr. Hans Michel, weiland Adjunkt am Staatsarchiv Bern, übernahm freundlicherweise 1966/67 die
Aufgabe, auch unserer Sammlung den ältesten Bestand in den handschriftlichen Nachträgen der «Fontes Rerum
Bernensium» wie in weitern Quellen im Zeitraum von 1014 bis 1390 mit zusätzlichen Ergänzungen aus der Zeit von 1479 bis
etwa 1510 zu beschaffen, aber auch Probleme der genauern Lesung und der Lokalisierung mancher alter Belege zu lösen.
Auszüge aus weitern Dokumentenbänden und aus Quellenwerken und Karten der Rand- und Nachbargebiete vermittelte
uns die seit 1964 in besonderm Auftrag, seit 1967 als neue Sekretärin in gewissenhafter Arbeit wirkende Frl. Ruth Klopfer,
seit 1974 nicht minder einsatzbereit Frau E. Schorno. Ihnen wie auch cand. phil. Chr. Hostettler, der uns seit 1964 seine
Hilfe als Assistent geliehen hat und u. a. eine ansehnliche Zahl bisher noch unbeachteter Urbare des Staatsarchivs auf
Flurnamen hin erarbeitete, gilt unsere aufrichtige Erkenntlichkeit. Grossen Dank schulden wir aber auch dem Schweizeri-
schen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, ohne dessen wiederholte finanzielle Hilfe
der Bestand unseres historischen Beleggutes, das nun in unserer Kartothek das «lebendige», noch im Gelände verhaftete an
Zahl der Zettel weit übertrifft, nicht zusammengekommen wäre. Allein durch Zusammenarbeit mit dem Kantonalen
Vermessungsamt Bern und mit dessen Unterstützung ist, wie erwähnt, auch die Erhebung im Gelände und die volle
Hortung der noch bodenständigen Namen zustande gekommen.
Mit dem vorläufigen Abschluss der eigentlichen Sammelarbeit im Jahre 1963 begann bereits die Auswertung der gehorteten
Materialien und die Vorbereitung eines Manuskripts zum Ortsnamenbuch. Allerdings stellten sich uns sogleich vielfältige
und schwierige Fragen zur Auswahl der Belege, zur Einordnung der Etyma und zum Aufbau der einzelnen Artikel. Wir
suchten im eigenständigen bernischen Stoff einen eigenen Weg, erstellten Probefassungen und unterbreiteten diese,
vervielfältigt, befreundeten Fachleuten zur Kritik und zu weiterer Beratung. Ihre Antworten nützend, haben wir dann die
endgültige Fassung festgelegt (s. folgenden Abschnitt) und mit der Darstellung unseres Materials in einer geeigneten
alphabetischen Folge begonnen.
Es zeigte sich freilich bald, dass bei dem gewaltigen Schatz des in unserer Kartothek bereitliegenden Namengutes (es mögen
gegen 500 000 Zettel mit etwa 5000 Etym sein), bei der Kompliziertheit immer neu sich erhebender Fragen wie bei der
Notwendigkeit, doch stets von neuem auch auf spätere Originaltexte im Staatsarchiv zurückzugreifen, noch weitere
Dokumente zu exzerpieren oder Rückfragen bei Gewährsleuten zu tätigen, die Kraft der beiden durch ihr Lehramt
belasteten Bearbeiter für einen einigermassen befriedigend raschen Fortgang des Unternehmens nicht ausreichte. So war es
ein Glücksfall, dass im Frühling 1969 Dr. Peter Glatthard mit der Übernahme eines weitern Oberassistenten-Lektorats
an der Universität auch halbtägig als zweiter Mitarbeiter des Herausgebers gewonnen werden konnte, und damit wurde eine
erfreuliche Weiterentwicklung unseres Namenwerks gesichert. Die einzelnen Artikel erwachsen durch Zusammenarbeit.
Während die beiden Mitarbeiter im vorliegenden Teil nach vorangehender Konsultation den materiellen Aufbau aus dem
Zettelbestand besorgten, lag der Beitrag des Herausgebers vorwiegend in der koordinierenden Leitung, der Verantwortung
für die etymologische Deutung, ferner im Führen der administrativen Angelegenheiten. Das Druckmanuskript wurde von
jedem nochmals gelesen und gemeinsam beraten.
Im Laufe der Kartierung, besonders aber bei der gestaltenden Darstellung, zeigte es sich, dass ein bedeutender Teil unserer
Örtlichkeitsnamen mit einem Personennamen gebildet ist und oft nur bei Kenntnis der altbezeugten Vor- und Sippennamen
sicher erhellt werden kann. Leider war es uns unter den geschilderten Umständen nicht von Anfang an möglich, auch eine
gleichzeitige Erhebung des bernischen Personennamenbestandes aus Urbaren und andern Dokumenten durchzuführen,
sosehr das den Verfasser unter dem Vorbild der rätischen Pionierarbeit von R. v. Planta gelockt hätte. Aber im Laufe der
Sammeltätigkeit haben wir doch auch jene Sippennamen aufzuzeichnen begonnen, die mit Örtlichkeiten zusammenhängen
(Herkunfts- und Insassennamen), und wir haben dieser zweiten Benennungsart überhaupt mehr Aufmerksamkeit zu-
gewandt. Dies nicht zuletzt, weil der Plan besteht, das bernische Ortsnamenbuch später einmal durch ein Werk über die
einheimischen Personennamen zu ergänzen. Im Hinblick auf diese künftige Zielsetzung, aber auch weil wir inzwischen
einen materiellen Überblick über weitere landschaftliche Bereiche jenseits der Kantonsgrenzen gewonnen hatten und weil
der Herausgeber bereits eine gesonderte Sammlung der deutschen Orts- und Flurnamen in den sog. ennetbirgischen
Walserkolonien mit Hilfe der «Stiftung zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung an der Universität Bern»
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S. 9*
aufgebaut hatte und diese zu Vergleichen und für übergreifende Streuungspläne zur Verfügung stellen konnte, haben wir
unser wissenschaftliches Unternehmen am Falkenplatz im Jahr 1964 umbenannt in «Forschungsstelle für Namenkunde der
westlichen deutschen Schweiz und Ortsnamensammlung des Kantons Bern». Im erweiterten Rahmen sind schon einige
namenkundliche Arbeiten von Paul Zinsli und von Studierenden unter seiner Leitung erwachsen, die auch bereits als
Grundlagen des geplanten zweiten auswertenden Bandes betrachtet werden können. Eigentliches Zentrum unserer
Forschungsstelle bleibt denn auch für die nächste Zukunft das Orts- und Flurnamenbuch des Kantons Bern [ONB].
In der Phase der Publikationsvorbereitung erwies sich für das Redaktionskollegium von drei Germanisten immer
dringlicher die Notwendigkeit, für die Erhellung undurchsichtiger Belege, die möglicherweise auf vordeutsche Siedler
zurückgeführt werden könnten, einen romanistischen, vor allem des Frankoprovenzalischen kundigen Fachmann zu Rate
zu ziehen. Wieder ermöglichte uns die finanzielle Hilfe des Schweizerischen Nationalfonds wertvolle romanistische Aus-
künfte, unter anderen von Dr. F. Gysling und ‒ seit Herbst 1972 ‒ von verschiedenen Redaktoren des ‹Glossaire des
Patois de la Suisse romande›. Die etymologischen Bemerkungen der einzelnen romanistischen Beiträger werden in Klam-
mer mit deren Initialen gekennzeichnet: z. B. Dr. P. Knecht (K.), Dr. W. Müller (M.), Dr. H. R. Nüesch (HN).
Und schliesslich sagten uns ihre wertvolle Unterstützung zu die Herren Professoren S. Heinimann, Bern, E. Walder, Bern,
R. Ris, Bern und Ed. Studer, Freiburg i. Ue., indem sie sich dem befreundeten Leiter und Herausgeber für eine Patronats-
kommission zur Verfügung stellten, die das Werk fördern helfen will und allenfalls für die Kontinuität des Begonnenen
sorgen würde.
Sowohl den romanistischen Helfern wie diesen Mitgliedern des Kuratoriums sei hier schon ausdrücklich Dank gesagt.
3. Verfahren bei Erhebung und Einordnung
Schon zu Beginn der Kommissionsarbeit für das Vermessungswerk im Jahre 1943, als es noch allein um praktische Ziele der
sach- und zeitgemässen Kartenbeschriftung ging, war es den beiden sprachwissenschaftlichen Mitgliedern, Prof. H. Baum-
gartner und dem derzeitigen Herausgeber, klar, dass die Grundlage aller Normierung nur eine unmittelbare Aufnahme im
Gelände mit lautgetreuer Wiedergabe der lokalen Sprechform sein könne. Im Gegensatz zu andern Kantonen haben wir
schon die ersten uns zur Bearbeitung unterbreiteten Namenlisten im Felde bei den Anwohnern abgefragt und die Antworten
phonetisch notiert ‒ damals in der Kriegs- und Nachkriegszeit noch oft auf weiten Wanderungen zu Fuss und mit dem Velo.
In Sitzungen wurden unmittelbar danach die Schreibformen für das Kantonale Vermessungsamt und die Landestopogra-
phie festgelegt. Über dies schwierige Verfahren ist hier nicht zu berichten: das Abwägen des Zulässigen und Richtigen lag
zuerst ganz in der Verantwortung der Kommissionen, wurde dann aber durch die eidgenössischen «Weisungen für die
Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen bei Grundbuchvermessungen in der deutschsprachigen Schweiz» vom
27. Oktober 1948 und die von der Berner Kommission zusätzlich ausgearbeiteten «Vorschriften über die Erhebung und
Schreibweise der Lokalnamen im Kanton Bern (deutsches Sprachgebiet)» vom 13. Oktober 1950 in bestimmtere Bahnen
gelenkt. Als dann auch der wissenschaftliche Plan einer möglichst umfassenden Sammlung für ein bernisches Ortsnamen-
buch gefasst wurde, stand bei uns fest, dass für ein solches Unternehmen mit dem Anspruch auf Vollständigkeit des
Namenguts weiterhin nur die direkte Erhebung der bodenständigen, unfrisierten Lautungen aus dem Munde der besten
Gewährsleute im Felde in Frage komme, nicht das leichtere, aber allzu vielen Fehlmöglichkeiten ausgesetzte Korrespon-
denzverfahren.
Es zeigte sich jedoch, dass die Aufgabe solcher Gesamtaufnahmen in allen Gemeinden des deutschen Kantonsteils die
begrenzte Arbeitskraft der beiden damaligen sprachwissenschaftlichen Kommissionsmitglieder überstieg. Wir mussten
deshalb dazu übergehen, zusätzliche Exploratoren anzuwerben und auszubilden, die nun im Auftrag der Kommission das
«Rohmaterial» im Gelände zu erfassen und mit uns einzuheimsen hatten. Diese Helfer fanden sich durchwegs unter den
ehemaligen Studenten des Leiters der Ortsnamensammlung. Um aber das Sammelgut möglichst exakt und systematisch mit
allen zur Deutung nötigen Auskünften erhalten zu können, arbeiteten wir sogleich eigene Aufnahmezettel mit vorgedruck-
ten Rubriken aus. Diese Listen wurden in Blöcke geheftet und waren stets im Durchschlagdoppel für die beiden Fachberater
in der Kommission zu beschriften. Sie mussten ausser der phonetischen Erhebung auch die genauere Lokalisierung, wenn
möglich mit der Geländebeschreibung und allfälligen Angaben der Gewährsleute, Namen und Alter dieser Helfer, ferner
das Aufnahmedatum wie das Datum der später anschliessenden, oft Ergänzungen und Berichtigungen zeitigenden
Gemeindebesprechung enthalten. Für die Transkription der Felderhebungen wählten wir grundsätzlich das von R. Hotzen-
köcherle ausgearbeitete phonetische Zeichensystem des Sprachatlasses der deutschen Schweiz7, freilich mit Vereinfachun-
gen, die nur den besondern Sprachklang des Berndeutschen zu erfassen haben8. Doch auch so konnte man, bei der
wechselnden Zahl nicht gleichmässig und nicht lange genug geschulter Studenten, keineswegs eine in den Feinheiten so
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S. 10*
gesicherte lautliche Wiedergabe erwarten, wie sie den vier Exploratoren des Sprachatlasses möglich war. Aber solche letzte
Genauigkeit schien uns für die Ziele einer nicht vornehmlich lautgeographisch eingestellten Ortsnamensammlung auch
nicht nötig. Die Ergebnisse erwiesen sich denn auch als durchaus genügend für unsere endgültige Schreibweise mundart-
licher Sprechformen und im allgemeinen als exakt genug für die etymologische Deutung.
Das Verfahren für die Aufnahmen zuhanden des Kantonalen Vermessungsamtes bestimmte, dass alle in der Kommission
zum praktischen Kartengebrauch normierten Namen jeweils der zuständigen Gemeindebehörde unterbreitet werden
mussten und auf einer besondern Gemeindebesprechung noch zu verifizieren waren. Bei dieser Gelegenheit liessen sich ‒ wie
erwähnt ‒ auch manche für die wissenschaftliche Bearbeitung noch hängige Fragen, ferner phonetische Unsicherheiten, mit
den einheimischen Gewährsleuten endgültig klären. Alles so im Gelände mit Hilfe des Kantonalen Vermessungsamtes
erhobene Namengut gelangte nun in der phonetisch transkribierten Rohform zur weitern Auswertung in unsere Ortsna-
mensammlung, wo ein nach besondern Grundsätzen systematisierter Katalog aufgebaut wurde. Unsere Sekretärin (und
zeitweise andere Hilfskräfte) schrieben die handschriftlichen Feldaufnahmen mit einer auf unser phonetisches Zeichensy-
stem umgearbeiteten Schreibmaschine auf normierte Zettel mit einem, bzw. mit zwei Durchschlägen ab. Der weisse
Originalzettel wurde der für das gesamte Namengut alphabetisch angeordneten Kartothek I mit den noch «lebendigen»,
im Gelände erhobenen Namen eingefügt, der rote Durchschlagzettel für eine gesonderte gemeindeweise Anordnung dieses
«lebendigen» Namengutes verwendet, wobei das Material jeder einzelnen Gemeinde in sich wieder in alphabetischer Folge
gesichtet wurde.
Eine entsprechende Kartothek II stellten wir mit dem aus historischen Quellen erhobenen Beleggut her: auf grauen Zetteln
wurden diese Dokumentenbelege insgesamt in eine alphabetische Reihenfolge gebracht, während in ockergelber Farbe eine
gemeindeweise historische Kartei errichtet wurde. Für beide Abteilungen unserer Sammlung wurden aber auch Zettel mit
den zweiten Namengliedern auf weitern Durchschlägen ausgezogen, und eine allerdings noch unvollständig gebliebene
Zusammenstellung der Suffixe wurde in Angriff genommen.
Bei der Verarbeitung zu einem Namenbuchmanuskript müssen die beiden zunächst gesonderten Zettelkästen, Kartothek I
(die im Gelände phonetisch erhobenen Materialien) und Kartothek II (das historisch überlieferte Beleggut) fortlaufend
zusammengezogen werden. Das bringt eine nachträgliche Arbeit der Identifizierung und Lokalisierung, die nicht zum
vornherein schon geleistet werden konnte.
Damit erwächst aber schliesslich eine neugeordnete einheitliche Kartothek, in der die «lebendigen» Örtlichkeitsnamen
zusammen mit ihren urkundlichen Belegen nach alphabetischer Ordnung zu finden sein werden.
Der Bestand einer solchen, dauernd der Ergänzung offenen Kartei, die alle Belege, auch die schliesslich ins gedruckte
Ortsnamenbuch nicht aufgenommenen, enthält, stellt bereits ein geschlossenes wissenschaftliches Instrumentarium dar, das
auch nach Abschluss des Namenbuchs der weitern Forschung, vor allem lokalen Monographien, zur Verfügung stehen
soll9.
Es war für unsere toponomastische Bearbeitung ein Glücksfall, dass uns zur Ergänzung unserer nun aufgebauten Berner
Ortsnamenkartothek von der Eidgenössischen Landestopographie (durch Entgegenkommen des damaligen Direktors
Prof. Bertschmann) als langfristiges Depositum in unsern Räumen auch die gesamtschweizerische, auf den Blättern des
Siegfried-Atlasses basierende Kartothek zugesprochen wurde, die seinerzeit von Johannes Hubschmid im beamteten
Auftrag des Eidgenössischen Kartographieinstituts ausgebaut worden war. Sie enthält nicht nur ein gesamtschweizerisches
Vergleichsmaterial, sondern auch die für die Lokalisierung wichtigen Koordinatenangaben und für viele Etyma dazu noch
Verweise auf die Deutungen in der Fachliteratur bis zum Jahre 1946. Um diese bei uns aufbewahrte Namensammlung nicht
veralten zu lassen und für unsere Aufarbeitung auch die in neuster Zeit veröffentlichten Etymologien bereitzustellen,
konnten wir seinerzeit mit Hilfe der damaligen Lektorin Frl. Dr. B. Berger noch die toponomastische Literatur zu den
Schweizer Ortsnamen zwischen 1946 und 1957 in einem gesonderten Zettelkasten verfügbar machen. Die Weiterführung ist
für die Jahre 1966/67 von Herrn cand. phil Chr. Hostettler geleistet worden; ab 1967 wird diese Aufgabe von Frau
A. Bulicek gewissenhaft betreut.
4. Aufbau des vorliegenden Bandes
Bei der grossen Fülle des gehorteten Materials stellten sich für die Anlage unseres ersten Bandes, der zusammen mit der
heutigen Sprechform und mit dem historischen Beleggut auch die möglichen Deutungen vermitteln soll, verschiedene
gewichtige Fragen. Denn wenn auch jedes neue wissenschaftliche Lexikon auf den Leistungen und Erfahrungen seiner
Vorgänger weiterbauen kann ‒ für die schweizerische Ortsnamenforschung liegt im abgeschlossenen ‹Rätischen Namen-
buch› ein bedeutsames Leitbild vor ‒, so hat doch auch jede andersartige Natur- und Sprachlandschaft ihre eigenen
Probleme, die es nun im Hinblick auf das besondere Namengut des Kantons Bern zu lösen galt. Zum vorneherein stand fest,
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S. 11*
dass in diesem Band alle Etyma der Kartothek, auch die für uns dunkeln, aufgenommen werden mussten, um noch der
künftigen Forschung eine gesicherte, breite Grundlage zu vermitteln. Dabei konnte es sich aber für das druckfertige
Manuskript aus blossen Raumgründen und nicht zuletzt wegen der Druckkostenfolgen keineswegs um die Wiedergabe aller
Belege handeln, weder aller «lebendigen» (vgl. Anm. 12) noch, vor allem in Fällen reicher Überlieferung, aller «histori-
schen» Belege mit ihren oft über Jahrhunderte gleichlautenden Formen. Schliesslich soll ja der vorliegende Band auch als
«Schlüssel» zur umfassendern Zettelsammlung dienen, die eben noch zusätzliche Belegmaterialien einschliesst und durch
beiläufige Neuerhebungen wie Neuexzerpierungen stets à jour gehalten wird. Es musste aber für die vorhandene Belegmasse
ein Prinzip der Auswahl, für die Gesamtheit der Etyma jedoch ein Verfahren der Aufreihung und schliesslich für die
einzelnen Artikel eine dem Material gemässe Gestaltungsweise gefunden werden.Was die Aufreihung grundsätzlich anbelangt, so kam für den geplanten historisch-etymologischen Teil, der Beleggut und
Deutungsmöglichkeit der Einzelnamen darzulegen hat, nur eine systematische alphabetische Folge in Betracht, da jede
vorweggenommene inhaltliche Gliederung die Darbietung des gewaltigen Stoffes komplizieren und das gesichtete, hier der
Forschung bereitgestellte Rohmaterial schon in weitere Zusammenhänge hineininterpretieren würde10. Für diese deutende
Auswertung im gesamtbernischen Rahmen ist ohnehin auch ein folgender Teil geplant, dessen Anlage mit der ersten
Sichtung und Erhellung des Materials schon entworfen werden kann.
Für die Gestaltung des vorliegenden Bandes im einzelnen wurden im Laufe der Zeit verschiedene Lösungen mit immer
wieder neu erwogenen Entscheiden versucht. Nach der erwähnten Konsultation befreundeter Namenforscher entstand
schliesslich der nun festgelegte Aufbau unseres Namenbuchs, der sich am besten von der Ausgestaltung der Artikel her
darstellen lässt:
a) Ein Stichwort steht jeweils am Beginn des Artikels und bestimmt dessen Einordnung ins Ganze nach einer alphabetischen,
den Anforderungen von Material und Benützungsmöglichkeit angepassten Reihung. Obschon das Schmellersche System,
welches das ‹Schweizerdeutsche Wörterbuch› (Idiotikon) grundsätzlich verwendet, vom sprachwissenschaftlichen Stand-
punkt aus seine unbestreitbaren Vorzüge hat, entschieden wir uns doch für die gewöhnliche alphabetische Buchstabenfolge,
um damit eben auch dem nicht besonders dafür geschulten Benützer das Auffinden der Namen zu erleichtern. Freilich, ohne
gewisse Abweichungen kommt ein auf mundartliche Vielfalt und örtlich wechselnde Sonderart eingestelltes Lexikon nicht
aus:
Bei den Vokalen beeinflussen Kürze und Länge die Reihenfolge nicht, auch wenn der lange Selbstlaut durch Doppelschrei-
bung gekennzeichnet ist; es folgen sich z. B. Ahorn, Aal-, Alf-, Alg-, All-, Aare … Besondere Schwierigkeit für eine normierte,
nicht rein etymologische Aufreihung bieten Ansatzwörter mit A-, Ä-, E-. Wo neben mit A- anlautenden Stichwörtern noch
durch Umlautwandel zu Ä- und E- deutlich ihnen etymologisch zugehörige Bildungen erscheinen, werden diese auch unter
A- eingereiht, wobei wir mit einem spätern Rückverweis im geplanten Formenindex rechnen. Alle übrigen Ä-/E-Anlaute
werden unter dem Buchstaben E- zusammengezogen. (Man suche also Namen auf Ä- und E- grundsätzlich unter E-!)
Für das leichtere Auffinden sind auch die mundartlichen Diphthonge Ou- und Öi- in die historisch zugrunde liegenden und
dazu schriftsprachgewohnten Schreibungen Au- und Äu-, bzw. Eu-, umgesetzt worden; z. B. ist Oug unter Aug(e), Öigst
unter Äugst usw. zu finden.
Bei den Konsonanten wurden im Wortanlaut D- und T- unter T-, B- und P- unter P- zusammengezogen; z. B. dürr und Tür
unter T-, Blätz und Plag unter P-. Dagegen werden inlautende Lenes und Fortes getrennt in die alphabetische Reihenfolge
aufgenommen; deshalb stehen an verschiedenen Stellen Lade(n) und Latte(n), Ribi und Rippi u. ä. nach normaler
alphabetischer Weise durch d, t; b, p getrennt.
Für das Aufschlagen wichtig ist die weitere Kenntnis der Normalisierung der Stichwörter, die aus praktischen Gründen in
dreifacher Weise gewonnen wird:
Grundsätzlich wird, besonders für die Überzahl der eigentlichen Flurnamen, eine ans Altdeutsche angelehnte berndeutsche
Normalform nach dem in seiner Lautung altertümlicheren Beleg gesucht und das so gefasste Stichwort im Druck
hervorgehoben (halbfett). Danach müssen lokalmundartliche Eigenarten wie etwa die Hiatusdiphthongierung (Zwielau-
tung vor vokalisch anlautender Folgesilbe) von altdeutsch ī, ū, ǖ zu ei, au (ou), eu (öi), die Monophthongierung
(Vereinlautung) ou, ei, öu zu ō, ē, ȫ, die Entrundungen von ö zu e, ü zu i, üe zu ie, die Palatalisierung und andere bloss
landschaftliche Erscheinungen im Stichwort aufgehoben und dazu das Ganze, wo nötig, zugleich meist dem schriftsprach-
lichen Schreibbild angepasst werden: Augste(n), nicht Oogste(n) ‹August›; Eiche(n), nicht Eeche(n); Freud, nicht Frööd
usw. … mittelbernisch äng unter oberländisch-mhd. eng(e); Ösch, Äsch unter älterem ‒ schriftsprachnäherem Esch(e).
Wo verschiedene lautähnliche Gebilde von etymologischer Verwandtschaft, aber auch der Herkunft nach ungleichartige
oder unklare, zusammengestellt werden, wird eine freigewählte, nicht historisch erschlossene blosse «Stichmarke» aus dem
Wortkern angesetzt, z. B.:
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S. 12*
Al(l)-
I. Allenlüften/Allenwinden …
II. Allenspach 1531‒5370 …/Allenwil …
(I. und II. bedeuten etymologisch verschiedene Ansätze, nämlich ‹omnis› und ein Personenname.)
Wegleitend gilt, dass zusammengesetzte Namen unter dem zweiten Namenglied, dem sog. Grundwort, gesucht werden
müssen: Rotbalm unter -balm, Schattburg unter -burg … Wenn solche Komposita natürlich auch mit einem Beleg unter dem
ersten Namenglied wenigstens aufgeführt werden müssen, finden die Bestimmungswörter ihre Erhellung durch die
historischen Formen doch erst im Zusammenhang der einschlägigen Simplicia und anderer Zusammensetzungen mit dem
Etymon als zweitem Namenelement: z. B. müssen die zahlreichen Stalde(n)-hubel unter Hubel erscheinen, Stalde(n) findet
seine Deutung jedoch erst bei St- unter dem einfachen Namen Stalde(n), ebenso die vielen Zusammensetzungen wie Anggi-,
Chilch-, Muri-Stalde(n) u. ä.
Das Prinzip der Aufreihung nach dem zweiten Namenglied, dem Grundwort, kann aber da nicht gelten, wo es verdunkelt
und für den Benützer des Namenbuchs kaum abtrennbar, vielleicht sogar überhaupt nicht sicher zu deuten ist (z. B. im Fall
von Berg- und Flurnamen wie Männlechen aus Mann + lehen; Erbetlob aus Erbet + laub [? s. d. …]. Ausgenommen bleiben
auch die zusammengesetzten Namen von Siedlungen (Gemeindenamen und andere bedeutendere Ortschaften), nicht nur,
weil auch sie oft eine schwer aufteilbare Einheit bilden (z. B. Hindelbank gehört zu -wang, Därstetten ist kein -stetten-Name
usw.). Vor allem aber werden diese wichtigern Siedlungsnamen schon beim Bestimmungswort, d. h. in der allgemeinen
alphabetischen Folge, aufgereiht, weil sie vielfach in einem umfassendern Artikel in der Menge der zahlreichen Flurnamen
mit einem entsprechenden zweiten Namenglied zu verschwinden drohten (Grünenmatt etwa in den fast unübersehbaren auf
-matt, Schönried in den zahlreichen auf -ried ausgehenden Flurnamenbelegen).
Deshalb werden nun die Namen aller Gemeinden und bedeutendern besiedelten Örtlichkeiten ‒ auch die eingliedrigen wie
Wengen, Wasen, … ‒ gesondert behandelt und in eigenen Artikeln unter eigenem Stichwort in ihrer gegenwärtigen amtlichen
Schreibweise herausgehoben. Da ein objektiver Massstab für die Auswahl dieser Siedlungsbenennungen kaum zu finden ist,
halten wir uns an das auch für die eidgenössischen und kantonalen Karten verpflichtende «Eidgenössische Postverzeichnis»
(gelbes Heftchen) mit seinem festgelegten Bestand amtlich eingeführter Namenformen11. Ebenso erhalten alle Namen auf
-wil/-wiler ein eigenes Stichwort, auch wenn die Örtlichkeit nicht im «Ortsverzeichnis» steht (wie z. B. Eschwil). Die
wenigen «nicht postamtlichen» Prägungen, deren Etymologie wohl ebenso «interessant» ist, würden im Artikel -wil(er) in
der blossen Aufzählung geradezu verschwinden. Aber auch verbreitete, seltsame, und daher «interessante» zweigliedrige
Namen wie etwa Holiebi, Gauchheit, Rosengarten u. ä. sollen in entsprechender Weise vom Artikel ihrer Grundwörter ‹lieb›,
‹Heid›, ‹Garten› usw. getrennt, in eigenen Artikeln unter einem besondern Stichwort dargelegt werden.
b) Auf das Stichwort folgt nun die Angabe der mundartlichen Lautform des Namens, allenfalls, bei deutlichen landschaft-
lichen Abweichungen, mit Angabe der wichtigsten Mundartlautungen. Diese werden nach den Aufnahmezetteln in
vereinfachter phonetischer Schrift (vgl. oben S. 9*, Anm. 7/8) wiedergegeben, oft noch ein wenig normalisiert, wo die
Exploratoren allzu differenzierte Aufzeichnungen machten oder wo gelegentlich auf verschiedenen Aufnahmezetteln
abweichende Notierungen oder sogar ungenaue Transkriptionen festgestellt wurden. Da es für unsere Ziele auf extreme
Lautdifferenzen nicht ankommt, verzichten wir bei den Konsonanten auf die Unterscheidung von Graden des velaren bzw.
palatalen Reibelauts ch mit den Zeichen x und ꭓ und geben alle Abstufungen durch x wieder (axxər, eixə), falls nicht
inlautend ein ohrenfällig präpalataler Laut oder ein blosser Hauchlaut vorliegt (špīhər ‹Speicher›, rihəbax ‹Reichenbach›.
Unberücksichtigt bleibt die Differenz zwischen dem «normalen» labiodentalen Spiranten f und dem lenisierten v: beides
wird mit f transkribiert. Doppelschreibung von Konsonanten (tt, ff …) bedeutet sowohl Dehnung wie Gemination
(zweigipflige Aussprache); d. h. bloss geschärfte Selbstlaute erscheinen ebenfalls im Zeichen verdoppelt. Auch das aus der
deutschen Schrift bekannte ß wird durch ss, und entsprechend gedehntes -sch- durch šš ersetzt.
Bei den Vokalen ‒ ausser den e/ä, ō, ȫ-Lauten ‒ beschränken wir uns vereinfachend auf die Angabe der drei Stufen von neu-
traler, geschlossener und offener Qualität, ohne Rücksicht auf Extremwerte wie übergeschlossen, überoffen.
Demnach sind unsere Mundartbelege nach der Zeichentafel auf Seite 13* festgehalten.
Da wir aus drucktechnischen Gründen auf die Bezeichnung betonter Vokale (ausser bei é) verzichten müssen, kennzeich-
nen wir den Hauptakzent, wo es unbedingt nötig ist, durch ein nachgestelltes Silbenschema, z. B. alpiglə durch .
Einschränken müssen wir uns auch bei der Wiedergabe von in den Urkunden vorgefundenen verschiedenen individuellen
Buchstabenvarianten der einzelnen Schreiber, so interessant gerade eine solche Genauigkeit für die allfällige phonetische
Interpretation der Belege wäre. Wo nötig, wird der Sachverhalt durch Worte charakterisiert. In den Zetteln der Sammlung
können die genauern phonetischen und urkundlichen Schreibformen stets eingesehen werden.
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S. 13*
Vokalismus
Geschlossen |
Neutral |
Offen |
Überoffen |
Reduktionsvokal |
ị |
i |
i᪷ |
|
|
ụ̈ |
ü |
ü᪷ |
|
|
ụ |
u |
u᪷ |
|
|
ẹ |
e |
e᪷ |
e᪸ |
ə |
ọ̈ |
ö |
ö᪷ |
|
|
ọ |
o |
o᪷ |
|
|
|
a |
a᪷ |
|
|
Es wird nur die Länge bezeichnet: ā, ē usw.; zusätzliche Zeichen für doppeltgeschlossene Qualität: ē̤, ȫ̤, ō̤
Konsonantismus
š = im üblichen Schriftbild sch
ŋ = im üblichen Schriftbild ng
c) Unmittelbar an die phonetische Lautung schliesst sich ‒ wenn möglich ‒ eine sehr allgemein gehaltene, knappe Angabe des
Bezeichneten. Sie darf hier blosser Hinweis bleiben, weil in dem geplanten Materialienband zu jedem einzelnen Namen die
exakte Bestimmung der entsprechenden Geländerealität vermittelt werden soll, ferner weil allenfalls auch schon jetzt bei der
Deutung auf die besondern landschaftlichen Gegebenheiten hinzuweisen ist.
d) Danach werden in unsern einzelnen Artikeln unter den Rubriken A) bis C) mit weitern Unterteilungen die «lebendigen»
und die urkundlich überlieferten Belege ausgebreitet12, und zwar zuerst stets der im Gelände erhobene, nun in der konkreten
örtlichen Lautung wiedergegebene, danach die ihm zugehörigen «historischen» nach der zeitlichen Abfolge ihrer Überliefe-
rung. Diese den Dokumenten entnommenen Formen sind ‒ wie erwähnt ‒ bei grosser Häufung grundsätzlich nur für die
Frühzeit ‒ bis ins 14. Jahrhundert ‒ vollzählig, später allein noch mit ihren wichtigern Formveränderungen aufgeführt.
Wenn so für einen spätern Zeitraum eine Anzahl der vorhandenen Belege weggelassen wurde, ist das durch eine Punktlinie
(…) zwischen den fortlaufenden Angaben vermerkt. Die ganze für die Publikation unerreichbare Fülle der historischen
Zeugnisse kann aber in den gehorteten Zetteln der Ortsnamenkartothek vorgefunden werden13. Bei allen historischen
Belegen sind mit ihrem Datum durch Abkürzungen auch die Quellen angedeutet, denen die Angabe entnommen wurde (vgl.
Quellenverzeichnis S. 41*ff.). Nur wenn sich kein derartiges Signum neben dem Datum findet, so bedeutet dies, dass der Beleg
dem Berner Urkundenwerk, den ‹Fontes Rerum Bernensium› entstammt, wo er meist unter der betreffenden Jahrzahl im
Index leicht gefunden werden und so auch in den ursprünglichen Textzusammenhang hineingestellt werden kann. Am
Schluss jeder Belegangabe findet sich seine örtliche Bestimmung durch eine möglichst sprechende Abkürzung des
betreffenden Gemeindenamens. Wer die Abbreviatur nicht ohne weiteres aufzulösen vermag, ist auf das die Abkürzungen
aufschlüsselnde Ortsverzeichnis (S. 30*ff.) angewiesen.
e) Die räumliche Lage in ihrem weiten Streuungsbereich ‒ nicht das Alphabet ‒ bestimmt nun zunächst die Aufreihung der
Belege. Um die verschiedenen Etyma wenigstens in Grosslandschaften des vielgestaltigen Bernerlandes heimzuweisen, ist von
uns der ganze Namenbereich in fünf Sektoren aufgeteilt worden. Genauere namengeographische Streuungskarten wird
freilich erst der geplante zweite Band mit der weitern Auswertung unseres Materials bieten können. Die Sektoreneinteilung
sollte es aber bereits ermöglichen, wenigstens zu erkennen, was vor allem im alpinen Gebiet des östlichen und westlichen
Oberlands, was im voralpinen Mittelland oder im flachen Raum des Seelands und im Oberaargau vorkommt bzw.
vorherrscht. Für diese Übersicht ist bei grössern Artikeln mit bloss ausgewählten Materialien jeweils auch noch die Anzahl
der vorhandenen Belege hinter den Sektorenziffern I‒V vermerkt. Wo die Dokumentation also nicht vollzählig geboten
werden kann, deuten diese Zahlenangaben doch auf die räumliche Verteilung des vollständigen, in der Kartothek
aufbewahrten Namengutes hin.
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S. 14*
Unsere Einteilung ‒ und damit eben die erste Gruppierung der Belege ‒ ergibt sich aus folgender
Einteilung des Kantons Bern in Sektoren (vgl. Kartenskizzen S. 22*ff.).
Sektor I Seeland Amtsbezirke Aarberg, Biel, Büren, Erlach, Nidau
Sektor II Oberaargau, Unteremmental Amtsbezirke Aarwangen, Burgdorf, Fraubrunnen, Trachselwald,
Wangen
Sektor III Mittelland Amtsbezirke Bern, Konolfingen, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen,
Signau, Thun
Sektor IV Oberland West Amtsbezirke Frutigen, Saanen, Niedersimmental, Obersimmental
Sektor V Oberland Ost Amtsbezirke Interlaken, OberhasliInnerhalb der einzelnen Teilgebiete (Sektoren) aber werden nun die Belege in der alphabetischen Reihenfolge nach dem
Anfangsbuchstaben der Gemeindenamen eingereiht (so dass etwa Adelboden vor Wimmis zu stehen kommt usw.)14. In der
Form übereinstimmende Namenglieder sind in ihrer Folge durch eine Ligatur ~ ersetzt.
Im einzelnen erscheinen die verschiedenen Belege nach folgendem Schema im Artikel aufgegliedert:
A. Eingliedrige Namen (Simplicia)
Darstellung der Belege in den 5 Teilgebieten (Sektoren).
B. Zusammengesetzte Namen (Komposita)
a) Grundwort (= zweites Glied der Namenzusammensetzung)
‒ Anzahl der Belege in den 5 Sektoren.
‒ Belege in der Verbreitung über den Gesamtbereich, alphabetisch aufgereiht nach dem Bestimmungswort (= dem ersten
Namenglied).
Das erste Namenglied ist
aa) ein Appellativ oder ein Orts- bzw. Einwohnername;
ab) eine Personenbezeichnung (Familienname, Titel, Berufsbestimmung u. ä.);
ac) eine freie Beifügung lokaler, qualifikativer oder temporaler Art, insbes. ein unterscheidender Zusatz wie ober ‒ unter, alt
‒ neu u. ä.
ad) ein Präfix (wie G(e)fell, Im Verboust …)15 oder eine zugewachsene Präposition (Enthälb, Fürholz, im Sinn von
Vor (dem) Holz [Id. II, 1250…]) oder das Ganze ist eine syntaktische Fügung (wie Chäs und Brot, Im Gibisnüt u. ä.).
b) Bestimmungswort (erstes Glied der Namenzusammensetzung)
‒ Zahl der Belege in den einzelnen Sektoren.
‒ Knappe Auswahl der ältesten und namenkundlich interessantesten Bezeugungen (die Beschränkung ist gegeben, da
diese Komposita jeweils unter dem Grundwort aufgeführt und gedeutet sind). Alphabetische Abfolge wie unter B. a).
C. Ableitungen durch Suffixe
Aufgeteilt werden die verschiedenen Ableitungsmöglichkeiten nach heutiger Lautung in der Abfolge: eingliedriger Name,
Namenzusammensetzung:
-i, -li, -elti, -etli = Diminutiva, z. B. Eyli, Eyelti, Eyetli (zu Ey)
-i = Kollektivsuffix ahd. -ahi; evtl. auch Diminutiv ahd. -īn?, z. B. Eichi, Hasli, Erli …
-ere = meist Kollektivsuffix, zu lat. -aria, ahd. -āria, bzw. movierte Form zu Masc. auf -er, z. B. Bonere, Haslere, Müllere …
-et, -ete = versch. Herkunft, z. B. Ebnet, an das Roschet 1520 (Finsterhennen); ‒ Stapfete, Houete … und allenfalls weitere
suffixale oder suffixähnliche Endungen.
Als letzter Abschnitt folgt ein deutender Teil unter
D. Etymologie mit weiteren, die Sprachgestalt erhellenden Angaben. Eingeleitet durch ein eigenes Ansatzwort in gemein-
schweizerdeutscher Mundartlautung, meist bei freier Anlehnung an das Schweizerdeutsche Wörterbuch (Idiotikon), wobei
sich nicht Übereinstimmung mit dem konstruierten Stichwort oder Merkzeichen am Artikelbeginn ergeben muss, z. B.
Stichwort Abrech(t), Belegformen abrech, abracht, zabrech, schweizerdeutsches Ansatzwort für die Etymologie aber
Abrecht n. (nicht wie in Id.: Ab-Rëch). Diese Rubrik sprachgeschichtlicher Deutung wird möglichst knapp gehalten. Wo das
Namenwort noch in seinem appellativischen Sinn durchsichtig ist, genügt der Verweis aufs Mittelhochdeutsche und auf den
einschlägigen Artikel im Schweizerdeutschen Wörterbuch oder gegebenenfalls in Kluges Etymologischem Wörterbuch. Bei
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S. 15*
verdunkelten und für uns noch nicht überzeugend erhellten Gebilden werden nur selten die verschiedenen älteren und die oft
noch wechselnden heutigen «Tagesetymologien» aus Büchern und Zeitschriften herangezogen, zu denen der Fachmann auch
in Zukunft von neuem wird Stellung nehmen müssen. Es soll hier eben ausser den von uns als gesichert angesehenen
Lösungen einfach der Stoff für die weitere wissenschaftliche Erörterung vorgelegt und allenfalls die Problematik aufgewie-
sen werden.Wo doch Etymologien geboten werden, die von uns als zumindest wahrscheinlich betrachtet werden, aber uns noch nicht
völlig gesichert erscheinen, sind sie mit einem Fragezeichen (?) gekennzeichnet. Wo unter D. jede Erklärung fehlt, ist das
Namenetymon für uns noch nicht erhellt, was besonders für viele nur mundartlich oder nur schriftlich überlieferte,
einmalige Einzelbelege gilt.
Die hier skizzierte Aufteilung kann bloss als das ideale Gerüst der einzelnen Artikel gelten, und dies wird nur selten
vollständig errichtet werden können. Meist ist das Beleggut nicht so mannigfaltig, dass alle Rubriken mit ihren Unterteilun-
gen gefüllt werden könnten. Das Schema liegt jedoch, ohne dass die Überschriften, Einteilungszahlen und -buchstaben stets
von neuem angeführt würden, unsern Artikeln zugrunde.
5. Vorarbeiten und literarische Quellen
Hauptquelle der Sammlung für das bernische Ortsnamenbuch bildet zwar die unmittelbare Erhebung der im Gelände
verhafteten, noch im Volksmund gebräuchlichen Siedlungs- und Flurnamen durch eigene Aufzeichnung und durch die
unserer Exploratoren. Auch am historischen Beleggut haben ‒ wie oben dargestellt wurde ‒ die durch unsere Hilfskräfte
erstmalig durchgeführten Exzerpte, vor allem der Urbare des bernischen Staatsarchivs, einen umfänglich bedeutenden Anteil.
Anderes konnte aber auch aus gedruckten Quellenwerken und aus namenkundlichen Vorarbeiten am Berner Namengut
entnommen werden, aus letzterem auch schon wichtige etymologische Erkenntnisse.
Sammlungen:
Neben den überaus zahlreichen handschriftlichen Beständen der Urbare des 15./16. Jahrhunderts im Berner Staatsarchiv,
neben der ebenfalls als Manuskript in Staatsarchiv und Burgerbibliothek Bern vorliegenden ‹Topographia Bernensis› des
Thomas Schoepf von 1577 (HBLS, Suppl.-Bd. S. 154), deren Namenlautungen freilich wegen der fremden Herkunft des
Verfassers aus Breisach wenig zuverlässig ist, boten vor allem zwei gedruckte Werke für die Erhebung historisch belegter
Namen umfassende Ausbeute: die zwischen 1877 und 1956 erschienenen zehn Bände der Fontes Rerum Bernensium, Berns
Geschichtsquellen (s. HBLS III, 195) und die stattliche Reihe der Rechtsquellen des Kantons Bern unter der umsichtigen
Leitung von Prof. H. Rennefahrt (1878‒1968) herausgegeben und von ihm bearbeitet: Stadtrechte (10 Bde.), Landrechte
(3 Bde.); zu den übrigen Bänden vgl. das Literaturverzeichnis unter Rq. Weitere Belege mit genauerer Lokalisier ungsmög-
lichkeit fanden sich in den ältern und neuesten bernischen und schweizerischen Kartenwerken, zu denen heute im «Kanto-
nalen Karten- und Plankatalog Bern», bearbeitet von Georges Grosjean, II. Teil, Bern 1960, ein aufschlussreicher Führer
vorliegt. Die ganze aus dem Siegfried-Atlas exzerpierte Namenfülle ist uns ‒ wie erwähnt ‒ in der von der Eidgenössischen
Landestopographie geschaffenen Kartothek zur Verfügung gestellt worden.
Neben den bekannten ältern geographischen Sammelwerken der Schweiz wie z. B. Hans Jakob Leus «Allgemeinem Helve-
tischem, Eydgenöss. oder Schweitzerischem Lexikon» (20 Bde., 1747‒1765) und Johann Conrad Fäsis «Genauer und
vollständiger Staats- und Erdbeschreibung der ganzen Helvetischen Eidgenosschaft» (4 Bde., 1765ff.) gibt es auch schon zu
Beginn des letzten Jahrhunderts spezielle bernische Ortsnamen-Lexika: 1801 erschien das «Kleine Dorf-Lexikon des vorm.
deutschen Kantons Bern» (bei Heinzmann), das in der Neuauflage von 1816 «Kleines Wörterbuch der Ortschaften des schweiz.
Cantons Bern mit Einbegriff des vormaligen Bisthums Basel, oder der fünf Leberbergischen Oberämter» (Bern, bey der
typographischen Gesellschaft) heisst. Es ist ein die Namenfülle erfassendes «Verzeichnis aller Oberämter, Städte, Gemein-
den, Ortschaften, Schlösser, Landsitze, Höfe, Gebirge, Alpen, Flüsse, Quellen usw.» im neuen Kanton Bern. Auf
Vollständigkeit aller Siedlungs- und Flurnamen kann das nur 126 Seiten umfassende Bändchen allerlings keinen Anspruch
machen. Ihm vorausgegangen war freilich die umfassende amtliche Bestandesaufnahme des alten Ortes Bern, die mit den
Einrichtungen und Grenzen der Oberämter, Gerichte, Gemeinden, Kirchspiele, der Schulen, Waldungen, Gewässer, Wege
und Stege, Brücken und Fähren und aller, selbst der kleinsten Siedlungen nebst «unbewohnten Habilitationen» zugleich auch
deren Namen genau zu erfassen suchte. Das Material dieses im Staatsarchiv aufbewahrten, in 11 Bänden handschriftlich
erstellten Bernischen Regionbuchs, das ein älteres, unbrauchbar gewordenes Übersichtswerk ersetzte, wurde von dem
damaligen Ohmgeltner Joh. Friedr. Ryhiner (1732‒1803; HBLS V/777) auf Grund von ausgesandten Fragebogen zwischen
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S. 16*
1782 und 1784 bei Pfarrherrn und Amtsleuten im Gelände erhoben und dann mit klar durchdachter Gliederung
ausgebreitet. Dies Regionbuch ist heute eine wichtige Quelle auch für die Namenkunde des deutschsprachigen alten Ortes
Bern ‒ nicht nur dank der grossen Fülle der Belege, sondern auch wegen der Möglichkeit genauer Lokalisierungen; denn
diese Statistik vermittelt nicht mehr vage Einteilungen, etwa mit dem blossen Hinweis auf die räumlich oft schwer fassbaren
Kirchspiele. Sie gibt vielmehr auch die Einordnung in die Räume der deutlicher umgrenzten politischen Gemeinden16.
Wohl durch Auswertung dieser handschriftlichen Sammlung, doch auch durch Neuüberprüfung mit Hilfe von Pfarrherren,
Förstern und «verschiedener gemeinnütziger Männer» ist das gedruckte Werk des weiland Berner Ratsherrn, Zoll- und
Ohmgeldverwalters Carl Jakob Durheim (1780‒1866) «Die Ortschaften des eidg. Freistaates Bern, Verzeichnis der Städte,
Flecken, Pfarr- und andern Dörfer, Weiler, einzelnen Höfe und Häuser des Kantons, mit Angabe ihrer Eintheilung,
Entfernungen, Schulen, Postbureau's, Landjägerposten; so wie der vorzüglichsten Alpen und Staatswaldungen, der vorzüg-
lichsten Gemeinds- und Privat-Waldungen, der Bevölkerung nach der letzten Zählung, der Schulkommissariats- und der
Militair-Kreise», 1. und 2. Bd. Bern 1838, 3. Bd. (Suppl.) 1845, erwachsen. Obschon dies insgesamt über 1300 Seiten
umfassende Kompendium von beinahe 16 000 Ortsnamen, das sich als eine «anspruchslose Frucht der seltenen und oft lange
unterbrochenen Mussestunden eines vielbeschäftigten Beamten ohne schriftstellerischen Beruf» bezeichnet und sich als
«Ein vorzüglich dem Geschäftsstande gewidmetes und auf Befehl des Tit. Regierungsraths gedrucktes Verzeichnis» ausgibt,
obgleich es vorwiegend nur besiedelte Örtlichkeiten neben den wichtigsten Alpen, Staats- und Privatwäldern zu erfassen
sucht, die eigentlichen Flurnamen also nicht berücksichtigt und neben den Amtsbezirken wieder bloss die alten kirchlichen,
nicht die politischen Gemeinden aufführt, darf es doch wegen seiner Systematik und Vollständigkeit als ein einzigartiges
toponomastisches Hilfsmittel bezeichnet werden, das innerhalb der eidgenössischen Orte von damals noch einmalig ist.
Seltsam, dass die Würdigung Durheims in HBLS II, 768/769 gerade diese Leistung nicht erwähnt, auch nicht seine wertvolle
«Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Bern und ihrer Umgebungen», Bern 1859, sondern von den übrigen
geschichtlichen und mundartkundlichen Arbeiten dieses vielseitig schaffenden Mannes nur sein Pflanzenidiotikon von 1856
hervorhebt.
Durheims Bemühen galt allein dem Sammeln und Sichten des bernischen Namenguts. Mit Namenerklärungen hat er sich
in weiser Zurückhaltung nicht abgegeben.
Der Deutung unserer altüberlieferten Namengebilde, wenn möglich auf Grund urkundlicher Belege, und ihrer Auswertung
für die Frühgeschichte des Bernerlandes dienten neben anderm die historisch-topographischen Arbeiten des verdienten
bernischen Altertumsforschers Albert Jahn (1811‒1900; vgl. HBLS IV, 384, und H.-G. Bandi, «Albert Jahn, ein
hervorragender Förderer der bernischen Altertumsforschung im 19. Jahrhundert», in: Festgabe Hans von Greyerz, Bern
1967, S. 147‒172). In seinen landeskundlichen Hauptwerken «Der Kanton Bern deutschen Theils, antiquarisch-topographisch
beschrieben …», Bern/Zürich 1850, und in seiner «Chronik oder geschichtliche, ortskundliche und statistische Beschreibung des
Kantons Bern alten Theils», Bern/Zürich 1857, kommt eine grosse Auswahl bernischer Namenprägungen zur Sprache. Da
der Verfasser zuerst noch ganz der vorwissenschaftlichen, einseitig römisch-keltoromanisch eingestellten Strömung
verpflichtet ist, und wenn er sich später auch durch das Vorbild des Zürchers Heinrich Meyer z. T. einer realistischern
Betrachtungsweise erschloss, sind die meisten Etymologien Jahns noch mit grosser Vorsicht aufzunehmen. Immerhin sollen
trotz seiner Zeitgebundenheit auch die wirklichen philologischen Verdienste dieses Historikers nicht geschmälert werden,
und es ist etwa hervorzuheben, dass Jahn schon die klassisch-römische Abkunft unserer verbreiteten Ortsnamen auf -wil,
-wiler bestritt und sie bereits mit Recht in die merowingisch-fränkische Epoche verwies, während zünftige Gelehrte
noch bis in unser Jahrhundert an der irrigen Römerthese festhielten.
Mehr als wertvolle Sammlung mit anregenden urkundlichen Hinweisen denn als wissenschaftlich-toponomastische
Leistung ist auch trotz reicher historischer Dokumentation das Bemühen um bernisches Namengut in Egbert Friedrich
von Mülinens (1817‒1887; HBLS V, 181) «Beiträgen zur Heimatkunde des Kantons Bern deutschen Theils», Bern 1879‒
1893, zu bewerten.
Die Ortsnamenforschung, vor allem die immer wieder erstrebte Namenetymologie, setzt in einem wissenschaftlich strengen
Sinn mit linguistischer Methode verhältnismässig spät ein, nach dem Ausbau der vergleichenden Sprachforschung seit
Beginn des 19. Jahrhunderts. Man wird, wenn man nach tragfähigen toponomastischen Vorarbeiten sucht, eben ganz abse-
hen müssen von den frühern einschlägigen Bemühungen der einheimischen Humanisten, Chronisten und Lokalhistoriker
«aus der Zeit der unmethodischen Versuche» (bis 1840), die J. J. Egli in seinem Aufsatz «Der schweizerische Anteil an der
geographischen Namenforschung» (Beilage zum Programm der Kantonsschule in Zürich 1884, Sep. S. 1‒16) zusammengestellt
hat. Als erster eigentlicher Namenforscher erscheint in unserm Lande innerhalb der «Zeit des Eintritts wissenschaftlicher
Methoden» (Egli, a. a. O., S. 16ff., bes. S. 25ff.) eben die Pionierarbeit des Zürchers Heinrich Meyer (HBLS V, 105) über
«Die Ortsnamen des Kantons Zürich, Aus den Urkunden gesammelt und erläutert» (in: Mitteilungen der Antiquarischen
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S. 17*
Gesellschaft Zürich VI, 1849). Denn sie stützt sich nun auf eine umfassende Sammlung des toponomastischen Materials
aus historischen und gegenwärtigen Quellen, und sie deutet (unter Mitwirkung des Germanisten L. Ettmüller) fast alle
Gebilde aus dem ererbten deutschen Wortschatz, überwindet also schon die damals verbreitete «Keltomanie» in der
Ortsnamen-Etymologie.Dieselbe wissenschaftliche Absicht, phantastische namenkundliche Spekulationen zu vermeiden, leitet aber auch den
Berner Albert Samuel Gatschet, 1832‒1907 (HBLS III, 407), in seinem grossgeplanten, leider Torso gebliebenen Werk
«Ortsetymologische Forschungen als Beiträge zu einer Toponomastik der Schweiz», 1865‒1867 (erster und einziger Band Bern
1867). Gatschet, ein Pioniergeist in der sprachlichen Forschung, der seine Wirksamkeit schon 1868 nach Nordamerika
verlegte und sich dort vor allem dem Studium altamerikanischer Indianersprachen hingab, ist ebenfalls überzeugt, «dass die
meisten heutigen Dorf-, Flur- und Waldnamen der Sprache derjenigen Völker angehören müssen, welche seit fünfzehn bis
neunzehn Jahrhunderten das Land ohne Unterbruch bewohnt haben». Es sei deshalb das Hauptziel der schweizerischen
Toponomastik, die romanischen und germanischen Sprachschichten zu erfassen, «die Ausbreitung der römischen,
romanischen und germanischen Bestande (sic) nachzuweisen» (S. V). Da bei ist es nach seiner Überzeugung schon überaus
wichtig, «die dialektischen Benennungen zu vernehmen; denn oft sind sie der Urform weit näher als die offiziell geltende
Schreibart derselben» (S. VIII). Damit gelangt aber der Berner Gatschet methodisch bereits über H. Meyer hinaus. Doch
auch durch das Heranziehen eines möglichst grossen Vergleichsmaterials wird er vorbildlich, da er nicht bloss einen Kanton,
sondern die ganze mehrsprachige Schweiz erfasst und sogar noch ausländische Namenformen vergleichend mitberücksichti-
gen will. Die Forschung dieses bedeutenden Gelehrten, deren Einzelergebnisse freilich heute trotz der damals modernen und
noch immer gültigen sprachwissenschaftlichen Ansätze vielfach überholt sind, hat in der kurzen Zeit der Wirksamkeit auf
schweizerischem Boden doch auch noch eine engere Landschaft des Heimatkantons monographisch einbezogen mit der
Arbeit «Lokalbenennungen aus dem Berner Oberlande und dem Oberwallis» (in: Archiv des historischen Vereins des Kantons
Bern 9, 1879, S. 373‒410), die allerdings nur eine leicht erweiterte Fassung der schon im Jahrbuch des SAC von 1867/68
erschienenen Untersuchung darstellt.
Im Alpenclub-Jahrbuch 28 (1892/93) veröffentlichte dann A. Wäber seine erhellende Abhandlung über «Die Bergnamen des
Berner Oberlandes vor dem 19. Jahrhundert» (S. 235‒263). Neben ihrer wertvollen Flurnamensammlung finden auch wegen
der mehr oder weniger gesicherten Namenerklärungen die 7 eindrucksvollen «Bärndütsch»-Bände von Emmanuel Friedli
1846‒1939 (HBLS III, 335) mit besonderen Ortsnamenabschnitten in Bd. 2 Grindelwald, Bd. 3 Guggisberg, Bd. 5 Twann,
S. 175ff., und Bd. 7 Saanen, das Interesse des Namenkundlers.
Die entscheidende Förderung erwuchs der Namenerhellung im Kanton Bern aber durch die langjährigen Forschungen des
Romanisten und Keltologen Prof. J. U. Hubschmied, eines in Zürich wirkenden gebürtigen Berners, 1881‒1966 (HBLS
Suppl. S. 87; «Onoma» VIII, 1958/59, S. 359ff.), der vor allem in den Heimatbüchern Burgdorf (1938) und Thun (1943) wie in
der einzeln erschienenen Abhandlung «Über Ortsnamen des Amtes Frutigen» (1940), doch auch in zahlreichen weitern
Publikationen eine reiche Fülle von neuen, wenn auch teilweise noch umstrittenen Namendeutungen des Bernerlands und
der übrigen Schweiz vorlegte.
Als einen bedeutsamen Beitrag zur Ortsnamenkunde des Kantons Bern haben wir noch die unter Prof. J. Jud erwachsene
Doktorarbeit von Hermann Weigold, «Untersuchungen zur Sprachgrenze am Nordufer des Bielersees auf Grund der lokalen
Orts- und Flurnamen», Bern 1948, zu erwähnen. Sie behandelt vor allem und für unser Gebiet erstmalig Sprachgrenzpro-
bleme in einer alten Durchdringungszone von romanischem und germanischem Rede- und Namengut.
Die Siedelungs- und Flurnamen der Gemeinde Krauchthal» hat Max Schweingruber schon 1949 in einem kleinen Bändchen
gedeutet (Verlag Emmenthaler-Blatt AG, Langnau, 27 S.). Derselbe Verfasser hat neulich das Namengut dieser Landschaft
nochmals umfassender mit wissenschaftlicher Dokumentation dargestellt: «Die Flur- und Siedlungsnamen der Gemeinde
Krauchthal (mit Ortsgemeinde Lindental)», in: Heimatbuch Krauchthal/Thorberg 1971, S. 38‒111.
Über weitere wissenschaftliche Bearbeitungen bernischer Örtlichkeitsnamen gibt unser Literaturverzeichnis Auskunft; vgl.
dazu Joh. Hubschmid, Bibliographica Onomastica Helvetica, Bern 1954, bes. S. 22*‒24*, mit den Nachträgen von St. Sonder-
egger in Vox Rom. 14 (1956), S. 397‒436; ferner die neuern bibliographischen Angaben in «Onoma», Bibliographical and
Information Bulletins, International Centre of Onomastics, Leuven, Belgium, seit 1950.
Wir schliessen mit dem Hinweis auf jüngste Untersuchungen zu Namendeutung, Namenstruktur und Namenleben im
Bereich des Kantons Bern, die im Zusammenhang mit unserer Ortsnamensammlung erwachsen sind, deren Materialien
nützen und so zugleich schon die Grundlage für den zweiten, siedlungsgeschichtlich, sprach- und volkskundlich auswerten-
den Band vorbereiten helfen.
Dazu gehören bis Ende 1974 eine Reihe unpublizierter toponomastischer Untersuchungen im Rahmen des Deutschen
Seminars der Universität Bern unter der Leitung von Prof. P. Zinsli. Ferner verschiedene eigene Arbeiten des Heraus-
gebers P. Zinsli, u. a.:
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S. 18*
Lautlich abgewandelte Flurnamenpaare in der westlichen deutschen Schweiz, in: «Zeitschrift für Mundartforschung» 27,
Wiesbaden 1960, S. 143‒159.
Das Berner Oberland als frühe alemannische Siedlungsstaffel im westlichen schweizerdeutschen Sprachgrenzraum, in:
«Namenforschung», Festschrift zum 75. Geburtstag von Ad. Bach, Heidelberg 1965, S. 330‒358.
Eine Suffixlandschaft im westschweizer deutschen Ortsnamenbereich, in: «Proceedings of the Eighth International Congress
of Onomastic Sciences», Den Haag 1966, S. 581‒595.
Gauchheit, in: «Festgabe für Hans von Greyerz zum 60. Geburtstag», Bern 1967, S. 749‒757.
Hohliebi, Ein bergschweizerdeutscher Beitrag zum Verhältnis von Flurname und Appellativ, in: «Beiträge zur Namenfor-
schung NF», Bd. 4, Heidelberg 1969, S. 255‒271.
Flurnamen und Volksleben. Vornehmlich dargestellt nach Materialien der bernischen Ortsnamensammlung, in: «Berner-
Heimatschutz», Jahresbericht 1969, S. 33‒48.
Über Ortsnamen im Amt Erlach, in: «Aus der Geschichte des Amtes Erlach», Bern 1974, S. 67‒90.
Den Materialien der Berner Orts- und Flurnamensammlung ist ebenfalls der Mitredaktor P. Glatthard verpflichtet mit
seiner Deutung des Namens Thunstetten, Zum Namen Thunstetten, in: «Jahrbuch des Oberaargaus 1965», S. 115‒130, und
durch die mit eigenen ausserbernischen Erhebungen erweiterte Arbeit «Ortsnamen zwischen Aare und Saane. Namengeogra-
phische und siedlungsgeschichtliche Untersuchungen im westschweizer deutschen Sprachgrenzraum», Bern 1976.
6. Gehalt und Benützungsmöglichkeiten von Band I des
«Ortsnamenbuchs des Kantons Bern»
Der vorliegende Band Dokumentation und Deutung ist ein regionales Namenlexikon. Die Bearbeiter sind sich bewusst,
dass sie kein leicht zugängliches, «lesbares» Buch geschaffen haben, sondern ein möglichst exaktes und in möglichst knappe
Form gefasstes Nachschlagewerk.
Es soll in erster Linie durch die ausgebreitete Sammlung der historischen und noch im Gelände verhafteten toponomasti-
schen Zeugnisse der schweizerischen und der gesamtdeutschen Namenkunde dienen, indem es ihr die Materialien eines
Teilbereichs der alemannischen Schweiz für einen weitern Überblick darbietet.
Freilich handelt es sich nicht um reines «Rohmaterial», das in den einzelnen Artikeln bloss gesammelt, sachgemäss
aufgereiht und dann womöglich etymologisch erklärt worden wäre. Denn vor der Aufnahme mussten die Belege bereits in
verschiedener Richtung gesichtet und beurteilt werden, eine mühselige Arbeit, die wir hier nur durch Hinweise andeuten
können. Schon die Sammelarbeit im Gelände bringt neben der Mühe, die Belege möglichst vollzählig bei verschiedenen
kundigen Gewährsleuten zusammenzutragen und lautlich wie örtlich genau zu fixieren, gelegentlich unerwartete Schwierig-
keiten. So wenn verschiedene Personen verschiedene Auskünfte geben (z. B. Fauggersmatte/Fauferzmatte in Ins), wenn
durch Güterzusammenlegungen Namenverluste oder Verschiebungen im Grenzbereich des Benannten eingetreten sind oder
wenn das Schriftbild von Karte und Kataster bereits den ältern Namengebrauch zu verändern begonnen hat. So erweist sich
der Schneckenhubel in Bolligen als falsch ausgelegte Kartenbenennung. Die alte mundartliche Form ist Schnägghubel, und
dies ist ursprünglich nicht ein Hügel, auf dem die Schnecken kriechen, sondern eine Örtlichkeit, die einem Besitzer namens
Schnägg gehörte. Flurbenennungen mit Haas, Fuchs, Wolf u. ä. müssen sich eben nicht immer auf das Wild, sondern können
sich häufig auch auf einen entsprechenden Familiennamen beziehen. Schon der Explorator muss in solchen und in vielen
andern Fällen aufmerksam vorgehen und bereits über eine Kenntnis der toponomastischen Probleme, der lokalen
Verhältnisse und auch der einschlägigen Mundart verfügen. Mit der ersten Angabe Hüenertäli für eine Gebirgsmulde im
Gemeindebereich von Brienz konnte er sich z. B. nicht begnügen, weil er wusste, dass das eierlegende Federvieh im Stall hier
Henne heisst. Er musste tiefer «bohren» und erfuhr dann, dass Hüener ‹wildes Geflügel› sei und dass man die Gegend unter
Einheimischen Hienerteltiheisse; Hüenertälierwies sich als blosse Entlehnung aus der normalisierten Kartenbeschriftung.
Mannigfaltigere und grössere Schwierigkeiten zeigen sich aber beim Zusammenstellen heutiger Namenlautungen mit
urkundlichen Belegen. So galt es oft, Lesungen zu verifizieren und Verschreibungen zu rektifizieren, was meist nur durch das
Heranziehen weiterer Quellen möglich wurde. Wenn es in einem Urbar aus dem Jahr 1535 von Grundstücken in
Grindelwald heisst «… stosend obsich an das Büllen, nebent vszhin an das ergen» (StAB Amt Interlaken, Urb. 1, S. 856), so
blieb diese Lautung ungeklärt, bis sich in einem (nicht paginierten) Parallelexemplar der klare Passus fand «nebent vszhin an
das eigen». Oder im Urbar der bisherigen Stiftsschaffnereien Thun (U 94) von 1530 findet sich unter Steffisburg folgender
Passus (fol. 10r): «Steffan zuͦ Schlatt, gitt … ab einem Ingeschlagnenn guͦt gheissenn Jm schlatt Jn der Kilchhoͤrj Steffisburg …,
stost einthalb an vͤtersmad, So niclaus Sin bruͦder gekhoufft hatt, annderthalb an das furenn guͦt, Nebenn an mülibach vnnd
an das schwenndjholtz, ouch an die allmennd gheissenn die gappell, so ouch zum guͦt ghoͤrt …» Im Urbar der Herrschaft
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S. 19*
Thun Nr. 3 von 1531 (U 144, fol. 183r) lautet es dagegen für denselben Sachverhalt, dies Gut im Schlatt stosse «einthalb an
vͤchterchsmad …, anderthalb an das furen guͦt, nebent an muͤlibach vnd an das Schwandjholtz, ouch an die Almend geheisen
die gappen» (so anscheinend hier nachträglich korrigiert aus: gappel?). Heute heissen die so verschieden überlieferten
Örtlichkeiten šwe᪸ndihouts, nü᪷əxtəršmād, gappə, letzteres wohl der elliptische Gen. eines Personennamens (vgl. Hubschm.,
Thun 1944, S. 184), und die richtig tradierte Form kann damit gesichert werden. In welchem Mass die urkundliche Bezeugung
oft noch der Interpretation bedarf, liesse sich an den überaus zahlreichen Verschreibungen und «Zerdeutungen» in
Urkunden und Urbaren darlegen mit Namen, die gelegentlich nicht einmal sicher heimgewiesen werden können. Zweifellos
der gleiche Flurname lautet für Siselen im selben Urbar von 1533 einmal d joch schwertzy, ein andermal kornschwertzy (nach
Id. IX, 2213 zu schweizd. Chornschwärzi ‹Getreiderost›, Puccinia gram.). In Büren a. d. A. liegt nach einem Güterverzeichnis
um 1531 eine Jucharte zuͦ der harschwertzi, im Urbar von 1532 aber an der horschwertzi. Das wäre eigentlich horw-schwerzi,
durch ‹Kot› gekennzeichnete, meist sumpfige Stelle (Id. II, 1592). Möglicherweise aber steckt dieser nur noch in ONN
vorkommende Ausdruck horw/horb in allen angeführten Belegen.Ferner musste der Namenzusammenhang im abweichenden Beleggut aufgedeckt werden, wenn sich Brüche in der Namenent-
faltung oder gar Namenwechsel abgespielt hatten: der heutige Weiler Hälischwand bei Signau hiess seit Ende 14. Jahrhun-
dert bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts Hedischwand, und konnte schliesslich auch mit den erhellenden Belegen Heiden-
Swandon 1264 und Heidesswand 1376 vereinigt werden. Zugleich musste aber die Angabe von Durheim 1883, dass es zwei
Berner Örtlichkeiten namens Hälischwand gebe, nämlich in den Gemeinden Signau und Rüderswil, berichtigt werden.
Offensichtlich auf Durheim fussend, gibt auch das Geographische Lexikon der Schweiz, 2. Bd., 1904, S. 501, noch an, der
Weiler befinde sich in den Gemeinden Signau und Rüderswil, die doch durch die dazwischenliegende Gemeinde Lauperswil
voneinander räumlich getrennt sind. In Wirklichkeit gehört Hälischwand in die politische Gemeinde Signau. Der Irrtum
war durch die Überlieferung in Dokumenten entstanden, die einmal für die Lage die (weitläufige) Kirchgemeinde
Rüderswil, andermals aber die geschlossene politische Gemeinde Signau nannte. Lokalisierungen bilden häufig schwierige
Probleme des materiellen Aufarbeitens; die FRB bringen den ältesten Beleg Tellwile (um 1360) mit Zihlwil bei Orpund in
Verbindung, das aber schon 1361 als Zilwile verzeichnet ist. Genauere Untersuchung, an der Dr. K. Meyer vom Schweizer-
deutschen Wörterbuch entscheidend beteiligt war, ergab jedoch, dass in diesem wie in entsprechenden Zeugnissen
urkundlicher Überlieferung des Namens das heutige Tällwil bei Oberwil b. Büren gemeint sein muss.
Gelegentlich lassen sich alte Siedlungsnamen überhaupt nicht mehr mit einer heute bestehenden Niederlassung verbinden:
die Belege mit der Lautung Anselmingen wurden von uns zunächst als Abwandlungsformen unter das bekannte Amsoldingen
eingereiht. Erst aus später exzerpierten Urbaren konnte dann ermittelt werden, dass der wahrscheinlich auch mit einem
ursprünglichen Insassennamen auf -ingen bezeichnete Hof Anselmingen nur noch ein Stück Rebgelände im Bereich von
Hilterfingen/Oberhofen bestimmte. Dann muss der Name verlorengegangen und in der Bezeichnung ‹Ort› heute Örtli
aufgegangen sein; vgl. ze anselmingen am ort Jn der herschaft Oberhofen gelegen … 1432; das lechen am örttli ganamptt
Anselmingen 1622 (StAB Amt Interlaken, Urb. 3, S. 201; das Erblehen Anselmingen oder am örtli 1745 (StAB Amt Thun,
Urb. 25 Reburbar Steffisburg, S. 171). Es handelt sich also hier, falls nicht doch eine frühabgewandelte Benennungsübertra-
gung auf einen Rebbesitz des Klosters Amsoldingen vorliegt (wie offenkundig im Namen Engelberg am Bielersee) um eine
Wüstung, für die nur noch die Namenbildung zeugt. Die Aufdeckung untergegangener Ansiedlungen aus dem haftengeblie-
benen Namenerbe verlangt besondere Aufmerksamkeit, aber auch besondere Vorsicht bei der toponomastischen Untersu-
chung. Der Name allein ‒ auch wenn er zum Typus der Siedlungsbezeichnungen gehört ‒ vermag nicht unbezweifelbar einen
abgegangenen Wohnort zu erweisen, wenn er nicht in der Überlieferung bereits mit einem Dorf, Weiler oder Hof in
Verbindung gebracht worden ist. Zwar hat W. U. Guyan im Kanton Schaffhausen auf einer Flur, die nur noch den
altalemannischen Siedlungsnamen Berslingen trug, eine frühmittelalterliche Siedlung ausgegraben. Anderseits aber gibt es
altertümliche -i(n)gen oder -wil-Namen, deren Gebiet so hoch gelegen oder unfruchtbar ist, dass es unmöglich einst eine
Dauerniederlassung getragen haben kann, wie z. B. Goldiwil ‹kleines Bergheu-Wiesland über Adelboden (etwa 1300 m)›
oder Harmiswil, Karte: Hartmannswil ‹wilde, 1750 m hoch in der Gemeinde Boltigen gelegene Alpgeländemulde›. Die
Zusammenarbeit des Namenforschers mit dem Archäologen oder Landeskundler ist deshalb eine Notwendigkeit.
Wie die in unserem vorliegenden Band dargelegten Dokumente im Rahmen einer bernischen Landeskunde nach volkskund-
lichen und sprachgeschichtlichen Bezügen weiter ausgewertet werden können, soll der geplante zweite Band des ONB
zeigen, für dessen Konzeption eben diese gesichtete Darlegung und Einzeldeutung des Stoffes die Voraussetzung bildet17.
Unser erster Band möchte jedoch auch dem Historiker und Geographen die philologisch-exakten Materialien, womöglich
mit einer verantwortbaren Etymologie, anbieten und so den oft ebenso phantasievollen wie laienhaft-kühnen Versuchen, die
Namen zu Zeugen für vorgefasste Ansichten zu missbrauchen, entgegenwirken.
Schliesslich könnte aber das in diesem Band ausgebreitete Material auch für die Praxis der amtlichen Namengebung, in
deren Dienst das Unternehmen von Anfang an gestanden hat, wie auch für private Neu- und Umbenennungen eine
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S. 20*
hilfreiche Unterlage vermitteln, da es eben das historische Beleggut und die gegenwärtig gebräuchliche Mundartlautung
festhält. So kann z. B. im Streit um die Hunziken- oder Hunzigenbrücke die Erkenntnis gewonnen werden, dass es sich
ursprünglich offenbar um keinen -inghofen/-iken-Namen handelt und dass heutige Gewährsleute am Ort noch die vor
1000 Jahren verzeichnete Form verwenden, falls der Beleg (996 Hunzingen) nicht doch nach Hunzikon LU zu verweisen ist.
Jedenfalls kommt aber die -iken-Endung für diese Örtlichkeit in unseren Dokumenten erst im 16. Jahrhundert urkundlich
auf. ‒ Aus dem vorliegenden Sammelband kann man ferner etwa die verschiedenen Benennungen für dieselbe
toponomastische Gegebenheit in auseinanderliegenden Siedlungen oder aneinandergrenzenden Talschaften entnehmen,
z. B. für Bergnamen wie das Tschiparellenhorn, das so nur im Simmental heisst, jenseits des Grates in Frutigen aber
Chüngelihore(n) genannt wird. Oder: derselbe Wasserlauf ist in der Gemeinde Häutligen der Zeissiggrabe(n), in Konolfin-
gen aber der Cholholzgrabe(n) usw. Der Kartograph muss sich dann entweder für die eine Bezeichnung entscheiden oder ‒
wie das gelegentlich geschieht ‒ beide Benennungen an den gegenüberliegenden Hangabdachungen festhalten, beide
Gewässernamen an verschiedenen Gemeindeufern einzeichnen. P. Z.
Anmerkungen
@@3@
1 Unter dem alten Kantonsteil versteht man die Bereiche des ehemaligen Stadtstaates bern, soweit er nach der französischen Invasion
seit 1798 ‒ nach der Abtrennung der Untertanengebiete im Waadtland und im untern Aargau ‒ noch reichte. Es sind die
23 Amtsbezirke im Oberland, Emmental, Mittelland, Oberaargau und Seeland.
Als der «neue Kantonsteil» wird der vorwiegend französischsprachige Teil des Berner Juras bezeichnet, der nach Aufhebung des
Fürstbistums Basel 1815 mit dem alten Bern vereinigt wurde. Er umfasst die 7 Amtsbezirke Neuveville, Courtelary, Moutier,
Franches-Montagnes, Delémont, Porrentruy und Laufen (HBLS II, 151; GLS I, 202ff.). In diesem jurassischen Bereich sind zwar das
Laufenamt und einige Örtlichkeiten im Bezirk Delémont auch deutscher Zunge und könnten in ein deutschbernisches Namenbuch
aufgenommen werden. Da aber diese Gegenden durch anderssprachiges Gebiet abgetrennt sind und zudem in den Basler
Mundartbereich gehören wie auch geschichtlich bis ins beginnende 19. Jahrhundert ihre eigenständige Entwicklung durchgemacht
haben, vor allem aber weil sie in ihrem Urkundenbestand durch unsere Erhebungen noch nicht erfasst werden konnten, haben wir uns
entschlossen, uns an die Grenzen des alten Kantonsteils zu halten und die jurassisch-deutschen Landschaften einer eigenen
Monographie zu überlassen.
2 Zur Vollständigkeit der Erhebungen im Gelände: Jeder einzelne vorhandene Beleg liesse sich im günstigsten Falle nur durch eine
örtliche Monographie gewinnen, bei der dann eigentlich auch der letzte Grundbesitzer befragt werden müsste. Denn es gibt stets
Örtlichkeiten, deren Benennung nur in einem abgelegenen Hof, allenfalls nur in einer Familie bekannt sind. Nacherhebungen haben
bei uns immer wieder Neues zum Vorschein gebracht, und den Tatbestand sporadischer Neubildungen wie auch die Einsicht, dass
manch ein Name bloss dem das Feld bearbeitenden Bauern bekannt ist, hat einmal eine Exkursion des Deutschen Seminars nach
Oberbalm sehr eindrücklich ans Licht gestellt; vgl. den Hinweis bei P. Zinsli, Flurnamen und Volksleben, Berner Heimatschutz,
Jb. 1969, S. 37, ferner auch Ch. Hostettler, in: Festschrift für P. Zinsli, Bern 1971 S. 53‒61. Wir haben jedoch den Verzicht auf
allerletzte Vollständigkeit, der sich notwendig aus dem weitgesteckten Erhebungsbereich von 347 Gemeinden ergibt, bewusst in Kauf
genommen. Denn das so gewonnene Material genügt im allgemeinen für die sprachlichen und kulturhistorischen Fragen, die das
Namenbuch zu lösen sucht. Die immer möglichen Ergänzungen durch (meist nur neuere Prägungen oder Kleinbereiche erfassende)
Nachtragserhebungen werden vor allem andern Problemen, z. B. solchen des örtlichen oder sozialen Namenlebens, zugute kommen.
3 Vgl. zur Entwicklung unseres wissenschaftlichen Unternehmens P. Zinsli, Die bernische Ortsnamensammlung, Schweizerische
sprachwissenschaftliche Gesellschaft/Collegium Romanicum: «Kurzberichte aus dem Gebiet der schweizerischen Namenkunde»,
vorgelegt an der gemeinsamen Jahresversammlung vom 27. Oktober 1957 in Bern (Manuskript mit 3 Kartenvervielfältigungen).
Ders.: Die Orts- und Flurnamensammlung des Kantons Bern und ihre Probleme, in: Schulpraxis 50. Jg. (1961), S. 189‒216, mit
einem Beitrag von R. Ramseyer, Orts- und Flurnamen wandern in das Kartenwerk, S. 218‒220. R. Ramseyer, Die Orts- und
Flurnamensammlung des Kantons Bern, in: Sprachspiegel 22. Jg. (1966), S. 59‒63. ‒ Ferner hat der Herausgeber P. Zinsli seit 1953
fortlaufend Rechenschaft über die Entfaltung der Berner Ortsnamensammlung abgelegt in den Jahresberichten der Schweizerischen
Geisteswissenschaftlichen Gesellschaft.
4 Über die in den 30er und 40er Jahren leidenschaftlich geführte Kontroverse zur sprachlichen Fassung der Orts- und Flurnamen auf
dem neuen Kartenwerk, an der sich besonders nachhaltig und kritisch der damalige Redaktor am Schweizerdeutschen Wörterbuch
Dr. Guntram Saladin beteiligte, vgl. den Abschnitt «Schreibweise» in Joh. Hubschmids Bibliographica Onomastica Helvetica
1954, S. 11*‒13*.
5 Bundesratsbeschluss über die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen bei Grundbuchvermessungen (vom 22. Febr. 1938). ‒
Teilweise revidiert durch Bundesratsbeschluss über die Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen (vom 5. Febr. 1954).
6 In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1940, S. 180; vgl. auch: Die Schätze des bernischen Staatsarchivs, in: Der
Bund (12. Aug. 1954).
7 Ausführlich dargestellt in Rud. Hotzenköcherle, Einführung in den Sprachatlas der deutschen Schweiz B (Francke, Bern 1962),
S. 79ff.
8 Vgl. dazu Rud. Hotzenköcherle, Einführung in den Sprachatlas der deutschen Schweiz A, S. 50ff. «III. Das Transkriptionssystem»
B S. 59ff. Einführung (Francke, Bern 1962). Über unsere Vereinfachung s. S. 12*f.
9 Um die grosse Sammlung des bernischen Namengutes, die nun am Falkenplatz 16 in einem ältern Bau mit Ofenheizung zwar gut, aber
doch nicht feuersicher genug aufgehoben war, vor jeder Vernichtung zu sichern, konnte das gesamte Material «mikroverfilmt» und
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S. 21*
@@3@
dem Kantonalen Vermessungsamt zur Aufbewahrung in den für sein eigenes Dokumentationsgut bereitgestellten unterirdischen
Schutzräumen übergeben werden.
10 Bei der ersten Planung von Anlage und Ausgestaltung der Artikel konnte der Herausgeber bereits auf Rat und Mithilfe seines
Mitarbeiters Dr. R. Ramseyer zählen, der auch die Quellen-, Literatur- und Abkürzungsverzeichnisse erstellt hat, und in der
Folgezeit nahmen auch die spätern Mitarbeiter beratend an der Lösung der sich immerwieder stellenden Fragen teil.
11 Wo die amtliche Schreibweise der Gemeindenamen von der mundartnähern Fassung unserer Stichwörter differiert (Axalp gegenüber
achs-, Faulensee gegenüber ful- usw.), werden sie doch den zugehörigen Stichwörtern zugeordnet und so in die etymologischen
Zusammenhänge eingereiht (mit Querverweis für das leichtere Auffinden).
12 Auf eine vollzählige Darstellung aller gehorteten Bezeugungen musste von vorneherein verzichtet werden. «Lebendige» Belege
können vor allem dann nur in wenigen Proben dargeboten werden, wenn es sich um Namen aus noch heute sprachüblichen
Appellativen handelt, wie z. B. Acker, Feld, Graben, Matte, Wald u. ä.
13 Wo ein Artikel nur aus urkundlich erhobenen Belegen besteht, der mundartlich-phonetische Ansatz aber fehlt, kann es sich um einen
ausgestorbenen Namen handeln; immerhin ist nicht immer sicher, ob er wirklich verlorengegangen ist oder einfach bisher im
Gelände noch nicht erhoben werden konnte.
Nachgewiesenermassen ausgestorbene Etyma werden mit † bezeichnet.
14 Die Belege für die einzelnen Gemeinden werden durch Semikolon (;) getrennt; z. B. louwigraben V Gadm.; V Gutt. jede Gemeinde
hat hier einen Louwigraben. Wenn aber zwischen Gemeindenamen bloss ein Schrägstrich (/) steht, bedeutet dies, dass sich derselbe
Namenbereich über mehr als ein Gemeindegebiet erstreckt.
15 Präfixkomposita erscheinen erst an dieser Stelle. In alphabetischer Ordnung nach den anlautenden Vorsilben auf an-, ab-, in-, us- usw.
wird nur eine knappe Auswahl sprechender Belege angeführt.
16 Vgl. Georg Boner, Der Berner Aargau im bernischen Regionbuch von 1782/1784, in: Argovia 76 (1964), S. 12ff.
17 Allgemeines zur Auswertungsmöglichkeit eines toponomastischen Materialbandes mit besondern lokalen Problemen vgl. z. B. die
einleitenden Kapitel zum Rät. Namenbuch (RNB), Bd. I (1938).
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S. 22*
SEKTORENKARTEN
ÜBERSICHT
#(IMAGE)
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S. 23*
SEKTOR I
#(IMAGE)
1 |
Biel |
23 |
Aegerten |
45 |
Hagneck |
2 |
Pieterlen |
24 |
Studen |
46 |
Walperswil |
3 |
Lengnau |
25 |
Bellmund |
47 |
Seedorf |
4 |
Arch |
26 |
Büetigen |
48 |
Schüpfen |
5 |
Leuzigen |
27 |
Diessbach b. B. |
49 |
Gals |
6 |
Meinisberg |
28 |
Ligerz |
50 |
Erlach |
7 |
Leubringen/Evilard |
29 |
Sutz-Lattrigen |
51 |
Bargen |
8 |
Safnern |
30 |
Jens |
52 |
Aarberg |
9 |
Büren a. d. A. |
31 |
Worben |
53 |
Vinelz |
10 |
Rüti b. B. |
32 |
Busswil b. B. |
54 |
Brüttelen |
11 |
Orpund |
33 |
Mörigen |
55 |
Siselen |
12 |
Brügg |
34 |
Hermrigen |
56 |
Tschugg |
13 |
Scheuren |
35 |
Merzligen |
57 |
Ins |
14 |
Meienried |
36 |
Kappelen |
58 |
Finsterhennen |
15 |
Oberwil b. B. |
37 |
Lyss |
59 |
Kallnach |
16 |
Tüscherz-Alfermée |
38 |
Wengi |
60 |
Radelfingen |
17 |
Nidau |
39 |
Täuffelen |
61 |
Gampelen |
18 |
Schwadernau |
40 |
Epsach |
62 |
Treiten |
19 |
Dotzigen |
41 |
Bühl bei Aarberg |
63 |
Niederried b. K. |
20 |
Twann |
42 |
Grossaffoltern |
64 |
Meikirch |
21 |
Ipsach |
43 |
Rapperswil |
65 |
Müntschemier |
22 |
Port |
44 |
Lüscherz |
|
|
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S. 24*
SEKTOR II
#(IMAGE)
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S. 25*
1 |
Rumisberg |
39 |
Bollodingen |
76 |
Rüdtligen-Alchenflüh |
2 |
Wolfisberg |
40 |
Bätterkinden |
77 |
Heimiswil |
3 |
Farnern |
41 |
Wiler b. U. |
78 |
Dürrenroth |
4 |
Attiswil |
42 |
Zielebach |
79 |
Wyssachen |
5 |
Oberbipp |
43 |
Seeberg |
80 |
Eriswil |
6 |
Niederbipp |
44 |
Hermiswil |
81 |
Grafenried |
7 |
Schwarzhäusern |
45 |
Ochlenberg |
82 |
Scheunen |
8 |
Wynau |
46 |
Leimiswil |
83 |
Iffwil |
9 |
Wiedlisbach |
47 |
Reisiswil |
84 |
Zauggenried |
10 |
Bannwil |
48 |
Utzenstorf |
85 |
Kernenried |
11 |
Aarwangen |
49 |
Koppigen |
86 |
Lyssach |
12 |
Roggwil |
50 |
Willadingen |
87 |
Burgdorf |
13 |
Wangen a. d. A. |
51 |
Höchstetten |
88 |
Affoltern i. E. |
14 |
Walliswil-Wangen |
52 |
Hellsau |
89 |
Bangerten |
15 |
Walliswil-Bipp |
53 |
Ursenbach |
90 |
Zuzwil |
16 |
Berken |
54 |
Kleindietwil |
91 |
Jegenstorf |
17 |
Graben |
55 |
Auswil |
92 |
Münchringen |
18 |
Langenthal |
56 |
Gondiswil |
93 |
Hindelbank |
19 |
Wangenried |
57 |
Rohrbach |
94 |
Mötschwil |
20 |
Inkwil |
58 |
Alchenstorf |
95 |
Rüti b. L. |
21 |
Röthenbach b. H. |
59 |
Wynigen |
96 |
Rüegsau |
22 |
Heimenhausen |
60 |
Rohrbachgraben |
97 |
Sumiswald |
23 |
Herzogenbuchsee |
61 |
Huttwil |
98 |
Ballmoos |
24 |
Thunstetten |
62 |
Limpach |
99 |
Deisswil b. M. |
25 |
Obersteckholz |
63 |
Schalunen |
100 |
Wiggiswil |
26 |
Untersteckholz |
64 |
Oberösch |
101 |
Urtenen |
27 |
Wanzwil |
65 |
Niederösch |
102 |
Mattstetten |
28 |
Niederönz |
66 |
Oeschenbach |
103 |
Krauchthal |
29 |
Oberönz |
67 |
Walterswil |
104 |
Oberburg |
30 |
Bleienbach |
68 |
Mülchi |
105 |
Lützelflüh |
31 |
Lotzwil |
69 |
Büren z. Hof |
106 |
Diemerswil |
32 |
Gutenburg |
70 |
Ersigen |
107 |
Münchenbuchsee |
33 |
Busswil b. M. |
71 |
Rumendingen |
108 |
Moosseedorf |
34 |
Melchnau |
72 |
Fraubrunnen |
109 |
Bäriswil |
35 |
Bettenhausen |
73 |
Aefligen |
110 |
Hasle b. B. |
36 |
Thörigen |
74 |
Kirchberg |
111 |
Trachselwald |
37 |
Rütschelen |
75 |
Etzelkofen |
112 |
Ruppoldsried |
38 |
Madiswil |
|
|
|
|
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S. 26*
#(IMAGE)
filename: BENB_I_1_027.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 27*
1 |
Golaten |
31 |
Trubschachen |
60 |
Gelterfingen |
89 |
Seftigen |
2 |
Wohlen |
32 |
Clavaleyres |
61 |
Gerzensee |
90 |
Uttigen |
3 |
Kirchlindach |
33 |
Kriechenwil |
62 |
Niederwichtrach |
91 |
Heimberg |
4 |
Zollikofen |
34 |
Laupen |
63 |
Oberwichtrach |
92 |
Steffisburg |
5 |
Bolligen |
35 |
Neuenegg |
64 |
Oberdiessbach |
93 |
Fahrni |
6 |
Gurbrü |
36 |
Englisberg |
65 |
Linden |
94 |
Unterlangenegg |
7 |
Wileroltigen |
37 |
Belp |
66 |
Rümligen |
95 |
Oberlangenegg |
8 |
Bremgarten |
38 |
Konolfingen |
67 |
Kirchenthurnen |
96 |
Eriz |
9 |
Vechigen |
39 |
Schlosswil |
68 |
Mühledorf |
97 |
Wattenwil |
10 |
Walkringen |
40 |
Grosshöchstetten |
69 |
Kirchdorf |
98 |
Forst |
11 |
Rüderswil |
41 |
Zäziwil |
70 |
Herbligen |
99 |
Gurzelen |
12 |
Lauperswil |
42 |
Bowil |
71 |
Aeschlen |
100 |
Uetendorf |
13 |
Langnau i. E. |
43 |
Eggiwil |
72 |
Buchholterberg |
101 |
Schwendibach |
14 |
Trub |
44 |
Zimmerwald |
73 |
Wachseldorn |
102 |
Homberg |
15 |
Ferenbalm |
45 |
Münsingen |
74 |
Schangnau |
103 |
Horrenbach-Buchen |
16 |
Mühleberg |
46 |
Niederhünigen |
75 |
Riggisberg |
104 |
Teuffenthal |
17 |
Frauenkappelen |
47 |
Mirchel |
76 |
Mühlethurnen |
105 |
Längenbühl |
18 |
Bern |
48 |
Röthenbach i. E. |
77 |
Lohnstorf |
106 |
Thierachern |
19 |
Stettlen |
49 |
Oberbalm |
78 |
Noflen |
107 |
Thun |
20 |
Landiswil |
50 |
Niedermuhlern |
79 |
Kienersrüti |
108 |
Heiligenschwendi |
21 |
Muri b. B. |
51 |
Toffen |
80 |
Jaberg |
109 |
Sigriswil |
22 |
Worb |
52 |
Belpberg |
81 |
Kiesen |
110 |
Blumenstein |
23 |
Arni |
53 |
Tägertschi |
82 |
Oppligen |
111 |
Uebeschi |
24 |
Münchenwiler |
54 |
Häutligen |
83 |
Brenzikofen |
112 |
Hilterfingen |
25 |
Köniz |
55 |
Freimettigen |
84 |
Bleiken b. O. |
113 |
Oberhofen |
26 |
Kehrsatz |
56 |
Albligen |
85 |
Guggisberg |
114 |
Pohlern |
27 |
Rubigen |
57 |
Wahlern |
86 |
Rüschegg |
115 |
Höfen |
28 |
Biglen |
58 |
Rüeggisberg |
87 |
Rüti b. R |
116 |
Amsoldingen |
29 |
Oberthal |
59 |
Kaufdorf |
88 |
Burgistein |
117 |
Zwieselberg |
30 |
Signau |
|
|
|
|
|
|
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S. 28*
SEKTOR IV
#(IMAGE)
1 |
Därstetten |
9 |
Boltigen |
17 |
Kandergrund |
2 |
Oberstocken |
10 |
Diemtigen |
18 |
St. Stephan |
3 |
Niederstocken |
11 |
Aeschi |
19 |
Adelboden |
4 |
Reutigen |
12 |
Krattigen |
20 |
Kandersteg |
5 |
Spiez |
13 |
Reichenbach |
21 |
Lenk |
6 |
Oberwil i. S. |
14 |
Frutigen |
22 |
Lauenen |
7 |
Erlenbach |
15 |
Zweisimmen |
23 |
Gsteig |
8 |
Wimmis |
16 |
Saanen |
|
|
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S. 29*
SEKTOR V
#(IMAGE)
1 |
Habkern |
2 |
Oberried a. Br.-See |
3 |
Brienz |
4 |
Schwanden b. B. |
5 |
Hofstetten b. B. |
6 |
Brienzwiler |
7 |
Innertkirchen |
8 |
Gadmen |
9 |
Beatenberg |
10 |
Meiringen |
11 |
Hasliberg |
12 |
Niederried b. I. |
13 |
Unterseen |
14 |
Ringgenberg |
15 |
Iseltwald |
16 |
Schattenhalb |
17 |
Interlaken |
18 |
Bönigen |
19 |
Matten b. I. |
20 |
Gündlischwand |
21 |
Grindelwald |
22 |
Guttannen |
23 |
Leissigen |
24 |
Därligen |
25 |
Wilderswil |
26 |
Gsteigwiler |
27 |
Lütschental |
28 |
Saxeten |
29 |
Isenfluh |
30 |
Lauterbrunnen |
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S. 30*
GEMEINDEVERZEICHNIS DES KANTONS BERN
(alter, deutschsprachiger Bereich)
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Aarberg |
Aarb. |
Aarberg |
I |
52 |
Aarwangen |
Aarw. |
Aarwangen |
II |
11 |
Adelboden |
Adelb. |
Frutigen |
IV |
19 |
Affoltern im Emmental |
Affolt. |
Trachselwald |
II |
88 |
Aefligen |
Aeflg. |
Burgdorf |
II |
73 |
Aegerten |
Aeg. |
Nidau |
I |
23 |
Albligen |
Albl. |
Schwarzenburg |
III |
56 |
Alchenstorf |
Alchenst. |
Burgdorf |
II |
58 |
Amsoldingen |
Amsold. |
Burgdorf |
III |
116 |
Arch |
Arch |
Büren |
I |
4 |
Arni bei Biglen |
Arni |
Konolfingen |
III |
23 |
Aeschi bei Spiez |
Aeschi |
Frutigen |
IV |
11 |
Aeschlen |
Aeschl. |
Konolfingen |
III |
71 |
Attiswil |
Attisw. |
Wangen |
II |
4 |
Auswil |
Ausw. |
Aarwangen |
II |
55 |
Ballmoos |
Ballm. |
Fraubrunnen |
II |
98 |
Bangerten |
Bang. |
Fraubrunnen |
II |
89 |
Bannwil |
Bannw. |
Aarwangen |
II |
10 |
Bargen |
Bargen |
Aarberg |
I |
51 |
Bäriswil |
Bärisw. |
Burgdorf |
II |
109 |
Bätterkinden |
Bätterk. |
Fraubrunnen |
II |
40 |
Beatenberg |
Beatb. |
Interlaken |
V |
9 |
Sundlauenen |
Sundl. |
|
|
|
Bellmund |
Bellm. |
Nidau |
I |
25 |
Belp |
Belp |
Seftigen |
III |
37 |
Belpberg |
Belpb. |
Seftigen |
III |
52 |
Berken |
Berk. |
Wangen |
II |
16 |
Bern |
Bern |
Bern |
III |
18 |
Bümpliz |
Bümpl. |
|
|
|
Nieder-/Oberbottigen |
Ndbott./Obbott. |
|
|
|
Nieder-/Oberwangen |
Ndwang./Obwang. |
|
|
|
Bettenhausen |
Betth. |
Wangen |
II |
35 |
Biel |
Biel |
Biel |
I |
1 |
Biglen |
Bigl. |
Konolfingen |
III |
28 |
Bleienbach |
Bleienb. |
Aarwangen |
II |
30 |
Bleiken bei Oberdiessbach |
Bleik. |
Konolfingen |
III |
84 |
Blumenstein |
Blumst. |
Thun |
III |
110 |
Bolligen |
Boll. |
Bern |
III |
5 |
Ferenberg |
Ferenbg. |
|
|
|
Habstetten |
Habst. |
|
|
|
Ittigen |
Itt. |
|
|
|
Ostermundigen |
Ostermund. |
|
|
|
Worblaufen |
Worbl. |
|
|
|
Bollodingen |
Bollod. |
Wangen |
II |
39 |
Boltigen |
Bolt. |
Obersimmental |
IV |
9 |
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S. 31*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Bönigen |
Bön. |
Interlaken |
V |
18 |
Bowil |
Bow. |
Konolfingen |
III |
42 |
Bremgarten |
Bremg. |
Bern |
III |
8 |
Brenzikofen |
Brenzk. |
Konolfingen |
III |
83 |
Brienz |
Brienz |
Interlaken |
V |
3 |
Achsalp |
Achsalp |
|
|
|
Giessbach |
Giessb. |
|
|
|
Brienzwiler |
Brienzw. |
Interlaken |
V |
6 |
Brügg |
Brügg |
Nidau |
I |
12 |
Brüttelen |
Brütt. |
Erlach |
I |
54 |
Buchholterberg |
Buchh. |
Thun |
III |
72 |
Büetigen |
Büet. |
Büren |
I |
26 |
Bühl bei Aarberg |
Bühl |
Nidau |
I |
41 |
Büren an der Aare |
Bür. |
Büren |
I |
9 |
Büren zum Hof |
BürzH. |
Fraubrunnen |
II |
69 |
Burgdorf |
Burgd. |
Burgdorf |
II |
87 |
Burgistein |
Burgist. |
Seftigen |
III |
88 |
Busswil bei Büren |
BusswbB. |
Büren |
I |
32 |
Busswil bei Melchnau |
BusswbM. |
Aarwangen |
II |
33 |
Clavaleyres |
Clav. |
Laupen |
III |
32 |
Därligen |
Därl. |
Interlaken |
V |
24 |
Därstetten |
Därst. |
Niedersimmental |
IV |
1 |
Deisswil bei Münchenbuchsee |
Deissw. |
Fraubrunnen |
II |
99 |
Diemerswil |
Diemersw. |
Fraubrunnen |
II |
106 |
Diemtigen |
Diemt. |
Niedersimmental |
IV |
10 |
Bächlen |
Bächlen |
|
|
|
Oey |
Oey |
|
|
|
Schwenden |
Schwend. |
|
|
|
Zwischenflüh |
Zwischenfl. |
|
|
|
Diessbach bei Büren |
Diessb. |
Büren |
I |
27 |
Dotzigen |
Dotz. |
Büren |
I |
19 |
Dürrenroth |
Dürrenr. |
Trachselwald |
II |
78 |
Eggiwil |
Eggiw. |
Signau |
III |
43 |
Aeschau |
Aeschau |
|
|
|
Englisberg |
Englisb. |
Seftigen |
III |
36 |
Epsach |
Eps. |
Nidau |
I |
40 |
Eriswil |
Erisw. |
Trachselwald |
II |
80 |
Eriz |
Eriz |
Thun |
III |
96 |
Erlach |
Erlach |
Erlach |
I |
50 |
Erlenbach im Simmental |
Erlenb. |
Niedersimmental |
IV |
7 |
Latterbach |
Latterb. |
|
|
|
Ringoldingen |
Ring. |
|
|
|
Ersigen |
Ers. |
Burgdorf |
II |
70 |
Etzelkofen |
Etzelk. |
Fraubrunnen |
II |
75 |
Fahrni bei Thun |
Fahrni |
Thun |
III |
93 |
Farnern |
Farn. |
Wangen |
II |
3 |
Ferenbalm |
Ferenb. |
Laupen |
III |
15 |
Bibern |
Bib. |
|
|
|
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S. 32*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Finsterhennen |
Finsterh. |
Erlach |
I |
58 |
Forst bei Thun |
Forst |
Thun |
III |
98 |
Fraubrunnen |
Fraubr. |
Fraubrunnen |
II |
72 |
Frauenkappelen |
Frauenk. |
Laupen |
III |
17 |
Freimettigen |
Freim. |
Konolfingen |
III |
55 |
Frutigen |
Frut. |
Frutigen |
IV |
14 |
Achseten |
Achs. |
|
|
|
Gadmen |
Gadm. |
Oberhasli |
V |
8 |
Nessental |
Ness. |
|
|
|
Gals |
Gals |
Erlach |
I |
49 |
Gampelen |
Gamp. |
Erlach |
I |
61 |
Gelterfingen |
Gelt. |
Seftigen |
III |
60 |
Gerzensee |
Gerz. |
Seftigen |
III |
61 |
Golaten |
Gol. |
Laupen |
III |
1 |
Gondiswil |
Gond. |
Aarwangen |
II |
56 |
Graben |
Grab. |
Wangen |
II |
17 |
Grafenried |
Graf. |
Fraubrunnen |
II |
81 |
Grindelwald |
Grindelw. |
Interlaken |
V |
21 |
Alp Bach |
Bach |
|
|
|
Bussalp |
Bussalp |
|
|
|
Alp Grindel |
Grindel |
|
|
|
Alp Holzmatten |
Holzm. |
|
|
|
Alp Itramen |
Itramen |
|
|
|
Alp Scheidegg |
Scheidegg |
|
|
|
Alp Wärgistal |
Wärg. |
|
|
|
Grossaffoltern |
Grossaffolt. |
Aarberg |
I |
42 |
Grosshöchstetten |
Grhöchst. |
Konolfingen |
III |
40 |
Gsteig bei Gstaad |
Gsteig |
Saanen |
IV |
23 |
Feutersoey |
Feut. |
|
|
|
Gsteigwiler |
Gsteigw. |
Interlaken |
V |
26 |
Guggisberg |
Gugg. |
Schwarzenburg |
III |
85 |
Gündlischwand |
Günd. |
Interlaken |
V |
20 |
Gurbrü |
Gurbrü |
Laupen |
III |
6 |
Gurzelen |
Gurz. |
Seftigen |
III |
99 |
Gutenburg |
Gutbg. |
Aarwangen |
II |
32 |
Guttannen |
Gutt. |
Oberhasli |
V |
22 |
Habkern |
Habk. |
Interlaken |
V |
1 |
Hagneck |
Hagn. |
Nidau |
I |
45 |
Hasle bei Burgdorf |
Hasle |
Burgdorf |
II |
110 |
Goldbach |
Goldb. |
|
|
|
Gomerkinden |
Gomerk. |
|
|
|
Schafhausen |
Schafh. |
|
|
|
Hasliberg |
Haslib. |
Oberhasli |
V |
11 |
Goldern |
Gold. |
|
|
|
Hohfluh |
Hohfl. |
|
|
|
Reuti |
Reuti |
|
|
|
Häutligen |
Häutl. |
Konolfingen |
III |
54 |
Heiligenschwendi |
Heil. |
Thun |
III |
108 |
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S. 33*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Heimberg |
Heimb. |
Thun |
III |
91 |
Heimenhausen |
Heimenh. |
Wangen |
II |
22 |
Heimiswil |
Heimisw. |
Burgdorf |
II |
77 |
Hellsau |
Hells. |
Burgdorf |
II |
52 |
Herbligen |
Herbl. |
Konolfingen |
III |
70 |
Hermiswil |
Herm. |
Wangen |
II |
44 |
Hermrigen |
Hermr. |
Nidau |
I |
34 |
Herzogenbuchsee |
Herzb. |
Wangen |
II |
23 |
Hilterfingen |
Hilt. |
Thun |
III |
112 |
Hindelbank |
Hindelb. |
Burgdorf |
II |
93 |
Höchstetten bei Hellsau |
Höchst. |
Burgdorf |
II |
51 |
Höfen bei Thun |
Höfen |
Thun |
III |
115 |
Hofstetten bei Brienz |
Hofst. |
Interlaken |
V |
5 |
Homberg |
Homb. |
Thun |
III |
102 |
Horrenbach-Buchen |
Horr. |
Thun |
III |
103 |
Huttwil |
Huttw. |
Trachselwald |
II |
61 |
Jaberg |
Jab. |
Seftigen |
III |
80 |
Jegenstorf |
Jeg. |
Fraubrunnen |
II |
91 |
Jens |
Jens |
Nidau |
I |
30 |
Iffwil |
Iffw. |
Fraubrunnen |
II |
83 |
Inkwil |
Inkw. |
Wangen |
II |
20 |
Innertkirchen |
Innertk. |
Oberhasli |
V |
7 |
Ins |
Ins |
Erlach |
I |
57 |
Interlaken |
Interl. |
Interlaken |
V |
17 |
Ipsach |
Ips. |
Nidau |
I |
21 |
Iseltwald |
Iseltw. |
Interlaken |
V |
15 |
Isenfluh |
Isenfl. |
Interlaken |
V |
29 |
Kallnach |
Kalln. |
Aarberg |
I |
59 |
Kandergrund |
Kandergr. |
Frutigen |
IV |
17 |
Kandersteg |
Kanderst. |
Frutigen |
IV |
20 |
Kappelen |
Kapp. |
Aarberg |
I |
36 |
Kaufdorf |
Kaufd. |
Seftigen |
III |
59 |
Kehrsatz |
Kehrs. |
Seftigen |
III |
26 |
Kernenried |
Kernenr. |
Burgdorf |
II |
85 |
Kienersrüti |
Kienersr. |
Seftigen |
III |
79 |
Kiesen |
Kies. |
Konolfingen |
III |
81 |
Kirchberg |
Kirchb. |
Burgdorf |
II |
74 |
Kirchdorf |
Kirchd. |
Seftigen |
III |
69 |
Kirchenthurnen |
Kirchenth. |
Seftigen |
III |
67 |
Kirchlindach |
Kirchl. |
Bern |
III |
3 |
Herrenschwanden |
Herrenschw. |
|
|
|
Kleindietwil |
Kldietw. |
Aarwangen |
II |
54 |
Köniz |
Köniz |
Bern |
III |
25 |
Gasel |
Gasel |
|
|
|
Herzwil |
Herzw. |
|
|
|
Liebefeld |
Liebef. |
|
|
|
Liebewil |
Liebew. |
|
|
|
Mengestorf |
Mengest. |
|
|
|
filename: BENB_I_1_034.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 34*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Mittelhäusern |
Mittelh. |
Bern |
|
|
Nieder-/Oberscherli |
Ndscherli/Obscherli |
|
|
|
Spiegel |
Spiegel |
|
|
|
Schliern |
Schliern |
|
|
|
Thörishaus |
Thörish. |
|
|
|
Wabern |
Wabern |
|
|
|
Konolfingen |
Konolf. |
Konolfingen |
III |
38 |
Gysenstein |
Gys. |
|
|
|
Stalden |
Stald. |
|
|
|
Koppigen |
Kopp. |
Burgdorf |
II |
49 |
Krattigen |
Kratt. |
Frutigen |
IV |
12 |
Krauchthal |
Krauchth. |
Burgdorf |
II |
103 |
Hettiswil |
Hettisw. |
|
|
|
Kriechenwil |
Kriechw. |
Laupen |
III |
33 |
Dicki |
Dicki |
|
|
|
Landiswil |
Landisw. |
Konolfingen |
III |
20 |
Längenbühl |
Längenb. |
Thun |
III |
105 |
Langenthal |
Langt. |
Aarwangen |
II |
18 |
Langnau im Emmental |
Langn. |
Signau |
III |
13 |
Bärau |
Bär. |
|
|
|
Lauenen bei Gstaad |
Lau. |
Saanen |
IV |
22 |
Laupen |
Laup. |
Laupen |
III |
34 |
Lauperswil |
Laupersw. |
Signau |
III |
12 |
Lauterbrunnen |
Ltbr. |
Interlaken |
V |
30 |
Gimmelwald |
Gimm. |
|
|
|
Mürren |
Mürr. |
|
|
|
Stechelberg |
Stech. |
|
|
|
Wengen |
Weng. |
|
|
|
Leimiswil |
Leimw. |
Aarwangen |
II |
46 |
Leissigen |
Leiss. |
Interlaken |
V |
23 |
Lengnau |
Lengn. |
Büren |
I |
3 |
Lenk |
Lenk |
Obersimmental |
IV |
21 |
Leuzigen |
Leuz. |
Büren |
I |
5 |
Ligerz |
Lig. |
Nidau |
I |
28 |
Limpach |
Limp. |
Fraubrunnen |
II |
62 |
Linden bei Oberdiessbach |
Lind. |
Konolfingen |
III |
65 |
Ausser-/Innerbirrmoos |
Aussbirrm./Innbirrm. |
|
|
|
Lohnstorf |
Lohnst. |
Seftigen |
III |
77 |
Lotzwil |
Lotzw. |
Aarwangen |
II |
31 |
Lüscherz |
Lüsch. |
Erlach |
I |
44 |
Lütschental |
Lütsch. |
Interlaken |
V |
27 |
Lützelflüh |
Lütz. |
Trachselwald |
II |
105 |
Grünenmatt |
Grün. |
|
|
|
Ramsei |
Ram. |
|
|
|
Ranflüh |
Ranfl. |
|
|
|
Lyss |
Lyss |
Aarberg |
I |
37 |
Lyssach |
Lyssach |
Burgdorf |
II |
86 |
Madiswil |
Madw. |
Aarwangen |
II |
38 |
filename: BENB_I_1_035.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 35*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Matten bei Interlaken |
Matten |
Interlaken |
V |
19 |
Mattstetten |
Mattst. |
Fraubrunnen |
II |
102 |
Meienried |
Meienr. |
Büren |
I |
14 |
Meikirch |
Meik. |
Aarberg |
I |
64 |
Meinisberg |
Meinisb. |
Büren |
I |
6 |
Meiringen |
Meir. |
Oberhasli |
V |
10 |
Brünigen |
Brünigen |
|
|
|
Unterbach |
Unterb. |
|
|
|
Melchnau |
Melchn. |
Aarwangen |
II |
34 |
Merzligen |
Merzl. |
Nidau |
I |
35 |
Mirchel |
Mirch. |
Konolfingen |
III |
47 |
Moosseedorf |
Moosseed. |
Fraubrunnen |
II |
108 |
Mörigen |
Mör. |
Nidau |
I |
33 |
Mötschwil |
Mötschw. |
Burgdorf |
II |
94 |
Mühleberg |
Mühleb. |
Laupen |
III |
16 |
Allenlüften |
Allenl. |
|
|
|
Gümmenen |
Gümm. |
|
|
|
Rosshäusern |
Rossh. |
|
|
|
Mühledorf bei Kirchdorf |
Mühled. |
Seftigen |
III |
68 |
Mühlethurnen |
Mühleth. |
Seftigen |
III |
76 |
Mülchi |
Mülchi |
Fraubrunnen |
II |
68 |
Münchenbuchsee |
Münchb. |
Fraubrunnen |
II |
107 |
Münchenwiler |
Münchenw. |
Laupen |
III |
24 |
Münchringen |
Münchr. |
Fraubrunnen |
II |
92 |
Münsingen |
Müns. |
Konolfingen |
III |
45 |
Müntschemier |
Müntsch. |
Erlach |
I |
65 |
Muri bei Bern |
Muri |
Bern |
III |
21 |
Gümligen |
Güml. |
|
|
|
Neuenegg |
Neu. |
Laupen |
III |
35 |
Nidau |
Nid. |
Nidau |
I |
17 |
Niederbipp |
Ndbipp |
Wangen |
II |
6 |
Niederhünigen |
Ndhün. |
Konolfingen |
III |
46 |
Niedermuhlern |
Ndmuhl. |
Seftigen |
III |
50 |
Niederönz |
Ndönz |
Wangen |
II |
28 |
Niederösch |
Ndösch |
Burgdorf |
II |
65 |
Niederried bei Interlaken |
NdriedbI. |
Interlaken |
V |
12 |
Niederried bei Kallnach |
NdriedbK. |
Aarberg |
I |
63 |
Niederstocken |
Ndstock. |
Niedersimmental |
IV |
3 |
Niederwichtrach |
Ndwicht. |
Konolfingen |
III |
62 |
Noflen |
Nofl. |
Seftigen |
III |
78 |
Oberbalm |
Obbalm |
Bern |
III |
49 |
Oberbipp |
Obbipp |
Wangen |
II |
5 |
Oberburg |
Obburg |
Burgdorf |
II |
104 |
Oberdiessbach |
Obdiessb. |
Konolfingen |
III |
64 |
Oberhofen |
Obhof. |
Thun |
III |
113 |
Oberlangenegg |
Oblang. |
Thun |
III |
95 |
Oberönz |
Obönz. |
Wangen |
II |
29 |
Oberösch |
Obösch |
Burgdorf |
II |
64 |
filename: BENB_I_1_036.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 36*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Oberried am Brienzersee |
Obried |
Interlaken |
V |
2 |
Ebligen |
Ebl. |
|
|
|
Obersteckholz |
Obsteckh. |
Aarwangen |
II |
25 |
Oberstocken |
Obstock. |
Niedersimmental |
IV |
2 |
Oberthal |
Obthal |
Konolfingen |
III |
29 |
Oberwichtrach |
Obwicht. |
Konolfingen |
III |
63 |
Oberwil bei Büren |
ObwilbB. |
Büren |
I |
15 |
Oberwil im Simmental |
ObwiliS. |
Niedersimmental |
IV |
6 |
Ochlenberg |
Ochl. |
Wangen |
II |
45 |
Oppligen |
Oppl. |
Konolfingen |
III |
82 |
Orpund |
Orp. |
Nidau |
I |
11 |
Gottstadt |
Gottst. |
|
|
|
Oeschenbach |
Oeschb. |
Aarwangen |
II |
66 |
Pieterlen |
Piet. |
Büren |
I |
2 |
Pohlern |
Pohl. |
Thun |
III |
114 |
Port |
Port |
Nidau |
I |
22 |
Radelfingen |
Rad. |
Aarberg |
I |
60 |
Detligen |
Detl. |
|
|
|
Matzwil |
Matzw. |
|
|
|
Oltigen |
Olt. |
|
|
|
Rapperswil |
Rapp. |
Aarberg |
I |
43 |
Bittwil |
Bittw. |
|
|
|
Dieterswil |
Dietersw. |
|
|
|
Frauchwil |
Frauchw. |
|
|
|
Moosaffoltern |
Moosaffolt. |
|
|
|
Wierezwil |
Wierezw. |
|
|
|
Zimlisberg |
Zimlisb. |
|
|
|
Reichenbach im Kandertal |
Reich. |
Frutigen |
IV |
13 |
Kienthal |
Kienth. |
|
|
|
Mülenen |
Mülenen |
|
|
|
Scharnachthal |
Scharn. |
|
|
|
Wengi |
Wengi |
|
|
|
Reisiswil |
Reisw. |
Aarwangen |
II |
47 |
Reutigen |
Reut. |
Niedersimmental |
IV |
4 |
Riggisberg |
Rigg. |
Seftigen |
III |
75 |
Ringgenberg |
Ringg. |
Interlaken |
V |
14 |
Goldswil |
Goldsw. |
|
|
|
Roggwil |
Roggw. |
Aarwangen |
II |
12 |
Rohrbach |
Rohrb. |
Aarwangen |
II |
57 |
Rohrbachgraben |
Rohrbgr. |
Aarwangen |
II |
60 |
Röthenbach im Emmental |
Röth. |
Signau |
III |
48 |
Röthenbach bei Herzogenbuch- see |
RöthbH. |
Wangen |
II |
21 |
Rubigen |
Rub. |
Konolfingen |
III |
27 |
Allmendingen bei Bern |
Allm. Be. |
|
|
|
Kleinhöchstetten |
Klhöchst. |
|
|
|
Trimstein |
Trimst. |
|
|
|
Rüderswil |
Rüd. |
Signau |
III |
11 |
filename: BENB_I_1_037.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 37*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Ranflüh |
Ranfl. |
Signau |
|
|
Zollbrück |
Zollbr. |
|
|
|
Rüdtligen |
Rüdtl. |
Burgdorf |
II |
76 |
Alchenflüh |
Alchenfl. |
|
|
|
Rüeggisberg |
Rüegg. |
Seftigen |
III |
58 |
Hinterfultigen |
Hinterf. |
|
|
|
Vorderfultigen |
Vorderf. |
|
|
|
Rüegsau |
Rüegs. |
Trachselwald |
II |
96 |
Rumendingen |
Rumend. |
Burgdorf |
II |
71 |
Rumisberg |
Rum. |
Wangen |
II |
1 |
Rümligen |
Rüml. |
Seftigen |
III |
66 |
Ruppoldsried |
Rupp. |
Fraubrunnen |
II |
112 |
Rüschegg |
Rüsch. |
Schwarzenburg |
III |
86 |
Gambach |
Gamb. |
|
|
|
Rüti bei Büren |
RütibB. |
Büren |
I |
10 |
Rüti bei Lyssach |
RütibL. |
Burgdorf |
II |
95 |
Rüti bei Riggisberg |
RütibR. |
Seftigen |
III |
87 |
Rütschelen |
Rütsch. |
Aarwangen |
II |
37 |
Saanen |
Saanen |
Saanen |
IV |
16 |
Abländschen |
Abl. |
|
|
|
Gstaad |
Gstaad |
|
|
|
Saanenmöser |
Saanenm. |
|
|
|
Schönried |
Schönr. |
|
|
|
Turbach |
Turb. |
|
|
|
Safnern |
Safn. |
Nidau |
I |
8 |
St. Stephan |
St. Steph. |
Obersimmental |
IV |
18 |
Matten |
Matten |
|
|
|
Saxeten |
Sax. |
Interlaken |
V |
28 |
Schalunen |
Schal. |
Fraubrunnen |
II |
63 |
Schangnau |
Schangn. |
Signau |
III |
74 |
Schattenhalb |
Schatt. |
Oberhasli |
V |
16 |
Scheunen |
Scheun. |
Fraubrunnen |
II |
82 |
Scheuren |
Scheur. |
Nidau |
I |
13 |
Schlosswil |
Schlossw. |
Konolfingen |
III |
39 |
Schüpfen |
Schüpf. |
Aarberg |
I |
48 |
Allenwil |
Allenw. |
|
|
|
Schwadernau |
Schwad. |
Nidau |
I |
18 |
Schwanden bei Brienz |
SchwandenbBr. |
Interlaken |
V |
4 |
Schwarzhäusern |
Schwarzh. |
Aarwangen |
II |
7 |
Schwendibach |
Schwendib. |
Thun |
III |
101 |
Seeberg |
Seeb. |
Wangen |
II |
43 |
Grasswil |
Grassw. |
|
|
|
Riedtwil |
Riedtw. |
|
|
|
Seedorf |
Seed. |
Aarberg |
I |
47 |
Frienisberg |
Frienisb. |
|
|
|
Lobsigen |
Lobs. |
|
|
|
Ruchwil |
Ruchw. |
|
|
|
Seftigen |
Seft. |
Seftigen |
III |
89 |
filename: BENB_I_1_038.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 38*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Signau |
Sign. |
Signau |
III |
30 |
Schüpbach |
Schüpb. |
|
|
|
Sigriswil |
Sigr. |
Thun |
III |
109 |
Gunten |
Gunt. |
|
|
|
Merligen |
Merl. |
|
|
|
Siselen |
Sis. |
Erlach |
I |
55 |
Spiez |
Spiez |
Niedersimmental |
IV |
5 |
Einigen |
Ein. |
|
|
|
Faulensee |
Faul. |
|
|
|
Steffisburg |
Steff. |
Thun |
III |
92 |
Stettlen |
Stettl. |
Bern |
III |
19 |
Stocken |
Stock. = Obstock. u. Ndstock. |
|
|
|
Studen |
Stud. |
Nidau |
I |
24 |
Sumiswald |
Sum. |
Trachselwald |
II |
97 |
Sutz-Lattrigen |
Sutz |
Nidau |
I |
29 |
Lattrigen |
Lattr. |
|
|
|
Tägertschi |
Täg. |
Konolfingen |
III |
53 |
Täuffelen |
Täuff. |
Nidau |
I |
39 |
Teuffenthal |
Teuffenth. |
Thun |
III |
104 |
Thierachern |
Thier. |
Thun |
III |
106 |
Thörigen |
Thörig. |
Wangen |
II |
36 |
Thun |
Thun |
Thun |
III |
107 |
Allmendingen |
Allm. Th. |
|
|
|
Dürrenast |
Dürr. |
|
|
|
Goldiwil |
Goldiw. |
|
|
|
Gwatt |
Gwatt |
|
|
|
Hünibach |
Hünib. |
|
|
|
Scherzligen |
Scherz. |
|
|
|
Strättligen |
Strätt. |
|
|
|
Thunstetten |
Thunst. |
Aarwangen |
II |
24 |
Bützberg |
Bützb. |
|
|
|
Toffen |
Toff. |
Seftigen |
III |
51 |
Trachselwald |
Trachsw. |
Trachselwald |
II |
111 |
Heimisbach |
Heimisb. |
|
|
|
Treiten |
Treit. |
Erlach |
I |
62 |
Trub |
Trub |
Signau |
III |
14 |
Trubschachen |
Trubsch. |
Signau |
III |
31 |
Tschugg |
Tschugg |
Erlach |
I |
56 |
Mullen |
Mullen |
|
|
|
Tüscherz-Alfermée |
Tüsch. |
Nidau |
I |
16 |
Twann |
Twann |
Nidau |
I |
20 |
Uebeschi |
Ueb. |
Thun |
III |
111 |
Uetendorf |
Uet. |
Thun |
III |
100 |
Unterlangenegg |
Unterl. |
Thun |
III |
94 |
Unterseen |
Unters. |
Interlaken |
V |
13 |
Untersteckholz |
Untsteckh. |
Aarwangen |
II |
26 |
Ursenbach |
Ursenb. |
Aarwangen |
II |
53 |
Urtenen |
Urt. |
Fraubrunnen |
II |
101 |
filename: BENB_I_1_039.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 39*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Schönbühl |
Schönb. |
Fraubrunnen |
|
|
Uttigen |
Utt. |
Seftigen |
III |
90 |
Utzenstorf |
Utztf. |
Fraubrunnen |
II |
48 |
Landshut |
Landsh. |
|
|
|
Vechigen |
Vech. |
Bern |
III |
9 |
Boll |
Bo. |
|
|
|
Dentenberg |
Dent. |
|
|
|
Sinneringen |
Sinn. |
|
|
|
Utzigen |
Utz. |
|
|
|
Vinelz |
Vin. |
Erlach |
I |
53 |
Wachseldorn |
Wachs. |
Thun |
III |
73 |
Wahlern |
Wahlern |
Schwarzenburg |
III |
57 |
Schwarzenburg |
Schwarzenb. |
|
|
|
Walkringen |
Walkr. |
Konolfingen |
III |
10 |
Bigenthal |
Big. |
|
|
|
Walliswil-Bipp |
Wallbipp |
Wangen |
II |
15 |
Walliswil-Wangen |
Wallwang. |
Wangen |
II |
14 |
Walperswil |
Walpw. |
Nidau |
I |
46 |
Walterswil |
Waltw. |
Trachselwald |
II |
67 |
Wangen an der Aare |
Wangen |
Wangen |
II |
13 |
Wangenried |
Wangenr. |
Wangen |
II |
19 |
Wanzwil |
Wanzw. |
Wangen |
II |
27 |
Wattenwil |
Wattw. |
Seftigen |
III |
97 |
Wengi bei Büren |
Wengi |
Büren |
I |
38 |
Wiedlisbach |
Wiedl. |
Wangen |
II |
9 |
Niederwichtrach |
Ndwicht. |
Konolfingen |
III |
62 |
Oberwichtrach |
Obwicht. |
Konolfingen |
III |
63 |
Wiggiswil |
Wiggisw. |
Fraubrunnen |
II |
100 |
Wilderswil |
Wild. |
Interlaken |
V |
25 |
Gsteig |
Gsteig |
|
|
|
Wiler bei Utzenstorf |
WilerbU. |
Fraubrunnen |
II |
41 |
Wileroltigen |
Wilerolt. |
Laupen |
III |
7 |
Willadingen |
Willad. |
Burgdorf |
II |
50 |
Wimmis |
Wimm. |
Niedersimmental |
IV |
8 |
Wohlen |
Wohlen |
Bern |
III |
2 |
Möriswil |
Mörisw. |
|
|
|
Murzelen |
Murz. |
|
|
|
Säriswil |
Särisw. |
|
|
|
Uettligen |
Uettl. |
|
|
|
Wolfisberg |
Wolfisb. |
Wangen |
II |
2 |
Worb |
Worb |
Konolfingen |
III |
22 |
Enggistein |
Engg. |
|
|
|
Richigen |
Rich. |
|
|
|
Rüfenacht |
Rüf. |
|
|
|
Vielbringen |
Vielbr. |
|
|
|
Worben |
Worben |
Nidau |
I |
31 |
Wynau |
Wynau |
Aarwangen |
II |
8 |
Wynigen |
Wynigen |
Burgdorf |
II |
59 |
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S. 40*
Gemeinde |
Abkürzung |
Amt |
Einteilung |
und ausgewählte Unterabteilungen |
Sektor |
Nummer im Sektor |
Wyssachen |
Wyss. |
Trachselwald |
II |
79 |
Zauggenried |
Zaugg. |
Fraubrunnen |
II |
84 |
Zäziwil |
Zäz. |
Konolfingen |
III |
41 |
Zielebach |
Zieleb. |
Fraubrunnen |
II |
42 |
Zimmerwald |
Zimm. |
Seftigen |
III |
44 |
Zollikofen |
Zoll. |
Bern |
III |
4 |
Zuzwil |
Zuzw. |
Fraubrunnen |
II |
90 |
Zweisimmen |
Zweis. |
Obersimmental |
IV |
15 |
Blankenburg |
Blank. |
|
|
|
Mannried |
Mannr. |
|
|
|
Zwieselberg |
Zwies. |
Thun |
III |
117 |
Geographische Abkürzungen deutschschweizerischer Kantone und Landschaften
AG |
Aargau |
SG |
St. Gallen |
AI |
Appenzell-Innerrhoden |
SH |
Schaffhausen |
AR |
Appenzell-Ausserrhoden |
SO |
Solothurn |
BE |
Bern |
SZ |
Schwyz |
BL |
Basel-Land |
UR |
Uri |
BS |
Basel-Stadt |
TG |
Thurgau |
FR |
Freiburg |
ZG |
Zug |
GL |
Glarus |
ZH |
Zürich |
GR |
Graubünden |
WS |
Wallis (deutsches Sprachgebiet) |
LU |
Luzern |
P |
Piemont (ennetbirgische Walsersiedlungen) |
NW |
Nidwalden |
BO |
Berner Oberland |
OW |
Obwalden |
|
|
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S. 41*
QUELLENNACHWEISE
A) Ungedruckte Quellen
I. Urbare
Standort der Urbare: Staatsarchiv Bern (StAB)
a) SEKTOR I:
Ämter Aarberg, Biel, Büren, Erlach, Nidau
|
|
1. Amt Aarberg |
|
U |
1 |
Bodenzinsurbarlein der alten Herrschaft Aarberg (Urkunden Fach Aarberg) |
1409 oder vorher |
U |
2 |
Urbarbuch aller Zinsen und Gülten, Güter, Äcker, Hölzer und Wälder, dem Kloster Frienisberg zuständig (Nr. 76) |
1528 |
U |
3 |
Urbar des Hauses Tedligen (Detligen) über Grund- und Pfennigzinse, Zehnten usw. (Nr. 56; 2 Ex.) |
1531 |
U |
4 |
Aarberg Bodenzinsurbar (Nr. 1; 2 Ex.) |
1532 |
|
|
2. Amt Biel |
|
U |
5 |
Bereinigung der zinspflichtigen Häuser und Güter in Stadt und Herrschaft Biel (Biel, Bözingen, Leubringen, Orvin, Romont, Plagne, Meinisberg), zugunsten des Klosters St. Johannsen (Nr. 1; 2 Ex.) |
1507 |
U |
6 |
Verzeichnis der durch Hugo Girard eingenommenen Zinse und Zehnten eines Abtes von St. Johannsen (Nr. 3) |
1509 |
U |
7 |
Ähnliches Urbar aus derselben Zeit (Nr. 4) |
1509 |
U |
8 |
Zinsrodel, was ein Schaffner von St. Johannsen zu Biel beziehen soll (Nr. 5) |
1539 |
U |
8a |
Urbar der dem Gotteshaus Bellelay zuständigen Schupposen, Zinsen, Zehnten und Bodenzinsen um Biel (Nr. 8) |
1553 |
|
|
3. Amt Büren |
|
U |
9 |
Zinsbuch von St. Johannsen, die Gegend von Büren betreffend (Nr. 23) |
1435ff. |
U |
10 |
Zinsrodel der Schaffnerei Solothurn der Stift in Bern, bzw. früher des Klosters Frauenkappelen, die Gegend von Solothurn und Büren betreffend (Nr. 18) |
1486 |
U |
11 |
St. Johannsen Urbar, die Gegend von Büren betreffend (Nr. 24) |
15. und 16. Jhd. |
U |
12 |
Zinsrodel der Stiftsschaffnerei Rütti b. Büren (Nr. 181) |
1523 |
U |
13 |
Urbar von Boden- und Pfennigzinsen sowie von Zinsen des Hauses Oberbüren (Seeland, Kt. Bern, Nr. 17) |
um 1532 |
U |
14 |
Urbar der Herrschaft Büren (Nr. 1) |
1540 |
|
|
4. Amt Erlach |
|
U |
15 |
Zinsbuch des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. 1) |
1485 |
U |
16 |
Zinsbuch des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. 2) |
Anf. 16. Jhd. |
U |
17 |
Lehenerkenntnisse der Leute von Gals gegenüber der Abtei St. Johannsen (Nr. 71) |
1509 |
U |
18 |
Zinsrodel des Schlosses und der Herrschaft Erlach (Nr. 3; Eintragungen von Nikl. Manuel) |
1519 |
U |
19 |
Schlafrodel der Gülten und Zinsen zugehörend den Frauen des Klosters Tedlingen in der Vogtei und Herrschaft Erlach (Nr. 701) |
1523 |
U |
20 |
Bodenzinsurbar der Herrschaft Erlach usw. (Nr. 4) |
um 1525 |
U |
21 |
Urbar des Schlosses Erlach (Nr. 5; 2 Ex.) |
1530 |
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S. 42*
U |
22 |
Urbar der zinsbaren Lehengüter zu Ins, vom Kloster St. Johannsen herrührend (Nr. 6) |
1533 |
U |
23 |
Urbar der zinsbaren Güter zu Siselen, Täuffelen, Epsach, Hermrigen, Bühl und Mörigen, vom Kloster St. Johannsen herrührend (Nr. 7) |
1533 |
U |
24 |
Urbar der zinsbaren Lehengüter des Klosters St. Johannsen zu Müntschemier, Treiten, Brüttelen, Finsterhennen (Nr. 75) |
1533 |
|
|
5. Amt Nidau |
|
U |
25 |
Zinsurbar des Priorats auf der St. Petersinsel, betreffend die Zinse in der Grafschaft Nidau und in sämtlichen benachbarten Landschaften (Nr. 114) |
um 1398 |
U |
26 |
Urbar zweier Bodenzinsen zu Lattrigen (Nr. 90) |
1432/1728 |
U |
27 |
Priorat auf der St. Petersinsel. Urbar und Rechnungsbuch betreffend die Herrschaften Nidau, Aarberg, Biel, Tessenberg; auch die Gegenden von Wohlen, Frienisberg, Büren, Fraubrunnen usw. (Nr. 115) |
1442 und 1443/1449 |
U |
28 |
Priorat auf der St. Petersinsel. Urbar und Rechnungsbuch betreffend Nidau, Ipsach, Bellmund, Madretsch, Port, Merzligen, Studen, Worben, Lattrigen, Wiler, Mörigen, Jens, Epsach, Bühl und Tessenberg (Nr. 116) |
1452 |
U |
29 |
Priorat auf der St. Petersinsel, Urbar und Rechnungsbuch, betreffend die Herrschaft Nidau und Tessenberg (Nr. 117) |
1458/1478 |
U |
30 |
Gottstatt, Zins- und Zehnturbar (Nr. 28) |
1474 |
U |
31 |
Zinsrodel der Grafschaft Nidau (Nr. 1; 2 Ex.) |
1521 |
U |
32 |
Urbar der Stiftsschaffnerei zu Nidau (Nr. 21) Einträge von Ludwig Sterner 1524 Einträge von Hanns Glaner 1551 |
1524/1551 |
U |
33 |
Urbar über Zinse, die Reinhard v. Wattenwyl zu Jens, Studen, Worben, Safnern, Lattrigen, Brügg, Kappelen, Hermrigen, Merzligen, … Büren zustehen (Nr. 118) |
1529/30 |
U |
34 |
Gottstatt, Dokumenten-, Bodenzins- und Zehnturbar (Nr. 29) |
1531 |
U |
35 |
Urbar der Grafschaft Nidau (Nr. 2) |
1538‒1551 |
U |
36 |
Rodel über die Einkünfte des Vogtes von Nidau (Nr. 3) |
1538 |
U |
37 |
Nidau, Bodenzinsurbar (Nr. 4) |
1551 |
|
|
b) SEKTOR II: Ämter Aarwangen, Burgdorf, Fraubrunnen, Trachselwald, Wangen |
|
|
|
1. Amt Aarwangen |
|
U |
38 |
Des von Grünenberg Rechtung ze Aarwangen (Nr. 1) |
1430 |
U |
38a |
Urbar Langenthal, ausgestellt vom Kloster St. Urban (St. Archiv Luzern, Nr. 80) |
1464 |
U |
39 |
Rodel verschiedener Bodenzinse zu Bleienbach, Lotzwil, Madiswil, Mettenbach, Melchnau, Reisiswil, Altbüron, Langenthal … (Nr. 1) |
1465 |
U |
40 |
Rödel über die Einkünfte des Johanniterhauses Thunstetten (Nr. 221) |
1485‒1527 |
U |
41 |
Zinsbuch der Grafschaft und des Schlosses Aarwangen (Nr. 11) |
1522 |
U |
42 |
Urbar über Rechtsame und Herrlichkeiten des Hauses Thunstetten (Nr. 23; 2 Ex.) |
1530 |
U |
42a |
Urbar Langenthal, ausgestellt vom Kloster St. Urban (St. Archiv Luzern, Nr. 38a) |
1530 |
U |
43 |
Ursenbach, Pfrundurbar |
1532ff. |
U |
43a |
Urbar des Klosters St. Urban (St. Archiv Luzern, Nr. 14) |
1562 |
|
|
2. Amt Burgdorf |
|
U |
44 |
Thorberg-Koppigen Urbar (Nr. 26) |
um 1480/1490 |
U |
45 |
Rodel der Thorberg Zinse zu Thun (Nr. 29) |
1531 |
U |
46 |
Thorberg Urbar, betreffend die Gegend zwischen Münsingen und Thun (Nr. 28) |
1498 |
U |
47 |
Thorberg Bodenzinsurbar (auch Urkundenregister und Rechnungsbuch; Nr. 27) |
15. Jhd. |
U |
48 |
Urbar des Gotteshauses Thorberg (Tom I und II; Nrn. 31 und 32) |
1500 |
U |
49 |
Urbar des Schlosses Burgdorf (Nr. 1) |
1526 |
U |
50 |
Hettiswil Rodel. Zinsen des Hauses Hettiswil (im Fach «Mushafen») |
1531 |
U |
51 |
Urbar der Fraubrunnen Schaffnerei zu Burgdorf (Nr. 65) |
1531 |
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S. 43*
U |
52 |
Urbar der Trub Schaffnerei zu Burgdorf (Nr. 66) |
1531 |
U |
53 |
Zehntrodel des Schlosses Burgdorf (Nr. 2) |
1574 |
U |
54 |
Dokumenten-, Dominium-, Bodenzins- und Zehnturbar von Burgdorf (Nr. 3) |
1595 |
|
|
3. Amt Fraubrunnen |
|
U |
55 |
Urbar der Zinsen und Gülten des Klosters Fraubrunnen (Nr. 1) |
1380 |
U |
56 |
Urbar des Rudolf v. Ringoltingen über die Herrschaft Landshut (Nr. 32) |
1437 |
U |
57 |
Fraubrunnen Urbar (Nr. 2) |
1513 |
U |
58 |
Zinsurbar des Hauses Münchenbuchsee (Nr. 52; 2 Ex.) |
1529 |
U |
59 |
Fraubrunnen Dominium-, Waldung-, Bodenzins- und Zehnturbar (Joh. Bletz, Zug; Nr. 3; 2 Ex.) |
1531 |
U |
60 |
Urbar, die Gegend von Bern nach Thun und weiter aufwärts betreffend (Nr. 4) |
1531 |
U |
61 |
(id. mit U 51, Amt Burgdorf) |
|
U |
62 |
Landshut, Gerechtigkeit-, Bodenzins- und Zehnturbar (Nr. 33; 2 Ex.) |
1532 |
U |
63 |
Landshut, Zinsbuch der Herrschaft (Nr. 1091) |
1532 |
U |
63a |
Dominium-, Waldung-, Bodenzins- und Zehnturbar (Nr. 6; 2 Ex.) |
1585 |
|
|
4. Amt Trachselwald |
|
U |
64 |
Zinsbuch des Hauses Sumiswald (Nr. 24) |
1426 |
U |
65 |
Urbar und Heuschrodel über die Bodenzinse und Gefälle des Frauenklosters Rüegsau (im «Fache Trachselwald») |
1495 |
U |
66 |
Rodel über die Einkünfte des Hauses St. Johannsen in und um Huttwil (Nr. 112) |
Anf. 16. Jhd. |
U |
67 |
Rodel über die dem Haus Herzogenbuchsee bzw. St. Peter auf dem Schwarzwald pflichtigen Güter zu Huttwil (Nr. 111) |
1510 |
U |
68 |
Bodenzinsurbar der Herrschaft und des Schlosses Brandis (Nr. 16) |
1526 |
U |
69 |
Urbar über alle dem Haus Sumiswald zugehörigen Zinsen und Zehnten (Nr. 25) |
1530 |
U |
70 |
Urbar über die dem Haus und Schloss Trachselwald zugehörigen Bodenzinse und Zehnten (Nr. 1) |
1531‒1533 |
U |
71 |
Urbar über die dem Schloss und Haus Sumiswald gehörigen Bodenzinse und Zehnten (Nr. 26) |
1539 |
U |
72 |
Trachselwald Urbar (Nr. 2) |
1569 |
|
|
5. Amt Wangen |
|
U |
73 |
Zinsrodel der Herrschaft Bipp (im Ämterbuch Bipp A) |
1464 |
U |
74 |
Zins- und Zehnturbar des Schlosses und der Herrschaft Bipp (Nr. 22) |
1518 |
U |
75 |
Urbar der Grafschaft Wangen, herrührend von der Propstei (Nr. 1) |
1529 |
U |
76 |
Urbar über die dem Schlosse Wangen zuständigen Zinse, Zehnten, Renten, Gülten; Korn- und Heuzehnten zu Rohrbach; dazu Eintragungen betreffend Herzogenbuchsee, Wangen, Deitingen (Nr. 17) |
1531 |
U |
77 |
Herzogenbuchsee Urbar betreffend die Boden-, Pfennig- und Korngülten, die Korn- und Heuzehnten der Propstei daselbst; mit Dorfrecht von Herzogenbuchsee und Einkünfterodel betreffend Huttwil (Nr. 13; 2 Ex.) |
1533 |
|
|
c) SEKTOR III: Ämter Bern, Konolfingen, Laupen, Schwarzenburg, Seftigen, Signau, Thun |
|
|
|
1. Amt Bern |
|
U |
78 |
Bernisches Urbar aus dem 15. Jhd. (Stadtarchiv Bern, Nr. 525) |
15. Jhd. |
U |
79 |
Rechnungsbuch des Deutschordenshauses Bern (Bern II, Nr. 1) |
1452‒1457 |
U |
80 |
Register der Pfennigzinse, der Fruchtzinse, Einkünfte und Güter des Konvents in St. Michels- Insel (Bern-Insel, Nr. 1) |
1464 |
U |
81 |
Heischrodel des Ammanns der Stift (Bern II, Nr. 2) |
1486 |
U |
82 |
Zinsbuch des Stiftsschaffners zu Thun über die Einkünfte im Oberland (Bern II, Nr. 3) |
1488‒1510 |
U |
83 |
Schlafrodel der Stift über ihre Zinse und Gülten im Oberland (Bern II, Nr. 4) |
1491 |
U |
84 |
Zinsrodel des Stiftsschaffners zu Thun (Bern II, Nr. 5) |
1493 |
U |
85 |
Rodel der Ablösungen und Anlagen von Kapitalien durch die Stift (Bern II, Nr. 32) |
1501/1526 |
filename: BENB_I_1_044.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 44*
U |
86 |
Zinsrodel des Stiftsschaffners zu Thun (Bern II, Nr. 6) |
1507 |
U |
87 |
Jahrzeitrödel der Stift (Bern II, Nr. 7) |
1521 |
U |
88 |
Prediger oder Dominikaner Zinsbuch (Bern I, Nr. 66) |
1521‒1524 |
U |
89 |
Jahrzeitrödel der Stift (Bern II, Nr. 8) |
1524 |
U |
90 |
Zinsrodel der Stiftsschaffnerei zu Thun (Bern II, Nr. 10) |
1525 |
U |
91 |
Zins- und Gültrodel der von Cantor Martin Läderach gestifteten Pfrund und Caplaney (Bern II, Nr. 9) |
1527 |
U |
92 |
Bodenzins- und Zehnturbar des St. Johanniter-Hauses in Bern (Bern I, Nr. 42) |
1529 |
U |
93 |
Urbar der Zinsen und Zehnten, dem Hause Köniz zuständig (Bern III, Nr. 1) |
1529 |
U |
94 |
Urbar der Stiftreben zu Oberhofen, Hilterfingen und Spiez usw. (Bern II, Nr. 11) |
1530 |
U |
95 |
Urbar der bisherigen Stiftsschaffnereien Thun, Nieder-Simmental, Rüti b. Büren, Burgdorf, Rüderswil (Bern II, Nr. 12) |
1530 |
U |
96 |
Bodenzins-Urbar des St. Johannser-Hauses (Bern I, Nr. 44, 2 Ex.) |
1531 |
U |
97 |
Urbar der Einkünfte der Stift sowie ihrer sonstigen Rechtsame an Gerichten und Hölzern (Bern II, Nr. 13) |
1531 |
U |
98 |
Rodel der vom Hause Fraubrunnen zum St. Johannser-Hause gelegten Zinse in der Gegend von Bern und im Oberland (Bern I, Nr. 63) |
1532 |
U |
99 |
Urbar der ablösigen Pfennigzinse des Mushafens (Bern IV, Nr. 21) |
1534 |
U |
100 |
Bodenzins- und Zehnturbar (Bern-Insel, Nr. 2; 2 Ex.) |
1534 |
U |
101 |
Mushafen-Bodenzinsurbar Tom I und II (Bern IV, Nr. 1 + 2) |
1535 |
U |
102 |
Schlafrodel und Zinsbuch des grossen Almosens (= Mushafen) aus dem Urbarbuch genommen (Bern IV, Nr. 3; id. U 101) |
1535 |
U |
103 |
Urbar etlicher Grundstücke und Güter zu Ober-Ostermundigen, Kirchgemeinde Bolligen (Bern I, Nr. 36) |
1537 |
U |
104 |
Urbar der Renten, Gülten, Zinsen und Zehnten des Interlaken-Hauses in Bern (Bern I, Nr. 13) |
1542 |
U |
105 |
Bodenzinsurbar eines Gutes im Dorf Bümpliz (Bern I, Nr. 75) |
1544/1675 |
U |
106 |
Bodenzinsurbar eines Lehengutes zu Jegenstorf (Bern-Insel, Nr. 70) |
1551 |
U |
107 |
Erkanntnis von Bodenzinsen zu Jetzkofen Ausserkrankenhaus (Nr. 251) |
1553 |
U |
108 |
Grund- und Bodenzinsurbar über die Besitzung Linden in der Kirchgemeinde Vechigen (Bern I, Nr. 37) |
1554 |
U |
109 |
Köniz, Bodenzins- und Zehnturbar (Bern III, Nr. 2; 2 Ex.) |
1554 |
U |
110 |
Erkanntnis eines Bodenzinses auf dem Hof im freien Luterbach. Vechigen (Bern II, Nr. 85) |
1563 |
U |
111 |
Urbarbüchlein betreffend einen Bodenzins zu Urtenen (Bern-Insel, Nr. 681) |
1565 |
U |
112 |
Urbar über die Reben im Altenberg, dem Interlaknerhaus zuständig (Bern I, Nr. 85) |
1575 |
U |
113 |
Urbar eines Lehengutes zu Vechigen (Bern-Insel, Nr. 45) |
1580‒1746 |
U |
114 |
Neue Verzeichnung eines Lehengutes zu Oberlindach (Bern II, Nr. 96) |
1599 |
U |
115 |
Urbar des Grund- und Bodenzinses von Gütern zu Nieder-Wangen in der Herrschaft Bümpliz (Bern II, Nr. 90) |
1663 |
U |
116 |
Pfrund-Urbar Vechigen |
1745 |
|
|
2. Amt Konolfingen |
|
U |
117 |
Urbar über Zehnten der von Erlach in der Kirchhöre Grosshöchstetten (Nr. 6; dazu eine Kopie von 1670) |
1544/45 |
U |
118 |
Urbar eines Lehengutes zu Reutenen (= Rütinen bei Zäziwil; Nr. 71) |
1553 |
U |
119 |
Urbar des Schultheissen Johannes Steiger (Archiv Steiger; dep. Burgerbibliothek Bern) |
1559‒1579 |
|
|
Für p. 29‒86 (= Urbar Münsingen-Nieder-Wichtrach) besteht ein 2. Exemplar |
1572 |
|
|
3. Amt Laupen |
|
U |
120 |
Rodel und Zinsbuch des Klosters Frauenkappelen (Nr. 40) |
1434/1528 |
U |
121 |
Bekanntnisbuch der Zinsen und Gülten zu Biberen (Nr. 1) |
1436 |
U |
122 |
Zinsbuch für W. und J. von Wippingen, die Herrschaften Murten und Laupen betreffend (Nr. 2) |
1501 |
U |
123 |
Zinsbuch der Herrschaft Laupen (Nr. 3) |
1502 |
U |
124 |
Zinsbuch der Herrschaft Laupen (Nr. 4) |
1529 |
U |
125 |
Laupen, Bodenzins-Urbar (Nr. 5) |
1532 |
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S. 45*
|
|
4. Amt Schwarzenburg |
|
U |
126 |
Zinsbuch der Herrschaft Grasburg (Nr. 1) |
1484 |
U |
127 |
Zinsrodel der Herrschaft Grasburg (Nr. 2) |
1512 |
U |
128 |
Urbar für das Haus Rüeggisberg über Zinse, Gülten und Zehnten zu Guggisberg und Schwarzen- burg (Nr. 28) |
1533/1542 |
U |
129 |
Grasburg (Schwarzenburg)-Urbar (Nr. 3; 2 Ex.) |
um 1533 |
U |
130 |
Urbar der Herrschaft Grasburg (Nr. 5; 2 Ex.) |
1591 |
|
|
5. Amt Seftigen |
|
U |
131 |
Urbar über Einkünfte und Güter der Herrschaft Belp (Nr. 1) |
1520 |
U |
132 |
Urbar für Augustin v. Luternau über Einkünfte in der Herrschaft Belp (Nr. 3) |
1530 |
U |
133 |
Urbar des Hauses Rüeggisberg Bände I und II (Nr. 9 und 10) |
um 1533 |
U |
134 |
Erkanntnis über zwei Lehengüter zu Hermannswil und Hasli, Kirchgemeinde Thurnen (Nr. 18) |
1593 |
|
|
6. Amt Signau |
|
U |
135 |
Urbar über die jährlichen Zinsen und Gülten, dem Schloss und Haus Signau zugehörig, die Junker Ludw. von Diessbach an Bern verkauft hat (Nrn. 1 und 2; 2 Ex. u. Konzept) |
1530 |
U |
136 |
Trub Urbar betreffend Renten und Gülten sowie Korn- und Heuzehnten des Hauses Trub (Nr. 14; 2 Ex.) |
1531 |
U |
137 |
Urbar … der Herrschaft Signau mit den drei Gerichten Signau, Röthenbach und Biglen (Nr. 3) |
1547 |
U |
138 |
Heischrodel und Rechnungsbuch betreffend das Haus Trub (Nr. 15) |
um 1550 |
|
|
7. Amt Thun |
|
U |
139 |
Zinsrodel von Thun (Nr. 1; 2 Ex.) |
1485 |
U |
140 |
Verzeichnis einiger Güter der Stift von Bern zu Hilterfingen und Thun … (Nr. 321) |
1519/1523 |
U |
141 |
Zinsrodel der Gemeinde Hilterfingen (Nr. 261b) |
1523 |
U |
142 |
Urbar über Bodenzinse des Interlakenhauses zu Thun (Nr. 19; 2 Ex.) |
um 1530 |
U |
143 |
Reb-Urbar von Thun, Steffisburg, Oberhofen, Ansolmingen, Gunten, Aeschlen (Nr. 24) |
um 1530 |
U |
144 |
Urbar der Herrschaft Thun (Nr. 3) |
1531 |
U |
145 |
Urbar über verliehene Güter der Erbschaft Scharnachthal zu Oberhofen, Hilterfingen usw. (Nr. 26) |
1542 |
U |
146 |
Urbar über Herrschaft Pfennig- und Weinzinse (Nr. 261) |
1542 |
U |
147 |
Urbar der Stift von Bern über ihre Zehnten und Reben zu Hilterfingen und Oberhofen, nebst Gütern zu Spiez und Beatenberg (Nr. 322) |
1546 |
|
|
d) SEKTOR IV: Ämter Frutigen, Saanen, Niedersimmental, Obersimmental |
|
|
|
1. Amt Frutigen |
|
U |
148 |
Dominium und Bodenzinsurbar (Nr. 1 und Nr. 2) |
1538 |
U |
149 |
Schloss- und Pfrundurbar (Nr. 3) |
1585 |
|
|
2. Amt Saanen |
|
U |
150 |
s. Jetzt V 1‒V 4 |
|
U |
151 |
s. Jetzt V 1‒V 4 |
|
U |
152 |
Urbar der Landschaft Saanen (Saanen, Gsteig, Lauenen; Gemeinde-Archiv Saanen) |
1656 |
U |
153 |
Urbar der «Schulbüechren der Haubt Kilchöri Sanen» (Gemeinde-Archiv Saanen) |
1681 |
|
|
3. Amt Niedersimmental |
|
U |
154 |
Urbar des Schlosses Wimmis (Nr. 1) |
1543 |
filename: BENB_I_1_046.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 46*
|
|
4. Amt Obersimmental |
|
U |
155 |
Raronischer Zinsrodel für das Obersimmental (Nr. 1) |
1451 |
U |
156 |
Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 11) |
1488 |
U |
157 |
Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 2) |
1502 |
U |
158 |
Zinsbuch für das Obersimmental (Nr. 3) |
1515 |
U |
159 |
Zinsbuch für das ganze Land Obersimmental (Nr. 6) |
1548 |
U |
160 |
Urbar über Zehnten, Mühlen und Bergzinsen, Pfennigzinsen usw. im Obersimmental (Nr. 7) |
1548 |
|
|
e) SEKTOR V: Ämter Interlaken, Oberhasli |
|
|
|
1. Amt Interlaken |
|
U |
161 |
Bodenzinsurbar (Nr. 1; 2 Ex.) |
1535 |
U |
162 |
Bodenzinsurbar (Nr. 2; 2 Ex.) |
1611 |
U |
162a |
Reben-Urbar (Nr. 3; 2 Ex.) |
1622 |
|
|
2. Amt Oberhasli |
|
U |
163 |
Pfarrurbar Hasle Nr. 1 im Weissland (Pfrund Meiringen) |
1578 |
U |
164 |
Urbarium oder Underricht-Buch von dem Amt Oberhasslj (Nr. 1) |
1753 |
U |
164a |
Urbarien Amt Oberhasle (Nr. 1) |
1825 |
|
|
f) WEITERE URBARE |
|
|
|
1. Mannlehen-Urbare |
|
U |
165 |
Mannlehen-Urbar der Herrschaft Rümligen (Nr. 2) |
1412 |
U |
166 |
Mannlehen-Urbar Spiez (Nr. 2) |
1488‒1514 |
U |
167 |
Oberländische Mannlehen ^'Hinleichungen' |
1497‒1516 |
U |
168 |
Oberländische Mannlehen ^'Hinleichungen' |
1524‒1593 |
U |
169 |
«Empfahenschafft-Buͦch» vom Amt Interlaken (Nr. 1) |
1524‒1580 |
|
|
2. Urbarähnliche Bücher |
|
U |
170 |
Bümpliz Dokumentenbuch (auch ^'Bümpliz Urbar' genannt) (CIB, 72) |
ab 16. Jhd. |
U |
171 |
Dokumentenbuch von Frutigen (Regestenwerke Nr. 95) |
|
U |
172 |
Landbuch von Frutigen (Stadtbibliothek Thun) |
1505 |
U |
173 |
Landbuch oder Urbahr der Landschafft Oberhasli (Original nicht erhalten; Vid. 1744) |
14. und 15. Jhd. |
U |
174 |
[s. B) I. Qw, Quellenwerk zur Entstehung der Schweiz. Eidgenossenschaft] |
|
U |
175 |
[s. B) I. Qs, Quellen zur Schweizergeschichte] |
|
U |
176 |
[s. B) I. Qs, Quellen zur Schweizergeschichte] |
|
II. Urkunden und Verzeichnisse
Abkürzung |
Titel (nach Verzeichnissen des Staatsarchivs) |
|
A |
Amtsrechnungen aus dem Kanton Bern |
16.‒18. Jhd. |
Ar |
Ausburger Rödel der Stadt Bern |
1442‒1469, 1479‒1563 |
ArB |
Ausburger Rodel der Stadt Burgdorf |
1440‒1520 |
Bd |
Samuel Bodmer, Marchenbuch, Bd. 1‒4, aufgenommen 1705‒1710, gezeichnet 1714‒1717 StAB |
1705‒1710 |
C 1 |
Teutsch Spruch Buch der Stadt Bern (oberes Gewölbe) |
1411‒1475 |
C 2 |
Teutsch Spruch Buch der Stadt Bern (unteres Gewölbe) |
1417‒1475 |
filename: BENB_I_1_047.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 47*
Abkürzung |
Titel (nach Verzeichnissen des Staatsarchivs) |
|
C 3 |
Flurnamen aus den Turmbüchern |
16.‒18. Jhd. |
C 4 |
Chorgerichtsmanual Oberhasli (exz. von R. Marti-Wehren) |
1670‒1681 |
K 2 |
Jahrzeitbuch der Kirche von Scherzligen (Stadtarchiv Thun) |
15. Jhd. |
K 8 |
Jahrzeitbuch des Klosters St. Urban (Staatsarchiv Luzern; tw. veröffentlicht im «Geschichtsfreund» (Bd. 16, 26) und in den Necrolo- gia der Monumenta Germ. Historica, Bd. 1, Berlin 1888) |
1390 |
K 10 |
Cartulaire du prieuré de Ruggisberg (Kts.- und Universitätsbibl. Freiburg i. Ue.) |
1392; 1425; 1487 |
N |
Nachträge zu den Fontes Rerum Bernensium |
bis 14. Jhd. |
P |
Pläne im Berner Staatsarchiv |
bis 20. Jhd. |
Reg |
Region-Buch des Freystaates und Republic Bern (elf Foliobände) |
1782‒1784 |
Sch |
Thomas Schoͤpfius: Inclytae Bernatum urbis |
1577 |
Ud |
Älteres Udelbuch der Stadt Bern |
1389‒1460 |
Uk 1 |
«Allerhand Bedenken» Sammlung von einzelnen Quellenstücken |
|
Uk 2 |
Pergament- und Papierurkunden im Staatsarchiv Bern |
12.‒15. Jhd. |
UP |
«Unnütze Papiere» im Staatsarchiv Bern |
|
V 1 |
Extenta reddituum castri Vanelli (Transkriptionen von J. R. D. Zwahlen 1947 und J.-P. Chapuisat 1959) Original im Staatsarchiv Lausanne |
1312 |
V 2 |
Extenta terrarum et reddituum castri Vanelli (Zwahlen und Chapuisat) Original im Staatsarchiv Lausanne |
1355 |
V 3 |
Extractus extente nove de redditibus castellanie de Vanello (Zwahlen) Original im Staatsarchiv Freiburg i. Ue. |
1355 |
V 4 |
Zinsrodel von Vanel (Zwahlen und Chapuisat) Original im Staatsarchiv Lausanne |
etwa 1360 |
Kleinere Sammlungen |
|
Jv |
Sammlung M. Javet, Ober- und Untersteckholz |
1958 |
MW |
Sammlung Rob. Marti-Wehren, Orts- und Flurnamen in der Landschaft Saanen |
1924 |
Ry |
Gehöfte Verzeichnis von Vechigen; V. D. M. David Rytz |
1764 |
S |
Sammlung K. L. Schmalz, Bolligen |
1965 |
St |
Sammlung K. Stocker, Boltigen |
1969 |
|
B) Gedruckte Quellen (in Auswahl) I. Urkundenbücher, Chroniken, kirchliche Dokumente u. ä. |
|
FRB |
Fontes Rerum Bernensium; 10 Bde., Bern 1877‒1956 |
3. Jhd. v. Chr. bis 1390 |
Ch 1 |
Chronik des Valerius Anshelm; hg. vom Hist. Ver. d. Kts. Bern; 6 Bde., Bern 1884‒1901 |
Anfang Stadt Bern bis 1546/47 |
Ch 2 |
Beschreibung des Twingherrenstreites von Thüring Frickart; hg. von G. Studer, Basel 1877 |
1470 |
Ch 3 |
Johannis Gruyere narratio belli ducis Sabaudiae et Bernensium contra Friburgenses 1447‒1448; ed. von P. Nikolaus Rädle, in: Quellen zur Schweizergeschichte 1, Basel 1877, S. 299‒318 |
1447‒1448 |
Ch 4 |
Chronik des Konrad Justinger; hg. von G. Studer, Bern 1871 |
Anfang Stadt Bern bis 1421 |
Ch 5 |
Chronik des Diebold Schilling; hg. von G. Tobler, Bern 1901 |
1468‒1484 |
Ch 6 |
Stretlinger Chronik des Elogius Kiburger; hg. von J. Baechtold und F. Vetter, Frauenfeld 1877 |
Mitte 15. Jhd. |
Ch 7 |
Chronik des Bendicht Tschachtlan und Heinrich Dittlinger; hg. von G. Studer, Basel 1877 |
1424‒1470 |
K 1 |
Älteres und jüngeres Jahrzeitbuch von Oberbalm; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. XIX, Bern 1908 |
1423; 1482 |
K 2 |
(s. A) II) |
|
K 3 |
Das Jahrzeitbuch von Worb; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. IX, Bern 1876 |
1492 |
K 4 |
Die Regesten des Frauenklosters Fraubrunnen; bearb. von J. J. Amiet, in: Die Regesten der Archive in der Schweiz. Eidgenossenschaft, 2. Band, Chur 1854 |
|
K 5 |
Jahrzeitenrodel der Augustiner und Augustinerinnen von Interlaken; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. VII, Bern 1871 |
um 1350 |
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S. 48*
Abkürzung |
Titel (nach Verzeichnissen des Staatsarchivs) |
|
K 6 |
Älteres Jahrzeitbuch von Jegistorf; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. VII, Bern 1871 |
um 1400 |
K 7 |
Das erste bernische Pfrundbuch; Archiv d. Hist. Ver. dt. Kts. Bern, Bd. XXIX, Bern 1928 |
nach 1545 |
K 8 |
(s. A) II) |
|
K 9 |
Visitationsbericht des Bisthums Lausanne bernischen Anteils; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. I, 1848 |
1453 |
K 10 |
(s. A) II) |
|
K 11 |
Das Jahrzeitenbuch von Büren a. A.; Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. XXXI, Bern 1932 |
1481 |
M |
Alte Missiven; hg. von F. E. Welti, Bern 1912 |
1444‒1448 |
MR |
Mémoires et documents publiés par la Société d'histoire de la Suisse romande |
|
Qw |
Quellenwerk zur Entstehung der Schweiz. Eidgenossenschaft, Abt. I, Urkunden, Bd. 1, Aarau 1933 |
bis Ende 1291 |
|
Abt. II, Urbare und Rödel, Bd. 2: Engelberger Urbar, Aarau 1943 (= U 174) |
bis 1400 |
Qs |
Quellen zur Schweizergeschichte, Basel 1877ff. |
|
|
Bd. 14: Das habsburgische Urbar, Basel 1894 (= U 175) |
1303‒1307 |
|
Bd. 15: Das Kiburger Urbar, Basel 1899; Registerband Basel 1904 (= U 176) |
1250‒1256 |
R 1 |
Die drei ältesten Bieler Stadtrechnungen (E. Meyer), Aarau 1937 |
1390/91 1399/1400 |
R 2 |
Die Tellbücher der Stadt Bern aus dem Jahre 1389 (F. E. Welti), Archiv d. Hist. Ver. d. Kts. Bern, Bd. XIV, Bern 1896 |
1389 |
R 3 |
Die Stadtrechnungen von Bern (F. E. Welti), Bern 1896; 1904 |
1375‒1384 1430‒1452 |
Rq |
Rechtsquellen des Kantons Bern Rq 1 Stadtrechte (F. E. Welti, H. Rennefahrt), Aarau 1902ff. Rq 2 Obersimmental (L. S. v. Tscharner), Aarau 1912 Rq 3 Niedersimmental (L. S. v. Tscharner), Aarau 1915 Rq 4 Frutigen (H. Rennefahrt), Aarau 1937 Rq 5 Saanen (H. Rennefahrt), Aarau 1942 Rq 6 Konolfingen (E. Werder), Aarau 1950 Rq 7 Laupen (H. Rennefahrt), Aarau 1952 Rq 8 Interlaken/Unterseen (M. Graf-Fuchs), Aarau 1957 |
1218ff. |
UBS |
1423 |
US |
Solothurner Urkundenbuch Bd. 1 (Ambros Kocher), Solothurn 1952 |
742‒1245 |
UT |
Die Urkunden der historischen Abteilung des Stadtarchivs Thun (C. Huber), Thun 1931 |
1236‒1819 |
II. Als Quellen benutzte Publikationen (Auswahl)
a) Lexika und Grammatiken
Fm, Förstem. Ernst Förstemann, Altdeutsches Namenbuch; 1. Bd. Personennamen, München 1966 (Nachdruck der
2. Auflage 1900)
2. Bd. Ortsnamen, München 1967 (Nachdruck der 3. Auflage 1913)
Henning Kaufmann, Ergänzungsband zu E. Förstemann, Personennamen, München 1968
Socin Adolf Socin, Mittelhochdeutsches Namenbuch, Darmstadt 1966 (Nachdruck Basel 1903)
RNB Robert von Planta und Andrea Schorta, Rätisches Namenbuch; Bd. 1 Materialien, Bern 1939
Bd. 2 Etymologien, bearb. von A. Schorta, Bern 1964
L, Leu Hans Jacob Leu, Allgemeines, Helvetisches, Eydgenössisches oder Schweitzerisches Lexicon; 20 Bde.,
Zürich 1747‒1765
D, Durheim Carl Jakob Durheim, Die Ortschaften des eidgenössischen Freistaates Bern; Bd. 1, Bern 1838, Bd. 2 Register
der Ortschaften und Alpen, Bern 1838, Bd. 3 Suppl., Bern 1845
DRG Dicziunari rumantsch-grischun, publichà da la Società retorumantscha, fundà da R. von Planta e Florian
Melcher, Chur 1939ff.GLS Geographisches Lexikon der Schweiz, hg. von Ch. Knapp u. a.; 7 Bände und Suppl., Neuenburg 1902‒1910
HBLS Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, hg. von H. Thürler u. a.; 7 Bände und Suppl., Neuen-
burg 1921‒1934Ortsbuch Ortsbuch der Schweiz, hg. von der Generaldirektion PTT, Bern 1928
filename: BENB_I_1_049.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 49*
Grosjean, Kat. Kantonaler Karten- und Plankatalog Bern, bearb. von G. Grosjean, Bern 1960
FNB Familiennamenbuch der Schweiz, zweite, erweiterte Auflage, 6 Bände, Zürich 1968‒1971
Krieger Albert Krieger, Topographisches Wörterbuch des Grossherzogtums Baden, Heidelberg Bd. I 1904, Bd. II 1905
Onoma Onoma, Bibliographical and Information Bulletin published with the assistance of UNESCO, the Belgian
government and the «Fondation universitaire» (Belgium), Leuven (Belgium) 1950ff.Hubschmid, Bibl. Bibliographia onomastica Helvetica, bearb. von Ioannes Hubschmid, Bern 1954
DWB Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854ff. (Band Z, Leipzig 1954)
Lex. Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bände, Stuttgart 1970 (Nachdruck Leipzig 1872‒
1878)Id. Schweizerisches Idiotikon, Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Stalder, Id. Franz Josef Stalder, Versuch eines Schweizerischen Idiotikon, 2 Bände, Aarau 1812
Kluge, Etym.Wb. Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch, Berlin 196319
Gloss. Glossaire des patois de la Suisse romande, Neuchâtel 1924ff.
FEW Walther von Wartburg, Französisches Etymologisches Wörterbuch, Bonn 1928ff.
REW Wilhelm Meyer-Lübke, Romanisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 19353
Holder Alfred Holder, Alt-celtischer Sprachschatz, 3 Bände, Graz 1961‒1962 (Nachdruck von 1896, 1904, 1907)
Moser Virgil Moser, Frühneuhochdeutsche Grammatik; 1. Bd. Lautlehre; 1. Hälfte: Orthographie, Betonung,
Stammsilbenvokale; Heidelberg 1929. 3. Bd. Lautlehre; 3. Teil: Konsonanten, 2. Hälfte (Schluss), Heidelberg
1951
Wilmans W. Wilmans, Deutsche Grammatik. Gotisch, Alt-, Mittel- und Neuhochdeutsch. 1. Abt.: Lautlehre, Strass-
burg 18972, 2. Abt.: Wortbildung, Berlin und Leipzig 18992, 3. Abt.: Flexion, 1. und 2. Hälfte, Strassburg
19062/19092 (Neudruck: Berlin 1967)
b) Zeitschriften und Reihenwerke
BzN Beiträge zur Namenforschung, hg. von Hans Krahe in Verbindung mit Ernst Dickenmann, Heidelberg
1949‒1965; Register Heidelberg 1969
BNF Beiträge zur Namenforschung, Neue Folge, hg. von Rudolf Schützeichel in Verbindung mit Ernst Dicken-
mann und Jürgen Untermann, Heidelberg 1966ff.ZONF/ZNF Zeitschrift für (Orts-)Namenforschung, hg. von Joseph Schnetz, München und Berlin 1925ff.
BSG Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik, hg. von Albert Bachmann, Bde. 1‒20, Frauenfeld 1910‒1941
BSM Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung, hg. von Rudolf Hotzenköcherle, Bd. 1ff., Frauenfeld
1950ff.
SLA Studia Linguistica Alemannica, Forschungen zum alemannischen Sprachraum, hg. von Stefan Sonderegger,
Bd. 1ff., Frauenfeld 1973ff.
SuD Sprache und Dichtung, Sonderreihe: Berner Arbeiten zur Dialektologie und Volkskunde, hg. von Paul
Zinsli, Bern 1959ff.
SAC Jahrbuch des Schweizer Alpen-Club, 1864‒1924; Fortsetzung als «Monatsschrift des Schweizer Alpenclub»
unter dem Titel «Die Alpen», Bern 1925ff.
c) Einzelpublikationen
Bach, Dt. Nkde. Adolf Bach, Deutsche Namenkunde; Bd. 1 Die deutschen Personennamen, Heidelberg 1952 und 1953; Bd. 2
Die deutschen Ortsnamen, Heidelberg 1953 und 1954; Bd. 3 Registerband, bearb. von Dieter Berger,
Heidelberg 1956Bärtschi Alfred Bärtschi, Aus der Geschichte einer Berggemeinde (Adelboden), Bern 19341, 19732
Bruckner Wilhelm Bruckner, Schweizerische Ortsnamenkunde, Eine Einführung, Basel 1945
Buck M. R. Buck, Oberdeutsches Flurnamenbuch, Bayreuth 19312 (18801)
Fr, Friedli Emanuel Friedli, Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums; Bd. 1 Lützelflüh, Bern 1905; Bd. 2 Grindel-
wald, Bern 1908; Bd. 3 Guggisberg, Bern 1911; Bd. 4 Ins, Bern 1914; Bd. 5 Twann, Bern 1922; Bd. 6
Aarwangen, Bern 1925; Bd. 7 Saanen, Bern 1927Gatschet A. Gatschet, Ortsetymologische Forschungen als Beiträge zu einer Toponomastik der Schweiz, Bern 1867
HM, Howald/Meyer Ernst Howald und Ernst Meyer, Die römische Schweiz, Texte und Inschriften mit Übersetzung, Zürich 1940
Hubschm., Burgd. J. U. Hubschmied, Über Ortsnamen des Amtes Burgdorf und der Gemeinden Bätterkinden und Utzenstorf,
Heimatbuch Burgdorf, Bd. II, 1938
Hubschm., Frut. J. U. Hubschmied, Über Ortsnamen des Amtes Frutigen, hg. von der Heimatkunde-Vereinigung Frutigen
1940Hubschm., Thun J. U. Hubschmied, Über Ortsnamen des Amtes Thun, in «Das Amt Thun», Bd. 1, Thun 1944
filename: BENB_I_1_050.jpg Seite im Bookreader anzeigen
S. 50*
J, Jahn Albert Jahn, Der Kanton Bern, topographisch und antiquarisch beschrieben, Bern 1850
Jahn, Chr. Albert Jahn, Chronik oder … Beschreibung des Kantons Bern alten Theils, Bern/Zürich 1857
Jaccard H. Jaccard, Essai de toponymie; origine des lieux habités et des lieux dits de la Suisse romande. Mém. et doc.
publiés par la Société d'histoire de la Suisse romande, 1906Le J. Leuenberger, Chronik des Amtes Bipp, 1904
Mülinen Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern; 1. Heft Oberland und
Emmental, Bern 1879; 2.‒4. Heft Mittelland, Bern 1880, 1881, 1883; 5. Heft Oberaargau, Bern 1890; 6. Heft
(fortgesetzt von W. F. v. Mülinen) Das Seeland, Bern 1893Müller, Obw. Hugo Müller, Obwaldner Namenbuch, Sarnen 1952
Rm, Rebmann Hans Rudolf Rebmann, Ein Lustig und Ernsthafft Poetisch Gastmal und Gespräch zweyer Bergen …
nemlich des Niesens unnd Stockhorns 1605, gedruckt zu Bern 1620
Roth Bruno Roth, Die romanisch-deutsche Sprachgrenze im Murtenbiet während des XV. Jahrhunderts. Freibur-
ger Geschichtsblätter, Bd. 35, Freiburg 1965Schmid Bernhard Schmid, Das Cistercienserkloster Frienisberg (Aurora) und seine Grundherrschaft, Bern 1936
Schweingruber 1949 Max Schweingruber, Siedelungs- und Flurnamen der Gemeinde Krauchthal, Langnau 1949
Schweingruber 1971 Max Schweingruber, Die Flur- und Siedelungsnamen der Gemeinde Krauchthal (mit Ortsgemeinde Linden-
tal), in: Heimatbuch Krauchthal/Thorberg, Burgdorf 1971, S. 38‒111
Sonderegger, Appenzell Stefan Sonderegger, Die Orts- und Flurnamen des Landes Appenzell, Bd. 1 Grammatische Darstellung,
Frauenfeld 1958 (BSM VIII)Stähelin Felix Stähelin, Die Schweiz in römischer Zeit, Basel 19483
Wä Ad. Wäber, Die Bergnamen des Berner Oberlandes vor dem 19. Jhd.; Jahrbuch d. SAC 28, 1892/93
Wäger Franz Wäger, Geschichte des Cluniacenser Priorates Rüeggisberg, Diss. Freiburg 1917
Weigold, Wg H. Weigold, Untersuchungen zur Sprachgrenze am Nordufer des Bielersees auf Grund der lokalen Orts- und
Flurnamen, Diss. Zürich 1943 (Teildruck); Rom. Helv. 24 (1948)
Z, Zimmerli J. Zimmerli, Die deutsch-französische Sprachgrenze (I. Teil Jura, 1891) II. Teil: Die Sprachgrenze im
Mittelland, in den Freiburger-, Waadtländer- und Berneralpen, Basel und Genf 1895; (III. Teil Wallis, 1899)
Zs, Zinsli, Gr. u. Gr. Paul Zinsli, Grund und Grat, Die Bergwelt im Spiegel der schweizerdeutschen Alpenmundarten, Bern 1946
s. auch «Verzeichnis der Veröffentlichungen von Paul Zinsli, in: «Festschrift für Paul Zinsli», Bern 1971Zw Jan R. D. Zwahlen, Rechtsgeschichte der Landschaft Saanen, Gravenhage 1947
Ders., Alte Flur- und Personennamen in Saanen, Berner Z. f. Gesch. u. Heimatkunde 1959
Schlüssel zu den Abkürzungen in den Quellennachweisen
Abkürzung |
Abgekürzter Titel |
Abschnitt |
Seite |
A |
Amtsrechnungen |
A II |
46* |
Ar |
Ausburger Rödel |
A II |
46* |
ArB |
Ausburger Rodel Burgdorf |
A II |
46* |
Bach, Dt. Nkde. |
Ad. Bach, Deutsche Namenkunde |
B II c |
49* |
Bärtschi |
Alfred Bärtschi, Adelboden |
B II c |
49* |
Bd |
Samuel Bodmer, Marchenbuch |
A II |
46* |
Bruckner |
Wilhelm Bruckner, Schweiz. Ortsnamenkunde |
B II c |
49* |
BSG |
Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik |
B II b |
49* |
BSM |
Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung |
B II b |
49* |
Buck |
M. R. Buck, Oberdeutsches Flurnamenbuch |
B II c |
49* |
BzN/BNF |
Beiträge zur Namenforschung |
B II b |
49* |
C |
Namen aus Spruchbüchern, Turmbüchern, Chorgerichtsmanualen |
A II |
46*f |
Ch |
Chroniken |
B I |
47* |
D, Durheim |
C. J. Durheim, Die Ortschaften des eidg. Freistaates Bern |
B II a |
48* |
DRG |
Dicziunari rumantsch-grischun |
B II a |
48* |
DWB |
Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch |
B II a |
49* |
FEW |
Französisches Etymolog. Wörterbuch |
B II a |
49* |
Fm |
|
|
FNB |
Familiennamenbuch der Schweiz |
B II a |
49* |
Förstem. |
E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch |
B II a |
48* |
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S. 51*
Abkürzung |
Abgekürzter Titel |
Abschnitt |
Seite |
FRB |
Fontes Rerum Bernensium |
B I |
47* |
Fr, Friedli |
E. Friedli, Bärndütsch |
B II c |
49* |
Gatschet |
A. Gatschet, Ortsetymolog. Forschungen |
B II c |
49* |
Gloss. |
Glossaire des patois de la Suisse romande |
B II a |
49* |
GLS |
Geographisches Lexikon der Schweiz |
B II a |
48* |
Grosjean, Kat. |
Grosjean, Kant. Kartenkatalog |
B II a |
49* |
HBLS |
Histor.-biograph. Lexikon der Schweiz |
B II a |
48* |
HM |
s. Howald/Meyer. |
|
|
Holder |
A. Holder, Alt-celtischer Wortschatz |
B II a |
49* |
Howald/Meyer |
E. Howald und E. Meyer, Die römische Schweiz |
B II c |
49* |
Hubschmid, Bibl. |
Hubschmid, Bibliographia onomastica Helvetica |
B II a |
49* |
Hubschm., Burgd. |
J. U. Hubschmied, Burgdorf |
B II c |
49* |
Hubschm., Frut. |
J. U. Hubschmied, Frutigen |
B II c |
49* |
Hubschm., Thun |
J. U. Hubschmied, Thun |
B II c |
49* |
Id. |
Schweizerisches Idiotikon |
B II a |
49* |
J |
s. Jahn |
|
|
Jaccard |
H. Jaccard, Essai de toponymie |
B II c |
50* |
Jahn |
B II c |
50* |
Jahn, Chr. |
A. Jahn, Chronik 1857 |
B II c |
50* |
Jv |
Sammlung M. Javet |
A II |
47* |
K 1‒K 11 |
Kirchliche Quellen |
A II, B I |
47*f |
Kaufmann |
s. unter E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch |
B II a |
48* |
Kluge, Etym. Wb. |
F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch |
B II a |
49* |
Krieger |
Albert Krieger, Topographisches Wörterbuch … Baden |
B II a |
49* |
L |
s. Leu |
|
|
Le |
J. Leuenberger, Chronik Bipp |
B II c |
50* |
Leu |
H. J. Leu, Allgemeines.. Lexicon |
B II a |
48* |
Lex. |
M. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch |
B II a |
49* |
M |
Alte Missiven |
B I |
48* |
Moser |
V. Moser, Frühneuhochdeutsche Grammatik |
B II a |
49* |
MR |
Mémoires et documents |
B I |
48* |
Mülinen |
E. v. Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kts. Bern |
B II c |
50* |
Müller, Obw. |
H. Müller, Obwaldner Namenbuch |
B II c |
50* |
MW |
Sammlung R. Marti-Wehren |
A II |
47* |
N |
Nachträge Fontes Rerum Bernensium |
A II |
47* |
Onoma |
Onoma, Bibl. and Inform. Bulletin |
B II a |
49* |
Ortsbuch |
Ortsbuch der Schweiz 1928 |
B II a |
48* |
P |
Pläne im Staatsarchiv Bern |
A II |
47* |
Qs |
Quellen zur Schweizergeschichte |
B I |
48* |
Qw |
Quellenwerk zur Entstehung der Schweiz. Eidgenossenschaft |
B I |
48* |
R |
Rechnungsbücher der Städte Bern und Biel |
B I |
48* |
Rebmann |
H. R. Rebmann, Ein Lustig .. Gastmal |
B II c |
50* |
Reg |
Regionbuch |
A II |
47* |
REW |
Romanisches Etymologisches Wörterbuch |
B II a |
49* |
Rm |
s. Rebmann |
|
|
RNB |
Rätisches Namenbuch |
B II a |
48* |
Roth |
B. Roth, Die romanisch-deutsche Sprachgrenze |
B II c |
50* |
Rq |
Rechtsquellen des Kantons Bern |
B I |
48* |
Ry |
D. Rytz, Gehöfte Verzeichnis von Vechigen |
A II |
47* |
S |
Sammlung K. L. Schmalz |
A II |
47* |
SAC |
Jahrbuch des Schweizer Alpenclub |
B II b |
49* |
Sch |
Th. Schoͤpfius, Inclytae Bernatum urbis |
A II |
47* |
Schmid |
B. Schmid, Frienisberg |
B II c |
50* |
Schweingruber 1949 |
M. Schweingruber, Krauchthal 1949 |
B II c |
50* |
Schweingruber 1971 |
M. Schweingruber, Krauchthal 1971 |
B II c |
50* |
SLA |
Studia Linguistica Alemannica |
B II b |
49* |
Socin |
A. Socin, Mittelhochdeutsches Namenbuch |
B II a |
48* |
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S. 52*
Abkürzung |
Abgekürzter Titel |
Abschnitt |
Seite |
Sonderegger, Appenzell |
St. Sonderegger, Appenzell |
B II c |
50* |
St |
Sammlung K. Stocker |
A II |
47* |
Stähelin |
F. Stähelin, Die Schweiz in römischer Zeit |
B II c |
50* |
Stalder, Id. |
F. J. Stalder, Idiotikon |
B II a |
49* |
SuD |
Sprache und Dichtung, Reihe P. Zinsli |
B II b |
49* |
U |
Urbar |
A I |
41*‒46* |
Ud |
Älteres Udelbuch der Stadt Bern |
A II |
47* |
UBS |
Urkundenbuch Bern-Solothurn |
B I |
48* |
Uk |
Urkundensammlung im Staatsarchiv Bern |
A II |
47* |
UP |
Unnütze Papiere im Staatsarchiv Bern |
A II |
47* |
US |
Solothurner Urkundenbuch |
B I |
48* |
UT |
Die Urkunden der histor. Abteilung des Stadtarchivs Thun |
B I |
48* |
V |
Einkünfteverzeichnisse Vanel |
A II |
47* |
Wä |
Ad. Wäber, Die Bergnamen des Berner Oberlandes … |
B II c |
50* |
Wäger |
F. Wäger, Rüeggisberg |
B II c |
50* |
Weigold, Wg |
H. Weigold, Bielersee |
B II c |
50* |
Wilmans |
W. Wilmans, Deutsche Grammatik |
B II a |
49* |
Z, Zimmerli |
B II c |
50* |
Zs, Zinsli, Gr. u. Gr. |
P. Zinsli, Grund und Grat |
B II c |
50* |
ZONF/ZNF |
Zeitschrift für Ortsnamenforschung |
B II b |
49* |
Zw |
J. R. D. Zwahlen, Rechtsgeschichte Saanen/Alte Flur- und Personennamen Saanen |
B II c |
50* |
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S. 53*
ABKÜRZUNGEN
a., ä. |
alt, älter |
Kzf. |
Kurzform |
Abl. |
Ableitung |
lat. |
lateinisch |
alem. |
alemannisch |
LK |
Landeskarte der Schweiz |
ahd. |
althochdeutsch |
lomb. |
lombardisch |
Anm. |
Anmerkung |
MWi. |
Magerwiese |
Appell./appell. |
Appellativ/appellativisch |
mhd. |
mittelhochdeutsch |
Art. |
Artikel |
Mda(a). |
Mundart(en) |
asächs. |
altsächsisch |
mdal. |
mundartlich |
Bed. |
Bedeutung |
Nbf., Nbform |
Nebenform |
Bs(s). |
Beispiel(e) |
nhd. |
neuhochdeutsch |
Bel. |
Beleg |
nd. |
niederdeutsch |
BW |
Bestimmungswort |
ON(N) |
Ortsname(n) |
Bez. |
Bezeichnung |
PN(N) |
Personenname(n) |
dt. |
deutsch |
Präp. |
Präposition |
Dim./dim. |
Diminutiv/diminutivisch |
RA(A) |
Redensart(en) |
engl. |
englisch |
rätor. |
rätoromanisch |
Ezgeb. |
Einzelgebäude |
rom. |
romanisch |
Etym./etym. |
Etymologie/etymologisch |
schwzd. |
schweizerdeutsch |
FN(N) |
SDS |
Sprachatlas der deutschen Schweiz |
FWi. |
Fettwiese |
s. d. |
siehe dies |
FLN(N) |
Flurname(n) |
StAB |
Staatsarchiv Bern |
frkpr. |
frankoprovenzalisch |
Syn. |
Synonym |
frz. |
französisch |
ÜN |
Übername |
gall. |
gallisch |
ungebr. |
ungebräuchlich |
gallorom. |
galloromanisch |
urk. |
urkundlich |
Gde. |
Gemeinde |
vz. |
vereinzelt |
got. |
gotisch |
vgl. |
vergleiche |
Gwp. |
Gewährsperson |
vwdt. |
verwandt |
GW |
Grundwort |
Verz. |
Verzeichnis |
Ha. |
Haus |
Wa. |
Wald |
hd. |
hochdeutsch |
Wei. |
Weide |
Hei. |
Heimet‒Heimwesen‒Hof |
Awei. |
Alpweide |
id. |
identisch |
wgerm. |
westgermanisch |
Id. |
Idiotikon |
Wi. |
Wiese |
idg. |
indogermanisch |
FWi. |
Fettwiese |
it. |
italienisch |
MWi. |
Magerwiese |
Jb. |
Jahrbuch |
Wb. |
Wörterbuch |
Jhd. |
Jahrhundert |
Wz. |
Wurzel |
K. |
Kulturland |
Zus(s). |
Zusammensetzung(en) |
kelt. |
keltisch |
|
|
SIGNATUREN
*erschlossene, rekonstruierte Lautform
›wird zu
‹entstanden aus
?unsicher, fraglich
†ausgestorbene, nur urkundliche Namen werden hinter dem Stichwort mit † bezeichnet
[ ]vermutliche Fehlschreibungen in den urkundlichen Belegen und Namenformen aus gefälschten Urkunden werden in eckige
Klammern gesetzt~() Wiederholt eine vorausgehende Namenform oder ein Namenglied
derselbe Namenbereich erstreckt sich über mehr als ein Gemeindegebiet: louwigraben V Gadm./Gutt.
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@@1@
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@@1@
DOKUMENTATION
UND DEUTUNG
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@@1@
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Sp. 1
A-
Ab-~juck 1838D (Haus) III Eggiw.; in dər ~litsi (Wa. Wei.)
V Sax.; ~lassmatten 1530U42 II Langt.; im ~bodən V
Hofst.; ~šlāg (Wa.) III Neu.; ufəm ~gšle᪸xt V Beatb.;
u. w.; bim ~šwuŋ V Gutt.; ~štē᪷ltsən V Iseltw.; ds ~te᪸x,
~däch 1845D III Arni; im ~waŋər (K.) I Schüpf.; d
~würf (Fels m. Steinschlag) V Bön. und viele weitere Be-
lege.
Präfixkomposita mit ab- (mhd. abe, ab) für «herab» fallendes
Gelände.
Äbie᪸bi f., n. (Hei., K., Wei.); nach Norden geneigte Fläche, z. T.
steil
A) II: i dər~, in der Ebi 1389R2, ab dem gut in der Äbi
1572 (Sumisw. Urbar) Lütz.; III: ~ (2 loc.), im äbi hie-
dissennt unnd änennthalb dem bach 1533U133 Rüegg.; im
~, 1745A Obthal; IV: i dər ~ (2 loc.), 1794C3 Adelb.;
i dər ~, uff der Eby 1502U157 Bolt.; in dər ~ Frut.; im
~, 1721/33A Lenk; i dər ~, stost … an die aͤby 1524‒80U168
Obwil; d ~, vff der ebi um 1430U78, [vff der Ebni 1436U78],
auf der Ebe 1787/88C3 Reich. Scharn.; i dər ~ Reich. Wengi;
~ Spiez; im ~ St. Steph.; V: d ~ Haslib.; in dər ~ Meir.
B) a) filtsəne᪸bi, die Filzen Abenweyd, Abiweyd, Filzen Aebi
Weide 1788/89C3, die Filzen Aebiweid 1788A IV Frut.
im hindərən/fordərən ~ (fordər ~ id. mit A)) IV Lenk.
b) I: ‒; II: ‒; III: 2; IV: 10; V: 1
Auswahl: anäbi graben, ebi graben 1524‒80U168 IV Reich.;
~holts, an dem aͤby holtz 1535U101 III Wahlern; ab dem
Ebymad 1502U157 IV St. Steph.; ~mos, ze Ebymoss 1452U79
III Obbalm.
C) -li: IV: ds e᪸bəli Kandergr.: im ~ (bei e᪸bi) Obwil.
-etli: IV: im e᪸bətli (bei e᪸bi) Adelb.; im ~ Frut.
Hieher?: ufəm e᪸bi I Gurbrü; das Aebeli 1798A I? Gals;
e᪸bəli III Kriechw.
Obwohl der Name für schattige Abseiten (vgl. P. Zinsli, Grund
und Grat S. 311, 334) vor allem vom BO aus über WS in die
Walserkolonien verbreitet ist, erscheint die konstruierte Etymo-
logie aus dem Frankoprovenzalischen von J. U. Hubschmied,
Frutigen 1949 S. 13 (zu lat. opacus ‹schattig›) nicht haltbar: «opa-
cus ist im frankoprov. Sprachgebiet weder als Appellativ noch
als ON belegt. Im Galloromanischen ist es auf Südfrankreich be-
schränkt. Anderseits ist nicht einzusehen, warum die normale
Entwicklung lat. -acu > alem. -ach in diesem einzigen Fall ge-
stört worden wäre. Bei uns geben -iacu- ONN normal -y, aber
nur nach Palatal, was ja eben bei opacu nicht der Fall ist (opacu
hätte bei uns ovai ergeben; auf jeden Fall wäre -a- als solches ge-
blieben) (K.).» Wahrscheinlicher ist demnach, was schon Id. I,
41f. nahelegt, eine deutsche Abstraktbildung auf ahd. -î(n),
kaum zum mhd. Vb. âben ‹niedergehen› (von der Sonne; Lex. I,
10) und sicher nicht in unmittelbarem Bezug zu dem nur bei dem
filename: BENB_I_1_057.jpg Seite im Bookreader anzeigen
Sp. 2
Trierer (Kölner?) Alexanderdichter Pfaffe Lamprecht belegten
âbe f. n.? ‹abschüssige gränze› (Lex. I, 7), beides mit Länge â;
vielmehr zum Adv. ab (mhd. abe, ab Lex. I, 2ff.); vgl. Szadrowsky
BSG XVIII S. 8 mit Hinweis auf entsprechende Adverbial-
abstrakte wie Nächi zu ‹nah›, Biji zu bi ‹nahe›, Bäldi zu bald …
Viell. analogische Bildung in der Sinngruppe von landschafts-
bezogenen konkreten Namen wie Wīti, Breiti, Höhi, Tieffi,
Chrümmi u. ä.
Vermischung mit dem Etymon äbe(n) ‹eben› muss, wie auch die
urk. Belege erweisen, tw. eingetreten sein. Hingegen ist die Ab-
trennung eines Namenwortes Ebi f. zu ‹eben› nach Id. I, 47 für
unsere Namen nicht haltbar, da stammhaftes -n- ausfallen
würde. Zudem ist die Alp Äbi (nicht Ebi, da Primärumlaut übh.
nicht vorkommt!) im Schlappintal bei Klosters (Koord. 788/196)
nicht eben, sondern liegt nordseits auf haldiger Terrasse. Wenn
die Äbi bei Medels Rhw. und allenfalls andere gleichnamige Ge-
ländestücke ziemlich ebenes Kulturland benennen, so kann auch
Namenverschiebung vorliegen.
Nicht leicht auszuscheiden sind die zum PN Aebi gehörigen topo-
nomastischen Prägungen, s. Aben- II.
Aben(d) IA) IV: ābə, im ~ (Hei.) Reich.Scharn.; dər ābə (Sömme-
rung am Abendberg) Reich.Kienth.
B) a) fị̄rabəmbax V Meir.; fị̄rabəsị̄tən V Brienz.
b) bim tsābənhu᪷bəl V Innertk.; ds tsābəhüsli, Abendhäus-
lein 1838D III Rüd.; ufəm ābənho᪷rən (auch: šāfhorən) V
Ltbr. Gimm.; i᪷m abəli᪷əd (K.) IV Adelb.; in der abenmatt,
abenntmatt 1531U97 III Wohlen; i dər ābədmattə (Alp) IV
Diemt.; abəmattə IV Reich.Scharn.; ābədbē᪸rg (seltener:
ābəpē᪸rg), an Rinderalb … genempt der Appenberg 1348/58N
IV Diemt./Erlenb.; ābəpē᪸rg, Abendberg 1783Stu V Mat-
ten/Wild.; ābəmbịəl V Haslib.; am ābəwaŋ V Gadm.;
ābədwaŋ (2 Bereiche) V Gutt.; ābəwẹ̄id III Blumst.;
ābəwē̤d IV Kanderst.; ābəweid IV Obstock.; IV Saanen
(2 Bereiche); V Bön.; V Brienz; V Gutt.; V Habk.; V
Isenfl.; V Ltbr. (3 Bereiche: Gimm., Mürr., Stech.);
V Meir.; V Schatt.; ābəwẹ̄dli V Isenfl.
Schwzd. Abend (ahd. āband, mhd. âbent m.); hier meist als Lage-
oder Richtungsangabe. Das Wort hat in den westl. Mundarten
sein Endungs-d verloren, und unsere Belege könnten den frühen
Zeitpunkt dieses Schwunds bezeugen, vgl. Id. I, 35/6.
Aben IIB) b) Kleine Auswahl: aͤbis gummen 1485U15, 1525U20 I
Brütt.; Abenlen um 1400K6 II Iffw.?; im abilōn, abilō, ds
~(), neben dem Abenlo, an dem ~, in dem ~ 1423U72a,
im abylo 1518U74, das Abilon 1666Le, im Abilon 1791A …
II Ndbipp; Ebismatten 1464U38a II Steckh.?; e᪸bisri᪷əd,
Ebinsried, [Elmisried] 1360 III Gerz.; e᪸bi᪷šwann, in abenn-
filename: BENB_I_1_058.jpg Seite im Bookreader anzeigen
Sp. 3
swannden, ābenswenndenn 1487K10 … III Rüegg.; in abe-
Swendi 1312, in abem suendi, in abben suendit 1425K10, ze
obenswendi 1427Uk2, abÿschwendÿ 1487K10, das ebi-
schwänndi 1533U133 III Rüegg.; vineam nostram dictam
Aben Wingarte 1339 III Obhof.Hieher?: die Ebelins-Aecker 1831 (Gdearchiv) II Gutbg.;
in der eblimatt 1437U56 II WilerbU.
Zum adt. PN Abo (Fm. I, 11; Ergbd. Kaufmann S. 19); evtl.
auch eine Kzf. zu Albrecht (Bach, Dt. Nkde. I, 110; Buck S. 1),
als urspr. Besitzername. Obi (nur in Oberbipp, FNB V, S. 216). ‒
Ebelin, Ebli wohl daraus weiterentwickelte Familiennamen.Zu Abend oder Abo:
uf abenberg 1380, 1389, unntz Abenberg 1569U72 III
Schangn.; zuͦ dem Abenwald 1423Rq8 V Interl.
aaberzum Eberen Stalden 1669U152, zum Eberen Stalden im
Grund 1731MW IV Saanen.
Schwzd. āber, ǟber ‹frei von Schnee, Geröll; trocken›; Id. I, 39.
Abländschenable᪸ntšə (Dorf; in Saanen: i wot i ds afle᪸ntšə), l'Avan-
chye, in monte de Avenenchy, mons de avenencho 1324Zw,
avenencho 1355Zw, Averensco 1403Ae, die von Afflennt-
schen (spät. Nachtrag zu Einträgen von 1425U78), an ablän-
schen nach 1427U78, Affenenchoz 1438Ae, Afnentsch
1445Ae, Afuentschen 1457Fr, Afnentschen 1459MW (and.
Lesart: Afuentschen 1459Fr), an aflentschen 1488U156,
Afflenschen 1577Sch, Afflentschen 1592/95C3, im Afflänt-
schen 1608/11C3, …, in Anflentschen 1681U152, Ablentschen
1684U152 IV Saanen.
Abländschi III Gugg. (nach Fr.); able᪸ntšli, afle᪸ndšli IV
Zweis.
Die historischen Belege und die frkpr. Mdaform āvonintso ver-
bieten die übliche Ableitung von frz. avalanche, suffixale Er-
weiterung zu lat. labīna ‹Erdsturz› (REW 4807) und weisen (zus.
mit den entsprechenden Hofnamen von Guggisberg und Zwei-
simmen) auf andersartige Abkunft: *abonentia, eher *aboninca,
zu gall. *abono- ‹Wasser› (J. U. Hubschm.); vgl. dazu P. Aebi-
scher, Rev. Celtique 42, S. 102ff. = Ae. Nicht haltbar Id. I, 42.
Abrahami abrahams šōs (Hei., auf kl. Hochplateau, v. Wa. umschlos-
sen), 1838D III Steff.; Abrahams Schooss 1845D III Wah-
lern.
In Anlehnung an die sprichwörtliche RA «(Sicher ruhen wie) in
Abrahams Schoss», nach Lukas 16, 22.
Abrech-Von Eynem guͤttlin In der Rütte Jm abrech 1502U157 (i. d.
Nähe des heutigen ds abrux K.) IV Bolt.
filename: BENB_I_1_058.jpg Seite im Bookreader anzeigen
Sp. 4
ein stuck am abrachtt 1518U74 II Rum.; abrachsmatten
stost … an der goldinene abrachsmatten 1528U2 I Graf-
folt.; Ein Juchertt Jnn abrechtswychel, an abrachstz wink-
kel 1518U74 II Obbipp.
Hieher?: Zabrichmatt 1532 (Buchsee Urbar) II Münchb.
Schwzd. Abrëch n. ‹gatterförmige Vorrichtung in fliessendem
Wasser, um Fische, Laub, Holzstücke u. dergl. aufzuhalten.› (Id.
VI, 108; vgl. auch I, 42). Die Form mit -a- ist wohl nur graphisch
zu bewerten, da überoffenes ä auch im Hochalemannischen seit
dem 14. Jhd. oft durch diesen Buchstaben wiedergegeben wird,
vgl. Virgil Moser, 1929, S. 129.
Zu erwägen ist auch eine mda. Form zum PN Albrecht, vor 1800
in Lengnau BE bezeugt: Abrecht. Dieser PN ist in Flurn. im südd.
Raum verbreitet, vgl. K. P. Roos, Freiburger Bucht: abrehts halde
87, ~loh 316.
AbtAb einem acher nempt sich des apts acher 1474U30
I Schwad. uf … herren apts guͦt 1521U31 I Jens; In s aptz bo-
den, um 1531U34 I Safneren; an des aptz (abtz) matten
1470U44 II Kopp.; kiudelap, kiuelap, kiu alap (Clos de/à
l'Abbé, Rebgebiet) I Lig.
Mhd. abbāt, abbet m. ‹Abt›.
AcheAls 2. Glied: -ax(x)ə, -əxə f. Bäche, anlieg. Hei. und K.;
Siedlungen, nach Bach benannt.
B) ab) II: autaxxə (), autaxxə () Bach, durchfliesst
die Gde. Bleienb., Thörig., Betth., Bollod.; ~, K., kl.
Bach Obönz; enet der altach 1595U54 (auf welchen der bei-
den Bäche zu beziehen?); I: Lengenach Lengn. (s. d.); III:
rōtaxə, rōtəxə Bach, daran 2 Weiler und 2 Hei., in Rotachon
1354, in der Rotachen 1367, guͦt genempt die Rotacha 1389,
1425C1, 1426Rq6, 1494Rq6 …, 1500U48 …; III: tsweịəxə 2 Hei.,
K., von Zwijachon, ze Zwijachen 1377 Walkr. …; II:
wi᪷ssəxə Bach Huttw.; Bach und Dorf Wyss. (s. d.).
Ahd. aha f., mhd. ahe f. ‹Fluss, Wasser›; Id. I, 63.
-achen, -echenUngeklärte Namenendungen, unter denen sich vielleicht
teilweise auch ahd. aha, möglicherweise auch acher verbirgt:
an dər e᪷kəhən V Brienz; zuͦr gelwach 1480U44 II Ausw./
Leimw.; u᪷f dər gērxə II Lütz.; an der grindlachmatten
1531U97 Walkr. Big.; i᪷ dər hertəxə II Madw.; III Landisw.;
Hertachen 1646UT III Schlossw.; an dər hertexə, ze Herta-
chen 1356, 1360 … V Bön.; d hu᪷ŋaxxə, in hungachen um
1530U142 III Obdiessb.; katzachenn 1539U71 II Dürrenr.; i
dər le᪸dərəxxə, die Läderchen 1528UP, ein Mattann genantt die
lädracha 1531U136 … II Trachsw.; lo᪷ubəx, von der loͤbachen
1495Uk2 II Lütz.; die Luppachen 1543U154 IV Stock.;
by der Murbachen 1542U104; III Boll. Ferenbg.; mu᪷əssəxxə
(2 Hei.) II Waltw.; i᪷ dər bi᪷ttərexə (Hei.) II Walkr. Big.;
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Sp. 5
i᪷ dər bü᪷laxə III
Heimb.; am Bu̍lachen 1357 IV
Obwilis.;
ab dem büllach 1543
U154 IV
Stock.; a der Bu̍lzachen 1374,
an der Bu̍ltzachon 1384
UT V
Schatt.; im rōtəxə, ds ~ IV
Kratt.; ze Rotachon 1356 V
Bön.; rụəssəx (Hei.), uf dem
ruͦssach 1547
U137 … III
Bow.; i᪷ dər rụəssəxə (Hei.) III
Unterl.; zem Ruͦssach 1329 III
Walkr.; i᪷m ru᪷əssəxə (K.) IV
Reut.; u᪷f dər sottaxə, an zottachen 1531
U136 … III
Langn.
ob dem schu̍tlachen 1480
U44 II
Ers. (Peter Schu̍ttel von
ober lindach 1466
Kirchl.);
d špi᪷rxə (Weiler), Spyrachen
um 1586 (lok. Kirchenbuch) … III
Vech.; am Spirachon
1357 IV
Erlenb.; i᪷ dər spi᪷ssəxə (Hei.), in der Spisachen
1662
A II
Erisw.; i᪷ dər špi᪷tsaxə (Hei.), die spitzachen
1544
U117 … III
Röth.; d štu᪷əffəxə (Hei.) III
Landisw.; in
der Talachen 1367, desz von Affrÿ talacha um 1530
U142 III
Steff.; zder Teigachon 1356 V
Unters.; trüələxə III
Obdiessb.; i trụtəxə III
Obthal; a dər we᪸gəxə, in der
Wägichen 1645
A III
Langn.; ze wissachen 1400
Uk2 III
Seft.; wị̄ssəxa (K.) V
Obried; u᪷f dər wi᪷ssləxə (K.), an die
wiszlosen um 1530
U142 III
Kies.; … (vgl. die einschlägigen
Artikel).
In Belegen wie den folgenden handelt es sich um ein gekürz-
tes -acher: ein acher, genempt der Riedach 1530U21 I Vin.;
i jucharten hinder dem lölach 1531U59 II Limp.; vinetum
dictum «der Steinach» 1348 I Tüsch.; das höltzlÿ genant
der schuͤtlach 1437U56 II Utztf.
Achen-, Achi-a᪷xxi᪷šte᪸in (Felsblock, zw. Strasse u. Aare; vgl. auch Sooder,
Haslital 1943, S. 114, 191), Ochistein («hart an dem wallen-
den Strome … seltsam vereinzeltes Felsenstück mitten im
Thalboden …» 1816/17 R. Wyss), beim Achistein (Haus)
1838D.
a᪷xəlọuwi, a᪷xəlouwigrabən (Schuttkegel u. Lawinengraben E
des axxište᪸in) V Innertk.
Evtl. zu ahd. aha, mhd. ahe stf. ‹Fluss, Wasser›; aber auch sw.,
also aus *ahenstein wie Bluemistei(n) aus Bluemenstein usw.; vgl.
auch mhd. aheganc, -runst ‹Wasserlauf, Flussbett› (GLS I, 28;
Id. I, 63). Eine Deutung zu Anke(n) (Id. I, 341), vgl. Ankebälli
Grindelw. Fr. S. 396 ist auszuschliessen, da im Haslital Diph-
thongierung und Palatalisierung zu Öich- zu erwarten wäre, s.
SDS II, 108.
Acheraxxər, Pl. e᪸xxər, älter axxərə
Bei den urk. Belegen des 14. Jhds. halten sich die Schreib-
weisen ~acher, ~aker (akker, agker) in den Sektoren I‒III
die Waage; in den Gebieten IV und V überwiegt eindeutig
-acher.
A) I: 3; II: 9; III: 6; IV: 7; V: 4
IV: u᪷f dər axxərə Erlenb.; ts axəra, an axara, auf Acheren
1782A auf Achera 1792A Frut.; u᪷f axərə Kandergr.; d
axərə Kanderst.; u᪷f dən axərə, zu den achrenn 1502U157
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Sp. 6
Lenk; dər axxər (Hei.)
Saanen; axəri, u᪷f dən axərə, die
achra 1524‒80
U168 St. Steph.; V:
u᪷f dər axəri, ufən axərən
(2 benachbarte loc.)
Bön.; u᪷fəm axxer (nicht:
axxər)
Gadm.; am axxər (ältester Dorfteil v. Wengen)
Ltbr.;
axxər Schatt.B) a) Rund 6000 Belege; als Appellativ kann «Acher» stets
zu neuen Namenbildungen führen.
Frühster Beleg: an dem huͦbackern nach 1280, ca. 1300 I
Safn.
Belege aus dem 14. Jhd. sind in den folgenden Gemeinden
bezeugt: I: Arch; Biel; Diessb.; Lengn.; Piet.; Safn.;
Tüsch.; II: Burgd.; Ers.; Gond.; Kirchb.; Lütz.; Sum.;
Trachsw.; Wynigen; III: Aeschl.; Bern; Bow.; Buchh.;
Burgist.; Gugg.; Hilt.; Köniz; Obbalm; Obhof.; Rigg.;
Rüsch.; Seft.; Thier.; Thun; Uet.; Vech.; Wahlern;
Walkr.; Zoll.; Zweis.
Frühste urkundliche und lebendige Belege in den Sektoren
IV und V, nach Flussläufen geordnet:
IV: Saanetal: Gsteig; Lau. (18. Jhd.); Saanen (14. Jhd.);
Simmental: Lenk (15. Jhd.); St. Steph. (14. Jhd.); Zweis.
(14. Jhd.); Bolt. (15. Jhd.); Obwil. (14. Jhd.); Därst. (14.
Jhd.); Erlenb. (27 Belege aus dem 14. Jhd.); Diemt. (14.
Jhd.); Obstock. (15. Jhd.); Reut. (15. Jhd.); Wimm. (16.
Jhd.); Kandertal: Adelb.; Frut. (16. Jhd.); Reich. (15. Jhd.)
Aeschi (14. Jhd.); Kratt. (14. Jhd.); Spiez (14. Jhd.); V:
Gebiet nördl. Interlaken: Beatb. (16. Jhd.); Unters. (14.
Jhd.); Lütschinentäler: Därl. (14. Jhd.); Wild. (od. Um-
gebg.: Ehrgelacher 12.‒14. Jhd.UP, Übersetzung 16. Jhd.);
Matten (der Brunnacher 1338UP Übersetzung 16. Jhd., an
Brunacher 1371); Interl. (16. Jhd.); Bön. (14. Jhd.); Grin-
delw.; Oberhasli: Gutt.; Innertk. (14. Jhd.); Meir. (16.
Jhd.); Brienzersee: Brienz (14. Jhd.); Iseltw. (16. Jhd.).
Hieher?: minaxri n. (K. am Seeufer) V Obried.
b) I: 1; II: 4; III: 4; IV: 6; V: 3
C) -li: axxərli I:0; II:4; III:6; IV:9; V:3
IV: Erlenb.; Frut.; Gsteig; Lau.; Reich.; Saanen; V:
Gutt.; Hofst.; Obried.
-acherli: I: 39; II: 38; III: 41; IV: 3; V: 4
Älteste Belege I‒III: Grabacherli 1375 I Diessb.; Mu̍s-
acherli 1372 I Leuz.; zem Turnacherli 1329 III Walkr.
IV: Erlenb. (Steinacherli 1361‒69N); Diemt. (15. Jhd.);
Zweis. (15. Jhd.). V: Gadm.; Günd.; Innertk. (von dem
Lenakerlin 1374); Gutt.; Interl. (16. Jhd.).
acherli-Composita: II: Zuzw.; IV: Frut.; Saanen;
V: Obried.
Ahd. ahhar Id. I, 66. ‒ Ungepflügtes und besätes Land, auf dem
ganzen Kantonsgebiet; meist halbappellativisch. Die histori-
schen Belege sind in Überzahl gegenüber den heutigen. Bes. im
Alpengebiet sind viele Äcker in Wiesland zurückverwandelt bzw.
durch die alte Feldwechselwirtschaft dauernd verlegt worden.
Die seltsamen Lautungen uf dər achere, -achəri sind wohl fem.
Kollektivformen, vom Plural oder von Acheren, Acherum n. ‹Er-
trag des Waldes an Eicheln und Baumnüssen› (Id. I, 70) beein-
flusst.
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Sp. 7
Achs IHanns Hennzen len, genant Holtzachszlen 1535U161, bim
holtsaxbo᪷im (bei Schwendi) V Grindelw.; holtsəxsəštrē̤ssli
IV Adelb.; i dər hu᪷əbaxs (K.) Seeb.; tsimməraxs, ein juch.
heist zur Zimmerax 1533U133 III Rüegg.; Zimmerächsli
1562U43a II Langt.
Axt, mhd. ackes, aks; ahd. akus, achus; s. Id. I, 617 (Ax, Achs).
Achs-, Ax- IIAxen: stost … ein siten an die Axen …; … an pfanders
garten gegen der Axen 1535U161 V Matten.
axsalp V Brienz (s. d.).
Ableitungen: an achsnerenn 1530U95, das ander stück ge-
nempt an achsneren 1538U148 IV Spiez.
im aksətə (s. Achseten IV Frut.).
s. J. U. Hubschmied, Frutigen S. 3, der *aks auf kelt. *ask zu-
rückführt, und da im Kelt. anlautendes p- geschwunden ist, auf
einen mit lat. *pāsk- von pāscere ‹weiden› verwandten Stamm
schliesst. So werden wir zur Annahme eines gall. *āsko- oder
*āskā- (später *akso-, *aksa-) ‹Weide› geführt: vgl. auch Dicz.
Rum. Grisch. Bd. I S. 441 As-ch: as-ch e pas-ch ‹Wunn und
Weid› mit Hinweis auf Hubschmieds Deutung S. 442 b; s. auch
Joh. Hubschm., Alpenwörter 1951, S. 10.
Achsmeni †dry juch. an der Achszmeni, in der Achszmënj, der Achszmi
acher um 1530U142, achsmiacher 1534U100 III Oppl./Wicht.
Achsalpaxsalp, uf dər ~, axsalpərhōrən, ~be᪸rg, Achs alpe 1363,
Achsalp 1439 (Jahn 1857), achsallpp 1488U82, Achszalb
1493U84 …, Achsalp 1535U161 V Brienz; aksalphōrən (diess.
Bergspitze) V Brienzw.
s. Achs- II.
Achsetenaksətə, im ~, an ~, im undər/obər/innəren/ussərən ~, in
Achsatun 1342, in achsetten 1524‒80U168, 1538U148, um
1540U168, in Achseten 1578/79A … IV Frut.
aksətbē᪸rg, Achsitberg 1620Rm IV Frut.
Nach J. U. Hubschm. Frut. S. 3, aus *aksetta zu gall. *asko, *askā,
‹Weide›, s. Achs- II.
acht-axtse᪸me᪷dər, uf də ~ (K., Grössenangabe) I Meienr.;
axtsgpfü᪷ndər, dər ~ (Seitengraben, affektisch benannt nach
den herabrollenden Steinen) IV St. Steph.
Bildungen zum Zahlwort ahd. ahto, mhd. ahte, s. Id. I, 81.
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Sp. 8
Achtelt-axtəlsāss, axtəltsāss (Alp), an zwein alpen, die man spricht
an Machtoldsâs 1323 V Innertk.
Der erste Teil enthält ursprünglich den altd. PN Machtold; spä-
ter deglutiniert zu achtel(t), wohl im Anschluss an das Zahl-
wort ‹acht›.
Ackenu᪷fəm akxən m. (Wa.) V Brienzw.
uf dən akxənaxxərə I Müntsch.; ~axxər I Rapp.; ein
Juchartten heiszt der Acken acher 1530U42 II Thunst.;
~axxər II Zaugg.; Ackenberg 1756A V Brienzw.; ~bö-
dəli (K.) IV Reut.; das acken stucky 1531U59 II Etzelk.
Wohl meist zu Akt(en) m. f., auch acke ‹Wasserleitung, bedeck-
ter Abzugsgraben, um sumpfige Äcker zu verbessern›; aus lat.
aquaeductus, Id. I, 165. Im BO evtl. zu mda. Acke(n) m. f. ‹Attich,
holunderartiger Strauch› (Sambucus Ebulus L.).
AdamAdamsberg 1772A II Amt Trachselw.; im adəmbe᪸rg IV
Adelb.
AdelAdel- Adj.: adəl-, adu-: ~mat IV Spiez; ~bach 1533/42U128
III Gugg. (id. mit Amlosennbach); ~bödə II Kernenr.;
im ~bodə, 1479‒1563Ar, 1528A, 1531‒53U70 … II Lütz.;
1451UP, heisset die ein matt der ~boden 1452‒57U79
… III Thun; adəlbodə IV Adelb. s. d.; ~bodəm IV Gsteig;
~bo᪷də IV Spiez; z. der edleburg 1528U2 I Rapp.; im ~rẹ̄,
s. agel IV Frut.; ~waŋ V Innertk.
Adel- PN: uf ~gōs (2 Hei.), im ~gos 1663/64A IV Frut.;
von sant ~heit guͤtren 1370 III Uet.; an sant ~heiden
brunnen 1396UT III Utt.; possessiones sancte ~heidis in
villa et eius confiniis de Matton 1257 V Matten; ~me᪸nnli,
Adelmenli 1194 (im lat. Weissbuch d. Klosters St. Urban),
vnd den wald, der do heisst Adelmanningen 1224 (Kopie
15. Jhd.), Adelmänly, Adelmenli 1224 (Kopien 15. Jhd.)
II Langt./Roggw.; in ~bernru̍ti 1308 III Steff.; Adels-
wil (Wüstung) bei II Melchn. (s. d.).
Adlem- ~büəl, adlebüəl IV Obwil; ~srịəd, Adlamsrieth
1276, de Adlamsried 1390, mit den doͤrffern … Adlams-
riede 1391Uk2, 1425U78, Adlemsried 1488U156… Adamsried
1590/91A IV Bolt.
Adli- ~hu᪸bu᪷ II Reisw.; ~šbe᪸rg, ~sperg 15. Jhd.U47, 17. Jhd.UP
III Bigl.
Zum Subst. adal stn., m. gebildetes Adj. edili aus westg. *aþ-
-ilu-; in Namenkomposita ist der Fugenvokal -i- nach mehr- und
langsilbigen Stämmen früh gefallen, weshalb der Umlaut unter-
blieb (O. Gröger, Die ahd. u. asächs. Kompos.-fugen (1911)
S. 113‒116). Die Flurnamen adelmatt, ~boden usw. sind wohl
Klammerformen aus adel-(gras)-matt, -boden usw.
Adlen-büel IV Obwil könnte auch aus Arlen-büel wie Edle(n)
aus Erle(n) im BE Si entstanden sein s. Id. I, 451.
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Sp. 9
Adelbodenadəlbodə (Dorf, Gde.); unter den Einwohnern heisst das
Dorf: dər šwand, älter: xilxšwand oder dər indər šwand;
urkundl. früher Wald: unser guͦt im Wald 1350, uss dem
Wald 1429B bis Anf. d. 16. Jhds. Im Thal Adelboden 1409B,
ze Adelbodmen 1433B, in dem Wald Adelbodem 1439B,
usser dem Adelbodenzw. 1389u. 1460Ud, 1453K9, 1465Rq4 …
im Adelboden im Steigel schwandt 1534U99 … IV Adelb.
Adelboden ist vermutlich «Klammerform» aus Adel-(gras)-bo-
den; Alpenrispengras, poa alpina, Id. II, 793; vgl. dazu adel-.
Adelswil †Nicht genauer lokalisierbare Wüstung zwischen dem ber-
nischen Dorf Melchnau und dem luzernischen Weiler Lud-
ligen.
Apud Adilcinwillare scopotam 1194 … Ludlingun … Gun-
dolswile … Adelenzwile 1194 (Kopie 15. Jhd.; nicht id. mit
Bischofsurkunde); Ludlingen … Adelswil ‒ Bosswil … ze
Baltzenwil (LU) … 1197? (Kopie 15. Jhd.); ze alpuren vnd
… ze Adelswil 1201 (Kopie 15. Jhd.); Steckholtz … Ludlin-
gen … Adelszwil … Boszwil … 1224 (Kopie 15. Jhd.); die
wesseri ze Altzenwile 1336; zendet gan altzenwil 1464U38a
(viell. Angleichung an Balzenwil (LU)?)
Jb. Käser, Melchnau, 1855, bezeichnet die Wüstung als Alzen-
wil; der Weiler sei 1375 zerstört worden (S. 201).
Die Entwicklung der überlieferten Namenformen ist «nicht laut-
gesetzlich». Das 1194 bezeugte Adilcin-willare könnte den Gen.
der Kzform *Adilzo (zu Adel-hart, ~gēr oder ähnlich) enthal-
ten. Dazu passen die späten Verschleiflautungen Alzen-(Adel-
zen-) besser als die wohl verschriebenen Kopistenwiedergaben
Adelenz-, Adels-.
AderIm brunnō᪷dər (kl. Tal, Quellfassg.) I Leuz.; i dər brunn-
ādərə, in Brunadren, Brunnadern 1285, in Brunnadron, de
Brunnadern 1286, 1289, 1291, 1293, de Brunnadere 1294 …
(Stadtquartier) III Bern.
Brunn-ader ‹Quelle› (von Trinkwasser), Id. I, 87 (als Appell. nur
urk. belegt).
Adleradlər-, urk. Adler: ~acher 1551U37 I Merzl.; bi dən ~štē̤nə
IV Bolt.; bir ~tannən V Meir.
Mhd. adel-are, ‹edler Aar› (Bez. der höf. Falknerei seit 12. Jhd.;
im Schwzd. gegenüber Gir kaum recht volkstümlich); Id. I, 90.
Adu's Adu (Addouz) 1895Z III Münchenw.
Aaf-āflərrən, in dər ~ V Hofst. (Stücklein wildes Land, mit
Sträuchern und Bachgeschiebe bedeckt).
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Sp. 10
AffV: dər aff, ufəm ~ (Felskopf) Brienzw.; (Bergspitze)
Habk.; Ltbr.
affəngrind (erhöhte Stelle im Gebiet aff) V Ltbr.; affəwāld
(im 19. Jhd. aufgeforstetes Gebiet) V Meir.
Übertragung nach Gestalt eines Affen bzw. Affenschädels.
Affer-affərtụ n., ~wald, Afferthal 1838D III Landisw. (2 Hei. in
Trichter-Einzugsmulde eines kl. Seitengrabens).
Möglicherweise eine Assimilation aus aftertal, i. S. von ‹das hin-
tere Tal›, wenn -tu wirklich die Reduktion von -tal ist.
Af(f)iAffigassen, -matten 1698UT III Belp (Affi-matten, stosst
der längi nach an Affi-gassen, sonst allenthalben an die
allmend).
Wohl zum weibl. PN Afi ‹Afra›, belegt Id. I, 105, z. B. aus dem
Haslital.
Affl-In dem acher zem afflers 1436U121 III Ferenb.; ein khü
winterung genant der afflis matten 1538U148 IV ? Frut.
Evtl. zum Beinamen Affry, vgl. desz von Affry talacha 1529U142
III Steff.
Affolteraffoutər, afföutərli (I‒III), affoltər (IV, V)
A) I: 1; II: 6; III: 2; IV: 1; V: 2
I: zur affholttern 1532U4 Barg.; II: affoutərə s. Affoltern;
affoutərə (K.) BürzH.; an dz affolter, by dem affholtren
1470U44, 1500U48 … Kopp.; i᪷ dər affoutərə, In der Affhol-
tern 1464U38a Untsteckh.; zum affoltrern 1437U56
Utztf.; III: affoutərə, zem affoltre 1436U121, ein mad ge-
nant affolteren 1532U125 Ferenb.; an der Affoltern um
1530U142 Gerz.; IV: an Affoltron 1357, an Affoltern 1497‒
1516U167 Erlenb.; V: in dr affoltərə Brienz; Affoltern
1535U161 Leiss.; ze Affeltron 1367 bei Unters., evtl.
Leiss.?).
B) a) mōsaffoutərə s. Moosaffoltern; waud~ s. Gross-
affoltern; grōss- s. Grossaffoltern; xlī- s. Moosaffol-
tern.
b) die affholltter mattan 1531U59 II BürzH. (weitere Zuss.
s. Moos- bzw. Grossaffoltern).
C) -li: afföutərli II WilerbU.
Ahd. apholtra ‹Apfelbaum› zu aphul mit suffixal gewordenem
-ter, das urspr. ein selbständiges Wort war: asächs. trio, ags.
trēo (engl. tree) ‹Holz, Baum›, eig. ‹Eiche›, vgl. Kluge Wb.19,
S. 127. Die Endung -ern, -eren dürfte erstarrter Dat. Plur. sein.
Id. I, 106.
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Sp. 11
Affolternaffo᪷utərə (; Dorf, Gde.) Emmental.
(Hesso de) Affoltron 1146, 1216, (miles de) Affoltio 1233,
(Wernerus de) Affolth. 1234, de Affoltron 1243 (Vid. v.
1378), de Affoltrei 1244US, de Affolter 1248, de Affoltre
1250, de Affeltron 1252, de Affolteron 1257, de Affolteren
1267, de Affoltron 1275, in Affoltre 1275, confratres in?
Affholtern um 1300, in der kilchoͤri von Affoltren 1354,
ze Affoltern 1357, bi Affoltron 1369, Affoltern 1379, ze
Affeltron 1381, ze Affoltern 1389R2, 1389‒1460Ud … II
Affolt.
s. Affolter.
After-B) b) I: 0; II: 2; III: 7; IV: 2; V: 0; VI: 1
Gutt und fang genant der Affterars 1502U157 IV Zweis.;
After guͦt 1302 III Rüegg.; aftərhouts, afterholtz 1531U97
III Köniz; Affter Känelen (daneben: ein achterbletz Zur
Känelen) um 1530U142 III Gerz.; ~lē, im Afftterleen
1566C3, 1566A … II Hasle; affter matten 1500U48 II
Krauchth.; ~mattann 1530U132 III Muri Güml.; ~matt
1533U133 III Rüegg.; affttermosz 1535U101 III Mühleth.;
affttermos 1533U133 III Rüegg.; ~mō᪷s, ~ 1739/40C3 III
Wattw.; āftərriəd, affterried 1502U157 IV Bolt.; im Affter-
dorff 1542U128 III Wahlern.
Ahd. aftar, mhd. after ‹hinter, danach›; seit frnhd. Zeit †; Id. I,
124f.
Agassizagassihorən, ds ~ V Grindelw.
Bergspitze, nach Louis Agassiz um 1840 benannt. HBLS I, 168ff.
Ageladəlrē̤, (wo?) im ~, (wohin?) an ~, a magəlrē̤ (Hei.), pome-
rium dictum ze Agelrain, et horreum ibidem situm 1311,
im Agelrein 1382, 1383, 1393Uk2, daz guͦt in Agoldrein
1425UT, ab dem guͤt im adelrein 1493U84, im Agelrein
1505U172, 1525U90, Jm adellrein 1530U95, Im Agell rein
1534U99 … IV Frut.
Aglenmosz 17. Jhd.UP IV Ob. Simmental.
Ursprünglich wohl zu Agle, Ägle ‹Egelschnecke› Id. I, 131.
Agen-agəštē̤ (nach Gwpers. «Agenstein») IV Diemt.
Ahd. agat-, mhd. age(t)-stein m. ‹Bernstein, Magnetstein›, auch
auf andere Mineralien übertragen s. Id. XI, 807ff.
Agerst-Agersten-Graben 1838D III Burgist.; Agersten len acher
1535U101, vor dem agristen lo 1531U97, agətšəlōaxxər II
Urt.; agətšəlox II Rüegs.
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Sp. 12
Hieher?: dər agərịšt (nach SW abfallender Höhenrücken)
III Arni.
Ahd. aga(l)stra, mhd. agelster ‹Elster› mit vielen lautlichen Ab-
wandlungen im Schwzd., Id. I, 125, 129.
Ag(g)neIn der weid genempt die agna 1488U156 IV Bolt.; die Agna
uffen Rinderalp zw. 1361/69 (Kopie um 1467) IV Erlenb.
(wohl id. Bolt.); a dər aknə (Schafalp auf steiler Egg am
Dreispitz) IV Reich. Kienth.
Wohl zu schwzd. Agne f. ‹Splitter, Nadel, Fischgeräte› Id. I, 127
(nach der Form benannt).
Ahornaho᪷rn, ahō᪷rn (~) I‒III; ahorə, ahōrə (≈) IV, V, urk. auch
III; m., n.; Dim. ahörəli IV; Wa., Wei., HeuWi., Ezgeb.;
z. T. Halbappell.
A) I: 0; II: 3; III: 4; IV: 3; V: 7
II: der schne schmeltzi nach an ahorn 1569U72 Erisw.; ~ n.,
das Ahorn 1791A Rum.; ~ n., der Berg Ahorn 1534A Sum.;
III: Hans von Farny gutt genant der ahorn 1531U144 Eriz;
~ m. (Hei.), (uffem obern Ahorn 1613A) Schangn.; gegen
Scheideg und Ahoren 1572Rq Trub; ~ m. (Hei.) Wahl.; IV:
zen Ahornen an Munchenstalden 1357 ObwiliS.; bim ≈,
am achorn 1486U166 Zweis.; V: bim ≈ Brienzw.; in ahọ̄rən
Gadm.; in āho᪷rnən Grindelw.; d ahōrən (Wa.) Haslib.;
Innertk.; Meir.; d ahọ̄rən, in ahọ̄rnən Obried.
B) I:0; II:2; III:4; IV:1; V:1
aa) jū᪷rtən~ III Schangn.
ac) ds obər ~ II Sum.; uffem obern Ahorn 1613A III
Schangn.; bim grossə ~ III Eriz; an Hollen Achhorn 1320‒
1491Rq1, zuͦ dem Holen Achorn 1371 III Trub; an den
Krummen ahorn 1518Rq1 IV Lenk; bim dikxən āhorən V
Grindelw.
b) ~acher 1533U133 III Rüegg.; ≈lox IV Frut.; ~matten
1783C3 IV Frut.?; ≈mattə IV Kandergr.; ≈nmedli V
Lütsch.; ≈npfād V Grindelw.; ≈mble᪸ts V Brienz; V
Günd.; ≈ntirli V Lütsch.; ~waud II Erisw.; ≈wāld IV
Frut.; V Haslib.; ≈waŋ V Lütsch.; ~wẹ̄d III Rüsch.; ≈wē̤d
IV Frut.; ≈weidli IV Gsteig; ≈tsǖn V Grindelw.
C) -li: ahörəli IV Reich.; ahörnliwē᪸g III Wattw.
-i: mitāgahiri V Grindelw.
-ahi: ahorni, ahōrni () (evtl. Dim. auf -ī(n)?)
CA) IV: 14; V: 12
IV: im Adelb.; Bolt.; Diemt.; Erlenb.; ; ahorə od. (2
loc.) Frut.; Kandergr.; ahori Kanderst.; 1548U160
Lenk; Ndstock.; Obstock.; ObwiliS.; vom achhorny
1488U156, von dem achhornin 1502U157 St. Steph.;
Wimm.; ahu᪷rni, , ahorne, am Berg ahorny, im ahorni 1524‒
80U169 Zweis.
V: Beatb.; Bön.; im Ahorni 1660‒62A Gadm.; Haslib.;
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Sp. 13
Habk.; Innertk.; Iseltw.; Ltbr.Gimm., Wengen;
Ndried; Obried; Ringg.; Wild.CB) gri᪷nd V Ringg.; in Ahorniberch 1266, ze Achernen-
berg 1389R2, uff ahorniberg 1470U44 II bei Ochl.; hüttə V
Habk.; ahornəbodə III Trub; šlu᪷pf V Obried; ahōrnisek
Alp Scheidegg (ehemal. Ahornbäume), āhōrnisbodən (b.
Alpiglen) V Grindelw.; ahurnisritsə IV Zweis.
Mit adjektiv. -ig: i dər ahorni᪷gə xe᪸lə, meist nur: i dər
ahorni᪷gə IV Därst.; ahōrni᪷gšleif V Iseltw.
-er, bzw. -ler: ahȫrnlər (Wa.) III Wattw.; dər obər/undər
ahirəllər V Gutt.
Baumname Bergahorn (acer pseudoplatanus), amhd. ahorn m.
Id. I, 161
AymonMontem dou Aymon, montem aymoneto, juxta oudon
(Olden), mons dou aynio 1312Zw, in montem de oudon
ultram pratem montis dou hemon; mons dou heymon;
subtus montem domini aymonis inter montem de oudon et
montem domini aymonis 1324Zw IV Gsteig od. Saanen.
Berg des Haimo; germ. PN (Fm. I, 731), der auch im rom. Wallis
wie in ONN Frankreichs belegt ist. In der Gegend der Olden-
alp, aber nicht mehr genauer lokalisierbar.
Aalāumattə (K., zw. Zihl u. Aarekanal) vor dem oberen thor …
der allmatten graben 1537U35 I Nid.; in den aͤlgraben
1538U36 I Nid.
Schwzd. Aal m. ‹Aal, murena anguilla›, Id. I, 167; Gwp.: ‹früher
Wasser mit vielen Aalen›.
Alamann-finis contra aloemannos 1115Zw, alamant de rubiomonte
1238Zw psalman (? ps alman für ls alman) 1270Zw, alamant
1312Zw 1324Zw, 1360Zw (Les Allamans, Kt. Waadt, an der
Kantonsgrenze Bern/Waadt) IV westl. Saanen.
alamans guͦtt 1524‒80U168 IV Obwil.; alamans matt
1452U79 III Kehrs.; aləmansmē᪸dli IV Zweis.; a᪷li᪷manwaud
III Kirchl.
Alamanniajoria de alamagny 1324Zw, 1360Zw, 1371Zw (Alemann. Wald
a. d. Obersimmentaler Grenze), pratum de ~ 1324Zw,
usquaz ad montem de ~ 1324Zw, la vi de alamagnia 1324Zw
IV Saanen.
Aleman(n) in älterer Zeit an der Sprachgrenze noch Bezeichnung
für den deutsch redenden Alemannen; später wohl meist Besit-
zername Alemann, Aliman; vgl. Lexer I, 39.
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Sp. 14
Aläntiale᪸nti (), i d ~ axə (Hei. u. K.), bei'r Alenti (Taglöhner-
haus) 1838D I Schüpf.
Offenbar ehemal. Landungs- oder Flösserplatz, am Lyssbach:
vgl. Id. III, 1311.
Alber-albərwe᪸g (Strasse) I Twann.
Schwzd. Albere, Alber f. ‹Pappel› (Id. I, 186), mhd. alber, ahd.
albari ‹Pappel› (Lexer I, 34); evtl. aber zum frz. PN Albert.
Albineswilare †In Utingun et in Pigiluna et in Lihsacho et in Albineswilare
et Perchtoltespuron … 894 (nicht lokalisiert).
Vgl. Allenwil.
Albligenaubligə (Dorf u. Gde.)
Albennon 1148, Albenen 1313, de Alblingen 1346, 1354,
Albligen 1354, Alblingen 1379, 1383, 1384, 1385, 1390,
Alblingen 1432U78, ze Albling 1448M, ze alblingen
1484U126, 1491A/Halblingen 1339 (HBLS), 1390, 1467C2,
1467Rq1, 1490 (HBLS) III Albl.
Möglicherweise zur voridg. Wurzel alb- (vgl. J. Hubschm. Alpen-
wörter 1951 S. 44f.), eher lat.-rom. albus ‹weiss› (REW 331, FEW
I, 162); gleich gebildet wie Albinen im Wallis; s. auch die Ablei-
tungen im RNB II, 11. ‒ Später an die germ.-dt. Bildungsgruppe
auf -ingen angeglichen.
Albristdər obər/undər albrišt, am obərən/undərən ~, an vermil (=
Fermel) und Albrosten um 1427U78, an vermill und albre-
sten 1488U156, an albrüsten, an Albröst 1497‒1516U167, an
albrosten 1502U157 (mehrmals), an Albresten nach 1545K7
IV St. Steph.
~ek IV St. Steph.; ~hora, ~horə IV Adelb.; Lenk;
St. Steph. (id. loc. Grenzgipfel), Albrechtshorn 1618R;
~hubəl IV St. Steph.; von albrest matten 1488U156 IV
Lenk; ~me᪸dər, ~bax, albrestenbach 1524‒80U168, am
Alberstenberg 1771/72C3 IV St. Steph.
Nach Hubschm. Frut. S. 48, zu einer vom PN Albrecht abgewan-
delten Form *Albris-, was aber angesichts der Belege des 15. Jhds.
Albrost- u. ä. kaum wahrscheinlich ist; doch vgl. Piz Albris (Pon-
tresina) zum Puschlaver FN Albrici (RNB II, 532).
Alch-/Alk-/Algg-Als einf. Wort: K., Wa. in Wassernähe; als 1. Glied in
zusammengesetzten Namenwörtern: K., Hei., Dörfer.
A) I: i dər aụxən obə, an die alchen 1528U2 Rapp.; II: Jn den
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Sp. 15
alchen 1531
U97 Hindelb.; au᪷x m. (Wa.)
Wyn.; III: zwü-
schen denn Alchen 1531
U97 Kirchl.B) b) dər auxaxxər I Rapp.Dietersw., der alchacher 1528U2
II Hindelb.; der allchel acher 1535U101 III Kirchl.; in
Salchoneya 1305, einer kuͦ winterung gen. das alchaneÿ
1535U161 V Unters.; auxə/auəflüə s. Alchenflüh; alxəfu᪸rə,
pro campo z'lken furen 1425K10, zuͦ alken furen 1487K10,
1533U129 … III Wahlern; der allckengrabenacher 1531U59
II Zaugg.; an das allchengruͦben 1531U59 an die Salchenn
gruͦben 1585U63a II Graf.; Alchenholtz 1560A, nebendt
dem allchen hölltzlin 1531U59 II Aeflg.; auxəmattə III
Kirchl.; die Alchenmatten 1643UT III Steff.?; Alchen-
matten 1850J III Thun; aukismōs, Allckisz mosz matte, die
Allchisz mosz Egg, [das guͦtt Allttis Mosz] 1531U136, Algiss-
moss 1532UP, Algismoss um 1550U138, 1556A … III Trub;
am alchenberg ze einer siten neben dem algenberg, vnder
dem alchiberg, an den algenberg 1470U44, am alchenberg,
an den algenberg 1500U48 II Wyn. (nordwestl. Teil, gegen
Alchenst.); auxəbe᪸rg (Hei.), Alchenberg 1531U52, 1574U53,
1577Sch, 1595U54 II Wyn. (südöstl. Teil); auištôrfs. Alchens-
torf.
C) -li: im au᪷xlisgrâbə I Sutz.
-ere: i dər aukxərə, in der alkeren 1474U30, uf der alckoran,
in der alkra 1532U4, in der alkera, an die Alckera 1551U37
I Worben; alxərəwald IV Erlenb.
Hieher?: auxinə I Rapp.; Albesperg 1139 (Kopie 2. Hälfte
15. Jhd.) evtl. II Wyn.
In einer 861 zu Mengen (Baden) ausgestellten Schenkungsur-
kunde an das Kloster St. Gallen wird unter den villae auch ein
Alcina genannt und unter den Gegenden, in denen diese verschie-
denen Örtlichkeiten zu suchen sind, auch der Aargau. Man hat
darin eine urkundliche Form für Alchenflüh oder Alchenstorf
sehen wollen; vgl. Wartmann Nr. 487 u. Jahn, 1850, 422. Doch ist
die Zuweisung höchst zweifelhaft, und der Ort dürfte im Zushg.
mit den übrigen genannten villae eher nördlich des Rheins zu
suchen sein.
Alche(n) und Salche(n) f. bez. in BE und WS eine sumpfige
Wiese u. ä. Gelände, bzw. die Pflanze, die auf solchem Boden
häufig wächst, s. Id. VII, 844. In Bd. IV, 549 dieses Werks wird
Alche(n)-Matt(en) erklärt als «Wiese, die ein Futter hervor-
bringt, wie es in alten, mit wenig Dammerde bedeckten Flussbet-
ten wächst B; TH.» ‹Wiese, die weder gedüngt, noch gepflügt
und des Jahres nur einmal gemäht wird› B (Zyro). Das Schwzd.
Wb. VII 845 nimmt eine Primärlautung Salche(n) mit Degluti-
nation von (d)s Salche(n)-gras zu (d)s Alche(n)-gras an,
schliesst aber den umgekehrten Vorgang der Agglutination nicht
aus: (d)s Alche(n)-gras zu (d)s Salche(n)-gras. Die überwie-
gende Zahl unserer Alche(n)-Flurnamen ohne S- wie das doch
schon altbelegte Alchenflüh (s. d.) legen die Annahme einer
Grundform Alche(n) näher. Die Etym. ist nicht geklärt; von
J. U. Hubschm. als gallisch angesprochen: VRom 3 (1938) 110
(mit Ableitung des heutigen Anlautwechsels aus dieser Vorspra-
che?). Ein Bezug auf das für unser Gebiet nirgends gesicherte
germ. alh- ‹Tempel›, eig. ‹geschützter eingefriedeter Ort› (got.
alhs. f., alem. alah m.), das in schwäb. āl ‹heiliger eingefriedeter
Platz› weiterleben soll (W. Keinath S. 165), ist unwahrscheinlich.
Vgl. aber auch Ruth Schmidt-Wiegand, Alach. Zur Bed. eines
rechtstopographischen Begriffs der fränk. Zeit. BzN (NF) 2
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Sp. 16
(1967) S. 21‒45. Auffällig bleibt die verschieden entwickelte Stufe
des Gutturals nach 1, falls die hier zusammengezogenen Lautun-
gen demselben Wort angehören. Die -āria-Bildung alkere(n) legt
schon aus semantischen Gründen Zushg. mit Alch- ‹Sumpfgras›
nahe, und der Wechsel von -lch-/-lg- in den histor. Bezeugungen
weist in dieselbe Richtung. Es ergäbe sich somit ein abgewandel-
tes Grundelement alg-/allgg-/alk-/alch-, dessen Abstufung
schwer erklärbar bleibt; vgl. aber dazu Balche(n), Balke(n),
Balgge(n) Id. IV, 1188ff; ferner melchen/melken Id. IV, 195 und
ähnliche.
Möglicherweise ist die Lautung Alg(g)is- mit reiner Verschluss-
fortis- doch von (S)Alch- zu trennen, und es könnte ein PN
Alg(g)i, dim. Kurzform zu Alahker (Fm. I, 74) angenommen
werden; s. unter Alchenstorf.
Alchenflühauəflüə (; Dorf)
ze Alchenfluͦ vnder dem sarboͧm, zw. 1320 u. 1491Rq1, Peter
von Alfenfluͤn 1389R2, in algenfluͤ 15. Jhd.U47, Alchenfluͦ
1409Rq6, 1426Rq6, 1426C1, Alchenfluͤ 1492Rq1, Allchaflü
1579C3 … II Rüdtl.
Da es sich offenbar um einen alten Siedlungsnamen (Dingstatt
eines Landgerichts) handelt, könnte hinter dem 1. Namenglied
derselbe PN vermutet werden wie in Alchenstorf (s. d.). Vgl. auch
Alcina, unter Alche(n).
Alchenstorfauxištōrf, aui᪷štōrf (Dorf; Gde.)
Alchirstorf 1250‒56, Alcherstorf 1257, Plebanus in Altro-
storf 1275 (Alchenstorf? zw. II Limp. u. II Affolt. er-
wähnt), de Alkistorf 1276, ze Alcherzdorf 1316, Algestorf
1353, 1354, von Alcherstorff 1363, 1367, 1373, 1374, 1376,
ze Alchersdorff 1381, 1382, Alchistorf(f) 1381, 1388, zw.
1389 u. 1460Ud, 1390, Alchisdorf 1398Rq1, 1399Rq1, ze
alvistorff 1434U120, nider vnd ober alchistorff, algestorff,
algenstorff, algelschdorff 1470U44 … II Alchenst.
Die ältern Formen auf -r deuten auf einen germ. PN im ersten
Namenglied Alker, Alcher (aus Adalgar, vgl. Fm. I, 167, wozu
ON Alken, Koblenz?); Algerus, Alker, vgl. Socin, Mhd. Nb.
S. 124, mit ONN Malterdingen-Überauchen. Vgl. auch Alcher zu
alh- (Fm. I, 75). ‒ Durch binnenlandschaftliche Beziehung
scheint sich der Siedlungsname an die FLNN Alche(n) s. d., bzw.
an das zugrunde liegende Appell. angeglichen zu haben. ‒ Es ist
aber auch möglich, dass die unter Alche(n)- für die Umgebung
von Alchenstorf belegten FLNN alchen-, bes. mit der Schreib-
form Algenberg ursprünglich ebenfalls den Namen des Dorf-
herrn Alcher enthielten und sich erst später der Alche(n)-Gruppe
eingefügt haben. Vgl. auch Alcina unter Alchen.
Alferméeaufərmẹ̄, alffərmē, he᪸lffərmē (; Weiler am Bielersee).
Aphrame 1235Wg, villa Alframe um 1250Wg, Alpherme
1274Wg, vineam dictam ,den chloz› de Alpherme 1276,
vineas sitas in territorio ville Alferme 1325, villa Alframe
1325Zi, Johannes de Alferme 1343, bi Alferme ze Schu̍non
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Sp. 17
1347, de Alphrame 1353, Alferme 1357, ze Alframe 1368,
ein rebe ze Alfrome 1370, ze Alferme 1376, Schedi von
Alfreme 1381, ze Alframe 1387, 1410
K4, … Halffermee u.
Alffermee 1510
Wg (in ders. Urk.), Halfferme 1556
Uk2, Helf-
ferme 1567
C3 I
Tüsch.
Jaccard 6 deutet den ON als «domaine d'Alfram, n. pr. germ.»; s.
Weigold 1948, S. 47, 139.
Algieralgīər, im ~ (; neues K.) I BusswbB.; augiər, i ds ~ uxə
(Hei. u. K.) I Schüpf.
Neuere Spottnamen; BusswbB.: «Während d. Rodung im Ge-
meindewerk wurde über die Konflikte in Algier diskutiert.» Vgl.
bernische Ortsbenennungen wie Amerika (Thun), Kalifornien
(Heimberg), Sibirien (Kappelen) u. ä; dazu Br. Boesch, in SAV,
1946, S. 548; W. Kleiber, in: Der Deutschunterricht 1957/S. 100
(mit Lit.-Angaben).
Möglicherweise hieher: ufəm allgīrən, Stück Magerwiese im All-
mendland, V Innertk. Urbachtal; der Name ist mindestens seit
1900 bekannt. Eine Anknüpfung an gīr, Geier, Adler, etwa
*adel-gīr, scheint wenig wahrscheinlich, wenn auch im Urbachtal
noch im Winter 1961/62 ein ‹Gyr› (Steinadler) gefangen wurde.
All- IAllenlüften
au᪷əlü᪷fte (; Nbform: u᪷fəm auəlü᪷ftər) I Mör.; ər iš ts ~
(halbappellat. Gebrauch für den Hof Jubelei) II Lütz.
Enkl.; auəlü᪷ftə, zun Allen Lüfften 1643A, 1680Rq7,
1681Rq7, 1685Rq7 III Mühleb.; 1838D III Kirchgde. Trub;
~ III Vech.; allənliften V Gadm.
Allenwinden
17. Jhd.UP Lok.? (nicht III Mühleb.; zw. I Aarb. u. III
Bern); aləwindli II Wyss.
Dem Wind auf allen Seiten ausgesetzte Orte, urspr. wohl Spott-
name.
Al(l)- IIališbāx, Allenspach 1531‒53U70, alyspach 1531U136, im alis-
pach, alenspach 1569U72 III Laupersw.; im ali᪷bax, bim
Allibach, bim Albabach 1529U92, allabach, bim malebach
1531U96 III Wohlen Uettl.; im alebax, aləmbax, z Allen-
bach 1561C3, Alentzbach 1577Sch IV Adelb.; aləbaxse᪷kli᪷ IV
Frut.; de Allembac 1312V IV Saanen; auəbe᪸rg, mallen-
berg um 1530U142, am Allenberg 1535U101 III Aeschl.; Jm
alisperg 1531U97 III Boll.; Jm allenried 1534U100 III
Köniz; allə(r)šwendi, [ze atte schwendy 1488U82] Allen-
schwendi 1838D V Innertk.; aləwị̄u I Schüpf.; (s. Allen-
wil).
Das 1. Namenglied scheint die Gen. form eines altdt. Personenna-
mens Al(l)o zu sein, der auch weiterhin in ONN häufig vor-
kommt; dies evtl. Kzf. zu Alach, bzw. Adalgisus, s. Bach, I, 115,
336; vgl. auch J. U. Hubschm. Frut. S. 53 (mit weitern Belegen).
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Sp. 18
Allenwil
aləwị̄u, ts ~ (Weiler)
Ellenwile 1208 od. 1209, Elwile [?] 1208, de Ellenwile 1233,
in Elliwilare 1241, den hof genempt Ellenwile 1380, zw.
1389 u. 1460Ud; Allawil 1442‒69Ar, Benedict von Allenwils
vrfeche 1464Rq1, zw. 1479 u. 1563Ar, 1528U2, Allowil 1566A
… I Schüpf.
~fe᪸u (feld), ~bax, ~wegacher 1528U2 I Graffolt. u. Seed.
(anstoss. Gden.).
-wilari-Zuss. mit Al(l)- II; befremdlich bleibt, dass die anschei-
nend umgelautete Form Ellen~ aus Allin~ seit Mitte 15. Jhd. von
einer «nicht umgelauteten» abgelöst wird. «Ablenkung»?Allenswiler †
Item allenswiler 1440K11, das aliswiler zehendli (ebd); der
alischwiler acher 1531U59 II Aeflg.
Die nach Kirchberg zehntpflichtige Örtlichkeit muss im Bereich
zwischen Rüdtligen, Aefligen, Kirchberg gelegen haben. Falls
der PN im 1. Glied die Kzf. von Adalwin, Alwin (Bach I, 78, 392)
wäre, liesse sich der nicht genau zu lokalisierende ON in Albines-
wilare s. d., genannt in St. Galler Urk. von 894 zus. mit Lyssach,
Biglen, Uttigen, allenfalls mit den Belegen für Allenwil oder
Allenswiler vereinigen.
Alleealē (; Dorfteil) II Lotzw.; III Obdiessb.; III Rüml.; III
Schlossw.; IV Reut.
burgər~ III Thun; widi~ IV Frut.
~štükx I Kapp.; ~wē᪸g I Erlach.
Nhd. Fremdwort aus der frz. Gartenkunst der Barockzeit.
Allmendallmeind, almend (~t), allme᪸nd (~t), alme᪸ŋ; almit (~d),
almət (~d); allmi, almə f. (Sektoren I‒III auch mit Vokali-
sation des -l-); vz. ist aumə (f.) m. geworden: I: dər aumə
Bühl; II: dər aumə, vff der Alme 1464U38a, Veld heisst der
Almen 1530U42 Langt.; dər aumə, der Allmen 1685UP
Lotz.
K., Wei., Wa.; vz. Gebäude; Dorfquartiere.
A) I: 32; II: 32; III: 41; IV: 23; V: 21
Auswahl: I: in der alment 1427U78 Lyss; aumət, in der
almend 1425U78 Merzl.; iiii ymi weytzen von der almend
1425U78 Worben; II: alle ir allmende 1383, 1384, 1385
Burgd.; III: d aume᪸nd, almeinda 1293, almend 1299, die
burger almeide 1367, uff unser stat Berne gemein almende
1377 … Bern; die almeind 1361 Häutl.; uf dər aumid, an
der almend 1385 Köniz; aumid (3 loc.), bi der Alment 1348,
an die allmi 1533U133 … Rüegg.; aume᪸nd, Almend 1358 …
Thun; IV: a dər allmi, an der almend 1425U78 Bolt.; an die
alme 1524‒80U169 Bolt.; V: in der allmon 1488U82 bei
Interl.
Hieher?: Waltherus de Almon 1323 Ltbr.
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Sp. 19
B) a) I: 44; II: 14; III: 50; IV: 87; V: 39
Zusammenzug aus B) aa):
1. BW Ortschaft, Weiler, Einzelgebäude: I: 5; II: 2; III:
21; IV: 34; V: 16
2. BW Tiername: I: 2; III: 3; IV: 6; V: 2
3. BW Pflanzenname, Wald: II: 2; III: 1; IV: 5
4. BW Berg, Egg, Graben: II: 2; III: 2; IV: 4
5. BW sonst. Bezeichnung: I: 15; II: 3; III: 7; IV: 14;
V: 8
Auswahl: veealmend 1488‒1514U166 V Leiss.; an der
grundlüten allmend 1534U169 V Innertk.; Oberhofen
Almend 1382 III Obhof.; Otterbach Almend um 1530U142
III Lind.; uf der burger almeinde 1354 I Biel; tunəraume᪸nd,
Thun almend 1375 … III Thun.
b) I: 30; II: 18; III: 48; IV: 23; V: 21
Häufig: ~acher, ~gasse, ~gässli, ~holz, ~hubel, ~matte,
~moos, ~bach, ~bode, ~rein, ~ried, ~strass, ~teile, ~wald,
~weid
C) -li: allme᪸ndli, aume᪸ŋli II, III, V/almətli III, IV/e᪸lmətli
V/alməli I, IV (keine urk. Belege vor dem 16. Jhd.).
-eren: in der Inneren Almeren 1525U20 I Brütt.; alberren
Matt 1518U74 II Rum
-er: (PNN) almərsweid, in dər ~ V Grindelw.; V Lütsch.
-ig: almiger hag 1521U31 I Eps.
Mhd.: almeinde, almende < *ala- (ga)-meinida, eigentlich ‹noch
ungeteilter Grundbesitz einer Gemeinde, gemeinsam genutztes
Weideland›; in der Schweiz noch halbappell., s. Id. I, 190ff.
Allmendingen bei Bernaumədiŋŋə (; Dorf)
de Alwandingen 1240, 1249, de Alwedenges 1252, in villa
Alwandingen et Merchelingen 1256, de Alminding 1263
(Rub.?), de Almendingen 1287, in Alwendingen 1299,
Alwandingen 1302, Alwadingen 1348, Alwendingen 1363,
ze Alwandingen 1367, 1373, 1380, ze alwendingen 1380U55,
1388, 1390, Almendingen 1442‒69Ar, 1452U79, 1529U92 III
Rub.
Bildung auf ahd. -ingun zu germ. PN Alwand, der auch im Berner
Familiennamen Allwand † weiterlebt (s. HBLS I, 257). Mitte
15. Jhd. tritt nach den Urkunden der Wandel von Alw- zu Alm-
ein, wahrscheinlich in Anlehnung an das Wort ‹Allmende›.
Allmendingen bei Thunaumədiŋŋə (; Dorf)
decimis nostris de Almendingen 1287, Almendingen 1305,
ze Alwandingen 1308, Allmendingen 1336, apud Almadin-
gen 1338, ze Alwadingen um 1340, von Alwadingen 1342, ze
Albendingen 1350, zu Almendingen 1354, 1356, 1360, 1372,
ze Alwandingen 1373UT, ze Almendingen 1389, zuͤ Albel-
dingen 1479U166, 1483U166, 1486U166, von alboldingen, zu
Allmeldingen 1488‒1514U166.
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Sp. 20
~aumid, almedingen alment 1500U48, ~be᪸xli III Thun.
Möglicherweise vom selben PN Alwand gebildet wie Allmendin-
gen bei Bern. Da aber hier die ersten Belege seit Ende 13. Jhds.
schon -m- Lautungen zeigen, ist ein Zshg. mit dem Namen der
altbekannten Thuner Allmende nicht abzuweisen. Grundlage
wäre ein ahd. *ze den Allmeindigun, ‹bei den Leuten an der
Allmende› (so J. U. Hubschm., Thun 1944, S. 181). Schon seit der
Mitte 14. Jhd. müssten sich die Namen der nicht weit entfernten
Orte in den Schreibformen der Dokumente gegenseitig beein-
flusst haben.
Almedeālmədə, ts ~ (Weiler)
in Albennen 1320, den zênden ob Albenden uffen dien fluͤn
1330, die guͤter ze Alwenden, ein acher ze Albendon 1348/
58; underm garten ze Albenden, denne die hofstette ze
Albendon …, item ein bu̍nde ze Albonden 1357 (alle 3
Belege in ders. Urkunde), Albenden 1389‒1460Ud, ein bu̍nd
zuͦ Albenden 1497‒1516U167, 1524‒80U168, Allmenden
1838D, ~rits, ~wāld IV Erlenb.
Wohl vorgerm. alb-, wahrscheinlich gallisch, aber Suffix unge-
klärt.
Almisder almis 1525U20 I Ins; am allmis n. (Hei.) V Grindelw.;
Almiszacher 1542U104 III Boll.; Almisacker 1356, allmis-
acher 1591U130 III Gugg.; in dər allmisei V Grindelw.;
allmisleen 1528U2 I Rapp.; almisperg, uff dem ~ 1528U2,
1642UP I Schüpf.; ufəm aumišbərg (3 Hei.), malmasberg
1319, ze Almosberg 1370, 1371, almisperg 1495Uk2 II
Rüegs.; aumisriəd (3 Hei.) im Malwisried 1390, in malue-
ried 1425K10, Almisried 1432U78, 1484U126, jm maluenried
1487K10, Almennsried 1489A III Gugg.
-mis scheint in einigen Belegen die abgeschliffene Form von
-moos zu sein, wofür auch die verschiedenen Realangaben
‹feuchter Boden› sprechen; vgl. ze Almosberg 1370/71. Das
Bestimmungswort Al(l)- ist schwer heimzuweisen, evtl. =
Al(ch)- s. d., mit Schwund des -ch- nach -l- wie in Chile <
Chilche, mële(n) < mëlche(n) usw. ‒ In andern Fällen, bes. bei
Almisberg, ist möglicherweise ein alter PN Alman bzw. Alb-
anzusetzen; vgl. Sonderegger AP 1958 S. 19, und die Angabe bei
Hubschm. Burgd. 1 (1938) S. 743: Albesberg 1139 (Abschrift des
15. Jhds.), wohl von ahd. Alfwīn, heute Almisberg auf der Grenze
zw. Rüegsau-Heimiswil. Für Allmisried III Gugg. wäre von den
urk. Formen her evtl. ein ahd. PN Mal- mit Deglutination zu ‹im
Allmisried› zu erwägen.Hieher?: an allwangen 1 juchart … 1528U2 I Bühl (zu Alch
‹Elch›, wie in Ellwangen usw. vgl. Kluge Wb.15 S. 167).
Almose(n)an dz almuͤsen guͤt 1505U172 IV Frut.; an almuͦsen guͤttli
1524‒80U168 IV Reich.
Ahd. alamuosan, ‹Almosen›; gemeint ist wohl das Armengut der
Gemeinde, s. Id. I, 192
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Sp. 21
Alosim alōsxēr (; Strassenkurve) I Lengn.
Evtl. zu Lās ‹Wasser-, Holzleite› mit Präfix An-, Id. III, 1388,
bzw. 1390; viell. auch zu Lōs, ‹zugeteiltes Waldstück›, Id. III,
1426, wobei man ein A-, B-, C-Los unterschieden hätte.
Alpaup f. I‒III; alp IV, V.
I‒III: K., Hei; vz. Wa., Weiler; oft im Vgl. z. Umgebung
höher gelegen. IV, V: Alpweiden, Vorsass.
A) I: 1; II: 1; III: 3; IV: 1; V: 1
alp, aup I: ObwilbB.(Wa.); II: uf dər ~ (Weiler), 1771/79C3
Bätterk.; III: Bow.; Fahrni; Worb; IV: Zweis. (kl.
Wintergut); V: Gutt.
B) I: 2; II: 13; III: 28; IV: 32; V: 74
Auswahl:
aa) an figisalb um 1540U168 St. Steph.; ds gẹ̄s~ (Wegstück)
von einer jucharten achers heisott die geis ~ 1488U82 IV
Wimm.; gi᪷mən~, gi᪷mən~horə, Gemmen~ 1493U84, 1533/34A,
1535U161, 1540Rq8 V Beatb.; hapcherenn ~ 1569U72 III
Schangn.; Yselten Alp 1275 (Übersetzung 16. Jhd.UP) V
Wild.Gsteig; Lavey~ 1606Rq4, 1783Rq4 IV Frut.;
lü᪷dərən~, von der Allpp luder 1530U69 III Langn.; be᪸ttən~,
alpis Bethenhalpe 1253, Bätten~ 1540Rq8 V Iseltw.; Bül~
1535U161 V Grindelw.; büöss~, an Buͦszalpe 1429Rq1,
Buͦssealppe 1449Rq8, 1535U161, Alp Bussen 1595/96A V
Lütsch. (id. Grindelw.); bu̍tsch~ 1524‒80U168 IV
?Adelb.; ri᪷ndər~, 1348/58N, 1360/68N, 1361/69N (Kopie um
1467), 1489U166 IV Erlenb.; ro᪷tš~, Rottsch~ 1535U161,
1546/47A V Brienz; štēin~, Stein~ 1534/35A, 1541/42A
1620R V Günd. + Lütsch. (id. loc.); wal~, Waldalpe
1345N, Walalpe 1349 IV Därst.; waulər~ (s. walden 1323)
II Ndbipp; we᪷ŋŋərən~, Weingerren berg, Wengerren alpp
1386, wengeren~ 1488U82, 1493U84, 1529A, Wängeren ~
1736A V Ltbr. Weng.; tsettən~, Zetten~ 1347, 1362, 1524‒
80U168 + U169, vor 1528UP. Zettern~ um 1540U168 III Sigr.
ab) xüəntslən~, Kuntzlen ~ 1275 (Übersetzung 16. Jhd.UP) V
Bön.; me᪸gis~, an Megis alpe 1372 V Haslib.; bālis~, an
Baldis ~ 1372 V Haslib.; an Boͤmlersz ~ 1531U136 III Trub;
rīxis~, Richishalpa 1325, Richartz ~ 1360/68, 1486U166,
1543U154 IV ObwiliS.; Sigis ~ 1488U156, 1502U157, 1524‒
80U168 IV St. Steph.; šü᪷tsən~, von schützenn ~ 1530U69,
1569U72 II Sum.; wi᪷mmis~, Wimmis alpa 1318, Wilmis ~
1363, Winmis ~ 1379, Wilmis ~ 1381 III Schangn.;
Schwartzen~ 1524‒80U168, 1568C3 IV Diemt.
B) b) I: 2; II: 8; III: 12; IV: 14; V: 21
Bes. häufig: ~gasse, ~weg; Bs.: a dem Alpwege 1275 V
Grindelw. Besonderheit: (Stelle in der Dorfmark Balm)
genempt der Alppgyr, … die man nempt der Alpgir …
1423K1 III Obbalm.
e᪸upitāu (Alp) (s. elm).
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Sp. 22
C) A) alpli, aupli: II: Ausw.; Bollod./Herm.; Ndösch;
Sum.; IV: 1838D Diemt.; Frut.; V: Gutt.
e᪸lpəlli: V: Brienz; Meir.; Obried.
alpətli: III: Pohl.; 1838D Thier.; 1838D Trub; Trubsch.
(id. Trub?) IV: ~; 1620Rm Diemt.; Kanderst.; Reich.
(Kienth.); Saanen; V: Iseltw.; uff dem Berg allbollthj
genant 1543U154 Reut.
B) -alpli: ri᪷hịs~ IV Diemt.; handek~ V Gutt.; ti᪷ər~,
ti᪷ər~štọkx V Gutt.
-e᪸lpəli: brị̄nigər~ V Meir.; Brienzw.; auf dem Brüniger
Alpelj 1825U164a.
-alpəlti: bọkx~, rindər~ V Gutt.
-alpətli: han~ V Ltbr. Stech.
alpli-, aupli-, aupətli-, e᪸lpəlti-: II: 2; III: 1; V: 4
alpər, e᪸lpər: aupərshūs, ts ~, II Wyss.; e᪸lpərsbodən V Gutt.;
e᪸lpərbiəl V Ltbr.Gimm.; in dər e᪸lpər sults V Gutt.; e᪸lpər-
sunndəgple᪸ts V Innertk.; e᪸lpərštẹ̄n V Isenfl.
walop, dər fōrdər ~, dər hi᪷ndər ~, dicto Walab 1390, an walap
1425U78, walap, allap 1488U156, an Walab, Walapp, Wall-
app 1497‒1516U167 IV Bolt.
Alp, vordeutscher, vorrom. Herkunft, s. J. Hubschm. Alpenwör-
ter, Bern 1951 S. 8ff., 40ff. (mit einer Zusammenstellung der als
«Alp» bezeichneten Fluren im schweiz. Mittelland).
Nach J. U. Hubschm., Festschrift Gauchat (1926) S. 435‒438 zu
idg. Wz. al- ‹nähren› im Sinn von ‹Futterweide›; dagegen
Pokorny, V Rom. X 221ff.: voridg. alb- ‹Anhöhe, Stadt›; vgl.
neulich J. Hubschm., Thesaurus Praeromanicus I, 86 (1963).
Das Wort ist noch überall als Appell. für hochgelegene, som-
mersüber bestossene Weidehänge gebräuchlich (Id. I, 193ff.) und
deshalb gerade im alpenreichen Gebirge selten als Eigenname
verfestigt, auf den Landkarten aber meist bloss als erläuternde
attributive Bestimmung, die nicht volkstümlich ist u. deshalb hier
auch nicht aufgeführt wird: Alp Holzmatten, Alp Grindelw. usw.
Als geographische Bezeichnung der Alpenkette ist das W. nicht
volkstümlich.
Walop (Bolt.) nach J. U. Hubschm. Thun S. 176 A. 27 eigentlich
Wal(chen)-alp; -op «zeigt in der Lautentwicklung den Einfluss
der benachbarten Freiburger Patois, wo altes alpis über *alp,
*aup, *ōp zu ō geworden ist».
Alpfelenāu᪷pfələ, i dər ~, vonn dem guͦtt zuͦ alpfellenn 1518U74, auf
Alpfelen 1738, 1838D, (Hei. auf Terrasse); dər xlị̄ au᪷pfələhō᪷f
(ehemal. Hei.) ann alpfel bach, an alpfelen reyn 1518U74 II
Attisw.
Evtl. lautverschobene Form aus lat. alpella, was auf sehr frühe
Übernahme schliessen liesse, in der Zeit, bevor die Alemannen die
Namen Alp < alpis für die Bergweide der Hochtäler ohne Laut-
verschiebung übernahmen. Vgl. aber auch Alfele(n), Alvena
(Safien GR), nach RNB II, 11 zu lat. albus ‹weiss›; evtl. auch alv~
zu alvus ‹volta, cavita› RNB II, 612.
Alpigle(n)/Alplige(n) siehe auch AlpogliA) III: 2; IV: 1; V: 9; Alp, AWeide, Wa.
III: (aupiglə , s. B)) den berg genemt Altblingen
vor 1429U78, Alpiglen 1489A, altbiglen 1533U129 Rüsch.; uf
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Sp. 23
alpiglə, d alpigla Sigr.; IV: alpligə, uf ~ (), Alpiglen
1845D Obwil, hieher od. in Diemt.?: in monte dicto Alth-
bygelun 1310; V: alpiglə () Beatb.; uf alpi᪷glə Bön. (Nbf.
alpüglə); in dər ~n, stost vnnden vf an die allte biglenn
1530U12 Därl.; uf alpligən (Nbformen alpləgən, elpligən)
Gadm.; in alpiglən, am Alpligen 1544 (Vid. 1744U173) Grin-
delw. Gr. Scheidegg; in alpiglən Grindelw. Wärgistal;
usque ad Alpigulum 1146, 1173Uk2, 1220, am Alpbigelti
1556/57A, im Allppigli 1570/71A … Grindelw. Scheidegg
oder Wärgistal; in alpiglən Iseltw.; uf alpiglən (), d
alpigla () Isenfl.; Sax.B) aa) xüəalpligə IV Obwil; me᪷dəralpi᪷gla V Isenfl.
ab) xü᪷əntslən alpi᪷glə V Bön.
ac) mitu~, obəraupiglə () III Rüsch.
b) alpiglənek V Iseltw.; ~gaum III Rüsch.; ~grat IV Ob-
wil; ~gri᪷nd V Grindelw. Wärgistal; ~le᪸gər V Isenfl.;
~me᪸rə III Rüsch./IV Obwil. (Grenzgebiet); ~obərbe᪸rg V
Bön.; an den alpligbach 1399Uk2 IV Frut.; ~šopf V
Isenfl.; ~wald V Bön.
C) alpligəršto᪷kx, ~štekxli V Gadm.
Wie die ältesten Belege ad Alpigulum 1146/73 erkennen lassen,
handelt es sich um ein Dim. *alpiculum zu lat. alpis ‹Alp› (s. d.),
bedeutet also ‹Älpchen›. Alplige(n) ist eine dissimilatorische
Umstellung < fem. Dim. lat.* alpicula.
Arpeli
arpəli~flue, ~horə, ~štokx, Arpelistock 1716Bd, apəligrabə,
~wald IV Lau.
Zu der frkpr. Lautung arpille < lat. *alpicula ‹kleine Alp›.
Alpoglialpogli () n. (2 Orte, a) Wa.; b) Schneefluchtweide) V
Brienz; alpogli (), (nicht id. Brienz) V Brienzw.
Dim. zu lat. alpis mit dem kombinierten Suffix -occu + -ulu =
*alp- oculum, s. RNB II, 1032c; vgl. die Parallelform Alpoglen
Gde. Giswil, H. Müller, Obw. Nb. 1952, Nr. 13.
Alpschele(n)albšələ, an ~ (jüng. Lautg. alpšələ), Alpschelen 1620Rm
albschelfluͤ 1505U172, albšələgrāt, ~hubel, ~xu᪷mi IV Kan-
derst.
Ableitung mit Suffix -icella zu lat. alpis ‹Alp›; vgl. RNB II, 14.
Alsaalsa, in dər alsən (Vorsass) V Grindelw.
Viell. zu schwzd. Alse f. ‹Ahle›, ahd. alansa, Graff I, 225: s. Id. I,
173 (nach der Form des Geländes); möglicherweise zu Alz, ahd.
halza ‹Elzbeerbaum›, eine Schwesterart der Eberesche; der
Stamm Als- ist auch vordeutsch.
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Sp. 24
altalt, aut
Adjektiv zur Bezeichnung a) ehemaliger ‒, b) noch vorhan-
dener, aber nicht mehr ursprüngl. Zwecken dienender ‒, c)
neben jüngeren denselben Zwecken dienender Sachen und
Sachverhalte. In Verbindung mit Gebäuden, Stadt- und
Dorfteilen, Fluss- und Bachläufen, Rodungen (‹Wald,
Holz, Rüti, Schwand, Einschlag›), Urbarisierungen (Moos,
Ried), Bodennutzungsarten (‹Acker, Ägerten, Matten,
Weiden›); einz. Bäumen und Wegen.
I: 50; II: 61; III: 77; IV: 34; V: 79
Auswahl: autəne᪷i s. ~ey III Langn.; i᪷m auteixi s. ~eich I
Wengi; nemus nuncupatum das allt faver 1436U121 III
Ferenb.; am ālthaif V Grindelw.; dər alt houf (K) V
Obried; ein stück lit zu dem alltten hanf 1493U84 V Un-
ters.; inn alten kopff 1595U54 II Wynigen; zem alten kru̍tz
1355 III Buchh.; die Alten müscha um 1530U142 III
Kirchd.; an die allten muͤschenn 1531U96 III Gelt.;
in den alten nu̍wen matten 1470U44 II Kopp.; in der alten
nu̍wenstatt 1389 I Biel; 1380 III Bern; 1356 III Thun; litt
zum alltten ofen 1492K3 III Worb; bisz uff die alltan Baͤren
vallen 1531U136 III Trub; altenberg s. d.; in Alterberch
aream cum agris et pomerio 1233 IV Talboden zw. Därst. u.
Erlenb.; zem Alpirboͮn 1344, zem Alt-birboͮm 1351 III
Wattw.; autbrōx, im Altbrach 1525U20 I Vin.; uf dr aupū᪷rg
(ehemal. Fliehburg) II Rohrb.; an der alten ringmure 1371,
1390 III Bern; vinetum dictum ‹du̍ alte setzi› 1329 I
Tüsch.; bona dicta ‹zem alten sode› 1274 III Köniz; bir
āltə sušt V Därl.; alte Strasse (= Römerstrasse) 1850
(Jahn) II Krauchth.; Wynigen; Langt.; III Boll.; zem
alten tor 1352 V Unters.; 1535U161 V Interl.; (mehrere
Belege zu ‹altwē᪸g›); altwig s. d.; von dem alten wiger
1519U18, by dem alten wyer 1525U20, 1530U21 I Erlach;
neben dem alttenn wur 1532U4 I Rad.; ager situs ‹zem alten
Wûsche› 1328 I Bür.
Schwzd. alt, ahd., mhd. alt: im selben Bed.-Umfang wie in der
nhd. Gemeinsprache, s. Id. I, 203ff.
Altarufəm altār (Wa., K., Egg) III Gugg.; ein matten ob dem
dorff soefftingen heist zum altar ist ii mad 1498U46, 1500U48
III Seft.
Nach der Geländeform benannt; Id. I, 207.
Altelsaltels m., ufəm ~ (), (und den) Alten Els 1705 (Bodmer),
Altels f. 1816 (Wyss), 1845D (Berggipfel 3629 m., SW Wil-
delsigen) IV Kanderst.;
Bodenständig mask., in der Touristensprache fem. geworden
(schon bei J. R. Wyss 1816 I, 282), viell., weil man den Namen als
«die alte Els» deutete (s. Studer 1896, 52), viell. aber einfach nach
einer neuern Mode, vgl. die Bernina, Scesaplana, die Rigi usw.
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Sp. 25
Hubschm., Frut. 15‒16 deutet den Gipfelnamen im Anschluss an
den Alpnamen Elsigen < (alpis) *Alisinga zu *alis, das in versch.
idg. Sprachen noch ‹die Erle› bedeutet; germ. *alisōn- > else
u. ä.; Elsigen wäre die ‹Elsenalp, Erlenalp›. Die Alp Wildelsigen
am Lötschenpass hiess romanisch offenbar auch *(ad) Alt-alisōs
‹bei den hochgelegenen Erlen›, woraus im Deutschen Altels
geworden wäre und auf den darüber sich erhebenden Gipfel
übertragen wurde [?].
Altenbergan den altenberg (vor) 1409U1, 1427U78 I Seed.; autəbē᪸rg,
im Altenberg 1782C3 II Heimisw.; dər ~, ager situs trans
Arulum in Antiquo monte 1348, bi Berne an dem Alten-
berge 1350, ze Berne enont der Are in dem Altenberg 1351,
ebs. 1356, 1360, 1365, als der Alte berg gelegen ist 1366,
1368, 1370, 1373, 1376, 1378, 1383, vnder unsren reben in
dem Altenberge 1385UT, 1408UT, 1452U79 … von einem
stuck räben … am alten berg 1534U99, im obren alten berg
1534U99 … III Bern; im aͤlten berg 1405UT III Seft.; am
alten berg 1500U48 III Thun; 12 kuͦberg am Kiley im alten
berg 1480UT, im alten und nu̍wen berg an Kiley 1489UT IV
Diemt. …
Meist früher genutzte, tw. aufgegebene «Berge» (Bergweiden,
Rebberge …).
Alters-am altersacher zw. 1389 u. 1460Ud Ort? Simmental?; Haini
Kaltenegger an der brugg … Stainiriett … an Homatten, von
des Alters guͦt 1414Rq1 Ort? (Besitz d. Klosters St. Urban).
Alterswilautəršwị̄ụ, u᪷f ~ (Hei.)
ze Alterzwil 1340, Hemma von Alterswile 1363, Alterswil
zw. 1389 u. 1460Ud, Olterswil, Allterswil 1516UP, Allterswÿl
1544U117, 1547U137, Oltersweil 1735A III Obthal.
Im 1. Glied wohl ein mit alt gefügter PN, viell. *Alt-hēr (Fm. I,
61) vgl. Bach, Dt. Nkde. I: Altfrid § 328, Altpraht § 327 b, ~walh
§ 209 u. a.
Altikofenauti᪷kxo᪷fə, ufəm ~, (Hei. K.), uff dem alltykoffen 1531U60,
Altikofen 1715/18C3, 1796/97 (nach Gde.-Verz.), 1838D,
~waud III Boll.
Eine -ing-hofen-Bildung zur PN-Kzf. Aldo, Alto (Fm. I, 56), bzw.
einem Diminutiv dazu; vgl. Altikon ZH 1243 de Alticon, 1257 de
Altelinchon.
Altis-āltisaxxər (K.), der usser Alltiszacher 1529U93, im alltiss
acher, huss und hoff am allthiss acher 1543U154 IV Erlenb.;
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Sp. 26
dər autīs, autīsəgrabə, an Altis grabenn 1535
U101 II
Mattst./Urt.; autịšbe᪸rg (Wa.), Altisberg 1368, im Al-
tisperg 1418
Rq1, 1420
C1, 1437
U56, 1458
Rq1, 1532
U62, 1571
C3
II
Bätterk.; in den alteschperg 1500
U48 III
Walkr. (?);
auti᪷šbē᪸rg (Hei.); hinder dem Oltisperg 1432
U78, uff dem
Altisperg hag 1529
U42, in alltysperg 1531
U96, alttensperg
1531
U97, altiszbrunnen 1529
U92, 1531
U3 III
Wohlen.
Altis ist Genitiv eines alten, ursprünglich zweigliedrigen PNs;
nach Hubschm. Burgd. S. 743 ahd. Altheri.
Altwigder acher uff dem Altwig 1382 IV Kratt.; das guͦt im
Altwig 1363 V Innertk.
Hieher?: item dimidium juger agri situm ‹uffem Augwig›
1328 III Kies.
Bed. ‹alter Weg›, zu altd. wig/wigg, Variante zu amhd. wëc, ~ges
‹Weg›; s. Fr. Langenbeck «Altwick», in: Vom Weiterleben der
vorgerm. Toponymie im deutschsprachigen Elsass II, S. 7‒11.
Alzenwil siehe Adelswil
Amarousiāmarousi, amərousi, ds ~, Amerousi (Friedli), Amaräusegut
(Grundbuch Gde. Gsteig), Vorsass im Wald, IV Gsteig.
Nach Friedli, Bärndütsch 7, 367 zum PN Anna Maria Rosa [?].
Ambeisse(n)ambeissə f. K.
A) Vier meder genant die Ambeissen um 1530U142 III Oppl.
B) ambeissəhü᪷rli (and. Name für albrišthu᪷bəl) IV
St. Steph.; ambeissəloux II Farn.; ambe᪸issəmad V In-
nertk.; ambeisbuͤl 1545U169 s. Amisbüel V Beatb.
C) -i: ufəm āmmẹissi V Grindelw.; ambeissihubəl, -weidli
IV Reut.
-er: der ambeisser ein juch. 1533U133 III Toff.
-eler: dər ambeisələr (K.) III Kirchd.; ufəm āmbe᪸issələr
(K.) V Innertk.
-lere: ambẹ̄sslərə (K.) III Kies.
Vgl. auch den Artikel Amisbüel.
Schwzd. Ambeisse(n), Ameise(n) u. ä. ‹Ameise› (Id. I, 216).
AmbossJn den Belpmatten ij. Meder genannt vf dem Ambosz
1534U100 III Belp.
Schwzd. Amboss, mhd. an(e) bôz m. Id. IV 1728.
Amelierim aməliər (; Wildheumulde), dər aməliər (; Fels-
grat) IV Saanen Abländschen.
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Sp. 27
Ameltz-Zwüschet dem gundrich vnd dem Ammeltz bach um
1530U143; Ameltz bach 1563U145, 1622162a III Sigr.:
Ameltzbach 1745/46 (Urb. Amt Thun), Ameltsbach 1628
(Amtsbuch Interlaken).
Im Gebiet des heutigen wō᪷lmətšwa᪷nd oder almətšwond. Die
Form Ameltzbach ist evtl. verschrieben für Almetsbach.
Gen. eines germ. PNs mit dem 1. Glied Amal- (Fm. I, 120) oder zu
Allmend.
AmerikaA) amerikxa (), Dim. amerikxli ().
I: Graffolt.; II: Obburg.; Rohrb.; III: Mühleb.;
Röth.; Thun.
B) im autə amerikxa II Kirchb.
amerikxaekkə (verpfändetes K., aus dessen Erlös die
Überfahrt bezahlt wurde) III Uet.; ~mȫsli II Kirchb.
im amerikxānər obə (K.) III Köniz.
C) -li: III: amerikxāli Aeschl.; IV: im amarikxli, amrikxli
Frut.; amerikxli Reich.; St. Steph.; Zweis.
Verbreitete spöttische Benennung von Neuland, neuen Quartie-
ren usw.
Amerzenamərtsə, i dər a. (K., Wa. Halde), ~grabə IV Obwil.
Klingt an an den Vogelnamen Ammeriz, Ämerzen u. ä. ‹Gelbfink,
Goldammer, embriza citrinella› (Id. I, 218), der jedoch heute im
BO nicht gebräuchlich ist; evtl. zu Ammer m. ‹Emmer, Sommer-
dinkel, triticum dicoccum› (Id. I, 218) mit ungeklärter Bildungs-
weise.
Amisbüelamisbüəl, dər ~, (Aussichtspt.; ehemal. Standort eines
Wachtfeuers); vff dem ambeisz Buͤl nach 1524U169, vff
Ammers buͤl 1529U169, am ammiszbuͤl 1535U161, am
ambeisbuͤl 1545U169, ann amlis buͦl 1545U168 V Beatb.
Die verschiedenen historischen Formen sind schwer zu vereini-
gen, wenn sie alle dieselbe Örtlichkeit bestimmen. Amis/Ambeis
könnten auf ‹Ameise›, s. Id. I, 216, und Art. Ambeisse(n) deuten.
Allenfalls handelt es sich aber um volksetym. Umdeutung eines
Personennamens im 1. Namenglied.
Amleten, Ampletten siehe Let
Amlosenvberhin Jn adelbach, den man jetz nempt den Amlosenn-
bach 1533/42U128 III Gugg. (id. mit Laubbach oder einem
seiner Nebenbäche).
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Sp. 28
Ammer/Ämmerder ammerbanch 1498U46 III Täg.; amərlisaxxər (Nbform:
aməlisaxxər), Ammerlisacker 1838D IV Reich. Scharn.
e᪸mmərsmat (K.) I Rapp.; Ämmerstuck 1631 (Pfrundurbar)
II Ursenb.
Wohl tw. zu Ammer, Emmer m. ‹Zweikorn, Sommerdinkel,
triticum dicoccum (amyleum)› Id. I, 218; tw. allenfalls auch zu
einem PN (vgl. Fm. II, 1 S. 122), bzw. zu dem im Berner Oberland
alteingebürgerten Familiennamen Ämmer (Id. I, 220); s. auch
Amis-.
AmmertenAlp, z. T. Heuwiesen
A) IV: uf ammərtə Adelb. (grenzt an Lenk); im ammərtə, in
Ammerten 1572A, an ammarten 1566‒1606U160, an dem
berg Ammerten 1606Rq2 Lenk.
V: ammərta, in dər ammərtən, von Amertton 1344, in
Amertton, ze Amerton 1346, in Amerton in der parrochie
ze Steige 1349Rq8, in Ammerton 1355, 1361, ze amerten
1395Uk2 Ltbr. Stech.
B) obri/undri ammərta V Ltbr.
~gletšər IV Lenk; ~grat, 1760Wä IV Adelb.; ~horə, 1760Wä
IV Lenk; IV Saanen; ~hürli᪷ IV Gsteig/Saanen (diess.
Bergspitze; in Saanen ~hürli od. ~horə genannt); Ammer-
ten-Lowinen 1606Rq2 IV Lenk; ~mād, ~bax IV Lenk; ~pass
IV Adelb./Lenk; ~be᪸rgli, im Ammerten-Boden 1606Rq2,
~šāfbe᪸rg IV Lenk; ~špits IV Adelb./Lenk; ~tē᪸li, ~wẹ̄d IV
Lenk.
C) -er: Walther Amerter 1344, Ammerters berg 1535U161 V
Ltbr.; Ammetersberg 1838D III Thun Goldiwil; ammətərli᪷
(K.) V Ltbr. Weng.
Nach Hubschm. Frut. 13 aus *ammeretten ‹beim Weichselbaum›
oder ‹bei den Weichselbäumen›, schwzd. Ammoltere, Ambolder
‹Sauerkirschenbaum› Id. I, 220 (vgl. auch Id. I, 214, Ammere(n);
Brandst., Namen der Bäume 1902 S. 10).
Ammerzwilammərtswị̄u (Dorf)
Amartswiler 1250‒56U176, Amratzwile, Amertzwil, Amers-
wile 1389‒1460Ud, von amerswil 1422C1, amerswilr (10
mal), amerswil (1 mal) 1432U78, Amerswil 1442‒69Ar,
Amerszwile, Ammerszwile 1463U78, Amertzwill, -wyl
1479‒1563Ar, ammerschwyl 1528U2, ammertzwyl 1532U4,
Ammerszwil 1532U13, amərtswị̄ufe᪸ud (Hei.) I Graffolt.
Villare-Bildung mit genet. PN Amalrat, Fm. I, 94/*Amrat, vgl.
Socin, Mhd. Nb. Sifridus de Amaratzwilr (Elsass) 1298, S. 311,
641, evtl. Amal-gēr Fm. II, 121 Ammerschwyl, Amriswil.
Ampelun († ?)duas curtas, Ampelun scilicet et Maregium (FRB I S. 286:
zw. 993 und 1010.
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Sp. 29
Die nur in einer Kopie des 14. Jhds. überlieferten Namen sind
nicht sicher im Bereich des Oberaargaus (infra comitatum superi-
oris Aragaugensis) zu lokalisieren und zu deuten. Da die Örtlich-
keiten als Ersatz für den Hof Münsingen übergeben werden,
erwägt FRB I, S. 286 eine Gleichsetzung mit Ämligen (III Täg.)
und Märchligen (III Rub.), was aber lautlich nicht möglich ist,
oder weist auf Gampelen (I) und Marin (Kt. Neuenburg). Mehr
als eine vage Möglichkeit ist auch diese letztere Lokalisierung
nicht, da ein Abschreiber das anlautende G- von Gampelen
unterschlagen haben müsste und da auch Marin als ursprüng-
licher -ingen-Name (1163 Marens) sich nicht leicht mit der ver-
zeichneten Lautform vereinigen lässt. ‒ Vgl. zur Urk. Stettler,
Thun 1964 S. 142/143.
Amsel-amsəl- (amsu-, amslə-, amsli-) Hei., K., Wa.
Der Amselenaker 1797A II Farn.; ~grāt (s. auch u.) IV
Saanen; ~gu᪷mmə III Mühleb.; ~mō᪷s, das Amszlen mosz
1529U92 … III Wohlen; ~be᪸rg, III Gol.; ~be᪸rg (2 Hei.), an
dem Amzenberg 1363 (= Amselberg?) Amslenberg 1479‒
1563Ar … III Muri/Vech.; ~bodə III Wahlern; im Ams-
lenboden 1397Uk2 V Ringg.; amsụtāu I Lyss.
-i: amslibrunnə III Heil.
-er: dər amslər II Farn.; III Belpb. (Weg im Wa.); V
Hofst.
-ere: amslərəgrabə IV Reich.; amslərəgrāt (id. loc. wie
oben) IV Saanen.
-ig: in dər āmsligmad V Haslib. Mägisalp.
Schwzd. Amsel, mhd. amsel (Id. I, 241) ahd. amsala, Turdus
merula.
Amsi(n)gen/Amzingen1 Juch. landes ze Amptzingen 1425U78, von einer matten zuͦ
Amptzingen 1521U31 I Täuff. (Wüstung).
-er: ufəm amsi᪷gər (K.), unum juger «zem Ambtzinger»
1328, i juchart acker heist der amsinger 1474U30, der amsi-
ger i juchart 1528U2 …, j Jüchartt heist der Ämsÿger 1531U34
I Büet./Diessb.
-ingen-Bildung zum germ. PN Anzo, Fm. I, 134.
Amsoldingenasụdi᪷ŋə, (man wohnt) ts ~; dər asụdiŋərsē (Df. u. Gde.,
ehemal. Chorherrenstift, gegr. im 12. Jhd.) dominus Libo de
Oberhoven … dederit illud ecclesie Ansoltingensi, Chunra-
dus dictus Sprangli de Ansoltingen testis, nach 1175; (capi-
tulum) Ansoltingensis 1222 od. 1223, Ansoltingen, Alsotin-
gen 1228, magister Uolricus canonicus Alsotinginsis 1239
od. 1240, Ansoltingen 1262, de Ansoltinguen 1263, canoni-
cus Ansolthingensis 1279 od. 1280, de Asoltingue (3 mal,
Lausanner Urk.) 1285, Johans von Ansolthingen 1292, von
Anseltingen 1310, in territorio ville Ansoltingen … ecclesie
de Ansolttingen 1312, (H., custos ecclesie) Ansoltingensis
… um 1317, 1329, in lacu Ansoltingensi 1333, von Anselltin-
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Sp. 30
gen 1337, von Ansoltingen, zuͦ Ansoldingen 1351, gelegen
ze Anseltingen 1351, Ansoltingen 1353, 1355, 1356, 1360,
1366, 1367, ze Anseltingen 1369, Ansoltingen 1372, 1373,
1376 … (weitere 35 Belege 14. Jhd. und überaus zahlreiche
aus dem 15. und dem 16. Jhd., u. a. von anselltingen
1488
U82, an der anseltinger stras 1493
U84, von der Stifft zuͦ
Amsoltingen … 1531
U144), zuͦ Anseltingen 1783
Rq4 III
Amsold.asụdiŋə, ts ~, ze Anseltingen 1367, an die matten das ansel-
tingen genempt 1531U97 III Vech. (Hei., K.).
-ingen-Bildung zum germ. PN Answalt (Fm. I, 131, Hubschm.
Thun, 180); die heutige, späte Schreibform Amsoldingen wohl in
Anlehnung an Amsel; die Mundartlautung Asudinge mit Nasal-
schwund vor Spirans und vokalisiertem -l-.
Amt… mit dem u̍ssern ampte, des Wernher Katterli 1323Rq1
(des Wernher, der da heisset Catterli 1323Rq1), von des
ussern amptz wegen, das man nemmet Getterlis ampt
1385Rq1, von dess usseren Amptz wegen dass man ketterliss
ampt nempt 1531U144 III Thun ~sge᪸ssli (scherzhaft:
dampfge᪸ssli, weil 3 Lok.-Führer dort wohnen) V Meir.;
~hūs II Wangen; ~shụ̈̄sgassən (id. mit ~sge᪸ssli) V Meir.;
~husge᪸ssli᪷ IV Frut.; ~hūsre᪸bə (K.) I Erlach.
Mhd. ambet, ahd. ampaht n. ‹Amt›. ‒ Vom Begriff der staatlich-
politischen ‹Beamtung› übertragen auf das ihr zugeteilte Gebiet
i. S. von ‹Amtsbezirk›; s. Id. I, 242ff.
Am(t)mannDer acher, dem man sprichet des ammans acher (Halbap-
pellativ?) 1323 IV Frut.; an des Ammans acher 1530U42 II
Thunst.; Amannseich 1577‒80C3 (Ort?); amtmasforšəss
(Maiensäss) IV Saanen; ze ammenen matten (korr. in:
bonen matten) 1437U56 II Bätterk.; des Ammans matta
1436U78 IV Aeschi (Heustrich); in Amanried um 1530U142
III Obdiessb.; amməriəd, das amman ried 1533U133 III
Rüegg.; des Amans schuͦpp.(osen) 1354 III Belp;
ammanswẹ̄d IV Wimmis.
-li: amməlislē I Rapp.
Hieher?: e᪸mməmat, in der Ammen Matten 1520U131,
Ammenmatt, Ammermatt, Tannenmatt 1838D, Ammen-
waldacher 1520U131 III Belp.
Mhd. am-man stm., aus ambet-man ‹Gerichtsperson, Gemeinde-
vorsteher›; Id. IV, 246.
Amzenwil †ze Amzenwile 1315, Amptzenwil 1389‒1460Ud (4 Belege),
die von Niderwil und von Amptzenwile … von Amptzen-
wile und von Niderwile … 1391Rq6 III Obwicht. (Wüstung,
oder das heutige Oberwil bei Niederwil).
-wil-Fügung mit PN *Amzo, vgl. Fm. I, 97 und Ammerzen.
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Sp. 31
an- (am-)Auswahl an verfestigten Fügungen: Im amaxxər III Thier.;
bim āŋgaŋ IV Erlenb.; uf dər ānhöhi᪷ (Dorfteil) V Ringg.;
ambaxgrabə, ambaxhü᪷ttə III Rüegg.; bi᪷m ambaxšpịxər
(Wei., kein Gebäude, kein Bach) IV Erlenb.; dər ambeilər
(Hei.) II Rohrb.; ambeilərmattə II Obburg; ds abrux IV
Bolt.; im ambụ̈əu᪷ (Hei.), vorm ambuͤl 1531U97 III Wohlen;
vor am anstoss im Kapf 1505Rq3 IV Reut.; alp genempt
antrogen 1488‒1514U166 (heute: im trogəlli) V Habk.; an-
wandər (s. d.); anwürfe (s. wurf) …
Mhd. ane, an (Präp.); Id. I, 249ff.
Anna/Annen‒ anəgüətli IV Lenk; annəmād IV Frut.; annabābi᪷štẹi
(Findling) I Jens; ufəm anəbodə IV Lenk; annərịəd IV
Bolt.; anəwẹ̄d, ~wẹ̄dli IV Lenk.
‒ s e᪸nnis (K.) II Steckh.; tišmaxxər e᪸nnibits II Krauchth.
‒ im annəli᪷ (Hei., K.) III Gelt.; annələforšəssli (Maiensäss)
IV Lau.
‒ antšismād, ~band, ~bodən (Wildheugebiet) V Wild.
Hieher?: Antscheneÿ (im selben Urbar, wohl für dass.
Gebiet: am tschineÿ, am Schöney, an die Schöney)
1535U161 V Matten.
‒ antsəmat, (), die antzenmatten … stost … an die alchen
1528U2 I Rapp.; an Zantzenn mosz, an der antzen mosz
matten 1531U96 III Wohlen.
‒ i dər obərə/uŋərə e᪸nnigə (Hei., K.), e᪸nnigəwaud II Wyss.;
dər anne᪷kər, ufəm ~ (Vorsass) IV Gsteig.
PN Anna; Id. I, 260.
Antschi, Dim. zum PN Anna; Id. I, 357.
Anze, wahrsch. Dim.-Bildung zu Anna.
Anniger: Familienname in Saanen; heute Tanniger, Dannegger;
analoge Bildung: Ueli Üelligger; Friedli, Saanen, S. 503.
Andachs †Vff dem berg Wengen in der pfarr der kilchen von Gsteig …
vff der Alp Wiske (heute wikxi, wiksi s. d.) vnd einer matten
so gross als sechs männer eines tags mäyen mögen, am ort
genant Andachs, mit allen ihren rechten. (Urk. Kloster In-
terl. 12.‒14. Jhd., Übersetzung 16. Jhd.UP) V Ltbr. Weng.
Möglicherweise zu Achs- II, mit dem gall. Präfix ande- ‹gegen›
gebildet, vgl. Holder, Altkelt. Sprachschatz I, 139.
anderein Matten genant das ander mad um 1530U142 IV Spiez.
Schwzd. ander Id. I, 302.
Anderson-e᪸ndərsəngrāt (Grat zw. Schreckhorn u. Nässijoch) V Grin-
delw.
Benannt nach dem engl. Alpinisten E. Anderson 1857 und 1883.
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Sp. 32
Andreastsum (bim) andrēsəno᪷llən (od. tsum andrēsən) (Fels im Wa.
mit Quelle) V Brienzw.; Andresbuͦch s. Buch III Mühleb.
ufəm andərlimad V Grindelw.; der annderlis acher
1531U97, stosend bisenhalb an anderlis ried 1532U125 III
Mühleb.
Hieher?: im aŋərēsli (Hei. + K.) < And(e)resli? III Röth.
Andristdər wild/dər tsām andri᪷šd, Wild Andrist 1790Wä IV Reich.;
bi᪷m wildandrišt (Felspartie) IV Wimm.
andri᪷šdmatti᪷ (Hei.), an andrestz matten, an andres matt, zw.
1524 u. 1580U168 IV Frut.; i dər andrištsmattə IV Zweis.
Den PN Andrist als volkstümliche Form zu Andreas belegt Id. I,
313 aus Grindelw.
Angeli᪷m aŋu᪷ (Hei., K.) I: Diessb.; Erlach; II: Untsteckh.;
drei~ I: Biel; Finsterh.; Rapp.; II: Affolt.; Bang.;
Graf.; Kernenr.; Lyssach; Mötschw.; Obburg;
RütibL.; III: Belp; Höfen; Langn. (2 loc.); Neu.; Täg.;
IV: drẹiaŋəl Erlenb.; drị̄aŋəl ObwiliS.; dreiaŋu Reut.
aŋu-axxər I Erlach; die angell mattan 1531U59 II BürzH.;
~matt III Belp (s. Angen); ~štu᪷ts III Rüsch.
-li: i᪷m dreie᪸ŋəli II Kernenr.; dreiaŋəli᪷ II Obösch.
Hieher? am nidern Angeller 1531U96 III Gelt.; die angle-
ren 1531U97 III Mühleb.
aŋələmat, ~wassər s. Art. hangen.
Schwzd. Angel m. ‹Ecke, Winkel› aus lat. angulus; Id. I, 329.
AngenIII: (locus) qui dicitur in dem Angen 1281, 1327, die matten,
du̍ da lit in der dorfmarch von Belpo, der man sprichet «zem
Angen» 1333, ein mad in anger 1520U131, ein Mattan Im
Angann 1530U132, ab dem angen 1452U79 Belp; IV: dər aŋə,
im~ (ebenes K.) Diemt.; ~ek, ~štü᪷tsli IV Diemt.; d aŋwe᪸id V
Gadm.
Wohl zu schwzd. Ange(n), ahd. ango, mhd. ange swm. ‹Türan-
gel, Hülse, Stachel›, vgl. Id. I, 329; tw. evtl. PN *Ango, wobei
Angen elliptischer Genitiv wäre, im Sinne etwa von Angen matte.
Angeraŋər m. Hei., K.
A) III: ein mad in anger 1520U131 (Verschreibg. f. angen?)
Belp; ab einem acker heist der anger 1487K10 Wahlern;
IV: im ~ (Hei.), ufəm ~ (2 Sennhütten) Diemt.; von dem guͦt
in anger 15. Jhd.U47, 1500U48 Spiez.
B) ~bo᪷də IV Diemt.
Hieher?: das Anger mettli 146438a II Steckh.?
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Sp. 33
C) -li: das zangerli 1493U84; ein jucharten lands nempt sich
das angerli 1538U148 IV Spiez.
-eren: ts a᪷ŋərə (Hei.), in angeren 1488U82, 1730A, uf einem
bomgarten, genant Ancheren bomgart Mitte 15. Jhd.Ch4;
aŋərəre᪸pē᪸rg IV Spiez.
Kaum = mhd. anger m. ‹Wiesland›, das urspr. Land am ge-
krümmten Flussufer bedeutet, vwdt. mit Angel, s. Kluge19 S. 22;
aber in Id. übh. nicht belegt! Eher Nbf. zu Angel (s. d.), da in
unseren Gegenden -er u. -el gelegentlich wechseln: Kander/Kan-
del, Chännel/Chänner etc. Dabei kommt auch in Betracht, dass
im Volke Güter gern als Mask. auf -er geprägt werden, z. B.
Bremer (Bremgartenwald), Brünnler (Brunnacher), Gumer (zu
Gumme(n)) … Angere(n) scheint formal dem Namen des west-
fäl. Gaues Angeron, ‹Engern› zu entsprechen, vgl. Kluge19 S. 22.
angg-aŋk-, aŋkə-, aŋki- (K.)
Ein juch. genant der Anggacher um 1530U142 III Oppl.; i
dər aŋkifu᪷rə, uff der Anggi Furen um 1530U142 III Kies.
(nahe b. Oppl.); der Anggacher stost … niden an die
Anggimatten um 1530U142 III Oppl.; an anggibach
1534U100 (heute aŋkxəbax) III Obwicht.; ufəm aŋkištāldən,
uff angystalden, angistallden 1534U169, ze Angistalden,
Sangi stalden, Sanggi stalden 1535U161, anggistalden
1562U169 V Grindelw.; Angischwendi 1535U161 V Ltbr.
Die im Bereich von Oppl./Kies. erhobenen Angg- scheinen den
bernischen Anke(n)-Namen zu entsprechen, lassen sich aber
wegen des reinen Fortis-k- kaum mit diesen vereinigen. ‒ Man
könnte an einen PN denken (Anggo) oder an Verhärtung im Adj.
ahd. angi, engi, ‹eng› (vgl. Id. I, 328, 330, bzw. 331 A).
Sanggi- in Grindelw. dürfte durch Agglutination zu erklären sein
aus z(e) Anggi- > Sanggi.
Angis-/Angels-aŋi᪷šbüəu, angeszbül um 1530U142, wegen dess Anglispuͤl
guͦts 1644UT, an die matten, welche sich Anglispuͤel oder
Lengmatten nambsset 1644UT, auf dem Angespühl 1782A
III Homb.; … reben ze oberhofen an dem angoltzbül gele-
gen 1427C1 III Obhof.; zuo Angelsried 1535U161 V Leiss. (s.
auch Angel).
dər a᪷ŋgo᪷ldər, im ~ (Hei.) IV Spiez.
Wohl zum PN *Ango, s. Fm. I, 107, bzw. zu *Angwalt > Angold.
Angsteraŋštərmatta, uf dər aŋštərmattən (2 Hei., K.) V Grindelw.;
im Angster 1838D (heute mda. öigštərə; s. d.) II Rüegs.
Wohl zu schwzd. Angster m. ‹ein Weingefäss, Flasche mit engem
Hals› (metaphor, Benennung nach der Form, Id. I, 340); evtl.
auch zu Angster m. ‹alte Scheidemünze›; in Grindelw. noch heute
bekannt als Geldwert von 2 Hellern; Id. I, 339.
Anke(n)/Anche(n)B) aŋkxə-, vz. āx- IV Saanen; aux- III Walkr.; Hei., gutes
K. bir ~fassi᪷g V Ringg.; an der ancken gassen 1440‒
1520ArB II Burgd.; ~hu᪷bu᪷ II Wolfisb.; ~hü᪷sli III Vech.; im
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Sp. 34
~xēr II
Wyss.; ufəm āxxü᪷blibo᪷də IV
Saanen; in dem An-
chenmerit 1361, Angkmartkt, Angkmerit uff der Stegen
1389‒1460
Ud, ab dem hus am ancken marckt 1486
U81 III
Bern; ~matt, die ancka matten, die anncha matten, oucha
matten 1520
U131 [in Annthmatten 1520
U131], die Aucht
(a
ncht?) Mattann 1530
U132 die Anchtt matten 1535
U101 III
Belp; ~mattə IV
Reich.; ~bax (s. anggi-) III
Obwicht.;
~ballə, Ankenballe 1850
J (Felsbrocken) I
Twann; ~be᪸lli V
Grindelw. (3 loc.); V
Gutt./V
Innertk. (Grenzgipfel);
in
dən ~bödə V
Leiss.; ~bokx III
Oppl. (neuer Name f. gutes
K.);
aụxbru᪷nnə, im Ankenbrunnen 1790/91
C3 (2 Belege) III
Walkr.; ~štokx IV
Diemt.; an der Anckenwag 1567
C3 III
Bern; an der statt anckenwaag 1698
UT III
Thun; ~we᪸gli᪷ II
Wolfisb.; V
Hofst.; ~wẹ̄d V
Därl.; ~weid(li) V
Obried;
~wēdli᪷ IV
Reich.; V
Bön.; V
Isenfl.C) -er: aŋkxəršbodə (PN) IV Obwil; aŋkxəswē᪸g (PN An-
ker) IV Zweis.
-ere: i dər aŋkxərə (Hei.), in der Ankeren 1838D III Wah-
lern; aŋkxərra, plur. aŋkxərri (Weide) V Sax.
Hieher?: Ancheren bomgart Mitte 15. Jhd.Ch4 IV Spiez (s.
Anger).
Zu schwzd. Anke(n) ‹Butter› Id. I, 341ff.; āche(n)/ouche(n)
nach der für das südl. Gebiet zu erwartenden Lautentwicklung
findet sich heute im Kanton Bern nur noch vereinzelt in isolierten
Namen und Appellativen. Die Lautformen Aucht, Ancht zeigen
anorganisches -t-, z. B. 1521 ouchamatten, 1709 anchtmatt in
Belp. Verschiedene Benennungsmotive nach Wegstellen, wo Alp-
butter in Empfang genommen wurde (Ringg.), nach Marktorten,
oder bei Steinen und Gipfeln nach der Form einer Butterballe.
Anselmingen †Uolrich von Anselmingen 1349, Wernli von Anselmingen
1349, zwo jucharten reben, gelegen ze Ansolmingen 1352,
Uͦlricus de Ansolmingen (Burger von Thun) 1372, 1377,
(Johans von Ansolmingen erhält auf Lebenszeit von den
Domherren des Gotteshauses von Ansoltingen) ein halb
jucharten gelegen in der parrochye von Hiltorfingen …
1383, minen rebacher ze Anselmingen 1387, Anna von
Ansolmingen 1401UT, Hensli von Ansolmingen 1402UT,
Heinrich von Ansolmingen 1402UT, Johs. und Heinr. von
Ansolmingen 1403UT, an sinem Schu̍rli ze Ansolmingen …
by dem bach genempt der gu̍ndrich 1431Uk2, ze anselmin-
gen am ort Jn der herschaft Oberhofen gelegen, (stösst) …
an den bach gu̍ndrich 1432Uk2, … das lechen am örttli
genamptt Anselmingen 1622 (Amt Interlaken, Urb. Nr. 3),
das Erblehen Anselmingen oder am Örtlj 1745/46 (Rebur-
bar Steffisburg, Nr. 25) III Obhof./Sigr.
-ingen-Bildung zu dem auf unserm Gebiet auch sonst belegten
germ. PN Anshelm, was auf eine alemannische Hofwüstung
schliessen liesse. ‒ Zu erwägen wäre vielleicht auch eine Übertra-
gung des Namens des Stiftes Amsoldingen, das in dieser Gegend
seit dem 13. Jhd. Rebgelände besass, auf ein ihm gehöriges
Grundstück; es müsste dann aber mit einer schwer erklärbaren
lautlichen Umformung dieses Namens schon in früher Zeit ge-
rechnet werden, die wenig wahrscheinlich anmutet.
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Sp. 35
Antere(n)II: antərə (K., auch le᪸ŋmattə), i man mad gennant andrenn
madt, iii man meder genant die Antdrenn, die antterenn
1531U59 BürzH.; i᪷ dər antərə, ein stu̍k in Antu̍rren, vor in
Antu̍rreren 1423U72a, inn anttu̍rrenn 1518U74, in Antura
1537A Ndbipp; antərə Wolfisb. (id. loc. Ndbipp).
antərəbax, ~bē᪸rgli II Ndbipp; ~reịn II Wolfisb.
Nach Id. I, 349: Antere f., ‹Höhle› B Ndbipp, Si. «Es ist das antre
der frz. Nachbarn (lat. antrum), aber mit verändertem Ge-
schlecht», eine Etymologie, die schon Jahn, Kt. Bern 1850, 485
für die Örtlichkeit bei Niederbipp vorlegt.
Als Appellativ nach neuerer Erkundung nicht zu bestätigen. ‒
Die Herkunft aus lat. antrum, entlehnt von griech. ἄντρον ist im
franz. Sprachgebiet ein Buchwort und kommt in der Toponymie
nicht vor. Lautlich in Frage käme die Grundlage lat. inter amnes,
‹zwischen den Wasserläufen›, bzw. inter ambes, was aber durch
die Realprobe ausgeschlossen ist.
«Eine andere Lösung (abgesehen von einer Reihe PN) käme noch
in Betracht: Bei uns (leider nur im Wallis) ist ein Typus ambitu +
atura belegt (anduirə) im Sinne von «danebenliegende Ge-
bäude». Eine Basis ambitu «freier Platz rings um das Haus» +
-ere(n) würde phonetisch gut passen. Doch ist diese Wurzel in
der Toponymie nicht sehr verbreitet. (K).»
Ant-Anthaupt
II: iij. pletz heissent die anpthoͤpter 1531U97, an den Ant-
hoͤuptern ein bletz … 1531U101 Mattst.; III: d amthȫ᪷tər
Seft.; IV: ds anthoupt (seltener, mit volksetym. Umdeu-
tung: ds ampthoupt) Diemt.; am anthoupt 1524‒80U168
Zweis.; V: in dem dorf ze Lenxingen … dz Anthoͮt 1307, in
villa Leuxingen unius aree dicte de Anthuobt 1307K5, dus
Antthoͮbt 1341, Anthoubt zu Lengsingen 12.‒14. Jhd. (Klo-
ster Interl., Übersetzungen 16. Jhd.UP) Leiss.
Schwzd. An(t)haupt n., Kopfende des Ackers, auf dem der Pflug
gewendet wird, Id. II, 1498.Antlit/-litz
dər antlits V Sax.; im Katzenanttlit 16. Jhd.UP (evtl. id. mit
dem heutigen xatsəgriŋ III Eriz)
Amhd. antlitze n. und ahd. antlutti, mhd. antlütte, -lit; 14.‒
16. Jhd. Antlit ‹Angesicht›, Id. I, 350.Vielleicht hieher, wenn nicht eher zu mhd. ant stswf. ‹Ente›
(vgl. aber Id. I, 354):
Antseewen
antsēuwən, bin ~; ər išd ts ~ (See westl. Passhöhe Gr.Schei-
degg) V Grindelw.
AntonSt. Anton
II: ein manwerch by Sanntt antonny 1518U74 Obbipp; III:
sancto Antonio quinque solidos 1284 (St. A. Haus in
Bern?), gegen St. Anthonien 1508 (Kopie 16. od.
17. Jhd.U170), an den Haag, so das Neüwhaussguth und den
Bremgarten sonderet, bei St. Anthonj genant 1724U170
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Sp. 36
Bern; zwüschent Sant Anthonis und Peter Ischers guͤtern
1529
U92 Stettl.; IV: hie dissent Sant Antonien 1783
Rq4
Kratt.
(Nur urk. Belege), abgegangene Kapelle oder Güter des St. Anto-
nierhauses.Anton
Anttenfeldt 1516‒20UP V Herrschaft Unspunnen, ? Wild.;
antəwē᪷d IV Lenk; uf antis hu᪷bəl (am Rinderberggrat) IV
Zweis.; antisbē᪸rgli (ehemal. Besitzer: Anton Rösti) IV
Adelb.
antənəmād IV Lau.
Hieher?: antibe᪸xxli, ~štẹ̄in, ~tsị̄ndli V Ltbr. Gimm. +
Stech.
~li: III: ds antəli, im ~ (Wa. Moos) Schangn.; IV: antəli
(Steinbruch), im e᪸ntəli (Vorsass) Saanen.
e᪸ntlis-/entlisgrabə, antlisbodə IV Adelb.
-er: antənərs (für: Antenersweid) IV Reich.
-ig: im antigər (Hei.), ~waud III Trubsch.
Schwzd. Anti, Anteli sind Kurz- und Koseformen des Vornamens
Anton, vgl. Id. I, 350 (wo Anti bes. für BO belegt ist); Antenen ist
ein BE Familienname, auf den nach mündlicher Auskunft auch
die Saaner Örtlichkeitsbenennung Anteli zurückgehen soll. Die
Anti(n)ger sind die Angehörigen der Sippschaft eines Anton. ‒ In
St. Stephan ist 1488 der Vorname Anthio belegt: Anthio Julmis,
Anthio Bacher, Anthio Halder.
Anwanderawaŋər, awandər; hist. anwander (= ~), anwanger m. (K.
Wa.) I: 13; II: 15; III: 9; IV: 0; V: 1
I: i᪷m awaŋər (Wa.) Arch; vff vinetzers anwandtt 1528U2
Bühl; der ~, an der anwanda, der anwandel 1479U11 Bür.;
der ~ um 1532U13, 1535U101 Diessb.; der ~ 1521U31, der
anwanger 1530U95 Eps.; d āwaŋi (für āwaŋər re᪸bə) Gamp.;
der ~ um 1525U20 Ins; der ~ 1532U4 Kapp.; der ~ 1474U30 …
Lengn.; der ~ 1474U30 … Orp.; der anwannder 1531U97, der
awanger 1531U3 Rad.; habaŋər, der ~ 1528U2 Rapp.;
awaŋər, der ~ 1529U33 … Safn.; ager dictus ~ 1304 Seed.;
der ~ um 1531U34 Worben; II: der ~ 1480U44 Alchenst.;
der ~ 1364 Ballm.; der Awander 1532U62 Bätterk.; im
awaŋər Betth.; awaŋər, ½ juchertten am anwanger
1531U59 BürzH.; der ~ 1364 Burgd.; der ~ 1531U97 Ers.;
im awaŋər Inkw.; der ~ 1480U44 Kopp.; dər no᪷aŋu (K.), vf
dem ~ 1531U97, der Anwander oder Nowangel 1756 Bern I
Urbar Nr. 23 Krauchth.; unus ager dictus Anwandere
1224Qw, 1277 Langt.; der ~ 1565U97 Mattst.; anwanger
1529U58, abanger 1802 Münchb.; in den Anwangen 1666Le
Ndbipp; ein ~ 1437U56 Utzdf.; quattuor iugera … dicta «di
vorder anawanda 1269 Wiggisw.; III: ein acher heist der
an wandel 1520U131, die Anwandell zwo iucharte 1535U101
Belp; am ~ 1531U97, an vorsters ~ 1535U101 Bern Ndbott.;
zem anwand 1436U121 Ferenb.; der ~ 1531U97 Kirchl.;
silva dicta «im ~» 1319, uff dem ~ 1529U92 Köniz; an dem ~
1542U104 Mirch.; nāwannu Mühled.; der Anwanger um
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Sp. 37
1530
U142, der ~ 1535
U101 Rub.; der ~ 1354
Steff.; im ~
1530
U95 Wicht.; V: agro zem Müliholtz dicto Anwandere
um 1350
K5 Unters.der ~acher 1532U125 III Mühleb.; awaŋərhö᪷utsli᪷ I Arch; i
də āwaŋər re᪸bə (= āwaŋi) I Gamp.
C) -li: II: Anwangerli 1529U58 Münchb.; das anwanderli
1480U44, 1500U48 Willad.; III: dasz anwandly 1531U96
Kirchl.; das anwanderli um 1530U142 Steff.; dasz an
wanderlÿ 1531U60 Stettl.; ts nawaŋərli Vech.
Schwzd. Anwander m., an die Schmalseite des Ackers anstossen-
des Gebiet, das zum Wenden des Pfluges benützt werden darf;
mhd. anwande, -want stf. zu wenden < *wand-jan: Gr. Wb.
Bd. 14, 1. Abt.; 1. Teil 1761ff. Vgl. auch Deutsches Rechtswörter-
buch I, 774, 776; Friedli, Guggisberg 241; Ins 297; Twann 518. ‒
Syn. Radwender.
Apelesuf dem Aker zem Apeles um 1400K6 (loc?).
Apfeldər ö᪷pfəl (rundl. Gipfel) IV Saanen; ufən ö᪷pfəl (runder
Felsen, als ON neben die Bira gesetzt) V Isenfl. ‒ im
holtse᪷pfəlšlegli (Wa.) V Innertk.; Item ii Juch. heisset
rotten oͤpffel boͧm 1500U48 II Krauchth.; Matten am
dicken Apffelboum glegen 1562 II Langt.; öpfelboum-
acher 1532U4 I BusswbB.; 1535U101 III Kirchl.; 1542U104
III Boll.; 1591U130 III Rüsch.; 1531U96 III Wohlen;
oͤpfel boum acherli 1535U101 III Rub.; u᪷fəm ö᪷pfu᪷bọ̄mər I
Rapp.; die öpfellboummattenn 1533U133 III Ndmuhl.
Ahd. aphul, apfil, pl. epfil ‹Apfel›. In unsern Mundarten ist die
umgelautete Form noch zu ö gerundet worden, s. Id. I, 366ff.
Apiteeggd apịtēk, i dər ~ (Wa.), d apịtēkhü᪷ttə II Wynau.
Mhd. apotêke ‹Apotheke› Id. I, 363 (wohl Scherzname?).
Aposteld apo᪷štla, bi᪷n apoštlə. V Brienz.
Der Name bezieht sich auf mehrere Schirmtannen; an dieser
Stelle jeweils Bergpredigt.
Appen-, Eppen-Eppenachker 1357 I Lengn.; dər ne᪸ppənaxər (K.), an
Eppenacher, ann Eppennacher 1518U74, der Näppenacker
1574 (Burgerarchiv Wiedlisbach) II Rum. Eppen-acher
1336 III Umkreis v. Thun; im e᪸ppənaxxər, an aͤppennacher
1531U97 III Zimm.; Uolrich von Eppenkoven 1344, 1347 (=
Etzelkofen?) II bei Mülchi; von der Eppenmattan 1533U77
II Huttw.; appəbe᪸rg, ze Appemberg 1320, de ~ 1334,
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Sp. 38
1334
K5, ze Appenberge 1344, 1405
UT, 1529
UP vff dem
napenn Berg 1530
U135, 1547
U137, mappenberg 1597 (Urbar
Signau) … auf dem Aeppenberg 1701
A III
Mirch.; die
guͤtter ze Eppenbuͤl 1340, unser guͦt am Eppenbuͤl 1350, ze ~
1351, an dem ~ 1356, 1525
UT, 1531
U144, Aeppenbül 1620
UP
(heute:
e᪸təbüəu) III
Oblang.; i᪷m e᪸pəriəd, daz Eppenriet
1377, das apen Ried 1520
U131 III
Belp; e᪸pišwe᪸ndi, Aeppen-
schwendi 1780
A, Appen- 1838
D III
Eriz; im appi᪷tẹui᪷ III
Sigr.; ds tapədüəl (K.), ein manwerk matten in Eppentuel-
len 1423
U72a II
Wolfisb.; e᪸ppəwaŋ V
Hofst.
Altd. PN Appo (mit schwacher Genitiv-Flexion) im ersten
Namenglied (Fm. I, 11).
Appenzellerapitse᪸uər, im ~ (Hei., K.) II Rohrb.
Zum ON Appenzell aus Abbatis cella 1223, s. St. Sonderegger,
BSM VIII (1958) S. 440, mit weitern Literaturverweisen.
Arbre᪸itənārən, ufəm ~ (Scheune, K.) V Haslib.; ein rein vnd
stuͦdaren 1527UT III Längenb.
Schwzd. Ar f. ‹das Gepflügte (Land)›; Id. I, 385 III; das mask.
Geschlecht wohl in bezug auf ein mitgedachtes Appellativ wie
‹Acker›.
Araratararat, ufəm ~ (Felsblock, überwachsener Aussichtspt.) V
Hofst.
Neuer, biblischer Name (Noahs Landungsberg!).
Arbe/ArveA) IV: bey der Arben im Äbnith 1705MW, 1731MW Saanen
(s. B)); V: u᪷f ārvən Brienz; bi᪷r ~ Bei der Arve 1845D
Grindelw. Bussalp; in ~ Grindelw. Wärgistal (grösster
Arvenbestand im Kt. Bern).
B) bir li᪷uwiārvən (Rastplatz) V Grindelw.
bin bālis arva V Grindelw.
ārbek IV Kanderst.; ārvənek V Brienz; V Innertk.;
ārvəfad V Gadm.; ārbəme᪸dli IV Saanen; in ārfənnollən V
Gutt.; ārvəmbedəlli V Brienz; Arbergrat 1716Bd IV Lau.;
ārbri᪷ts IV Saanen; ārbəwald IV Kanderst.
-li: ds ārbəli, ārblihorə IV Diemt.
-ahi: ds ārfi᪷ V Gutt.; im ~ V Isenfl. (2 Bereiche); der Arbi-
Berg 1787/88C3 IV Lenk.
Schwzd. Arbe, Arve ‹Arve› (pinus cembra), auch Alpenzwergkie-
fer, Legföhre (pinus mughus); Kiefer, Föhre (pinus silv.) s. Id. I,
421; nach Kluge19 S. 32: «Ohne sichere Verwandte».
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Sp. 39
Aarbergarbē᪸rg (Gde., Dorf) de Arberg um 1225, apud Arberch
1235, apud Arberc 1236, 1239, 1242, Arberch 1247 od.
1248, de Arberc 1249, Alberc, Arberch, Arberc, Arberch
1251, Arberch 1253, Arberc, datum Arberch, actum apud
Arberc 1255, Arberc 1259, 1260, in Arberg 1262, prope
Arberch 1262, de Harberc 1264, Harberch, Arberc 1265,
Arberg um 1266, Sedorf gelegen bi Arberg 1267, de Arberch
1267, 1270, 1271, de Arberg 1271 … Girard Darberg 1333,
… ze aarberg 1409U1 … I Aarb.
uff dem arbergveld 1532U4 I Aarb.
Um 1220 gegründetes Städtchen am rechten Ufer der alten Aare
im bern. Seeland (HBLS I, 9). Zum Namen vgl. Theodora Gei-
ger, in: BzN 16 (1965) S. 124, mit Hinweis auf A. Vincent in:
HCDT 3 (1929) 42.
Archārx, ts ~ (Gde., Dorf) in villa que Archo nominatur 1236,
de Archo 1270, de Archo, Archa 1273, plebanus in Archon
1275, in Archo 1281, 1294, de Archon 1300, der kilchensatz
von Arch 1309, (weitere 20 Belege 14. Jhd.) … I Arch.
ārxfe᪸u I RütibB., Arch graben 1532U13 I Bür.; Arch
hoͤltzern 1489Rq1 I Arch; ~mat, Archmatten 1504UP I
Arch + RütibB.; ~bǖnə I RütibB.
Wernher, dim man sprichet Archer 1306 (Herkunftsbe-
zeichnung?) II Münchb.
Arch 1838D 1845D («Hof»; wohl id. mit dem heut. axxər,
Hei.) II Sum.
Gde. u. Dorf an der Aare, Bez. Büren; schon prähistorisch
besiedelt; in der Römerzeit an der Strasse Petinesca‒Salodurum
(HBLS I, 413). Der Name kann vorgerm. sein und auf lat. arcus,
-ūs, ‹Brückenbogen, Wölbung› zurückgehen. Die Bedeutung
‹Flusswindung› existiert zwar auch, scheint aber in der Topony-
mie nicht gebräuchlich zu sein. Frz. ONN, die auf arcus zurück-
gehen, gehören alle zu röm. Brücken oder Aquädukten. Doch ist
auch die Grundlage lat. arca ‹Brückenbogen, -pfeiler› nicht aus-
geschlossen, da weiterhin toponymisch gut belegt. Eine andere
Bedeutung von arca, die vielleicht durch die vorgefundenen
verschiedenen Wallbauten gestützt wird (O. Tschumi, Urge-
schichte Bern 1953 S. 178) ist ‹Befestigung der Ufer durch Weh-
ren›. Dies Wort ist freilich in der lautverschobenen Form Arch
f. ‹Brückenjoch, Uferbefestigung› in unserm deutschschweizeri-
schen Schrifttum vom Mittelalter bis in die Neuzeit belegt, s. Id.
I, 433.
AareA) I: d ār, d ārə; II: d ārə; III: d ārə, vz. d ār; V: d ār.
In honorem domus divinae nautae Aruranci Aramici (spä-
tes 2. Jhd. n. Chr.)HM; supra Arulam flumen (2. Viertel des
5. Jhds.)HM; regio Arurensis (gefunden in Muri BE, nicht
datiert)HM; in laco Duninse, quem Arola flumenis [sic]
influit 598/99HM; Arola ca. 660, evtl. 613HM; usque ad
flumen Ara zw. 622 u. 638; circa fluvium Arolam in Bur-
gundia minore, circa Arolam fluvium zw. 983 u. 1002; ebs.
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Sp. 40
zw. 1002 u. 1024; usque ad flumen Are … per ripam Are
1155; infra Ararim et montem Leberen 1235/36; versus
fluvium Ararim 1236; ultra aquam, que Hara dicitur 1254/
55; super fluvium Ararim 1263; in Arari 1264; inter aquas
Ararim et Sanun 1266; zwischen den wassren der Emmen
und der Are 1267; versus fluvium Ararim 1269; in flumen
quod Ara vocatur 1269; zwischen Ar und Emmen 1271
(Kopie, undat.); fluminis Aralis … fluminis Aralini 1271;
weitere Belege 13. Jhd.: 1274, 1276, 1277, 1279, 1280, 1282,
1285, 1288, 1293, 1295, 1296, 1299 …
ar (Hei.) III Belp s. obərār; ār (Alp) V Gutt. s. obərār.
B) ac) di autị ār I: Kapp.: Meienr.; Schwad.; Stud.; auti᪷
ārə. I: Aarb.; Bür.; Lyss; Safn.; Worben; III: Belp; ds ālt
ārek, dr ālt ā᪷rloüf V Brienz/Brienzw.; fịštərā᪷rgletšər, die
finster Aar 1620Rm V Gutt.; grōssi᪷ ār (im Gegensatz zum
ē᪸rli) V Interl.; grōssi/xlị̄ni ār V Unters.; lǖ᪷tərārho᪷rən,
~jō᪷x, ~sattəl V Grindelw.; o᪷bərār, u᪷ŋərār, uf u᪷ŋərār, das
guͦt zer Ara 1360, 1380, Zar 1479‒1563Ar, ar 1520U131, zu
Aar 1607UP, zu Sar nit wytt von Bälp 1608/11C3, zuͦ Ahr
1698UT (Hei.) III Belp; obərār, inn dər ~ (ehemal. Alp, heute
Stausee), die Alp genant die Ahr 1419 (Vid. 1744)U173,
obərārhọ̄rən, ~jọ̈x, ~rọ̄thọ̄rən, ~sēə, undərārgletšər, an der
Alp der mann spricht die Nider Ahr 1382 (Vid. 1744)U173,
1511 (Vid. 1744)U173, Inn arch 1577Sch, Nieder Aaren 1778/
80A V Gutt.; i᪷nnəri/ü᪷ssəri ārə III Thun.
Bei der Aar 1838D (Fahrhütte) I Lyss; bei'r Aar (Häuser)
1838D III Kies.
b) in dem arlach 1474U30 I Büet.; Ahrmatten
1635UT III Thun; ~mattən, Aarmatte 1792C3 V Meir.;
Arried 1838D IV Obwil; ~tse᪸lg, Arzelg 1531/32A, 1535U161,
1611U162 V Interl.
C) -li: ds ē᪸rli (Nbfluss d. Aare) V Interl.
Die Etymologie hat auszugehen von einer Grdf. Arura. Für deren
keltische Herkunft s. A. Holder, Alt-celt. Sprachschatz I S. 230;
vgl. auch schon Fm. II, 1 S. 176. J. U. Hubschmied, Amt Thun
1943 S. 169f.: aus Arura dissimiliert zu Arula und als Dim. zu
einem erschlossenen Ara empfunden; gall. Bed. ‹Adlerweib›.
Dagegen J. Pokorny mit Annahme illyr. Abkunft, in V Rom 10
S. 220. ‒ Neulich von Theodora Geiger der «alteuropäischen
Hydronymie» zugewiesen, in BzN 1965 S. 115, vgl. S. 258, im
Anschluss an H. Krahe, Struktur der alteurop. Hydronymie,
Abh. Akad. Mainz 1962 S. 318; Unsere ält. Flussnamen 1964,
S. 47 u. andernorts (mit Annahme einer Wurzel idg. *er/*or ‹in
Bewegung setzen, erregen›). «Es handelt sich um einen sehr
altertümlichen, in die alteurop. Hydronymie gehörigen FN,
über dessen weitere sprachliche Zugehörigkeit sich nur sagen
lässt, dass er einer nichtkelt. Sprachschicht entstammt, die idg. o
zu a wandelte» (Albrecht Greule, Vor- und frühgermanische
Flussnamen am Oberrhein, Winter-Heidelberg 1973, S. 101ff.
bzw. S. 104).
arfertzCuͦnj im arfertz, 1442‒69Ar II Kirchgde. Huttw.
Möglicherweise der Gen. eines PNs *Arbi-ward oder ähnlich.
Vgl. die entsprechende Namen«endung» -erz in Ammerzwil,
Bernhartz ey 1427 (P. Zinsli, in: Proceedings of the eighth inter-
nat. Congress of Onomastic Sciences 1966, S. 591).
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Sp. 41
Aargauē᪸rgöüər (K.) II Ochl.; Ärgäuerheimet 1857 (Gde.-Archiv)
II Steckh.; an ergoͤuwers matten 1500U48 III Müns.
im obərārgou, in superiori pago Aragauginse 861, in superi-
ori Aragouve 891, 894, infra comitatum superioris Aragau-
gensis 993/1010, in comitatu Oberargeuue 1040US …
Oberaargau: alter fränk. comitatus (Gebiet zwischen Ahorn und
Jura, zwischen Emme und Rot), vgl. HBLS I, S. 18ff.;
K. H. Flatt, Die Errichtung der bernischen Landeshoheit über
den Oberaargau, 1969; Val. Binggeli, Über Begriff und Begren-
zung der Landschaft Oberaargau, in: Jb. d. Oberaargaus 1962
S. 35‒39.
Argel siehe Margel
Arisā᪷ris, ufəm ~ (Siedlung und K.), Johannes de Arolfz 1311,
von Arolfs 1356, von Arolf 1358 (Herkunftsname eines
Thuner Bürgers; Zusammenhang mit Arolfs, Gde. Reich.
bloss vermutet), ze Arolfs 1364, 1368, ze Arolfz 1374, Arolfs
1388, 1390, zuͦ Arollffs um 1540U168, zu Arres 1663/64A,
Aris 1788C3 IV Reich. bụ̈rt xīə-āris (Bäuert Kien-Aris) IV
Reich.
Arolffs müli 1484U166 ares müli 1531U144 (s. unter Arnet)
III Blumst.; ārisbe᪸rg, arosberg, aroszberg 1524‒80U168,
Arolffs staldenn um 1540U168, ariswald, Areswald 1760A
IV Reich.
Aris = mdal. Entwicklung aus dem (elliptischen) Gen. eines PN
Arolf, Arolfes > Aris, wie Heimiswil < *Heimoltes-willare u. ä.ārimat (K.) I Graffolt.; uff aris matten 1470U44 II
Alchenst.; neben arins matten, neben arin matt 1470U44 II
Kopp.; im ārịšpaŋ n. II Rum.; neben aris rüty 1470U44 II
Kopp.
Hieher?: e᪸rišbüəu (Wa.) II Moosseed.
PN, ahd. Aro, Gen. Arin Fm. I 135, 138; bzw. zu einer stark
flektierten Kzf. Ari stm., wohl zur Vollform Arnolf; vgl. Arisdorf
BL: 1154 Arnolfstorf.
Arleārələ, i dər ~ (Talboden) IV Kanderst.; ārəli, ds ~ IV
Kanderst.; IV Lenk.
Legföhre, Alpenkiefer, Id. I, 450; wohl zu vorröm. *arulla ‹Arve›
REW3 690a.
Armdər ārm (Weggabelung) III Blumst.; auf'm Arm (Häuser)
1838D IV Adelb.
-li: ufəm ē᪸rmli᪷ IV Adelb.
-el: dər e᪷rməl IV Saanen; tšō᪷pənē᪷rmu II Zieleb.; e᪸rməlme᪸dli
IV Lau.
ē᪷rmutāu, Ärmenthal 1845D II Melchn. (hieher?).
Bildliche Übertragungen von ‹Arm› (Id. I, 452) und von ‹Aermel›
(Id. I, 458).
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Sp. 42
armārməfe᪸ŋ IV Gsteig; ~guət I Sis.; ~land I Graffolt.; ~be᪸rg
III Zäz.; ~rits IV Saanen; ~teilə I Ins; ~wāud II Zieleb.;
~we᪸udli II Melchn.
Meist Gebiete, deren Erträge den Armen zukommen.
Aarmühleārmü᪷li [(wo?) ts ~, (wohin?)] uf ~, Nbform: rāmməlli; mu̍li
gnemt die Amu̍li 1364, Amuli 1365, ze Amuli 1404Rq8, zuͦ
der Anmu̍hle 1483Rq8, amülÿ 1488U82, Amu̍li 1512Rq8, zuͦ
der ammu̍lj 1512U95, Amu̍lle 1513Rq8, zuͦ der amu̍ly, zuͦr
Amüli zw. 1524 und 1568U169, zur Arrmu̍ly 1528Rq8,
Aamu̍ly, Amu̍ly 1529Rq8, Amüli 1531/32A, Ammüli
1535U161, Armüli 1561/62A, Ramüli 1667/68A, Rameli
1838D (mit Verweis auf Aarmühle) V Interl.
Mühle an der Aare. Mdal. ārmüli, mit Umstellung rāmməlli, ist
der bis 1891 gültige Gemeinde- und Dorfname für den alten
Siedlungskern, der um die Klostermühle entstanden war, d. h. für
den ganzen westlichen Teil der heutigen Gemeinde Interlaken,
aber nur noch bei älteren Leuten in Gebrauch. Seltsam ist der
frühe Schwund des -r- in der ältesten Belegüberlieferung (14.‒
16. Jhd.). Dies könnte die Auffassung nahelegen, dass die neuern
Mundartformen mit -r- eine volksetym. Erklärung darstellen und
dass in der ursprünglichen Bildung ein Nominalpräfix ā- vorliegt,
ahd. ā-mulī, s. Henzen, Dt. Wortbildung3 1965, S. 98, eher viel-
leicht ein anderes. früh assimiliertes Bestimmungselement wie
*am(mer)müli [?].
Arneārnə, dər ~, im ~, mons deis arnona, monte de arnona,
arnuna, arnonna, arnot 1312V (zit. bei Zw. + MW); prata
de arunna; arno, arnouz, 1324V (Zw. + MW); Arnen
1632MW, in Arnen 1657MW IV Gsteig; ārnəhō᪷rə, Arnna-
berg 1665Rq5, Arnenberg 1733A, ārnəsiə (= ~see), Arnensee
1577Sch, 1671MW IV Gsteig.
Wohl vordeutsch; evtl. derselben Herkunft wie der Walliser
Dorfname Ernen, frz. Aragnon, den J. U. Hubschmied zu einem
gall. [?] Wort f. ‹Schlehe›, ‹Schlehenhain› stellt, s. Oettli,
Deutschschweiz. Ortsnamen, S. 76.
Arnetarnətsmü᪷li (Hei.), Arolffs mu̍li jm gericht Tannenbuͤl
1484U166, Cristan gigers ares mu̍lj 1530U95, 1531U144,
Arnitzmili villa et molendinum 1577Sch, das guͦtt genampt
Arlitzmüllj um 1590‒1600 (Gr. Mannlehen Urbar), Ärlitz-
mülj 1600‒33 (Mannlehen Rodel), zu Arnezmühlj (zwei
Häuser) 1782‒84Reg, Arnoldsmühle 1838D, Arnezmühle
1845D III Blumst.
arnətsmü᪷limōs III Blumst.; ārnətsbī᪷əl V Haslib.; ~wē̤d IV
Lenk.
Arnet = volkstüml. Umformung des PNs Arnold Id. I, 461; eine
lautliche Brücke zwischen Arnet und Arolf ist nicht leicht zu
finden; vgl. aber auch den Familiennamen Arnet (HBLS I, 441;
FNB I, 65).
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Sp. 43
Arnätschiarne᪸tši, ts ~ (, auch arne᪸ši), im Arnätschi 1709MW,
Arnetschi 1716MW, Arnetschiberg 1793A, ~bodə, ~štand
(Alp) IV Gsteig.
Vielleicht deutsche Dim.-Bildung auf -tschi zu Arne (s. d.); doch
weist die Betonung eher auf ein urspr. rom. Suffix -acea (vgl.
RNB II, 1027) hin.
ArniAlp-, Weidegebiet; vz. Dorfnamen.
II: 1 + 1 Dim.; III: 3; IV: 1; V: 3
A) II: ārnị (ds fōrdər/hiŋər ~, montem qui dicitur Arne
1225, das hofarnÿ, das forder Arnÿ, das hinder Arnÿ
1530U69, (Hoff Arni Alp 1539U71, die Alp Hofarni 1562UP,
Arnialp 1732A) Sum.; III: ārni Arni s. d.; Eriz; arni (od.
bösarni), uff dem guͤtt und berg zuͤ arnne 1527U91, arni
1534U100 Vech.; IV: a loco dicto arny 1324Zw Saanen; V:
im ārni Grindelw.; mittəl/obərārni Haslib.; Meir.
B) aa) Hofarni s. o.
ab) Richen Arni 1414UT, 1563UP, Reichenarni 1592Rq6 III
Arni.
ac) uf bösārni s. o., Boͤsarni 1479‒1563Ar, boͤszarni
1534U100, Böss Arni 1608/11C3 (Dorf) III Vech.; / fordər,
hiŋər ~ II Sum. (s. o.); im hindər/mittəl/obərarni V Haslib.
b) ~axxər III Grhöchst.; ~alp 1732A II Sum.; ~firšt V
Hofst.; ~furən V Meir.; ~sgri᪷nd V Iseltw.; ~hākən V
Hofst./V SchwandenbBr. ~hü᪷ttli III Eriz; ~loch 1784A
(Grenze Ämt. Frutigen + Interlaken); ~mōs, ~bach, ~bē᪸rg,
~sāgi III Arni; ~štē̤, ~stein 1542U104, ~steinacker 1544U117
III Mirch.; ~štrāss III Arni; ~štrē᪸ssli III Vech.; ~wē̤də II
Sum.
Hieher?: dər ārmbəx, Arnbach, Ahrnbach 1728A II Sum.
(Gebiet Hornbach, Nähe Arnialp).
C) -li: vom arnlin 1530U69 II Sum.
Der hauptsächlich über das westliche Bernerland und die Inner-
schweiz verbreitete Name wird allg. aus der Grundlage *ahornahi
‹Ahorngebüsch› gedeutet; vgl. Müller, Obw. Nb. § 130b. Seltsam
bleibt freilich, dass die angenommene Kontraktion über *ahorni
zu Arni schon in unsern frühsten Belegen durchwegs vollzogen
ist; z. B. auch in Arne, 1246, für Arni AG., Bez. Bremgarten
(HBLS I, 442). Doch ist solche Kürzung im deutschen Raum
appellativisch weiterhin bekannt und aorn auch in mittelalter-
lichen Quellen belegt, s. W. Mitzka, Der Ahorn. Untersuchungen
z. dt. Wortatlas (Giessener Beiträge z. dt. Philologie 91, 1950,
S. 234). Das Namengebilde ist kaum zum Vb. arnen (ärnen)
‹pflügen, ernten› zu stellen (ahd. arnōn, arnēn), vgl. J. Brand-
stetter «Arni und Arnen bedeuten einen Ackerboden, der für den
Pflug zugänglich ist».
Arniarni (Gde. u. Dorf), Arne 1185 (hieher?), villam Arne
1221, Peter von Arne 1274, Johannes de Arne colit (bona
mea) 1318, areas et ortos … liberorum de Arne 1325, vogtey
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Sp. 44
von Arne und von Dieppoltzhusen 1331, von Dieppoltshu-
sen und von Arne 1349, zoͤ Arni 1354, Niclaus Seburger von
Arne 1359, die gebursami von Arni, ze Arni 1359, zu Arni
1372, von Arne 1380, Arni 1389‒1460
Ud, 1442‒69
Ar, die
sagen (Sägerei) zuͦ arny 1530
U135, by Arnen unver Biglen
1586/87
C3, ze Arne 1618
UP III
Arni.
Ob sich die frühen Belege zw. 1185 und 1325 auf das Dorf Arni bei
Biglen beziehen, kann nur vermutet werden.ārnimōs, ~bax, ~bērg, ~sāgi, bir Arni Sagen 1720A, ~štrāss
III Arni.
Arnistufəm arništ (steiler Schafberg), der Arnist 1605Rm Harniss-
berg 1653/4A, Arnisch 1845D IV Obwil (jenseits der Kts-
grenze die Alphänge ‹Schafarnisch› und ‹Küharnisch› (LK
253)).
Wohl schwzd. ar-nëst ‹Adlernest›; vgl. Arnist (Vals), Aranäst
(Splügen) RNB II, 379, 462; dazu etwa houlišt, 1356 Huwlennest
(Rüegg.); möglicherweise aber zu einem PN Arni, Harni im
elliptischen Gen. mit anorgan. -t-, wie in Andrist u. ä.
Arpeli siehe Alpigle
ArsA) III: Ars 1845D Gugg.; IV: dər ārš Bolt.; Kanderst.;
auf dem Ars 1845D Reich.; V: dər ārs, ufəm ~, Ars ca.
1785Wä Isenfl.
B) a) von eynem gutt und fang genant der Affterars
1502U157 IV Zweis.; uf Dopfelars 1633MW, Topfelsarsch
1661MW IV Gsteig.
b) ārshubəl V Grindelw.; āršlox IV Lau.; im āršmād (Hei.)
IV Frut.; das arsmüsli 1532U125, 1542U104 III Laup. od.
Neu.; der Arsnapff (Zinsgut) 1628UP I Brügg; in ārsblattən
V Isenfl.; der Arsböumliacker 1529U58 II Münchb.;
aršbü᪷tsa IV Adelb.; ārswāld V Grindelw.; āršwẹ̄d
IV Reich. Kienth.
Mhd. ars m. ‹podex›; metaphorische Benennung nach Form (Id.
I, 466f.).
Art Ider arpach ½ guͦtte Jucharten lyt am arpach, das breitt mad
… vnder dem arpach, der arpach iij meder 1528U2, der
arpach iiij meder 1531U97 I Meik. oder III Kirchl.; ārpax,
ArtbachMW IV Lau.
Zu schwzd. Art f. ‹Pflügung, gepflügtes Land, Gegend› Id. I, 473.
Art, Ärt IIe᪸rtigre᪸bli (selt. Bez.; bei Pöris) IV Lenk; arti᪷shụ̄s (2 Hei.),
Artishausacker 1838D, arti᪷shụ̄sfe᪸ud, ~ị̄šlag I Graffolt.;
der Ärtlis zun 1535U161 V Wild.
Kaum zu Art I; eher ein PN Ardo, auch Herto, Hertilo Fm. I,
752; tw. mit Sekundärumlaut.
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Sp. 45
Arthurportartụ̈r, bir ~ (; Bahnübergang, stark mit Mauern
gestützt) V Ltbr.
Ortsübliche Stellenbenennung, von Schulkindern eingeführt
nach der Schlacht von Port Arthur im Russisch-japanischen
Krieg 1904/05.
Aarwangenarwaŋŋə ; (Dorf, Gde.), (j schuopp ze Arwangen 1212
in Abschrift 15. Jhd., apud Arwangen 1224 Abschrift
15. Jhd.), Berchtoldus miles de Arwangen 1251, in villa
Arwangen 1255, de Arwangen 1266, Wal. de Arowangin
1267, de Arwangen, de Arwangan 1274, de Arwangen 1275,
Wal. de Arwangin 1275, de Arwangen 1276, de Arwangan
1276, de Arwangen 1277, Walther von Arwangen 1277,
Wal. de Arewangen 1278, 1279, 1280, Waltherus de
Arwange 1282, de Arwangen 1284, 1291, Waltherus de
Halwangen 1294, (Cuͦnradus) de Arwangen 1296, 1298,
(Waltherus) 1299, … de Arwangun 1303 … II Aarw.
Gde. u. Dorf im gleichnamigen bern. Amtsbezirk; der Name geht
auf die Benennung der Flur zurück: *uf den Aar-wangun ‹den
Gefilden an der Aare›, s. Wang; die urk. Endungen auf -in (1267,
1275) und -an (1276) sind schwer erklärbar, wahrscheinlich frühe
Abschleifformen.
Arznetim ārtsnət (Nbform: im hārtsnit), auf ält. Gemeindeplänen
Arznet, K. IV Reut.; ze artzenbach s. atz-.
Wohl zum Familiennamen Artznatt, zu Beginn des 16. Jhds. auch
im Niedersimmental bezeugt.
A(a)s-im be᪸rās (Wa., Weid.), das Berass 1535U161 V Beatb.; d
āsmatti (Hei.), die Asmatton zwischen den Furen 1395Uk2,
an asmatten 1412C1, an assmatten 1543U154 IV Diemt.; im
assberg 1502U157 IV St. Steph. (Fermel); stosst an den
assberg 1502U157 IV Zweis. (Reichenstein).
Schwzd. As n., mhd. āz n.: ‹Speise für Mensch u. Tier, Futter,
Köder› Id. I, 497.
Ascold-(…) ecclesiam in Suomoldeswalt et ecclesiam Ascoldesbach
1225, in Suomoldeswalt et in Asoldespach, (…) et in Asol-
despahc 1225, in Suͦmoltiswalt et in Asholtispach 1240.
Nicht lokalisierbar. Man vermutet, es handle sich um die Kirche
von Dürrenroth (HBLS II, 758); doch werden die frühsten Belege
auch für das luzernische Dorf Escholzmatt angesprochen: Ascol-
desbach 1139, Eschibach 1225, Asholtispach 1240, Aschelsma-
ton 1275, Escholzmath 1280; HBLS III, 79.e᪸šlisbǖəl (Weiler), ze Escholtzbuͤl 1316N, ze Escholtzbul
1326 … eschisbuel 1498U46, Äschlischbühl 1580U144 … III
Fahrni
PN Ascolt (zu ahd. asc ‹Esche›); Fm. I, 147, 149.
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Sp. 46
Aspe/EspeK., Wald, Gebäude, vz. Weiler (~ für ašpə, und für urk.
Aspe).
A) I: 1; II: 2; III: 2; IV: 0; V: 1
I: ze ~ 1359 (? Ndried), uf den ~n 1532U4 Ndried; II: ~n
1574Le Attisw.; an die ~n 1531U59 Graf.; ~, an zaspen
1531U51 Ndösch; III: in ~n 1838D Obbalm; i də ~ (Hei.), in
den ~ (auch: Asper) 1694A, 1766A, 1838D Rüsch.; V:
tsən ~n (mehrere Hei.), zen ~n 1349, zum ~n 1838D Grin-
delw. Itramen.
B) a) I: 0; II: 3; III: 0; IV: 0; V: 0
waud~ II Obösch.
nassi ~ II Obösch.
b) I: 2; II: 1; III: 9; IV: 0; V: 1
C) -li: I: im e᪸špli᪷ RütibB.; II: das ašpli, das Aspli 1542U104
Ers.; ds e᪸špli Hindelb.; nebendt dem äszplin 1531U59
Iffw.; uff dem Eschpli 1535U101, uffem Aespli 1615UP Jeg.;
ds e᪸šbli, ze Espli um 1350N, Estpli 1492K6, 1535U101
Mattst.; ufəm e᪸špli᪷ Wiggisw.; im a᪷špli Zieleb.; III: Aspli
1838D Boll.; V: im ašpəlli᪷ Ltbr. Grimm.; Zelg Aͤspli
1535U101 II Jeg.
-ach: der Aspach acher 1531U59 I Rapp.; das astbach
1530U42 II Thunst.; aspacher, aspachacher 1492K3 III
Worb.
-i: ≈ für ašpi, urk. Aspi.
A) a) I: 6; II: 12; III: 8; IV: 4; V: 4
I: vor dem ≈n 1409U1, 1427U78, ≈ 1787C3 Barg.; ≈, nebenn
dem Aspy, obenn am ≈n 1551U37 Bellm.; im ≈ Brügg; uf
dem aspe 1532U4 Graffolt.; ds ≈ Kalln.; im ≈, vor dem ≈n
1409U1, das ≈ 1528U2 Seed.; II: ≈ Kopp.; ≈, im ≈ 1500U48
Krauchth.; ≈, das Aspe 1464U38a Langt.; ≈, ašbi, von ≈
1389R2, zuͦ ≈s 1479‒1563Ar, ≈ 1526U68 Lütz.; ≈ Moosseed.;
≈, im ≈ um 1532U13 Mülchi; ≈ Obönz; ≈ Ochl.; das astbin,
in das Aspÿ 1530U42 Thunst.; under dem ≈ 1437U56
Utzdf.; am ≈ 1500U48 Willad.; im ≈ Wyss.; III: in dem ≈
1360, in dem ≈, in dem ≈n 1380 Belpb.; ≈ Buchh.; ≈ Herbl.;
ob dem ≈ 1535U101 Köniz; ≈, ≈ 1838D Langn.; ≈, in dem ≈n
1434U120, bim ≈ 1532U125 Mühleb.; im ≈ Obbalm; ≈ Ob-
wicht.; IV: im ≈, im ≈ 1543U154 Därst.; im ≈, das ≈ 1357
Diemt.; ≈ Lenk; im ≈ St. Steph.; V: im ≈ Brienz; ds ≈, Pl. d
ašpini Grindelw. (Alp Grindel; Alp Wärgistal); ≈ In-
nertk.
B) a) Vorder/Hinter ≈ 1464U38a II Langt.; Hinter ≈ 1838D
III Landisw.
b) Aspi- I: 5; II: 14; III: 15; IV: 2; V: 2
-er: Asper III Rüsch. (s. oben); aspersmatt 1528U2 I Büet.
-l(en): vor dem aschplonn 1521U31 I Brügg; aspelrüti
1531U97 III Konolf.
Hieher?: e᪸šplits, ds ≈, Aespliz 1838D (zerstr. Häuser) III
Boll.
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Sp. 47
Ahd. aspa, mhd. aspe f. ‹Espe, Zitterpappel› (Albarus tremulus)
Id. I, 571. ‒ Die Ableitungen auf -i dürften zum grossen Teil
urspr. Kollektivbildungen auf -ahi sein, vgl. Hasli, Buechi usw.;
dasselbe Suffix liegt möglicherweise mit besserer Erhaltung der
alten Lautung auch vor im Aspach acher 1531U59 Rapp. Bittwil,
wie im aspachacher 1492K3 Worb, wozu der aspacher bloss eine
Kurzform wäre (s. oben).
Doch kann Aspi in einz. Fällen wohl auch umlautlose Diminutiv-
bildung auf blosses -ī(n) sein.
Die Endung -ə geht nicht auf den n. acc. sg. ahd. aspa f. zurück, da
Auslautkürze in unsern Mundarten verklungen ist, sondern auf
den dat. pl. ze den aspôm, mhd. ze den aspen; teilweise ist auch ein
Kontraktionsprodukt aus dem dat. sg. aspahe zum n. sg. aspahi
als Grundlage möglich.
Astbu᪷əxe᪸št, uf də ~ (Wa., Fels, kein Laubwald) IV Lau.; im
dü᪷rənašt, dər ~ (Hei.), beim Dürrenast 1775A III Rüsch.;
dürənašt III Thun (Wa.; s. dürr-).
im aštgrō᪷t II Sum.; ~wald IV Frut.; Astmatt 1543U154 IV
Reut.
Viell. tw. aus asp- assimilatorisch umgewandelt, wie allenfalls
auch astbach s. Asp-. Id. I, 572 Dürren-Ast: alter Name gewisser
Weinschenken, ebd. 572, 575; in GR Safien Name einer hochge-
legenen Alp.
Astränz-āštre᪸ntsti᪷rrli, bi᪷m ~ (Dim. zu Türe) V Lütsch.
Ahd. astrenza, astrīza f. ‹Meisterwurz›, Imperatoria osthrut., Id.
I, 577.
Att-/Ätt-I. der atty holltz acher 1531U59 II Iffw.; (bei Zuzw.; vgl.
ottenholz 1346 II Iffw.); an das mosz, gat der atibrunnen
darjnn vf 1531U97 II RütibL.; jm Attenstadell 1535U101 III
Ueb.; ze atte schwendy 1488U82, zuͦ attÿschwendÿ 1501U82,
1507U86 (heute: allə(r)šwendi) V Innertk.; atiswyl 1532U4
I Graffolt. (s. Ottiswil); attiswīu II Attisw. (s. d.); im
Attlisboden 1593U134 III Rüml.
II. vor dem etten holtz 1521U31 (heute: me᪸təhouts) I
Walp.; attennbuͤl 1493U84 IV Aeschi; Ettenbuͤl 1337,
1338, (Mettenbuͤl zw. 1389 u. 1460; heute: metəbüəu) III
Höfen/Ueb.; am e᪸təbü᪷əu (Weiler), ~mō᪷s, am Ättenbuͤel
1643UT, Aettenbühl 1645A … III Oblang.
Hieher?: ii manmad … nempt sich trina etta matten 1474U30
I Orp.
etlisbē᪸rg (K.) III Laup.; vor dem aͤtti birchi 1535U101 III
Kirchl.; ē᪸tigəmōs II Limp.; der aͤttinger weg 1532U62 II
Bätterk. (beide zu Aetingen SO).
Zum altdt. PN Atto, mit Umlaut aus den obliquen Casus: Ättin,
bezeugt für St. Gallen im 8. Jhd. (Fm. I, 152).
Im Einzelfall ist immer auch Deglutination von mëtt- ‹mittler›
(Id. IV, 555), d. h. Abtrennung des anlautenden M- an Präposi-
tionen oder Artikel zu erwägen: am (M) Ettenbüel, vor dem
(M) Ätti birchi; vielleicht auch: im (M) Attenstadel (Johannes
von Maton 1368 III bei Amsold.) u. a. vgl. Mett-.
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Sp. 48
Attichi Juchart nempt sich der attich acher 1521U31 I Port.
Attich m., sambucus nigra ‹Schwarzer Holunder›, mhd. atich
stm. (Lex. I, 103); volkstüml. auch für Malven, Fenchel u. a.
Attiswilattiswị̄u (; Gde. Dorf)
H. de Antaswile 1227US, von Attulnwile 1285, Attenswile
1364, ze Attiswil, Attiszwil 1464U73 … Adisswyl 1569C3,
Attischwyl 1574C3 II Attisw.
Namen-Zuss. eines altdt. PNs mit -wilari; s. Att-.
atz/ätzI. etsmat II Urt.; an den Atzberg 1524‒80U168 IV Reich.;
die atzweid 1531U144 III Obhof.; die etzweid um 1530U142
III Steff.; an dieser atzweyd 1739UT III Uet.; Atzweid
1684UP III Wahlern; in der Atz weyd 1497‒1516U167 IV
Lenk; Atzweidt im Spigg-Grund 1758C3 IV Reich.; in der
atzweid 1524‒80U168 IV St. Steph.; etzweid 1535U161 V
Ringg.; An Etzgenmad 1367UT IV Diemt.
Schwzd. Atz m., ‹Futter›; mhd. atz, atze stm.; Id. I, 623; bzw.
Atzi(n)g, mhd. atzunge stf. ‹Speise, Futter›. ‒ Atzweid ist in der ä.
Sprache noch Appellativ und wohl auch in unseren Belegen nicht
durchwegs nomen proprium.II. der aͤtzennacher 1534U100 III Häutl.; e᪷tsi᪷sgu᪷fər V In-
nertk.; de Etzelkoven 1295 s. d.; e᪷tsi᪷kxo᪷fə, von Etzenkofen
1302, zuo etzkhoffen 1528U2, Etzkofen 1528/29UP, ätzkof-
fen, ätzigkoffen 1531U3 … I Meik.; am atzolo, am matzelo,
matzilo, zum atzilo, in matzenlo 1437U56 II Utzdf.; ze
atzenbach, [artzenbach um 1430U78], ze Atzenbach, Atzem-
bach 1436U78, [ze altembach 15. Jhd.U78] IV Reich.; das
Azenriet 1346 IV bei Wimm.; e᪸tsrụ̈ti, ze Oͤtzru̍tti 1473Rq6,
Oͤtzruͤtty 1479‒1563Ar, [ze Otzen Rüti 1492K3], oͤtzruͤti
1542U104, zu Etzrüti 1605C3 III Vech.; Heini zem Azen-
stein 1. Hälfte 14. Jhd. IV Spiez; das guͦt in Ētzenswendi
1370 V Habk.; etzen-/ätzenwil s. Hetzenwil III Steff.
-li: uff aetzlismatten 1479U11, um 1532U13 I Bür. e᪷tsli᪷sbodə
(etlis-, ertlis-), Ezlisboden 1792A II Wiedl.; e᪸tslišwaŋ, in
loco dicto Ezliswanda 1280, de Etlisswandon 1328, de
Aetzlinswant 1337 … Ettschlisswand 1479‒1563Ar III
Landisw.
Hieher?: das ätzlenmad 1543U154 IV Wimm.
Zum PN Atzo (Fm. I, 219; Socin 3, 131, 188); urspr. wohl
hypokoristisch-affrizierte Form von Atto ‹Vater›; mit Dim.-
Suffix Atzi/Etzi und Atzilo/Etzel.
Auou f.; hist. Schreibformen ow(e), ouw(e); K., Wa., Sied-
lungsteile in Wassernähe.
A) I: 9; II: 2; III: 25; IV: 4; V: 1
I: 1532U4 Aarb.; BusswbB.; 1409U1, 1427U78 Kapp.;
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Sp. 49
1409
U1, 1427
U78 Lyss; 1452
U79 NdriedbK.; ~, 1529
U92,
1531
U3 Rad.; Scheur.; du̍ matte, du̍ da heisset Ouwe 1304,
1349, 1409
U1, 1427
U78 Seed.; 1551
U37 Stud.; II: 1531
U76
Rohrb.; 1464
U38a ?Wangen; III:
Belp; Blumst.;
Brenzk.; ~, 1532
U125 Ferenb.; Frauenk.; Gelt.; ~,
1486
U81 Gol.; Heimb.; 1530
U94 Hilt.; um 1530
U142 Kies.;
Köniz; in der Ouwa 1319
Mühleb.; Müns.; 1542
U104
Muri; ~, 1430
U78, 1502
U123 Neu.; Kaufd.; Rub.; ~,
1533
U133 Rüsch.; ~, bi der oͧwe 1354, 1398
UT, 1425
UT,
1488
U82 …
Steff.; 1399
UT Thun; ~, bi der Oͧwe 1383
Uet.;
Wahlern; Wattw.; Ndwicht.; 1680
Rq7 Wilerolt.;
Zwies.; IV:
Diemt.; Erlenb.; die Owe 1357 Nd. Simmen-
tal; ~, 1488‒1514
U166 Spiez; ~, 1543
U154 Wimm.; V:
1535
U161 Grindelw.
B) a) I: 20; II: 16; III: 76; IV: 10; V: 7
Alphabet. Auswahl früher Belege, aa) bis ac): d eiou (Hei.)
III Mühleb.; e᪸ššou s. Aeschau III Egg.; flị̄sou (K.), s.
Flinsau, V Gsteigw.; Gesingoͮwe 1336, s. Gesigen IV
Spiez; gịsnoufluə, unz an die Gisnowe 1323 II Burgd.;
he᪷usou s. II Hells.; xaštuou, ze Kasteloͮwe 1353 III Belp;
von einem garten im kletnow 1537U35, in der clettnouw
1551U37 I Nid.; laŋnou s. III Langn.; le᪸ŋnou s. I Lengn.;
me᪸uxnou s. II Melchn.; mu᪷ŋnou s. Mungnau III Lau-
persw.; nidou s. I Nid.; von der owe gnemt die Banowe (am
alten Kanderlauf) 1361 III Thier.; das baͧntzelloͧw, bantzen
Low 1531U59 II BürzH.; be᪸rou s. Bärau III Langn.; rüəgs-
ou s. II Rüegs.; signou s. III Sign.; sossou s. d. II Rohrb.;
von der isel genempt die schafftnow 1409U1 I Seed.; šaŋnou
s. III Schangn.; šadou s. Schadau, III Thun; šönou, de
Schuͤnowe 1291 II Langt.; šwadərnou s. I Schwad.; uon
der Stätnow um 1430U78 I Arch; unou, in der rumnöw
1479U11 I RütibB.; wịnou s. II Wynau; wisənou, Wissenowe
1298 V Unters.
b) I: 5; II: 2; III: 28; IV: 7; V: 1
Hieher? im āuwlig n. (K.) V Brienzw.
C) -li: I: ouli᪷ Aarb.; uff dem öwlin 1479U11 Bür.; ouli᪷, das
ouwlin 1532U4 Rad.; ouli᪷ Schwad.; Worben; III: ouətli᪷
Belp; ouəli᪷ Bigl.; ouwli 1532U125 Ferenb.; ouli᪷ Gugg.;
ouətli Kehrs.; in dien oͤyelon 1348N, in owlyn, im oewlin
1436U121 Mühleb.; IV: ouətli᪷ Erlenb.; Wimm.; am oewl
1498U46 Spiez.
Ahd. auwia, ouwa; mhd. ouwe stf., aus *agwjō-, urverwdt. mit lat.
aqua- ‹Land am Wasser, Halbinsel› u. ä. (Id. I, 15; Kluge Wb 19
S. 36).
Der Umlaut des als Appellativ bei uns ausgestorbenen Wortes
wurde weitgehend durch -w- verhindert. In grösseren Bereichen
der deutschen Schweiz findet sich aber auch die offenbar jüngere
Umlautform von der Lautung öi bis zu entrundetem ei, bes. im
Westen (Id. I, 18). Wo beide Lautformen vorkommen, zeigen die
alten Siedlungsnamen vorwiegend keinen Umlaut wie Melchnau,
Langnau, Nidau, Sossau … Umgelautete Bildungen sind von den
Walsern weit in den Osten getragen worden, z. B. Äuja bei Klo-
sters, s. RNB II, 380.
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Sp. 50
Aueouəbərg (Wa.) II Burgd.; Kirchb.; Wynigen (id. loc.).
Ahd. awi, ouwi; mhd. ouwe stf. ‹weibl. Schaf›; Id. I, 5 (Widder
und Auen wurden getrennt gehalten).Möglicherweise hieher:
bim ọ̈̄gi᪷ (Felsgrat) IV Adelb.; ds öigi (Schafweide), am oͤugi
1412U165 IV Gsteig; am ọ̈gəhē᪸lti (Wei.) IV Lenk; di obəri/
undəri öigišnu᪷ər (Felsbänder, bei Öigi) IV Gsteig.
Aus dem Dim. öuwji entwickelt nach dem sporadisch durchge-
führten Wandel von j zu g in Fällen wie sīji zu sīgi, tüəji zu tüəgi,
heji zu heigi, usw.; vgl. dazu Öugst.
Aug-1 juch. lit uff dem berg und … heisset sperwers ougen
1470U44 II Ndösch; das Augenbrünnli 1724A V Ringg.;
dər ougšpiəgəl, ds ougšpiəgəli (neuer Name f. Chalet m.
Dachfenster) IV Saanen.
Zu ahd. ouga swn. ‹Auge›.
Auglerager dictus Ouglers acher 1329, bim Ouglis rein 1542U104 III
Boll.
Wahrsch. PN; Spottname für einen, der mit den Augen zwinkert,
oder einen mit roten Augenlidern; vgl. Id. I, 141; evtl. auch zum
PN August s. Id. I, 142.
Augsburgds o᪷ugšpu᪷rgərguət III Bern.
Zum FN Augsburger.
AugstalClauͧs im Oͧstal (in der parrochie ze Ruͤgsoͧwe; id. mit
heutigem öigštərə?) 1389R2 II Rüegs.; dər ọ̄gštu (Hei.), im
Augstall 1771A, 1778A III Landisw.; der ougstall acher
1535U101 III Worb.
Möglicherweise Augst-tal, mit Anlehnung an den früher bekann-
ten Namen Augstal für Aosta, lat. Augusta, ‒ wozu wohl der
Beleg Hans von Ougstall 1502U157 IV Bolt. Vgl. aber auch das
folgende Namenwort.
Augusto᪷ugšt, (vz. ọ̄gšt-, ọügšt, ọ̈gšt), urk. Augst, Ougst.
B) ~acher 1528U2 I Rapp.; I Wengi; 1470U44 II Alchenst.;
II Bang.; 1470U44 II Kopp.; II Krauchth.; 1518U74 II
Ndbipp; 1838D II Zuzw.; 1531U60 1542U104 III Boll.;
1534U99 III Muri; III Rüml.; ~egerden 1540U14 I Arch;
~gumm V Innertk.; V Obried; ~hö᪷utsli II Krauchth.;
~xumi᪷ IV Adelb.; IV Lau.; IV Reich.; ~xu᪸mi, ~gummi
1668MW IV Saanen; IV Zweis.; an dem ~len 1529U92 III
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Sp. 51
Wohlen; ~matte 1531
U76 II
Ausw.; IV
Lau.; ~, Ougstmat-
ten 1377 V
Habk./Obried; ōgšmatthora V
Habk.; ougšt-
mattərhōrən V
Obried (ders. Gipfel);
ougštmati-, ougštmat-
horən V
Ltbr.; ~perg 1531
U76 II
Ausw.; ~berg 1470
U44 II
Leimw. (evtl. id.
Ausw.); ougsten bletz 1532
U125 III
Müh-
leb.; ougstboum acher 1553
U107 III
Kirchl.; ~bodə vom
ougst bodem 1488
U156, 1502
U157 IV
St. Steph.; ~brunnen
um 1540
U168 IV
Reich.; ougsten rëben, ougszrëben
1525
U20 I
Gamp.; ~wẹ̄d IV
Wimm.C) -er: Augstner 1628UP I Brügg; by dem ōgster 1479U11 I
Bür.; zuo dem öugster 1474U30 I Safn.; ougster matten
1542U104 III Boll.
-ler: der ougstler 1531U97 Rad.; 1528U2 I Seed.; by dem
Oegstler 1423U72a, oͤygstler 1518U74 II Ndbipp; im aügstler
1591U130 III Gugg.; uff dem ougsteler 1532U125 III Neu.
Monatsname August (Id. I, 153). Die Benennung bezieht sich auf
Äcker, Felder, Matten und Weiden, deren Wachstum im August
«reif» ist. Mit Äugstler z. B. kann eine best. Apfelsorte gemeint
sein. In bestimmten Fällen mag auch der Besitzername Au-
gust(us) drinstecken.
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Sp. 52
AuroraAVRORA (Siegel) 1250; de Aurora 1250, 1255, 1259
(neben: de Frienisperch, Cysterciensis ordinis 1259), abbas
de Aurora 1261 … I Seed. Frienisberg.
Name des ehem. Zisterzienserklosters Frienisberg s. d.; lat.
Aurora (zuerst 1255 (nach HBLS III, 336!!), eig. Monasterium
Beate Virginis Marie de Aurora (HBLS III, 336).
Auswilo᪷usu᪷, ts ~; Weiler, der mit vier andern die Gde. Auswil
bildet. o᪷bəro᪷usu᪷ (Dorfbezirk); o᪷usu᪷waud, ~weid; in Ouvist-
wilare zw. 841 und 872, [?Oegeswiler 1250‒56], in Ogswile
um 1300N, ze Nidernoggswille, Nidern Oggswill, ze Obern
Oggswille, Obern Oxwill 1414Rq1, öxwil, ouswil, öswil
1470U44, der ober hof zöszwyl 1531U76 II Ausw.
Hieher?: o᪷usəmü᪷li II Wyss.
Die frühen Belege erweisen, dass der Siedlungsname zu ahd.
awist, ouwist stn. ‹Schafstall› (vgl. Öu(g)st) gehört. Namen auf
-wilari, die nicht mit einem PN, sondern mit einem Appellativ im
1. Glied gebildet wurden, sind weiterhin schon in der ältesten
Überlieferung nicht selten; vgl. fürs benachbarte Elsass Fr. Lan-
genbeck, Vom Weiterleben der vorgerm. Toponymie … Baden,
Bd. II (1967) S. 43.
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Sp. 53
E-/Ä-
Ee(w)-ẹ̄-; urk. meist ee-
Eegraben 1518U74 II Obbipp; 1389‒1460Ud III Bern; ~hag
1530U42 II Lotz.; 1530U42 II Thunst.; ~schleÿff 1530U132 I
Twann; ~weg 1423U72a, 1518U74 II Rum.; vff dem ~zun
1460U78 II Amt Trachselwald.
von der ~haffte 1533U77 II Huttw.; an der von Oberhoffen
~haffte um 1530U143 III Obhof.; ~hafti (K) III Rüegg.; an
die ~haffte 1524‒80U168 IV Diemt., Obwil; 1543U154 IV
Reut.; ~hefti (Vorsass) IV Saanen.
an die ~hafftige 1530U142 II Gurz.; 1526UP IV Bolt.; i dən
ēhe᪸fti᪷gə IV Lenk; an die ~hafftige 1535U168 IV Zweis.; an
die ~hafftige stras 1535U161 V Matten; ds ehe᪸fti᪷gli (K) IV
Diemt.
Mhd. êwe, ê, eig. ‹Recht, gesetzliche Ordnung›; in Zusammenset-
zungen: Örtlichkeiten, auf denen allg. «ewige» Rechte ruhen Id.
I, 6. ‒ Ehafti, Ehaftigi f. ist Abstraktbildung zum Adj. ēhaft(-ig)
‹gesetzlich, rechtsgültig›. Ehaften, Ehaftigen sind rechtlich ge-
bundene Grundstücke, Gebäude oder Betriebe, s. Id. I, 7f.
Wahrscheinl. hieher (mit seltsamem Wandel der Vokalquạlität in
diesem isolierten Namen):e᪸gəssibüəl (nur in dieser Zus.) IV Kratt.
äbe(n)e᪸bə Adj.
Kleine Auswahl: dər e᪸bnənaxər III Walkr.; von dem eben
acker 1488U156 IV Zweis.; uf dər e᪸bənek V Habk.; in
e᪸bəfli᪷ənən V Brienz; di e᪸bəni flüə, uf dər e᪸bənə flüə, Ebne-
fluh 1783Stu V Ltbr.; dər e᪸bən gletšər V Gadm.; in Ebenhal-
ten 1359 V Därl./Leiss.; e᪸bəle᪸ŋ (2 Hei.), ebenn lenng
1531U52 II Hasle; ufəm obərə e᪸bəle᪸ŋ, Aebenleng 1645A III
Laupersw.; zur ebennen matt 1437U56 II WilerbU.; in der
Ebensytten 1502U157 IV Bolt.; dər e᪸bəwaud III Röth.;
e᪸bəwwāld V Innertk.; d e᪸bənəwẹ̄d III RütibR.; d e᪸bəwweŋ,
in e᪸bəwweŋən V Brienz.
Ahd. ëban, mhd. ëben(e), ‹eben›; Id. I, 43.
Äb(e)nie᪸bəni f., e᪸bni f., n; urk. du̍ Ebeni, äbni, vz. ebna (IV Lenk),
zu Ebinon V Interl.) f., n.
A) I: 9; II: 9; III: 10; IV: 4; V: 2
I: Aeg.; ~, 1535U101 Diessb.; Dotz.; 1533U22 Ins; 1532U4
Kalln.; 1525U20 Müntsch.; uff dem äbni, uff die äbny
1528U2 Seed.; 1521U31 Walpw.; Wengi; II: Aarw.; ~
1531U59 BürzH.; uf der aͤbne 1531U97 Ers.; die ebnÿ, ebnee
1470U44 Hells.; Ndösch; Obburg; uff dem ebny 1470U44
Rumend.; 1530U42 Thunst.; 1439Rq1 Waltw.; III:
bonum dictum du̍ Ebeni 1316, du̍ Ebni 1320, 1360 … Belp;
uf dem aͤbni 1534U100 Burgist.; ze Berne uff der Ebeni 1380
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Sp. 54
Bern; die äbini 1532
U125 Ferenb.; ~, uf der aͤbne 1531
U97
Köniz; vff dem aͤbnÿ 1473‒1563
Ar Lohnst.; daz guͦt im
Ebeni 1390, daz holtz im Ebni 1390
Obbalm; 1356
Steff.;
~, uff der ebeny 1425
K10 Wahlern; IV:
i dər e᪸bənə, dür d
e᪸bənə, i e᪸bənə Aeschi/Kratt.; ein juchart im Ebni 1357
Herrschaft Erlenbach
?Diemt.; vff der aͤbne 1558
UT
Diemt.; an steffan tuss ebna 1540
U168 Lenk; antreny
usquaz a lara semina (nach Zw. ‹Ebeneweid an der kleinen
Simme›) 1324
Zw Saanen (heutiges
e᪸bnəd?); V: zu Ebinon
uffem Ried 1342 (Übersetzung 15. Jhd.), z Aͤbne 1528
Rq6
Interl.; in dər e᪸bni Obried.B) a) I: 0; II: 3; III: 5; IV: 2; V: 2
aa) elịsriəd~ III Wahlern; gu᪷mmən~ V Ltbr. Weng.; Häü-
seren ~ 1775/77C3 II Wynigen; buəx~ III Wohlen; rōr~ V
Unters.; ros~ II Erisw.; rotəbax~ III Gugg.; wöufli᪷sriəd~
III Wohlen; tsi᪷əglərən~ III Frauenk.
ac) in der kalten Ebni 1348/58N IV Erlenb.; uf dər toətən
e᪸bəni (Plaine morte) IV Lenk; fordəri/hiŋəri ~ II Melchn.
b) e᪸bənəge᪸ssli IV Aeschi/Kratt.
e᪸bnisgrāt V Schatt.; inn Aͤbnisz matt 1532U62 II WilerbU.
Hieher?: Aber i Juchertten der aͤbner, litt … 1531U101 III
Wohlen.
Ahd. ëbanî(n) f. ‹Ebene, Talgegend›, Id. I, 46.
Äbnite᪸bnit, e᪸pnit n., vz. f.; urk. Ebinode, Ebnoͤde, ebnit, äbnit.
K., Hei., Alpweiden, Sennhütten auf (relativ) ebenem Ge-
biet, Hangterrassen.
A) I: 3; II: 14; III: 35; IV: 12; V: 10
I: Arch; Graffolt.; Leuz.; II: 1531U59 BürzH.; Dür-
renr.; uff Ebnit 1380 Graf.; Hells.; Krauchth.; ~,
1569U72 Lütz. (2 loc.); Moosseed.; ~, 1531U52 Obburg;
Ochl.; am ebnitt 1470U44 Rumend.; ~, 1530U42 Rütsch.;
~, Ebinode 1261‒63 (1264Qs), 1528A … Sum.; ~, von Ebnett
1389R2, 1442‒69Ar Trachsw.; Wyss.; III: ~, am ebnitt
1493U84 … Amsold.; Belp; 1531U97 Bern; Boll.; Bow.;
Burgist.; ~, 1547U137 Eggiw.; 1547U137 Kirchgde.
Grhöchst.; Gugg.; ~, in Ebenode 1318, im Ebnöde 1337
(Kopie 1. Hälfte 18. Jhd.), im Ebnede 1340, im Ebnit
1377, im Ebnit 1381, 1385 … im ebnett 1493U84 … das ebnot
1531U144 Hilt./Obhof.; uff der äbnett 1529U93 Köniz;
Konolf.; 1789C3 Langn.; uff der Ebnitten 1532U125,
1542U104 Laup. od. Neu.; ~, von Ebnett 1389R2, zuͦ ebnet
1452U79 … Laupersw.; ~, Ebnid 1467UT Lind.; ~, 1542U104
Mirch.; ~, 1531U97 Mühleb. (2 loc.); Muri; ~, 1532U125
Neu.; ~, um 1530U142 … Rigg.; ~, 1533U133 Rüegg.; ~,
1533U129 Rüsch.; ~, Ebnit 1442‒69Ar … Sign.; ~, uf dem
Ebnoͤde 1315, am Ebenoͤde 1346 … Sigr.; ~, 1566A Trub;
Ueb.; i dər e᪸bnitə, in villa dicta Ebenoͤte supra civitatem
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Sp. 55
Tuno 1300, in Ebnoͤden, in Ebnoͤdu̍n 1312, in Ebnoͤde 1317
… in Ebnede 1340 … zuͦ Ebinden 1635
Unterl.; ~, 1535
U101
Vech.; 1531
U97 Wahlern; Wattw.; 1531
U97, 1534
U100
Wohlen; IV:
Aeschi; ~, uf dem Ebenit um 1320, Ebnitt
1502
U157 Bolt.; Därst.; uf dem Ebnoͤde 1314, 1323, 1328,
1348/58
N …
Därst. od.
Erlenb.; Diemt.; Frut.; Kratt.;
~, ab Ebnede 1357, an dem ebnet 1406
Uk2 ObwiliS.;
Reich.; ~, 1543
U154 Reut.; ~, 1619
U152 …
Saanen; ~, ebnitt
1493
U84 …
Spiez; ~, 1502
U157 Zweis.; V: ~, 1524‒80
U169,
1535
U161 …
Beatb.; Därl.; uf Ebnoͤd 1354, das ebnitt
1493
U84 Därl. od.
Leiss.; Gadm.; Günd.; Hofst.; In-
nertk.; NdriedbI.;
Obried; Ringg.; Schatt.B)) I: 0; II: 8; III: 13; IV: 4; V: 0
aa) ds faŋkxəs ~ (Fankhaus) III Trub; grabən~ III Vech.;
grüt~ II Affolt.; hụ̈sərən~ Haüseren Ebene 1775/77C3 II
Wynigen; xü᪷ə~ II Erisw.; III Walkr.; pass~ II Heimisw.;
šnị̄dərhus~ III Trub; štu᪷ts~ II Krauchth.; tse᪸ug~ III
Walkr.
ab) Auswahl: Jonners~ 1535U168 IV Bolt.; in ytten~
1538U148 IV Aeschi.
ac) Auswahl: uf uŋər~, 1780A II Huttw.; ufəm uŋərə/o᪷bərə
~, oberäbnett 1557A II Sum.
brẹ̄t~ III Buchh.; 1568C3 III Röth.; ~, Breyd aͤbnnett
1531U136 III Trub.
b) I: 1; II: 5; III: 14; IV: 4; V: 11
C) -li: e᪸b(n)ətli II Obburg; im e᪸bnətli IV ObwiliS.; ufəm ~
V Innertk.
-i: ds e᪸bnəti, ufəm ~ V Brienz.
Ahd. ëbanōti f., zum Adj. ëban, ‹eben› s. Id. I, 46; zur Bildung mit
Suffix -ōdi, -ōti s. Henzen, Dt. Wortbildung 19653, S. 175 (§ 112);
Wilmanns § 262; Kluge, Nom. Stammbldg. § 134/135.
Äbech, Eppechdər e᪸bəx, am ~ (K. Talhang) II Lütz.
im e᪷pəx (Wa.), d ~ weid II Gond.
Schwzd. Ebich, Äbech m., Eppich ‹Efeu›, hedera helix, Id. I, 47,
365; ahd. ëbah, mhd. ephich n. ‹Efeu›, s. Kl. Wb.15, 156; fernzu-
halten Eppich ‹Sellerie›, ebd. 174.
ÄberAeberacker 1796A II Rüegs.; von dem Eberacher 1502U157
IV Zweis.; under äbersz halldenn 1531U136 II Obburg;
Aebersmatt 1631 (Pfrundurbar) II Ursenb.; in der
aͤberschmatten, Eberschmatten, das aͤbersch/eberschmattlj
1531U97 III Wohlen; e᪷bərme᪸ttəli I Rapp.; Ebersblätz 1876
(Gde.-Archiv) II Steckh.; e᪸bərsbüəl III Burgist.; im
e᪸bərsoud (Hei.), uff dem äber sold 1529U93 III Köniz; uf
e᪸bərso᪷u (Weiler), von Ebersol 1361, ab Eͣbersel, Eͣbersol
1442‒69Ar … III Schlossw. (Enklave); Ebersoldi (Grund-
buch) IV Saanen; im e᪸bərštāl V Bön.; Ebersweid 1874
(Gdearchiv) II Steckh.
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Sp. 56
Hieher? im Ebertin (2 Belege) 1430U78, Jm Ebertin
1502U123 III Kriechw.
Eber m. ‹männl. Schwein› s. Id. I, 46.
Äbischee᪸bi᪷ššə, i dər ~, älter: e᪸bəršə (3 Hei.), decima de Eberoszein
1282, in der isla in der Ara zer Ebreschen, in der Ebreschon
1308, an dem guͦt von Ebersche 1343, Ebersche 1354, in der
Ebersch 1360, ze Eberschi, gelegen uff der Egerschi 1361, in
der Eberschen 1375 … III Frauenk.
vff den Ebischer rein, hindenn an aͤbischenn rein 1531U97,
e᪸biššəbödəli, ~wē᪸g III Frauenk.
-er: uf äbischersried 1532U4 I Lyss.
-eren: in der aͤbischera 1531U97 III Frauenk.; obəri/unnəri
e᪸biššərə III Gugg.
Wahrscheinlich hieher: weydlin in Eiberschenn 1502U157
IV St. Steph.
In diesem Namen scheint das nhd. Appell. Eberesche f., ‹Sorbus
ancuparia L.› zu stecken. Nach Kluge Wb. 15, S. 155 kommt der
Ausdruck aber im Ahd. u. Nhd. nicht vor und erscheint erst 1410
zuerst als ëberboum in Ostpreussen, dann als Eberesch in Köln
1534 u. als Eberesche zuerst 1599 bei einem Schlesier. Das Be-
stimmungswort mhd. ëber- setzt man in Beziehung zu ‹Eibe› <
gall. eburos, das auf ein idg. Farbadjektiv zurückgeht. (Vgl.
Duden, Herkunfts-Wb. S. 126 u. Kl. Wb. S. 158/159.)
Vielleicht aber ist der Baumname bei uns nur literarisch nicht
bekannt, und Eberesche erweist sich in Namenrelikten als süd-
alem. «Randwort».
Ebligenöbligə > əbligə (Siedlung am Brienzersee), (Philippus advo-
catus de Ringenberch) tenet Eblingen 1275, ze Eblingen
1350, 1400Rq6, 1411Rq1, 1526U168, 1528A, zuo Eblingen
1535U161, Oplingen 1558UP, Obligen pagus ad lacum Brien-
censem positus 1577Sch … Oebligen 1762C3, Epligen 1781/
83C3 (Der Beleg de Opelingen 1146 kann sich auf Oppligen
bei Kiesen oder auf Ebligen beziehen) V Obried.
əbli᪷ghell (steiniger Teil des Vorsassgrabens) V Obried.
-ingen-Bildung mit der Dim.-Form *Obilo zum altdt. PN Obo
(Fm. I, 1173).
Ebtschi-Kieners Ebbtschi mos 1423U72a II Attisw.
Echos' e᪷xō᪷ II Reisw. (Punkt bei der Käserei, wo man das Echo
aus dem Wald gut hört).
Griech., lat. ēchō ‹Widerhall› gelangt im 16. Jhd. in die dt. Spra-
che, s. Kl. Wb. 196319, S. 151.
Echt-ein tristid am Echtinon 1356 IV ObwiliS.
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Sp. 57
Äckedər xnöie᪸kxə (K.) II Kirchb.
e᪸kxəmat (Weiler), de Aechenmat 1344, in Eckenmat 1356,
de Eckenmatt 1385, dorf und dorfmarch ze Egkenmat 1390
III Wahlern.
e᪸kxəmatmüli III Wahlern.
e᪸kxəbe᪸rg, wegen des guotes genempt Echenberg 1365, des
Egkenberges 1382 I Rapp.
Schwzd. Äcke m. ‹Nacken› (Id. I, 164); bildliche Übertragung;
Chnöiäcke im Berndt. appell. für ‹Kniekehle›, Id. I, 165.
Edele᪷du᪷bax II Ballm. e᪷du᪷štei (s. äger-) III Rigg.
Adj. edel ‹vorzüglich›, Id. I, 91.
Aefligene᪸fligə, ts ~ (Dorf u. Gde.) Efflingen 1250‒56, apud Effelingin
1267, in Afflingen 1280/82N, Eflingen, grangis dicta Efilin-
gen 1297, de Efflingen 1302, 1322, von Effelingen 1336 … an
dero von äffligen matten 1531U59 … II Aeflg.
d e᪸fligə-gi᪷əssə II Bätterk.; ~štrō᪷ss II Fraubr.; II Kirchb.
-ingen Ableitung zum germ. PN Effilo. Dim. zu PN Effo ‒ 912 in
St. Gallen bezeugt (Fm. I, 14) ‒; vgl. Äfimatt (Kerns), Effenhal-
ten (Sachseln) und Effingen AG (Hugo Müller, Obwaldner
Namenbuch 1952 S. 62).
eftd uŋəreft (ebenes K., am Fusse des Waldes Hindel) II
Deissw.
Ägele᪸gəl, vz. egəl (bzw. -u). Meist ‒ ehemals sumpfiges ‒ K.
A) i dər ē᪸glə (Hei.), in der Eglen 1795A III Wahlern.
B) a) die Fudaͤglen im vorst ist ein mad … am bach 1531U97,
1535U101 III Bern.
b) I: 11; II: 15; III: 19; IV: 2; V: 3
(davon ~mōs I: 6; II: 8; III: 10; ~sē I: 1; II: 2; III:
2; IV: 2; V: 1) frühste Belege: daz Egelmoz 1329 III Bern;
uf dem achere in dem Egelsewe 1275, Egelse 1280 II
Münchb.; Bemerkenswertes: e᪸gumōs, tegelmos 1470U44 …
II Willad.; Egelbrunnen 1430U78, zuo eckelbrunnen
1502U123, eggel-, egkelbrunnen 1532U125 III Mühleb.;
Egelse, Eggelse 1497‒1516U167 IV St. Steph.
C) -āria: e᪸glərə I: Lengn.; 1409U1, in eggeleren 1427U78
Lyss; 1532U4 Worben; ~, zer kleinen Egberron 1370 Mei-
nisb./Lengn.; II: 1437U56 Bätterk.; III: ~, Eggleren
1529U92, an die egleren 1531U60 Rub.; V: e᪷glərrən Hofst.;
e᪷klərra NdriedbI.; e᪷glərrən SchwandenbBr.
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Sp. 58
Hieher? Eggelaker Mitte 15. Jhd.Ch4 III Thun; e᪷kəlaxər IV
Spiez; taͤglis halden 1535U101 III Konolf.; Täglersz mattan
1531U136 III Langn.; Tägelburg 1854 (Gde.-Rodel) III
Boll.; e᪸gərtəboum, zum Ägelboum 1525U20, bim Eger-
boum, zum ~, bim Egerd boum 1533U24 I Finsterh.
Ahd. ëgala, mhd. ëgel(e) f. ‹Egelschnecke, Blutegel› (Id. I, 131),
mit teilweiser Verhärtung vor l schwzd. äggla (Kluge Wb. 15,
S. 89), siehe aber auch unter ‹Egg(en)›!
Die Fundstellen der einst als medizinisch für unentbehrlich ge-
haltenen (Blut)-Egel sind in der Toponomastik häufig.
egerdər ẹgərlə, am obərə/undərə ~, ẹgərləmōs, ~wē᪷d IV Adelb.
ẹgərmad, im ẹgərəšwand, in Egerschwand 1505UT, 1533UT,
im Ägerschwand 1533UT, Egrischwand, Egernschwand
1838D IV Adelb.
Der Primärumlaut gestattet kaum eine Identifizierung mit äger-;
evtl. liesse sich ein PN als Grundlage denken, z. B. Egiheri, ahd.
Agihar; wie zweifellos in dem folgenden Artikel:
EgerEgers acher 1367, egersacher 1470U44, 1500U48 II Ers.
ägerim e᪸gərštein, Aegerstein 1577Sch V Gutt.; evtl. auch: zem
Egerstein 1392, heute eduštei III Rigg. s. unter täger-.
-li: e᪸gərrli᪷ V Brienzw.; ufəm e᪸gərli (Vorsass) V Haslib.
-eren: uf dər e᪸gərən, e᪸gərrən V Brienzw.; an dər e᪸gərri V
Haslib.
Kaum Assimilationsform zu ägerde/Aegerten (s. d.); eher viell. zu
einer vordt. Benennung des Ahorns, akaros, zu rom. agar; vgl.
J. U. Hubschmied in Rev. Celtique 50 (1933) 263f., wozu Ägeri
ZG und nach Müller, Obw. Nr. 20 auch Ägerli (Schwendi), einst
ein ‹Ahörnchen oder Ahornwäldchen›. Vgl. auch Ager-stein.
‹Spitzahorn›, zu lat. acer, Id. XI, 810.
Für ein Wort äger ‹Ahorn› könnten auch die urk. Belege zu
heutigem e᪸gərtəboum in I Finsterh. sprechen: bim Egerboum,
Egerdboum 1533U24, zum Ägelboum 1525U20.
Ägertene᪸gərtə f., vz. e᪸gətə (II, III), uf dər e᪸gərdi (IV), e᪸gərta, an dər
e᪸gərtən (V); urk. (ä-)egerden (-ten). Meist K., auch Siedl.
A) I: 14; II: 15; III: 18; IV: 12; V: 7
Mit ~ kürzen wir
a) die mda. Belege e᪸gərtə, e᪸gərdə;
b) die histor. Belege ägerten, ägerden, egerten, egerden.
Auswahl (frühste Belege): I: ~, de Egedun 1214 s. Art.
Ägerten; vinetum dictum vulgariter die Egerda 1313,
Egerde 1317 Biel. II: daz ampte ze den Egerden 1385, 1386,
1387 bei Herzb. od. Wynigen; e᪸gətə Krauchth.; an der
egerdon 1389R2 Sum.; 1437U56 Utztf. III: in vico (=
Quartier) de Egerdon 1312, an der herren gassen von Eger-
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Sp. 59
don 1316, 1353 …
Bern (Herrengasse); ~, an der Egerdon
1389, 1484
U126 (Hirschmatt), 15. Jhd.
U78 Gugg. (Laub-
bach); Burchardus de Egerdin 1220, dominus Ulricus de
Egerdon 1223 (weitere 27 Bel. 13. Jhd.), unsern hof von
Egerdon, gelegen bi unserm kloster, da uff Peter Binde
sesshaft ist 1356, von der burg wegen Egerden und umbe
den berg Gurt, do die sélbe burg uffe lit 1366
Köniz (2
Bereiche: Gurten u. Hof bei Köniz); ein Guͦtt genambt die
Ägertj 1435
Uk2 Obhof.; ager an der Egerdon 1346
Rüegg.
(Fultigen);
e᪸gətə Sigr.; ~, die matton genempt Egerdi 1370
Uet. IV:
dər e᪸gərdə (Wei., Wa.) Eguedros, Egridrers 1312
V,
Egrederos 1324
V Gsteig; unna uf ~, 1427
U78, 1488
U156,
1497‒1516
U167 Lenk. V:
u᪷f dər e᪸gərti, an der Egerdon
1307
K5, an Egerdon 1364, uff den ~n, in der Egerdi 1535
U161
Matten; e᪸gərti, ufən e᪸gərtə, uf dien Egerdon 1309, an dien
Egerdon 1310, an der Egerdon 1349, an Egerden 1363
Wild.B) a) I: 44; II: 15; III: 50; IV: 87; V: 39
aa) Alle Belege: aumi᪷t~ III Wohlen; ougst~ 1540U14 I
Arch; eịxuse᪸gətə II Wallwang.; fe᪸ud~ II Obönz; flö᪷š~ III
Mühleth.; fölli ~ 1532U125 III Mühleb.; fud ~ 1532U4 I
NdriedbK.; die grab~ 1531U97 I Rad.; grind ~ 1528U2 I
Kapp.; grittägernden 1524‒80U169 V Ltbr. Mürr.; die
hagenmatt ~ 1531U97 III Wohlen; heite᪸gərta V Grin-
delw.; hoff ~ 1531U76 II Rohrb.; hol~ I Dotz.; Holl~
1794A (s. boll~) II Ndbipp; houts~ III Gelt.; hurst~ 1531U59
II Münchr.; hus~ I Rapp.; die kilch~ 1531U97 III Englisb.;
xiršboum~ II Zaugg.; an der loeuttschägerdten 1528U2,
1531U97 I Graffolt.; Luchz-egerdon 1309 V Wild.; Man-
nenbuͦch~ 1531U59 II Zuzw.; meie᪸gətə I Rad.; mos~ 1532U4
I NdriedbK.; moss~ 1543U154 IV Reut.; mōse᪸gərta V
Grindelw.; mül~ III Mühleb.; III Teuffenth.; mur~,
mur~ 1530U95 I RütibB.; die Berg ~ 1531U97 III Mühleb.;
pfi᪷ŋšt~ II Obsteckh.; bluəmən~ IV Diemt.; die Boll~ 1666Le
II Obbipp.; die bruch~ 1531U97 III Englisb.; brünen ~
1395Uk2 IV Spiez; brụ̈̄š~ II Obburg; buͦch~ 1529U92 I
Seed. Frieswil; bu᪷əx~ 1464U38a II Roggw.; uff pyren (=
Büren)~, an püren~ 1437U56 II Bätterk.; riemen~ 1525U20
I Gamp.; ror~ 1437U56 II Utztf.; ross~ I Rapp.; an rotten
mat egkerden 1531U59 II Münchr.; rütt~, 1531U59 II
Graf.; saŋ~ III Wohlen; špende᪸gərda V Ltbr. Weng.; vnn-
der den spisz~ 1531U97 I RütibB.; dess spittals~ 1537UT III
Uet.; Schlaf~ 1518U74 II Obbipp; šu᪷əls~ (Schule) II
Rütsch.; Schwäblis ~ 1546UT III Thun (Schwäbis); štal~,
stall Ägerden 1531U144, 1543UP III Zwies.; stapff~ 1518U74
II Obbipp; Stein ägkerden 1531U59 II BürzH.; die stock~
1531U97 III Wohlen; štökx~ II Ndbipp; II Steckh.; štuts~ I
ObwilbB.; tanne᪸gətə II Mötschw./RütibL.; themlistal ~
1531U97 III Wohlen; dorn~ II Etzelk.; Trog~ 1776A II
Sum.; trom~ 1528U2 I Seed. Lobsigen; weid ~ 1535U101 III
Wahlern; die wetsch Egertten (welsch?, beim heut.
«Welschland») 1530U42 II Thunst.; wets~, 1533U133 (PN?)
III Burgist./Lohnst.; Ziegel~ 1320‒1491Rq1 (loc.?).
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Sp. 60
ab) an Arnolds ~ 1423U72a II Ndbipp; uff Sanct Erharts ~
1521U31 I Brügg; fleišərs~, in fletschis ~ 1532U4 (id.?) I
Kapp.; gallen ~ 1528U2 I Rapp.; Garters ~ 1745U116 III
Vech.; goeslis ~ 1437U56 II WilerbU.; gurtzellers ~
1493U84 III Amsold.; Herzogen-egerde 1274 III Köniz;
Hugis ~ 1541U101 III Ndwicht.; imən~ (oder simən~),
Immen ~ 1547U137 III Bow.; an Kriegsegerdon 1360 III
Gerz.; an ku̍rszners ~ 1531U97 III Mühleb.; Bockessen ~
1486U166 IV Erlenb.; an Rappen ~ 1518U74 II Wiedl.;
schmid ~ 1530U95 III Amsold.; simən- (s. imən~); Stroͤlis
egerda 1351, Strowlis egerda 1352 V Interl. (od. Um-
gebg.); Tanglers ~ 1343 I Büet.; winters ~ 1432U26 I
Lattr.; zuͦ wissen ~ 1521U31 I Walpersw.; ann zintzen ~
1518U74 II Attisw.
ac) Beschaffenheit: zen alt~ 1328 I Diessb.; nebenn der
alttenn ~ 1532U4 I Kapp.; die altt ~ 1535U101 III Köniz
Liebewil; in allt ~ 1492K3, 1535U101 III Worb Rüfenacht;
an allten ~ 1505U172 IV Aeschi; i d alte᪸gərti V Leiss.; die
Frisch~ 1539U71, cristan probsts frisch ~ 1569U72 II
Trachsw.; die gemeinen ~ 1498U46 III Forst: zuo grossen
~ 1437U56 II WilerbU.; grōss~ III Mühleb.; ~ III Vech.;
an … hangenden ~ um 1530U142 III Forst; und der hangen-
den ~ 1554U109 III Wahlern Steinhaus; die haggenden
Egerda 1497‒1516U167, haggenden ~ 17. Jhd.UP IV Zweis.;
kallty ~ 1531U52 III Walkr.; dye krümmen ~ 1518U74 II
Rum.; xrumme᪸gətə II Sum.; die krumi egerda 1493U84,
1531U144 III Amsold.; die krumm~ 1531U97 III Englisb.;
ab der Krumen ~ 1542U146 III Obhof.; die krummen~
1533U133 III Rüegg.; xrumm~, die krummen~ 1531U97 III
Wohlen; le᪸ŋ~, 1528U2 I Graffolt.; die lenge ~ 1642UP I
Schüpf.; le᪸ŋ, lange ~ 1432U26 I Sutz.; zer lengen ~, zer
langen ~ 1425U78 I Täuff.; ob der Langen ~ 1388, 1426U78
II Burgd.; uff dye Lengen ~ 1518U74 II Obbipp; von der
langen ~ 1495U65 II Rüegs.; le᪸ŋ~ III Arni; in der lengen ~
um 1530U142 III Forst; le᪸ŋ~, vnnder der Lenngen ~ 1531U97
III Frauenk.; le᪸ŋ~ III Kies.; zu Lengen~ 1542A, 1569U72 III
Langn.; le᪸ŋ~ III Oppl.; die lenngi~ 1533U133 III Rüegg.
Vord. Fultigen; an der Leng~ um 1530U142, die lang ~ um
1530U142 IV Spiez; die lengi ~ 1532/33A V Brienz; die leŋi
egərta V Ltbr. Gimm.; in der Nu̍wen ~ 1527UT III Uet.;
zwu̍schen scherers boͤsenn ~ 1531U97, 1534U100 II Hindelb.;
brẹ̄t~ II Krauchth.; brẹ̄t~ III Bow.; breit~ III Kehrs.;
zuͦ breitten ~ 1535U101 III Worb; von der Breitten ~
1502U157 IV Bolt.; brochen ~ 1533U22 I Ins; rot~ II Sum.;
Spitzen~ 1627UP III Landisw.; spitz~ 1533U133 III
Ndmuhl.; swartzen~ 1409U1, 1427U78, 1532U4, 1535U101 I
Lyss; schwartz~ 1464U38a, 1530U42 II Langt.; zer dürren ~
1423U72a II Ndbipp; dür~, 1627/29C3 II Obburg; heist wild
~ 1531U97 III Zimm.
Lage: obere: 1642UP I Schüpf.; II Zaugg.; untere: II
Wynau; um 1530U142 III Forst; nidern ägerdon 1524‒
80U169 V Ltbr. Mürr.; undəre᪸gərti, an dər undəre᪸gərtən V
Lütsch.; vordere: III Frauenk.; hintere: II Zaugg.;